Das Forum braucht einen neuen Chef Liebe Forumsgemeinschaft,

ich wende mich heute mit wichtigen Neuigkeiten an euch als Betreiber dieses Forums. Es fällt mir nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber aus persönlichen Gründe werde ich die Plattform zukünftig nicht mehr weiterführen können. Es ist mir ein Anliegen, euch darüber zu informieren und gleichzeitig nach einer Lösung zu suchen, damit das Forum weiterhin existieren kann. Spekulationen über die genauen Gründe sind unnötig, es hat überhaupt gar nichts mit dem Forum zu tun. Mehr Dementi wird es nicht geben.
Was sind die Gründe?
In den vergangenen Jahren wurde es für mich zunehmend schwierig, mich ausreichend um das Forum zu kümmern. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass meine eigenen Beiträge immer seltener geworden sind. Obwohl ich die Arbeit an diesem Forum und den Kontakt zu all unseren Besuchern stets als angenehme Erfahrung empfunden habe, sehe ich mich nun mit der Realität konfrontiert, dass ich die aktuelle Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Wer macht weiter?
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass dies nicht das Ende unseres geschätzten Forums sein muss. Daher wende ich mich nun an euch alle und frage in die Runde, ob jemand bereit wäre, die Domain und das gesamte Forum zu übernehmen. Die technische Administration kann ich leider ebenfalls nicht länger gewährleisten, daher suche ich nicht nur nach einem neuen Eigentümer, sondern auch nach jemandem, der die Aufgabe der Serveradministration übernimmt.
Zeitplan und organisatorische Fragen
Mein Zeitplan sieht vor, den "Betrieb" so schnell wie möglich an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben. Sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand finden, und falls ich keine andere Möglichkeit zur Fortführung des Forums finde, müsste ich die Abmeldung des Dienstes und der Domain wahrscheinlich im April oder Mai 2024 durchführen. Diese Entscheidung würde damit zusammenhängen, dass zu diesem Zeitpunkt die jährlich gebuchten Dienste wie Server, SSL, Domain usw. verlängert werden müssten.

Bis zu diesem möglichen Übergabetermin werde ich selbstverständlich weiterhin die laufenden Kosten (ca. 150 €/Jahr) tragen und mich darum kümmern, dass der Nachfolger sich in das Forensystem, die Dateistruktur auf dem Server sowie die Administration des Servers einarbeiten kann. Meine volle Unterstützung und Erfahrung stehen demjenigen zur Verfügung, der bereit ist, dieses Forum in die Zukunft zu führen.
Bitte meldet euch bei mir, falls ihr Interesse an einer Übernahme habt oder weitere Fragen habt. Lasst uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, dass diese Gemeinschaft auch in Zukunft bestehen bleibt.

Ich habe HIEReinen Forenbeitrag eröffnet, der auch für Replys offen ist...

Tag 8 - Klagelied eines sentimentalen Programmierers

In diesem Unterforum werden die Rezensionen und Gespräche zu den einzelnen Lieder Reinhard Meys zusammengefasst
Forumsregeln
Das Projekt "Jeden Tag ein neues Lied" startete am 01.01.2023 und wurde am 27.01.2023 beendet.

Am 01.02.2023 startete die aktuelle Aktion "Ein Lied - viele Perspektiven" und auch mit diesem Projetk habe ich mir das Ziel gesetzt, mich nach und nach mit allen Liedern von Reinhard Mey zu beschäftigen und über meine Gedanken und Erlebnisse zum jeweiligen Lied zu erzählen.

Ich lade alle ein, die eigenen Gedanken beisteuern. Die Lieder sind es wert.
Antworten

Das "Klagelied eines sentimentalen Programmierers"...

Umfrage endete am So 15. Jan 2023, 00:50

...finde ich eine gelungene Satire, gefällt mir gut
2
33%
...ist ganz ok, aber gehört nicht zu meinen Favoriten
3
50%
...kannte ich noch nicht bzw. habe mir nie genau angehört
0
Keine Stimmen
...ist langeweilig und unnötig, braucht kein Mensch
0
Keine Stimmen
...ist veraltet und kann weg
1
17%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6

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migoe hat dieses Thema gestartet
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Tag 8 - Klagelied eines sentimentalen Programmierers

Beitrag von migoe »

Grundsätzliche Informationen zum Projekt "Jeden Tag ein neues Lied"
Am 01.01.2023 habe ich mit das Projekt Jeden Tag ein neues Lied gestartet.

