Das Forum braucht einen neuen Chef Liebe Forumsgemeinschaft,

ich wende mich heute mit wichtigen Neuigkeiten an euch als Betreiber dieses Forums. Es fällt mir nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber aus persönlichen Gründe werde ich die Plattform zukünftig nicht mehr weiterführen können. Es ist mir ein Anliegen, euch darüber zu informieren und gleichzeitig nach einer Lösung zu suchen, damit das Forum weiterhin existieren kann. Spekulationen über die genauen Gründe sind unnötig, es hat überhaupt gar nichts mit dem Forum zu tun. Mehr Dementi wird es nicht geben.
Was sind die Gründe?
In den vergangenen Jahren wurde es für mich zunehmend schwierig, mich ausreichend um das Forum zu kümmern. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass meine eigenen Beiträge immer seltener geworden sind. Obwohl ich die Arbeit an diesem Forum und den Kontakt zu all unseren Besuchern stets als angenehme Erfahrung empfunden habe, sehe ich mich nun mit der Realität konfrontiert, dass ich die aktuelle Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Wer macht weiter?
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass dies nicht das Ende unseres geschätzten Forums sein muss. Daher wende ich mich nun an euch alle und frage in die Runde, ob jemand bereit wäre, die Domain und das gesamte Forum zu übernehmen. Die technische Administration kann ich leider ebenfalls nicht länger gewährleisten, daher suche ich nicht nur nach einem neuen Eigentümer, sondern auch nach jemandem, der die Aufgabe der Serveradministration übernimmt.
Zeitplan und organisatorische Fragen
Mein Zeitplan sieht vor, den "Betrieb" so schnell wie möglich an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben. Sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand finden, und falls ich keine andere Möglichkeit zur Fortführung des Forums finde, müsste ich die Abmeldung des Dienstes und der Domain wahrscheinlich im April oder Mai 2024 durchführen. Diese Entscheidung würde damit zusammenhängen, dass zu diesem Zeitpunkt die jährlich gebuchten Dienste wie Server, SSL, Domain usw. verlängert werden müssten.

Bis zu diesem möglichen Übergabetermin werde ich selbstverständlich weiterhin die laufenden Kosten (ca. 150 €/Jahr) tragen und mich darum kümmern, dass der Nachfolger sich in das Forensystem, die Dateistruktur auf dem Server sowie die Administration des Servers einarbeiten kann. Meine volle Unterstützung und Erfahrung stehen demjenigen zur Verfügung, der bereit ist, dieses Forum in die Zukunft zu führen.
Bitte meldet euch bei mir, falls ihr Interesse an einer Übernahme habt oder weitere Fragen habt. Lasst uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, dass diese Gemeinschaft auch in Zukunft bestehen bleibt.

Ich habe HIEReinen Forenbeitrag eröffnet, der auch für Replys offen ist...

Tag 25 - Pöter

In diesem Unterforum werden die Rezensionen und Gespräche zu den einzelnen Lieder Reinhard Meys zusammengefasst
Forumsregeln
Das Projekt "Jeden Tag ein neues Lied" startete am 01.01.2023 und wurde am 27.01.2023 beendet.

Am 01.02.2023 startete die aktuelle Aktion "Ein Lied - viele Perspektiven" und auch mit diesem Projetk habe ich mir das Ziel gesetzt, mich nach und nach mit allen Liedern von Reinhard Mey zu beschäftigen und über meine Gedanken und Erlebnisse zum jeweiligen Lied zu erzählen.

Ich lade alle ein, die eigenen Gedanken beisteuern. Die Lieder sind es wert.
Antworten

Das Lied "Pöter"...

...mag ich gerne, gehört zu meinen Favoriten
0
Keine Stimmen
...höre ich gerne, ist aber kein Lieblingslied
3
33%
...kenne ich, mag ich aber nicht so gerne
4
44%
...kannte ich noch nicht, finde ich gut
0
Keine Stimmen
...kannte ich noch nicht, war besser so
0
Keine Stimmen
...skippe ich immer weg, finde ich albern
2
22%
...braucht kein Mensch
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9

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Tag 25 - Pöter

Beitrag von migoe »

Was hat es mit dem Projekt "Jeden Tag ein neues Lied" auf sich?
Am 01.01.2023 habe ich mit das Projekt Jeden Tag ein neues Lied gestartet mit dem Vorsatz, ein Jahr lang jeden Tag ein anderes Lied von Reinhard Mey zum Thema zu machen und aus einer eigenen Perspektive zu beleuchten.

Das Prinzip ist simpel und bereits im Namen wird erklärt, was genau ich damit meine: ich werde jeden Tag in diesem Forum ein Lied des Tages posten und in Form eines Videos in den Beitrag einbauen. Die Idee dahinter ist, mich selbst mit den Liedern auseinanderzusetzen, meine Einstellung bzw. meine "Beziehung" zum jeweiligen Lied zu beschreiben UND gleichzeitig alle dazu einladen, die eigene "Geschichte zum Lied" mit den anderen Besuchern des Forums zu teilen.

