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wieder gibt es einen Verlust zu beklagen. Peter Horton ist gestorben. Ein Mann mit einer interessanten Karriere: Schlagersänger (ist sogar beim ESC angetreten), Liedermacher, Dichter und brillanter Gitarrist. Viele Ältere werden sich auch noch gerne an seine TV-Reihen erinnern ("Café in Takt", "Hortons kleine Nachtmusik"). Formate die es so leider heute nicht mehr gibt.
Seine Lieder waren mir manchmal ein bisschen zu intellektuell abgehoben, aber er hat viele schöne Sachen gemacht. Musikalisch stach er ohnehin heraus. Ich freue mich, dass ich ihn vor einigen Jahren noch live sehen konnte.
Michael
Dieser Beitrag enthält 95 Wörter
Und vielleicht gibt es morgen ja schon den Crash,
dass die Kurse und Masken fallen.
Also laßt uns freuen und träumen davon,
wie die Racheposaunen erschallen.
Franz Josef Degenhardt
Ich mochte seine charmanten Moderationen, seine wunderbaren Musik-Sendungen, die ich erst viel später entdeckte und in der heutigen Fernsehwüste sehr vermisse. Leider habe ich ihn nicht mehr live erleben können.
Ich freue mich, dass ich ihn vor einigen Jahren noch live sehen konnte.
Ich habe ihn auch mal live in München erlebt. Ist schon lange her, wahrscheinlich 20 Jahre. Ich erinnere mich noch an
seine damals weißen Locken (vielleicht ist es doch noch nicht so lange her) und dass seine Frau dabei war. Es war ein
sehr schönes Konzert, eher leiser.
Allerdings denke ich auch an den "Kartendippler-Blues". I hob mei Goid verlorn, I lost my money....
Aber auch "Wenn du nichts hast als die Liebe" https://www.youtube.com/watch?v=AJVQ1KtbySg
Liebe Grüße, Marianne
Dieser Beitrag enthält 110 Wörter
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Hatte ihn total aus den Augen verloren, aber kürzlich in einer alten Otto-Show (eine, vor denen jetzt im Vorspann gewarnt wird) als Stargast gesehen. Etwas aus der Zeit gefallen, aber trotzdem noch sehenswert. Und interessant, wieviel Platz ihm in der Show eingeräumt wurde. Am besten erinnere ich mich auch an den von Marianne genannten „Kartendippler-Blues“. Ein guter und sympathischer Musiker ist leider gegangen…
Gruß
Heinz
Wobei der "Kartendippler-Blues" von Gerhard Bronner ist.
Mir ist Horton vor allem erinnerlich durch das mittelmäßige "Die Stadt lässt mich nicht los":
"Die Stadt lässt mich nicht los,
und du lässt mich mich nie los.
Die Asche meiner Träume verweht mit dem Wind.
Und die Welt ist so groß,
doch ich komm hier nicht los."
Aus dem Gedächtnis zitiert, hab es seit knapp 50 Jahren nicht mehr gehört.
Live hab ich Horton 1975 beim Open Ohr Festival 1975 gehört. Dort wurde das gewagte Konzept verfolgt, unter dem Titel "Hits und Antihits" Liedermacher und Schlagersänger auf einer Bühne zu präsentieren. Die meisten Schlagersänger wollten auch nicht mitmachen. Und nachdem Janosch Rosenberg gnadenlos wegen des Playbacks bei seinem Auftritt ausgepfiffen wurde, verzichtete Marianne Rosenberg auf den ihren. So blieben nur Ulli Martin und Peter Horton (damals noch Peter Horten, geboren ist er als Peter Müller), um die Hits zu vertreten.
heute wurde auf folker.world noch ein Nachruf von Stefan Sell veröffentlicht.
Beim BR hatte es letzten Monat ja schon einen längeren Beitrag von Peter Jungblut gegeben.
(In anderen Medien fand ich nirgends mehr als 1-2 Absätze zur Todesmeldung...)
Ich selbst muss gestehen, dass ich mit Peter Hortons Leben und Werk nicht allzu vertraut war, die Schlager-Schiene in meiner Wahrnehmung von ihm sehr dominierte, ich die Guitarissimo-Sache gar nicht recht beachtet hatte. Muss ich mal nachträglich korrigieren!
Seine Fernsehsendungen waren mir aber auf jeden Fall ein Begriff, nicht zuletzt ja auch mit Gästen wie Kevin Johnson, Colin Wilkie oder Hannes Wader.
Wenn die Fernsehanstalten auf Zack wären, würden sie vielleicht mal solche qualitativ hochwertigen Musiksendungen wiederholen, finde ich. Aber das ist wohl Wunschdenken.
Na ja, Peter Horton war durchaus recht bunt aufgestellt, und was ich so mitbekommen hatte, war er durchaus bestrebt, sich immer weiter zu entwickeln.
Oder sagen wir's mal so: im Kern hat er sich in vielen musikalischen Sparten ausgelebt, vom Blumenkinder-Pop bis zum Jazz und vom mit progressiven Elementen angereicherten Schlager bis zum Country und von der Klassik über rockige Elemente bis hin zu Easy Listening. Ich hatte das Gefühl, daß er eine ähnliche Bandbreite auch mit den Texten abdecken wollte, von der unterhaltenden Belanglosigkeit bis zum Verkopften, aber letzten Endes hat das nur dazu geführt, daß er schwer zu vermarkten war, also sich zwischen alle Stühle gesetzt hat. Da mag er sich wohlgefühlt haben, zumal in der Zeit, als er in den Medien recht präsent war, aber eigentlich hatte ich den Eindruck, daß er in dem Augenblick, da er als Moderator von "Hortons Bistro" (war da eigentlich ein Deppenapostroph im Titel ... ich meine schon ...?) das Mikro aus der Hand gelegt hat, von der Öffentlichkeit schlagartig vergessen wurde. Mag er mit befeuert haben, denn mit Veröffentlichungen von meditativer Musik macht man sicher bei der breiten Masse keinen Eindruck.
Ich glaube, Horton ist so ein ganz spezieller Fall. Ich habe die Vermutung, daß es kaum einen gibt, der über alle Stücke von Horton die Nase rümpft, denn bei der ganzen Vielfalt ist garantiert das eine oder andere Goldkörnchen, aber gleichzeitig macht es Peter Horton einem schon sehr schwer, sein verzweigtes Gesamtwerk zu mögen.
Gruß
Skywise
Dieser Beitrag enthält 256 Wörter
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