Das Prinzip ist simpel und bereits im Namen wird erklärt, was genau ich damit meine: ich werde jeden Tag in diesem Forum ein Lied des Tages posten und in Form eines Videos in den Beitrag einbauen.

Die Idee dahinter ist, mich selbst mit den Liedern auseinanderzusetzen, meine Einstellung bzw. meine "Beziehung" zum jeweiligen Lied zu beschreiben UND gleichzeitig alle dazu einladen, die eigene "Geschichte zum Lied" mit den anderen Besuchern des Forums zu teilen.

Zu jedem Lied starte ich zudem eine Umfrage, die eine Woche laufen soll und bei der alle kurz und knackig ihre Einstellung zum Lied abgeben können, ohne eigenen Beitrag.
Das heutige Lied des Tages ist:
Klagelied eines sentimentalen Programmierers
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Josef Weizenbaum Porträt (Quelle Wikipedia).jpeg
Mit dem heutigen Lied möchte ich erinnern an Josef Weizenbaum (* 8. Januar 1923 in Berlin; † 5. März 2008 in Gröben), einem deutsch-US-amerikanischen Informatiker sowie Wissenschafts- und Gesellschaftskritiker. Von 1963 bis zur Emeritierung lehrte er als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Josef Weizenbaum bezeichnete sich selbst als Dissidenten und Ketzer der Informatik und war hauptsächlich dafür bekannt, dass er das ELIZA-Programm entwickelt hat, ein Computerprogramm, das in der Lage war, einfache psychotherapeutische Gespräche zu führen. Weizenbaum war an der Entwicklung von Programmen beteiligt, die in der Lage waren, natürliche Sprache zu verarbeiten und zu analysieren, und hat sich während seiner Karriere für die Verantwortung und Ethik bei der Verwendung von künstlicher Intelligenz eingesetzt. Er hat auch zahlreiche Bücher und Artikel zu Themen wie künstlicher Intelligenz, Computerlinguistik und Philosophie veröffentlicht. Somit hat Josef Weizenbaum einen wichtigen Beitrag zur Künstlichen Intelligenz geleistet und sich aber auch stets gegen die Übertreibungen in diesem Bereich ausgesprochen. Er war auch ein prominenter Kritiker von Computern und der Art und Weise, wie sie in unserer Gesellschaft eingesetzt werden. Weizenbaum ist im Jahr 2008 im Alter von 85 Jahren gestorben und wäre heute 100 Jahre alt geworden. Wer mehr über ihn erfahren möchte, findet in der Wikipedia einen umfangreichen Artikel mit weiterführenden Informationen zum Menschen und seinem Projekten
Mehr über das Programm ELIZA...und warum das für uns heute wichtig ist
ELIZA eines der ersten Computerprogramme, das in der Lage war, einfache psychotherapeutische Gespräche zu führen. ELIZA wurde durch eine Reihe von Regeln gesteuert, die das Programm verwendete, um Fragen des Benutzers zu analysieren und zu interpretieren. Wenn ELIZA eine Frage des Benutzers nicht direkt beantworten konnte, würde es stattdessen eine Frage zurückgeben, die den Benutzer dazu ermutigte, mehr über seine Gefühle oder Gedanken zu erzählen. ELIZA wurde hauptsächlich als Demonstration dafür verwendet, wie Computer in der Lage sein könnten, menschenähnliche Kommunikation zu simulieren. Es wurde auch als Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz und der Natur der menschlichen Kommunikation genutzt.