Zu jedem Lied starte ich zudem eine Umfrage, die je nach Situation einen Tag oder eine Woche laufen soll und bei der alle kurz und knackig ihre Einstellung zum Lied abgeben können, ohne einen eigenen Beitrag dazu schreiben zu müssen - obwohl das natürlich auch erwünscht und geboten ist, schließlich ist das hier ein Forum ;-)
Das heutige Lied des Tages ist:
Pöter

Album "Leuchtfeuer" Version (Spotify)

Live-Version der Tour zu "Leuchtfeuer" 1996 (Quelle: Album "Lebenszeichen")

Live-Version der Tour zu "Flaschenpost" 1998 (Quelle: Album "Lampenfieber")

Live-Version der Tour zu "Bunter Hund" 2008 (Quelle: Album "Danke, liebe gute Fee")

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Das Video habe ich auf dem YouTube Kanal von DrD111 gefunden.
Anlässlich des 80.Geburtstags von Reinhard Mey wurden auf YouTube von verschiedenen Künstlern und Fans eigene Lieder als eine Art Geburtstagsgruß auf YouTube veröffentlicht. Dazu gehört auch ein Song von Christian Hirdes, der ein Lied über Black Metal Musik geschrieben hat und sich dabei am Musik,- Text- und Themenmix seines musikalischen Vorbildes Reinhard Mey inspieren ließ. In der Melodie und der Art erinnerte mich dieser kurze Song an das Lied Pöter von Reinhard Mey...

Schaut mal hier:
Christian Hirdes singt ein Lied im Stile von Reinhard Meys "Pöter"...
Ein Lied von Reinhard Mey über Black Metal
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Das Video habe ich auf dem YouTube Kanal Christian Hirdes gefunden und unter dem Video hat Christian Hirdes diese Information hinzugefügt:
Christian Hirdes am 21.12.2022 Zitat:
Heute wird der große Liedermacher Reinhard Mey 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass und als Hommage hier ein kleiner Song...
Was meint Ihr? Hört sich das für Euch auch so an wie eine Hommage an Pöter?
Ein Lied für'n Arsch
Reinhard Mey wird nachgesagt, er würde wirklich über jedes noch so banale Thema ein Lied machen und da ist vielleicht auch was dran. Im Jahr 1996 hat er sich deshalb vielleicht gesagt: "Wenn das so ist, dann will ich euch mal nicht enttäuschen und mach mal ein Lied über'n Arsch!" und so hat er es dann auch getan. Pöter ist ein Slang-Ausdruck für das menschliche Gesäß. Es ist ein umgangssprachliches Wort und hat keine tiefere Bedeutung. Mir ist nicht ganz klar, woher genau der Begriff stammt, aber es ist wahrscheinlich, dass er aus der Jugendsprache oder dem Slang entstanden ist.

Sein Liebeslied an das menschliche Hinterteil gehört zu den witzigsten und charmantesten satirischen Liedern in dem Gesamtwerk Meys und wird leider allzuoft unterschätzt, denn er beschreibt in seinem Lied natürlich nicht nur die unterschiedlichen Hinterteile mit Metaphern wie z.B.
  • "Reichtum und Launen der Schöpfung"
  • Pöter als Geldschränke
  • Pöter, "die die Last des Erdballs tragen"
  • als Synonym für ein Staatsoberhaupt
  • nette Beleidigung als "Arsch mit Ohren"
  • Pöter als Sammlerstücke (zackige, stiernackige, splitterfasernackige, pausbackige, stirnrunzelnde, sorgenvolle, faltige, gewaltige, doppelspaltige, gutmütige, eklige, klägliche, unerträgliche, alltägliche, friedliche, appetitliche)
  • Pöter als Ausdruck von Freundschaft
  • Pöter als Ausdruck von Erfolg oder Versagen (dicke, todschicke, steinreiche, bleiche)
  • Pöter als Ausdruck von Persönlichkeit (selbstbewusste, ehrliche, brandgefährliche, unerklärliche, eben, gottgegeben, immer voll im Trend, immer voll daneben)
Wer, wie ich, denkt, dass es schon etwas merkwürdig ist, über welche Dinge sich Reinhard Mey Gedanken macht, der sei hiermit darauf hingewiesen, dass es auch noch andere Menschen gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen, z.B. mit dem berühmten Maurer Dekolleté - siehe dazu den Blog von meikesbuntewelt | schön ausgedrückt.

Zu diesem Thema hat das Frauenmagazin BUNTE erst vor einige Wochen einen Ratgeber veröffentlicht, in dem Tipps gegeben werden, wie man die sogenannte Modesünde verhindern kann. Ist also auch noch ein aktuelles Thema auf das Reinhard Mey schon vor 26 Jahren hingewiesen hat ;-)

Im Frühjahr 2019 sorgte ein "Prank" der Moderatorin Palina Rojinski für Furore, die auf ihrem Instagramm-Kanal ein Foto eines Männerhinterns postete und es so gestaltete, dass es wie eine Aufnahme ihre Dekolletès aussah - der Stern berichtete darüber. Es ist also durchaus auch heute noch Zündstoff in diesem Thema!

