1980 habe ich ihn in Villingen zum ersten Mal gehört und gesehen, seitdem hat mich dieser amerikanische Liedermacher begleitet - bis heute. Die CDs laufen nach wie vor regelmäßig - und jetzt kommt er wieder nach Deutschland:
10. November 2010: Freiburg, Wodan-Halle
13. November 2010: Oldenburg, Wilhelm 13
14. November 2010: Norderstedt, Music-Star
16. November 2010: Solingen (noch nicht bestätigt)
18. November 2010: Waldkraiburg, Haus der Kultur
19. November 2010: Stuttgart, The Laboratorium
Aus meiner Sicht: Empfehlenswert!
Heiß ersehnt und beinahe verpaßt: Die "Location" war auf der Webseite falsch angekündigt (ein Fehler des örtlichen Veranstalters - eine Adresse war nicht einmal zu finden), der tatsächliche Veranstaltungsort in einem Solinger "Künstlerkarree" kaum auszumachen - am Ende erlebten meine Frau und ich das Jack Hardy Trio im Atelier des "Pest-Projektes" am alten Solinger Güterbahnhof zusammen mit sechs weiteren zahlenden Zuhörern.
Damals noch als Student habe ich Jack Hardy Anfang der 80er zweimal im Folk-Club "Scheuer" in Villingen-Schwenningen live gesehen. Mit Band (E-Gitarre, Bass, Schlagzeug), am Bass der am 11.09.2001 verstorbene Bruder Jeff Hardy. Seit knapp 30 Jahren also gehört dieser Singer/Songwriter zu meinem musikalischen Leben wie wenige andere - die Platten und CDs sind frei von Ausreißern nach unten und bieten dem geneigten Zuhörer vor allem textlich, aber auch musikalisch, Ansprechendes, Anspruchsvolles und Anregendes.
Gestern in Solingen also ein Trio: Jack Hardy (Gesang, Gitarre), Chris Hardy (Gesang, Violine) und Kirk Siee (Kontrabass). Wie schon gesagt: Vor höchst überschaubarer Kulisse - aber umso intensiver. Die Intensität begann bei Gesprächen vor dem Konzertbeginn, zog das Publikum gut zwei musikalische Stunden in ihren Bann - und nach der Zugabe wurden wieder Gespräche geführt. Der Bogen der Songs wurde über drei Jahrzehnte gespannt, aber die älteren Stücke waren durchaus sparsam gesät: "The Tailor" als Solo, während sich die beiden Kollegen etwas zu trinken holfen durften, "May Day" zum Mitklatschen. Was kein bißchen gestört hat - auch die neuen, noch auf keinem Tonträger veröffentlichten Songs zogen uns in ihren Bann wie die altbekannten. Die Musiker ließen sich vom Applaus der wenigen Besucher anspornen und ließen keine Wünsche offen, die Instrumente klangen "spielerisch" und "soundtechnisch" perfekt - und der "Background-Gesang" von Chris Hardy paßte unglaublich gut zur unverwechselbaren Stimme seines Bruders. Wir hätten noch Stunden zuhören können...
...nur sechs zahlende Zuschauere in Solingen, wie schade.
In Norderstedt am 14.11.2010 waren es schätzungsweise 40 Zuschauer. Am Tag zuvor in Oldenburg hatte es viel Begeisterung und vier Zugaben gegeben, die Musiker waren sichtlich beeindruckt.
Im Norderstedter Music Star wurden viele songs von Jack Hardy's neuer CD "Rye Grass" gespielt.
"The Whiskey And Me Are Sworn Enemies" war scheinbar eine Live-Premiere. Einige andere songs sind bisher unveröffentlicht.
Bei einem Lied, ein Wunsch aus dem Publikum, hatte die Band Pause, weil sie den song nicht kannten.
Vor dem Konzert, in der Pause, sowie danach nahm sich Jack Hardy Zeit, um mit dem Publikum zu sprechen, er erinnerte sich an frühere Touren und fragte nach alten Bekannten.
Set 1
Soundtrack
Crime of the Century
Rye Grass
Willie Goggin's Hat
Tobacco Shed
Ponderosa
The Lady Turned Away
Sojourner Truth (Ain't I A Woman)
Now And Then
May Day
Set 2
Ask Questions
White Shoes
Rust Belt Town
The High Line
Venticinque Aprile
Rainer
The Hunter
Whiskey And Me
St. Clare
Zugabe
Night Train to Paris (solo)
Go Tell the Savior
Jack Hardy - guitar, vocals
Chris Hardy - violin, vocals
Kirk Siee - stand-up bass