ELIZA kann heute als Vorläufer von Chatbots betrachtet werden, da es eines der ersten Programme war, das verwendet wurde, um menschenähnliche Kommunikation zu simulieren. Chatbots sind Computerprogramme, die entwickelt wurden, um automatisch mit Menschen zu kommunizieren, indem sie Textnachrichten oder Sprachbefehle verwenden. Sie werden häufig in Kundensupport-Systemen eingesetzt, um Benutzeranfragen zu beantworten oder zu leiten, und können auch in sozialen Medien, Instant-Messaging-Diensten und anderen Online-Plattformen verwendet werden. Im Gegensatz zu ELIZA, die hauptsächlich als Demonstration dafür verwendet wurde, wie Computer menschenähnliche Kommunikation simulieren könnten, sind Chatbots heute viel weiter verbreitet und werden für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt.
Wer liebt schon einen Computer?
Das Lied handelt davon, dass ein Programmierer, der einen Computer mit der Bezeichnung 11x/13 liebt und sich hintergangen und betrogen fühlt, als seine "Liebe" eine Beziehung mit dem Programmierer nebenan hatte. Der Programmierer beschließt, Rache zu nehmen, indem er den Strom des Computers abschneidet. Für die Menschen im Jahr 1969 war dieser Text sicher so abwegig und sureal, dass ihn die wenigsten für voll genommen haben dürften. Das kann ich sogar sehr gut nachvollziehen. Wenn man aber bedenkt, dass in diesem Jahr bereits tatsächlich an Computerprogrammen gearbeitet wurde, mit denen eine "menschliche Kommunikation" möglich sein sollte, ist es schön nicht mehr so ungewöhnlich - außer natürlich, weil es damals nicht selbstverständlich war, wenn ein junger Mann aus Berlin solche Gedanken hatte!

Der Computer HAL 9000 aus dem Science-Fiction-Film "Odyssey 2001" von 1968 basiert z.B. auf Ideen des Physikers und Autoren Arthur C. Clark. Der Film erzählt die Geschichte einer Weltraumreise zum Jupiter, die von den Astronauten David Bowman und Frank Poole unternommen wird. Sie werden dabei unterstützt von der künstlichen Intelligenz HAL 9000, einem sprechenden Computer, der aufgrund eines Fehlers in der Programmierung versucht, die Besatzung zu töten - ist wohl allzu menschlich programmiert worden der Gute :erschreicken:

Mit dem Wissen von heute, könnte man Reinhard Mey nahezu prophetische Talente unterstellen, denn die Liebe zu seinem Computer, die er hier - nicht ganz ernst gemeint und zur damaligen Zeit absolut übertrieben - beschreibt, ist heute sicher nicht mehr so abwegig. Als er diesen Text verfasste war noch nicht absehbar, wohin sich Software und Computertechnik wirklich hin entwicklen würde, denn der erste klassische PC wurde unter der Bezeichnung Altair 8800 erst ab 1975 als Selbstbausatz vertrieben. Der Computer, von dem in diesem Lied die Rede ist, war so groß wie ein ganzer Raum und konnte auch nur von ein paar wenigen Menschen überhaupt bedient werden.

Liebe ist alles, Liebe ist mehr!
Im Jahr 2023 ist es für viele Menschen fast schon "normal" mit ihrem Computer über Sprache zu kommunizieren. Sei es "Siri" im iPhone oder "Cortana" bei Windows und natürlich kennen alle den Befehl "Hey Google...". Auch die Interaktion mit Computern über Tastatur, aber durch Eingabe von einfachen Fragen oder komplexen Sätzen, um sich zu informieren oder auszutauschen ist in Zeiten von chatGTP nicht mehr ungewöhnlich. Nun wird es sicher nicht mehr lange dauern, bis wir uns wirklich in einen Computer(programm) verlieben - naja und die "logische" Konsequenz ist dann doch, dass diese Liebe enttäuscht oder missbraucht werden kann. Insofern lag Reinhard Mey mit seiner frühen "Vorausschau" auf diese Entwicklung gar nicht so verkehrt, oder? :pfeifen:

Ist das ernstgemeinter Schund oder eine geniale Satire?
Ob es einen Computer mit der Bezeichnung 11x/13 tatsächlich gegeben hat, kann ich nicht sagen, ich denke aber, Reinhard Mey hat diese Codierung verwendet ohne realen Bezug aber unter Anwendung der bereits damals üblichen Bezeichnung von Computern. In den 1950er und 1960er Jahren wurden viele Computer mit Lochkarten programmiert. Lochkarten waren Karten aus Papier oder Pappe, die mit einer Lochmaschine beschriftet wurden. Die Löcher in den Karten repräsentierten bestimmte Zeichen oder Befehle und wurden von Computerlesegeräten gelesen, um Programme auszuführen. Einige bekannte Computer, die mit Lochkarten programmiert wurden, sind der IBM 702 und der IBM 704. Der IBM 702 war z.B. ein von IBM produzierter elektronischer Datenverarbeitungsserver aus den 1950er Jahren. Er wurde hauptsächlich von Regierungsbehörden und großen Unternehmen genutzt und war einer der ersten Computer, die von IBM für die Verwendung in geschäftlichen Anwendungen entwickelt wurden. Der erste Computer, der einen "Namen" bekam war der LISA I von Apple.

Die Science-Fiktion-Literatur ist voll von sprechenden Computern die sich mehr oder weniger menschenähnlich verhalten und sprechen. Für mich ist naheliegend und nachvollziehbar, dass sich Mey mit seinem Lied auf augenzwinkernde Weise diesem Thema zugewandt hat. Eine "echte Parodie" ist das Lied aber meiner Meinung nach nicht. Was meint Ihr dazu? Ernstgemeinte Liebesgeschichte oder Satire auf hohem Niveau?

Schön und gut, jetzt aber zum Lied von Reinhard Mey!
Reinhard Mey verzichtet bei diesem Text auf ein vorbestimmtes und geregeltes Versmaß. Das "Klagelied" ist wohl relativ eindeutig auf die biblischen Psalmen zurückzuführen! Für mich ist eindeutig erkennbar, dass er an die Psalmen der Bibel erinnern möchte. Damit greift Mey innerhalb des Gedichts auf einen cleveren Kunstgriff zurück, denn der Verzicht auf ein vorbestimmtes und reimendes Zeilenmaß eröffnet ihm die Möglichkeit, die Zeilen bisweilen willkürlich zu brechen, um auf diese Weise den Satzrhythmus durch überraschende Enjambements gezielt zu stören. Wer das genauer wissen möchte, findet bei studyflix.de sehr gut gemachte Tutorials dazu.

Der Text ist im Reimschema aabb (Paarreim) gehalten. Dabei werden in jeder Strophe zwei Zeilen mit jeweils gleichem Reim abwechselnd wiederholt, zum Beispiel "Ich dichtete Tabellen / Für ihre Speicherzellen" oder "Sie hat mich belogen / Mit Bröselmann betrogen".

Einen Refrain hat der Künstler seinem Lied nicht verpasst, aber durch die 3-malige Verwendung der Floskel "die 11x/13 war meine Passion" wird dem Titel des Lieds Rechnung getragen, in dem Reinhard Mey bereits auf den Zweck des Lieds als "Klagelied" hinweist - für mich wieder ein Beleg an die Absicht, hier eine Art "Psalm" zu erstellen. Mir gefällt das gut.

Meine Wertung: rating von 5 Sternen weil ich die Idee hinter dem Text Recht amüsant und pfiffig finde, aber es sich nicht um ein Lied handelt, welches mich "im tiefsten Inneren berührt". Der musikalische Singsang liegt mir aber öfter im Ohr und ab und zu habe ich mich auch schon dabei ertappt, wie ich die Phrase "Die 11x/13 war meine Passion" vor mich hergesummt habe 😅
Das Klagelied eines sentimentalen Programmierers wurde auf dem Album Ankomme, Freitag den 13. veröffentlicht. Das Album war das zweite deutsche Studioalbum von Reinhard Mey und erschien im Jahr 1969 bei Intercord. Produziert wurde das Album von Walter Richter, der auch das erste Album von Reinhard Mey produzierte.
Titelliste und Cover des Albums
Cover - Ankomme Freitag den 13.jpeg
  1. Ankomme Freitag, den 13. – 4:51
  2. Irgendwann, irgendwo – 2:21
  3. Klagelied eines sentimentalen Programmierers – 3:11
  4. Warten – 3:05
  5. Lied, auf dem Grund eines Bierglases gelesen (Alternativ: Vor mir auf dem Tisch ein Krug voller Bier) – 4:13
  6. Manchmal, da fallen mir Bilder ein 4:30
  7. Diplomatenjagd – 3:01
  8. Heute noch – 3:15
  9. Kaspar – 4:27
  10. Ein Tag – 4:27
  11. Heimkehr – 3:00
  12. Lied zur Nacht – 3:02
P.S. Wahrscheinlich habe ich wirklich einen an der Klatsche - schon wieder so ein langes Ding! :wand:
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Zuletzt geändert von migoe am Do 22. Jun 2023, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Rechtschreibfehler korrigiert
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martin coulmann (Mi 28. Jun 2023, 06:14)
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Liebe Grüße aus Rothenburg
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Viktor
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Jeden Tag ein neues Lied - Tag 8 - Klagelied eines sentimentalen Programmierers