Reinhard erklärte seine Idee zum Lied auf seinen Konzerte so:
Während der Konzert auf der Tour zum Album "Leuchtfeuer" im Jahr 1996 (Quelle: "Lebenszeichen") Zitat:
...{Überleitung vom Lied "Ohne Dich"}...

Wenn Sie das nächste Lied gehört haben, dann werden Sie verstehen, warum ich meine so an meiner Brille hänge, warum ich sie so sehr brauche ... sie ist es erst, die mir im zivilen Leben das scharfe Hinsehen und das Beobachten ermöglichen... damit ich dann was habe, worüber ich schreiben kann ... und das nächste Lied beruht ganz besonders auf optischen Eindrücken und visuellen Erfahrungen ... und es beruht auf dem Gedanken, dass ... wenn wir die Menschen lieben wollen ... und ich bemühe mich, sie zu lieben, ich übe es, sie zu lieben ... dann genügt es nicht, wenn wir ihre helle - ihre strahlende Seite lieben - sondern dann müssen wir auch ihre dunkle - uns abgewandte Seite lieben ... die, die vielleicht nie das helle Tageslicht oder gar den Sonnenschein erblickt ... auf Mallorca, oder am Baggersee oder in der Kieskuhle ... und wenn ich Eingangs von den freundlichen Gesichtern gesungen habe, dann glauben Sie mir, dass ich Ihnen nicht zu nahe treten möchte, wenn ich mir dennoch zu jedem freundlichen Gesicht auch ein freundliches Gesäß vorstellen möchte - das es auch verdient hat, besungen zu werden! Aber wann geschieht das schon mal? Jetzt soll es geschehen, jetzt ist der Augenblick! ...

{Überleitung zur Pause}
Er nahm das Lied auch auf der nachfolgenden Tournee zum Album Flaschenpost mit und erklärte noch einmal mit anderen Worten, warum das Lied "voll für'n Arsch ist"...
Während der Konzerte auf der Tour zum Album "Flaschenpost" im Jahr 1998 (Quelle: "Lampenfieber") Zitat:
Vor ziemlich genau 2 Jahren habe ich meine erste wissenschaftliche These verkündet, die ich in einem Lied zusammengefasst hatte und es handelt sich um ... die Früchte einer wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Anatomie ... und ich hatte mir besonders die Morphologie des Gluteus maximus für meine Betrachtung vorgenommen ... und ich habe bei den einschlägigen Experten auch durchaus Zustimmung gefunden mit meinen Behauptungen ... und es war auch wirklich zu liebevoll recherchiert ... im Straßenbild, am Arbeitsplatz, aber natürlich ganz besonders eingehend im Fitnessstudio und im Freibad ... und vielleicht hat inzwischen ja der eine oder andere seine eigenen Nachforschungen oder ... Forschung in dieser Richtung unternommen und wird meine Ergebnisse bestätigen können ... aber ich weiß natürlich auch, dass es immer wieder Skeptiker gibt, gerade auch in der Wissenschaft sind es ja die Skeptiker, die uns voran bringen ... aber diesmal bin ich so überzeugt von meinen Erkenntnissen, dass ich meine These noch einmal vortragen möchte ... weil ich auch den letzten Skeptiker davon überzeugen möchte, damit er nachher mit uns anderen einstimmt und sagt: "Ja tatsächlich! All die Recherchen, all die Erkenntnisse, all die Thesen, die Forschungsergebnisse - im Grunde genommen das ganz Werk, die ganze Arbeit, das ganze Lied - tatsächlich, alles: voll für'n Arsch!" ...
4 Jahre später nimmt er dieses Lied auch noch einmal mit auf seine Tour zum Album Rüm Hart, bei der er aber nicht viele Worte dazu verliert. Doch noch einmal 4 Jahre später findet er anlässlich der Tour zum Album Bunter Hund wieder gute Gründe, sein Lied über das menschliche Gesäß einzubauen:
Während der Konzerte auf der Tour zum Album "Bunter Hund" im Jahr 2008 (Quelle: "Danke, liebe gute Fee") Zitat:
{Überleitung vom Lied }...Tja, ich habe es eben in meiner quasi Autobiografie besungen ... ich bin ein Schnüffler, ich bin ein Ausgraber, ich bin tierisch neugierig und bin ein immer forschender, immer suchender leidenschaftlicher Beobachter und das Lieblingsbeobachtungsobjekt - das Objekt meiner Begierde - sind meine Menschengeschwister und bei denen richtet sich wiederum mein gesteigertes Augenmerk auf die Gesäße. Welch ein Füllhorn! Welch eine Artenvielfalt! Welch eine Augenweide! Welch eine Auswahl ... und welch eine Lust, festzustellen, dass dieses runde Meisterwerk der Natur noch verschönt werden kann, noch veredelt werden kann, noch gekrönt werden kann durch die Kunstwerke der Tatoomeister. Diese Arschgeweihe, diese Rollen von Stacheldraht, die sich um die Taillen winden, diese blutenden Herzen, diese dornenreichen Rosen, die die Gesäße zieren ... es ist eine Pracht, ich kann gar nicht genug davon kriegen, obwohl ich überhaupt keinen darum gebeten habe, sie zu sehen! Ich kriege sie einfach so präsentiert! ...

