Manfred Maurenbrecher ist ein deutscher Liedermacher der seine Lieder am Klavier spielt und live dabei immer ein bisschen so wirkt, als würde er das eben gespielte Lied improvisieren. Er wurde 1950 in Berlin geboren und begann seine Musikkarriere in den 1970er Jahren. Seine Musik würde ich als eine Mischung aus Liedermacher-Tradition und Rockmusik beschreiben, die auch irgendwie als intellektuell und anspruchsvoll charakterisiert werden kann - und somit keine leichte Kost. Die Lieder Maurenbrechers sind wie Vollkornbrot mit Käse und einer Scheibe Gurke: ausgewogen, hält lange satt und ist gut für die geistige Gesundheit! Aber ehrlich gesagt, habe ich darauf auch nicht jeden Tag Lust

Maurenbrecher ist bekannt für seine lyrischen Texte und sein Engagement für politische und soziale Themen. Die Lieder sind oft subtil kritisch und befassen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Das ist einerseits sehr herausfordernd beim Hören und andererseits extrem aufregend. In seinen Texten zeigt er ein tiefes Verständnis für das Leben und die Erfahrungen der Menschen und bringt sie mit großer Empathie zum Ausdruck.
Maurenbrechers Standartinstrument ist das Klavier, dennoch greift er auf den Alben oft auf ungewöhnliche Instrumente zurück und kombiniert sie mit einem minimalistischen Sound. Seine Lieder sind meist von einer melancholischen Stimmung geprägt, die aber auch von einer feinen Ironie und subtilen Humor durchzogen sein kann. Ich empfinde seine Kunst als einzigartig und eigenwillig, die sich bewusst von den Mainstream-Trends der Musikindustrie abgrenzt. Bisher konnte ich ihn 3x live auf der Bühne erleben, das erste Mal während eines Konzerts anlässlich des Nürnberger Bardentreffens. Dieses Erlebnis hat mich erst richtig aufmerksam auf ihn gemacht. Obwohl er eigentlich nicht wirklich in Dialekt singt und spricht, habe ich manchmal Probleme damit, seinen gesanglichen Part zu verstehen, er hat einen ganz bestimmten nuschelnden Ton in der Stimme, was ihn aber auch unverwechselbar macht.
Meine Wertung:


Im Gespräch mit Britta Bürger für Deutschlandfunk Kultur vom 01.02.23 erzählt er über seine Texte, seine Lieder und die Gefühle, die für ihn zum Komponieren dazugehören. Apropos Texte: er bietet auf seiner Webseite eine entsprechend benannte Rubrik an, in der alle Liedtexte chronologisch und alphabetisch sortiert zu finden sind - auch alle Texte zum Album Menschen machen Fehler.
Die Single Krieg im Frieden steht übrigens aktuell auf Platz 6 der Liederbestenliste im April 2023