Beitrag von Viktor »

Ein "Heimlehrgangprogrammierer", pfft, immer diese Quereinsteiger... ;-)

Ich mag das Lied. Auf dem Live-Album trägt es auch schön dazu bei, dass Reinhard sich mit verschiedenen Stilen zeigen kann.
Aber die Studioversion finde ich fast unhörbar mit dem laaaahmen Tempo und unzähligen verspielten Instrumenten.

Fun fact: In der GEMA-Datenbank hat das Lied den Alternativtitel "Die elf mal dreizehn war meine Passion". Es liegt nahe, dass der handschriftliche Eintrag auf dem Anmeldeformular wohl nicht von einem Computer, sondern einem echten Menschen verarbeitet wurde, der das mit dem "x/" nicht einordnen konnte, haha.

Schönen Sonntag
V.
...

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Michael
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Jeden Tag ein neues Lied - Tag 8 - Klagelied eines sentimentalen Programmierers

Beitrag von Michael »

Hallo,

auch ich finde die live-Version besser. Die Arrangements der „Ankomme“-Platte sind ja generell etwas „Àhem“.

Ansonsten ist das Lied historisch interessant und macht Spaß. Und er war wirklich seiner Zeit auf faszinierende Weise voraus.

Michael
Und vielleicht gibt es morgen ja schon den Crash,
dass die Kurse und Masken fallen.
Also laßt uns freuen und träumen davon,
wie die Racheposaunen erschallen.
Franz Josef Degenhardt

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Tag 8 - Klagelied eines sentimentalen Programmierers

Beitrag von migoe »

Nun hat es ungefähr ein halbes Jahr gedauert, bis die sogenannte "künstliche Intelligenz" es geschafft hat, unser Leben grundsätzlich zu verändern.
Kann man das echt so sagen?
Ich meine ja. Das hat mehrere Gründe, der Wichtigste ist aus meiner Sicht, dass es mit den - vor wenigen Monaten erst - der Öffentlichkeit präsentierten, kostenfreien Versionen der unterschiedlichen KI Systeme für nahezu jeden Menschen grundsätzlich möglich ist, auf die Möglichkeiten von neuronalen Computernetzwerken zurückzugreifen, um sich zB Texte generieren zu lassen, die sich lesen, als wären sie von sehr klugen Menschen geschrieben worden und die in ihrer Art einzigartig sind, weil es auch nach mehrmaligem Absenden ein und desselben Prompts (Befehl/Eingaben), stets ein etwas unterschiedliches Ergebnis generiert wird, welches sich inhaltlich und sprachlich zwar ähnelt, aber dennoch niemals "gleich" ist.

Was für Texte möglich ist, gibt es auch schon in ähnlicher Qualität für die Generierung von Bilder und sogar Videos lassen sich automatisch nur durch die Eingabe eines Prompts erstellen. Wer für die Dienste bereit und in der Lage ist, eine gewisse Gebühr zu bezahlen, der erhält sogar noch aktuellere und leistungsfähigere Tools an die Hand.
Ähnlich wie bei der Vorstellung des WWW oder der Präsentation des ersten iPhones, ist auch die Veröffentlichung von chatGTP ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, was aber für die meisten Menschen aktuell noch nicht wirklich sichtbar ist. Das wird sich jedoch schon bald ändern.