Ich nehm das Angebot aber schon gerne an ... ich gucke also gerne hin ... so ist das nicht ... bloß, ich komm mir nur manchmal wie in einem Freilichtmuseum - und ich hab gar keinen Eintritt bezahlt ... es ist eine Lust und weil ich gerne hinsehe und weil ich gerne viel sehen möchte, steh ich zeitig auf, damit mein Tag mehr Gesäße beinhaltet, also dass ich mehr sehe und deswegen jogge ich morgens ... und ich bin auch nicht schlecht zu Fuß ... das muß ich hier mal sagen, an der Stelle ... aber wenn ich merke, dass hinter mir noch andere Jogger sind, dann lass ich schon mal den Rentner raushängen und lass mich überholen, um das Nachsehen zu haben ... {macht Geste, als würde er durch ein Fernglas schauen} ... und dann läuft es vor mir - das pralle Menschenleben - immer in Wallung, immer in Bewegung, plastisch und so reich verziert: eine Pracht! Und dann lass ich so langsam den Tag angehen und gehe so fröhlich durch die Friedrichstraße spazieren und bleibe dort an den Baustellen stehen und schaue den feschen jungen Handwerkern bei der Arbeit zu ... und dann such ich mir die raus - natürlich listenreich - wo schon aus dem T-Shirts die Ranken ranken, und die Delphine springen, wo auf den Bizepsen bunt schillernde Dolche prangen und ich weiß: Das sind die Richtigen! Da muss ich nur ein bißchen waren: wenn die in die Hocke gehen ... oder am Boden arbeiten, dann rutscht das T-Shirt so ein bißchen hinten raus, der hintere Hosenbund sperrt sich auf und legt das zurecht sogenannte Maurerdekolletè frei ... {Publikum reagiert mit Lachen und Applaus} ... ich spüre, ich habe es mit Kennern zu tun ... das Maurerdekolletè ... welche ein wunderbaren Ausdruck ... er ist leider nicht von mir ... aber ich finde, er besagt so wunderbar, was er besagen soll und das Maurerdekolletè ist die ideale Projektionsfläche für Tribals, für Totenköpfe, für schwungvolle Schriftzüge - weil, da ist Platz - es könnte ja das stehen: Elvis 4ever, oder wenn es ein kleines Maurerdekolletè ist und nur ein bißchen Platz ist oder ein sparsamer Geselle, dann steht da manchmal einfach nur: Mutti ... das ist auch schön!

Ich persönlich kenne einen Handwerksgesellen, dessen Namen ich ausdrücklich nicht nennen möchte, der hat auf der ... ein Handwerksmeister ... der hat auf der linken Pobacke 5 Hummeln auftätowiert und meine Frau sagt, das liegt daran, dass wir immer als er klein war, gesagt haben: "Der Junge hat Hummeln im Hintern" ... aber das steht auf einem anderen Blatt ...

Also ich war bei meinem Tagesablauf ... und meinen Beobachtungen ... und in diesem Sommer habe ich diese vielfach in den Biergärten abrunden können ... meine Beobachtungen ... ich saß an den langen Bänken ... zwischen den jungen Menschen ... wie sich alle - cool über den Tisch gebeugt - mit ihrem Gegenüber unterhielten ... und natürlich, wenn der Loden hinten nur ein wenig verrutscht, dann sind sie wieder da, all die kleinen Spinnweben, die Lurche, die ... was haben wir denn noch? ... Fledermäuse werden gerne genommen ... und auch Sterne von Betlehem habe ich gesehen auf den Gesäßen und immer häufiger chinesische Schriftzeichen ... wobei mir manchmal Zweifel kommen, ob Tätowierte und Tätowierer immer wissen, was da wirklich steht, und ich möchte nicht wissen, wie viele junge Menschen rumlaufen, denen man einfach "Nr. 13, saure Schafsuppe" oder ... {Publikum lacht und applaudiert heftig} ... das sind ja noch die Kurzen ... es gibt ja welche mit ganz langen chinesischen Schriftzeichen und das heißt dann: "58, Ente kross gebraten an Soße der 8 Köstlichkeiten" ...
Gut beobachtet und sicher nicht von der Hand zu weisen. Es gibt sicher einige Menschen, die sich in jungen Jahren für ein Arsch-Tatoo entscheiden und das dann irgendwann bereuen. Grundsätzlich können Tattoos meistens durch eine ziemlich schmerzhafte Laserbehandlung auch wieder entfernt werden, aber das ist nicht für jeden geeignet.

Dass Reinhard Mey hier mit seinen Beobachtungen wieder einmal richtig liegt, wurde auch einmal in der sehr erfolgreichen Sitcom "How I met your Mother" thematisiert, als einer der Hauptprotagonisten der Serie, und zwar Ted, sich aus Liebeskummer ein Schmetterlingstatoo stechen lässt und es sich etwas später wieder entfernen lassen will...
Szene aus Staffel 3 | Episode 2 | Praxis Dr. Stella Zimmermann :hahaha:
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Und was mir dazu auch noch eingefallen ist...
Auch Ina Müller hat in den 1990er Jahren eine ähnliche Erfahrung gemacht ;-)
Ina Müller: Bye bye Arschgeweih
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Reinhard Mey hat die Zeichen sozusagen früh erkannt und deshalb ist dieses Lied nicht einfach nur ein weiteres parodistisches Lied, sondern zudem auch noch eine sehr treffende Beschreibung eines Phänomens, welches auch heute noch zu beobachten ist...wenn Ihr also jemanden kennt, der ein - eurer Meinung nach - peinliches Pötertatoo trägt, könnt Ihr der betreffenden Person ja einmal den Link zu diesem Lied schicken, quasi als :zaun:

Und was gibt es noch zu sagen?
Das Lied besteht einerseits aus einleitenden bzw. erklärenden Strophen, in deren jeweils 6 Versen erzählt wird, wieso und warum sich der Künstler überhaupt mit dem Thema beschäftigt hat. Hier wird als Reimschema ein Paarreim verwendet, also aabbcc
Beispiel für die Einleitungsstrophe Zitat:
a - Immer wieder streif ich mit verklärtem Blick durch Wald und Flur,
a - Und ich kann mich gar nicht sattsehn, an der Vielfalt der Natur,
b - Und ich werd nicht müd , den Reichtum und die Launen
b - Und den Aberwitz der Schöpfung zu bestaunen:
c - Kugelfisch, Rohrdommel, Steinlaus, Milbe, Maibock, doch indes,
c - Die schönste, bunte Vielfalt hat das menschliche Gesäß:
und dann gibt es zwischen diesen Passagen jeweils noch Strophen, in denen jeweils nur Aufzählungen von unterschiedlichen menschlichen Gesäßen vorgenommen werden und die im Reimschema abwechselnd einen Haufenreim, gefolgt von einem Paarreim verwendet, also wie folgt aufgebaut sind: aaa-bb-aaa-cc
Beispiel für die erste Aufzählungsstrophe Zitat:
a - Es gibt dicke Pöter,
a - Und todschicke Pöter,
a - Es gibt selbstbewußte ich-fang -alle-Blicke -Pöter.
b - Pöter, damit kannst du Geldschränke aufbrechen,
b - Und die allen DIN-Vorschriften widersprechen.
a - Es gibt bleiche Pöter
a - Und steinreiche Pöter,
a - Es gibt - ich-verbitte-mir-alle-Vergleiche - Pöter.
c - Manche Pöter dienen dem Gesetz der Schwerkraft als Beweis,
c - Manche kriegen den deutschen Landwirtschaftspreis!
Meine Meinung zum Lied des Tages
Meine Wertung: rating von 5 Sternen weil mir zwar das Thema an sich nicht so liegt und ich dieses Lied ehrlicherweise auch manchmal skippe, wenn ich nicht so in Stimmung für solche Kalauer bin, aber es andererseits doch ein sympathischer satirischer Blick auf die menschliche Natur - im wahren und übertragenen Sinn - ist, denn hinter jedem Arsch hängt ja auch der jeweilige Mensch - und darum geht es in diesem Lied eigentlich: die humorvolle und mit Metaphern und Wortspielen bestickte Beschreibung von typischen menschlichen Eigenschaften - und wer genau hinhört, der wird auch sich selbst auch irgendwo in dieser Aufzählung finden. Versprochen! :-D

Die musikalische Umsetzung gefällt mir übrigens auch sehr gut, der ruhige Beginn, der dann in ein flottes Arrangement übergeleitet wird, die wunderbare Klarinette und das furiose Finale machen auf jeden Fall Laune, wenn man in der Stimmung dafür ist!
Das Lied Pöter wurde auf dem Album Leuchtfeuer im Jahr 1996 veröffentlicht.

Das Album war das 19. deutsche Studioalbum von Reinhard Mey und erschien im Jahr 1996 bei Intercord. Es enthält insgesamt 15 Lieder mit einer Gesamtspiellänge von 73:40 Minuten und reizt somit die Kapazitäten einer CD ziemlich aus. Produziert wurde das Album von Manfred Leuchter, der auch bei vielen Liedern die Arrangements übernommen hat. Die Aufnahmen entstanden in den Hansa Tonstudios in Berlin. Auf diesem Tonträger ist auch eine Neuaufnahme von Kaspar aus dem Jahr 1969, die das Lied in ein neues musikalisches Kleid steckt. Nach eigenen Angaben war Mey letztlich aber mit dem Ergebnis doch nicht so zufrieden und hat sich deshalb gegen weitere "Neuauflagen" von anderen Liedern aus seinen früheren Schaffensphasen ausgesprochen.