Im Rahmen der Sendereihe Terra X fand gestern eine Diskussion im Live-Stream bei YouTube statt zwischen den Physiker Professor Harald Lesch und der Informatikerin und Professorin Hannah Bast, die ich gerne weiterempfehlen möchte. Der Umgang mit dem Thema ist aus meiner Sicht maximal informativ und produktiv. Die beleuchteten ethischen Aspekte sind relevant und ich finde die Reaktion von Harald Lesch teilweise sehr erhellend - sein Blick spricht teilweise Bände!
ChatGTP & Co. - Wie intelligent ist KI?
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Mir ist natürlich klar, dass dieses Thema nicht zu 100% zum Lied passt, welches wir hier diskutiert haben, aber irgendwie passt es dann doch, auch im Hinblick auf die Arbeit von Josef Weizenbaum, der das Potential in KI erkannte, aber auch die Gefahr, welches davon für die Menschen/Gesellschaft ausgehen könnte, wie es auch im Wikipedia Eintrag über ihn formuliert ist:
Aus dem Beitrag über Josef Weizenbaum in der Wikipedia Zitat:
1966 veröffentlichte Weizenbaum das Computer-Programm ELIZA, mit dem er die Verarbeitung natürlicher Sprache durch einen Computer demonstrieren wollte. Eliza wurde als Meilenstein der „künstlichen Intelligenz“ gefeiert, seine Variante Doctor simulierte das Gespräch mit einem Psychologen. Es schien den Turing-Test zu bestehen, da viele Benutzer nicht merkten, dass sie mit einer Maschine kommunizierten. Weizenbaum war entsetzt, wie ernst viele Menschen dieses relativ einfache Programm nahmen, indem sie im Dialog intimste Details von sich preisgaben. Dabei war das Programm nie darauf hin konzipiert, einen menschlichen Therapeuten zu ersetzen. Durch dieses Schlüsselerlebnis wurde Weizenbaum zum Kritiker der gedankenlosen Computergläubigkeit. Heute gilt Eliza als Prototyp für moderne Chatbots.

Seit dieser Zeit mahnte Weizenbaum den kritischen Umgang mit Computern und die Verantwortung des Wissenschaftlers für sein Tun an. Besonders betonte er, die eigentliche Entscheidungsgewalt müsse immer in menschlicher Hand bleiben, auch wenn künstliche intelligente Systeme als Hilfsmittel zur Informationsbeschaffung herangezogen werden.
In einem anderen Thema auf dem Forum hat sich unser Barde ebenfalls schon mit der künstlichen Intelligenz befasst: Durch künstliche Intelligenz erzeugte Lieder - selten so gelacht... Und wenn ich nächste Woche meine schriftlichen Prüfungen hinter mir habe, werde ich ihn wohl fragen, ob ihm das Lachen mittlerweile vergangen ist :grübel:

P.S. Wer sich schwer tut, meine teilweise sehr langen und verschachtelten Sätze inhaltlich zu verstehen, der kann sich den Text meines Beitrags in die Zwischenablage kopieren und zB ChatGTP bitten, ihn leichter verständlich und kürzer zu formulieren :blabla:
So formuliert chatGTP meinen Beitrag...
Die "künstliche Intelligenz" hat in den letzten sechs Monaten unser Leben verändert. Kostenfreie KI-Systeme ermöglichen es jedem, Texte zu generieren, die von klugen Menschen geschrieben zu sein scheinen. Ähnlich gilt auch für Bilder und Videos. Die Veröffentlichung von chatGTP ist ein Meilenstein, aber viele Menschen sehen das noch nicht. Eine Diskussion zwischen Harald Lesch und Hannah Bast zum Thema KI ist sehr informativ und ethisch relevant. Josef Weizenbaum erkannte das Potential und die Gefahren von KI. Sein Programm ELIZA war ein Prototyp für moderne Chatbots. Weizenbaum betonte die Verantwortung des Menschen im Umgang mit KI. Unser Barde hat sich ebenfalls mit KI befasst.
P.P.S. ich schreibe meine Texte zwar (im Moment) noch selbst, aber wenn Euch die KI Version meines Beitrags besser gefällt, dann überlege ich mir was :pfeifen: :flüchten:
Liebe Grüße aus Rothenburg
migoe | www.liedermacher-forum.de | 2003-2024
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