Diese und weiter Informationen zum Album habe ich auf discogs.com und auf offiziellecharts.de sowie der offiziellen Biografie auf Reinhard Meys persönlicher Webseite gefunden.
Titelliste und Cover des Albums "Leuchtfeuer"
Cover - Leuchtfeuer - 1996.jpg
  1. Altes Kind - 3:20
  2. Sei wachsam - 5:05
  3. Kati Und Sandy - 5:41
  4. Tierpolizei - 3:48
  5. Mein Roter Bär - 5:20
  6. Drei Stühle - 3:21
  7. Pöter - 4:45
  8. Irgendein Depp Bohrt Irgendwo ... - 4:19
  9. Alle Rennen - 3:33
  10. Ein Und Alles - 5:07
  11. Kaspar - 5:52
  12. Gib Mir Musik! - 5:09
  13. Lilienthals Traum - 7:51
  14. Nein, Ich Laß Dich Nicht Allein - 5:21
  15. Ohne Dich - 4:36
Chartverlauf - Leuchtfeuer - 1996_1997.jpg
Pöter - Analyse Live Performance - setlist.fm.jpg
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Liebe Grüße aus Rothenburg
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Tag 25 - Pöter

Beitrag von Viktor »

Hallo migoe und Mitlesefreunde,

das erste Mal hörte ich dieses Lied, glaube ich, als ich Ende der 1990er in der Familie im Dänemark-Urlaub war. Im Ferienhaus schauten wir eigentlich fast nie Fernsehen und wenn, dann dänisches, aber wenn man dann doch mal aus Zufall an eine Sendung mit Reinhard geriet, schaltete man doch nicht um.
Jahrzehnte später, mit einem bescheidenen Überblick über Reinhards Rundfunkauftritte, gehe ich davon aus, dass es eine Wiederholung der SFB-Sendung zum "Leuchtfeuer"-Album gewesen sein muss. Hier ein YouTube-Video zur Live-Version von "Pöter":
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Blieb uns damals auf jeden Fall im Gedächtnis als sehr originelles Lied.

Es ist ja auch recht lustig.
Und selbst wenn der Witz irgendwann abgenutzt ist, muss man immerhin noch feststellen, dass es solide getextet ist: Migoe, du hast das krasse Reimschema schon rausgestellt. Die Zeilen wirken auch sonst sehr gut aufpoliert, ich denke etwa an "völlig unerklärlich unentbehrliche Pöter" oder "unerträglich unsäglich alltägliche Pöter", macht Spaß.

Gibt es eigentlich ein Fachbegriff für solch eine Gattung an, ich sage mal, "Auflistungs-Liedern"?
Vergleichbar sehe ich etwa "Ich bin" oder "Ich grüße", worin dann passagenweise irgendwelche unvorhersehbaren Dinge unter einer sehr weiten Oberkategorie aneinandergereiht werden.
Wer weiß noch mehr Beispiele für diesen Typus?

Schöne Grüße
Viktor

PS: Den Begriff "Pöter" habe ich sonst auch überhaupt nicht im aktiven Wortschatz, keine Ahnung, was das für eine regionale Sache ist....
Zuletzt geändert von Viktor am Do 26. Jan 2023, 15:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Heinz
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Tag 25 - Pöter

Beitrag von Heinz »

Das Lied ist doch nicht so schlecht, dass es ganz ohne Kommentar nach Hause gehen sollte ;-) Schon gar nicht ist es für'n Arsch. Darum, wenn Niemand möchte, von mir ein paar Zeilen.

Mir gefällt "Pöter" gut. Es ist eines der lustigen Lieder von RM, über die auch ich lachen kann. Ich kann es mir -je nach Lust und Laune- immer mal wieder anhören oder auch überspringen.
Live hat es mir und meiner Frau besonders gut gefallen. Mit anderen gemeinsam zu lachen macht halt mehr Spaß. Und man erkennt sofort, wer das Lied noch nicht kennt und wer bereits vor der Pointe allwissend lacht...

Übrigens kannte ich den Begriff "Pöter" vorher nicht und habe ihn, außer von RM, noch von Niemandem gehört. Mein Umfeld kannte ihn auch nicht. Habe erst mal bei google nachgefragt. Vielleicht ist der Begriff auch regional unterschiedlich verbreitet.

Gruß
Heinz

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Tag 25 - Pöter

Beitrag von Marc »

Ihr Lieben,

denke ich an „Pöter“, kommt mit zuerst das geniale Klarinettenspiel Giora Feidmans in den Sinn. Der Wahnsinn, ein Juwel unter allen Studioaufnahmen!

Liebe Grüße aus Hannover
Marc

PS: Passt „Alle rennen“ eventuell noch in die Schublade, lieber Viktor? Kam mir spontan in den Sinn…
PPS: Der Begriff „Pöter“ ist hier in der niedersächsischen Provinz durchaus geläufig…
So vergeht Jahr um Jahr
und es ist mir längst klar,
dass nichts bleibt,
dass nichts bleibt,
wie es war.

Hannes Wader

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Tag 25 - Pöter

Beitrag von Westwind »

Hallo zusammen,

"Pöter" fand ich zunächst von der Idee und Umsetzung witzig, aber im Verlauf der Jahre eher etwas nervig. Vielleicht ist mein Blick für das besungene Körperteil immer noch nicht so geschärft, daß ich es nachvollziehen könnte.

Aber klasse fand ich dann, daß Reinhard während der Lampenfieber-Tour dann aber tatsächlich sein Versprechen wahr machte. Die Zeile "Beim nächsten Mal sing ich Euch was von vorn" triggert natürlich sofort diverse Phantasien an (oder bei irgendjemandem nicht ? ;-) ) und ich fand sie einen netten Abschluß, hätte aber nicht vermutet, daß da später nochmal Bezug drauf genommen wird. Als dann auf dem "Flaschenpost"-Album "Nasenmann" war, hatte ich selbst nicht mehr an "Pöter" gedacht, aber während der Lampenfieber-Tour hat Reinhard, nachdem er "Pöter" noch einmal ausgrub, im Zwischentext dann über die besagte Zeile die Überleitung zu "Nasenmann" gemacht.

"Nasenmann" fand ich von der musikalischen Studio-Umsetzung zwar grottenschlecht und kann ich nur noch in der Live-Version hören, aber den Text und eben die Idee, die Nase zu besingen, fand ich klasse, obwohl unsereins natürlich nie erfahren wird, ob es "Nasenmann" auch ohne "Pöter" gegeben hätte und der Übergang, etwas "von vorn" zu singen, beim Schreiben geplant war, oder die Idee, daß die Überleitung ja gut als Zwischentext passen würde, erst nach dem Schreiben von "Nasenmann" entstand.
"Ja, ich hab einen Traum von einer Welt und ich träume ihn nicht mehr still:
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Tag 25 - Pöter

Beitrag von migoe »

Mensch Georg,
Westwind Zitat: Do 26. Jan 2023, 20:43
Aber klasse fand ich dann, daß Reinhard während der Lampenfieber-Tour dann aber tatsächlich sein Versprechen wahr machte. Die Zeile "Beim nächsten Mal sing ich Euch was von vorn" triggert natürlich sofort diverse Phantasien an (oder bei irgendjemandem nicht ? ) und ich fand sie einen netten Abschluß, hätte aber nicht vermutet, daß da später nochmal Bezug drauf genommen wird. Als dann auf dem "Flaschenpost"-Album "Nasenmann" war, hatte ich selbst nicht mehr an "Pöter" gedacht, aber während der Lampenfieber-Tour hat Reinhard, nachdem er "Pöter" noch einmal ausgrub, im Zwischentext dann über die besagte Zeile die Überleitung zu "Nasenmann" gemacht.
genau solche Gedanken sind es, die nur dann ausgetauscht werden, wenn jemand einen Impuls gibt und ein anderer darauf "anspringt"! Danke für diesen Gedanken, den ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, über den ich aber auch schon einmal nachgedacht hatte :super:

Bei "Das nächste mal sing ich was von vorn" hatte ich natürlich erst einmal den (aus der männlichen Perspektive nachvollziehbaren) Gedanken: "Ja klar, dann wird er demnächst ein Lied über behaarte Brüste machen!" :pfeifen: ;-)
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Beitrag von Westwind »

migoe Zitat: Do 26. Jan 2023, 20:56
Ja klar, dann wird er demnächst ein Lied über behaarte Brüste machen!" :pfeifen: ;-)
Soooo explizit wollte ich meine Gedankengänge natürlich nicht veröffentlichen ;-)
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Tag 25 - Pöter

Beitrag von fille »

Das ist das einzige Lied von Reinhard, das ich nicht leiden kann.
(Na ja und den Nasenmann)


Grüße, Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in

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Tag 25 - Pöter

Beitrag von Viktor »

Hallo miteinander,

hey Heinz, da haben wir uns wohl zirka zeitgleich des Liedes erbarmt und noch unseren Senf dazugegeben, sodass sich unsere Antworten überlappten. ;-)

fille Zitat: Do 26. Jan 2023, 22:43
Das ist das einzige Lied von Reinhard, das ich nicht leiden kann.
(Na ja und den Nasenmann)
Oh, dann muss die 1998er Tour bzw. das "Lampenfieber"-Album für dich ja einen ziemlich nervigen 2-Songs-am-Stück-Durchhänger gehabt haben.

Ich persönlich finde die Verbindung der zwei Stücke -- Georg hat es ja angesprochen -- auch ganz clever und eine lohnende Pointe in sich. (Auch wenn ich prinzipiell eher skeptisch bin, wenn ein humorvolles Stück auf 2 Tourneen hintereinander im Programm landet.)

Marc, oh ja, "Alle rennen" hat auch Anflüge in diese Richtung, da kommt man ja schnell von der Flamencotruppe zur Selbsterfahrungsgruppe usw.!
Bei der Gelegenheit fiel mir jetzt auch "Nochn Lied" ein: Von "Gentomate" zu "Silikonimpantate" usw. (Damit ist auf "Lampenfieber" diese Gattung ja recht intensiv vertreten, hmmm.)


Soviel der losen Gedanken für den Moment.

Schöne Grüße in die Runde
Viktor
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Tag 25 - Pöter

Beitrag von migoe »

Heute läuft im ZDF die aktuelle Folge des ZDF Magazin Royal zum Thema Glatze bei Männern. Was das mit dem Pöter zu tun hat? Seht es Euch an, solange die Sendung "ungeschoren" (hahaha der Wortwitz musste sein :flüchten: ) in der Mediathek verfügbar ist.

Ab Minute 15:03 beklagt der Moderator der Sendung, dass es seiner Meinung nach ein Skandal ist, dass in Deutschland sogar Ärsche beliebter sind als Glatzen (für mich schon ein deutlicher Hinweis auf dieses Lied von Reinhard Mey ;-) ) und direkt darauf singt er dann eine "angepasste" Version von Pöter und ich gehe einfach Mal davon aus, dass ein bestimmter Künstler mittels eines bestimmten Rechtsanwalts das ZDF wohl davon überzeugen wird, ein bestimmtes Lied aus einer ganz bestimmten Sendung entfernen zu lassen und eine Erklärung abzugeben, zukünftig auf eine Auszahlung dieses Songs zu verzichten... Hier ein Beispiel für den Text (die Melodie sollte klar sein!)
Jan Böhmermann singt in der Sendung über Bekannte Männer mit Glatze Zitat:
Es gibt Heilige Glatzen {Graf von "Unheilig"}
Nicht so eilige Glatzen {Jürgen Vogel}
Es gibt "Wir-sind-bitte-immer-noch-in-Deutschland"-Glatzen {Rainer Wendt}
Glatzen, die Nachrichtendienste sehr blamieren {Jan Marsalek}
Glatzen, die international sehr triumphieren {Guildo Horn}

Es gibt bleiche Glatzen {Lord "Du-weißt-schon-wer" Voldemort}
sehr sehr reiche Glatzen {Jeff Bezos}
Es gibt "Ich-bin-nicht-nur-auf-der-Bühne-ein-Arsch"-Glatzen {Christoph Maria Herbst "Stromberg"}
Manche Glatzen kennen vom Gesetz der Schwerkraft den Beweis {Prof. Harald Lesch}
Manche kriegen den deutschen Comedy-Preis {Bernhard Hoëcker}

Es gibt schuldige Glatzen {Alfons Schuhbeck}
Zu huldigende Glatzen {Vladimir Putin}
Es gibt völlig unerklärlich unentbehrliche Glatzen {Charlie Brown u. Chris Howland}
Alte Glatzen, die aus Eitelkeit gern klagen {Stefan Aust}
Wobei von denen manche nicht Mal Glatzen tragen {Reinhard Mey}

Es gibt labernde Glatzen {Gregor Gysi}
Sehr wohlhabende Glatzen (Friedrich Merz}
Es gibt - PAM! - I Make you sexy! Mützen tragende Glatzen {Torsten Sträter}
Manche hat der liebe Gott zum Staatsoberhaupt auserkor'n {Prinz William}
Manche seh'n einfach nur aus wie'n Arsch mit Ohr'n {Olaf Scholz}
Hier will es der Satiriker kann Böhmermann also mal wieder wissen und haut in knapp einer Minute so vielen Leuten quasi eine zwischen die Ohren, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass er damit nicht überall gut ankommen wird. Wie halt schon so oft. Zumindest in einem Fall ist es vorstellbar, dass der Künstler bzw. die Produktionsfirma anwaltlich kontaktiert werden - und ich meine damit nicht die königliche Familie im Buckingham Palast und auch nicht das Bundeskanzleramt, sondern eher den einzigen Künstler in der Liste der erwähnten Männer, der definitiv keine Glatze trägt, dessen geistiges Eigentum aber wohl verletzt worden sein könnte...
Im Ernst, Ihr weißt schon, wer genau gemeint ist, oder?!?
ZDF Magazin Royal vom 31.03.23 - Männer mit Glatze-01.jpeg
Man mag von dieser verballhornenden Version von Pöter halten was man will, aber zumindest in der Art der Sprache und dem Textfluss ist es sehr nah am Original und irgendwie finde ich es bemerkenswert, dass den Autoren dieser Satire das Lied von Reinhard Mey bekannt ist und die es in dieser Weise in der Sendung einbinden. Zugegeben ist es nicht besonders schmeichelhaft gegenüber dem thematisierten und abgebildeten Männern und dem Künstler Mey, der ja ebenfalls hämisch erwähnt wird.

Was meint Ihr? Gilt auch hier der alte Spruch von "Satire darf alles!", oder ist das Ergebnis geschmacklos und unangemessen? Ist das Lied in der Böhmermann Version zumindest gut getroffen - schließlich geht für mich das Original ebenfalls als Satire durch? Wer das Lied aber schon im Original blöd findet, wird mit dem Angeklagten Text vermutlich auch nichts anfangen können, ist klar :pfeifen:
P.S.
Ich habe leider zu spät bemerkt, dass Viktor zu dieser Sendung bereits ein eigenes Thema eröffnete, und zwar hier: ZDF Magazin Royal vom 31.03.23 Pöter Parodie
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Liebe Grüße aus Rothenburg
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