Den Anfang macht Moni die sich in ihrem Beitrag auf die Seite der "Fridays for Future"-Bewegung stellte:
Marianne nahm den Fadenn auf und gab ihre persönliche Ansicht zur FFF Bewegung ab:moni Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 14:04Ich finde die Fridays for future Bewegung gut. Wenn meine Jungs noch in die Schule gehen würden, bekämen sie von mir dafür immer eine Entschuldigung geschrieben.
Diese Jugendlichen haben mich persönlich mehr aufgerüttelt als manch eine Information zum Thema.
LG Moni
Etwas später in der Diskussion stieg Marc ein, bezog Stellung zu Aussagen von Moni und Marianne, und erklärte seine kritische Einstellung zu den Freitagsdemos:fille Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 15:09Jetzt hier auch eine persönliche Meinung für die "friday for future". Ich finde für die Zukunft der Kinder
wäre es besser, sie würden in die Schule gehen. Nur mit Bildung kann man die Welt retten, oder ? Abgesehen von der persönlichen Zukunft. Als letztens eine große weltweite Aktion dieser Bewegung geplant hat, hat das Gymnasium meines Sohnes (schon 12 Jahre draußen) etwas eigenes gemacht. Nicht jemand hinterlaufen war angesagt, sondern die Schüler haben selbst mit den Lehrern daran gearbeitet. Das Ende von Lied? Die Schule wurde von der Friday-for-Future-Abteilung in der Stadt angegriffen. Sie hätten gefälligst die Schüler nach München schicken sollen!
Ich finde es gut, dass die Schule sich dagegen gestemmt hat und ihr eigenes Ding gemacht hat. Dass die Schulschwänzerei so akzeptiert wird, finde ich befremdlich.
Nix für ungut, Marianne
Ich gab daraufhin ebenfalls meinen Senf dazu, nämlich damit:Marc Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 19:27Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass es Jugendlichen schwer fällt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Viele glauben, eine Meinung zu haben, ohne sich zuvor eine eigene Meinung gebildet zu haben. Jugendliche schließen sich gern und voreilig Meinungen an, ohne diese genau hinterfragt oder abgewogen zu haben (was auch meine zentrale Kritik an Fridays for Future ist). Aber sind es wirklich nur Jugendliche? Erwachsene stehen vor der gleichen Herausforderung, tagtäglich und immer wieder. In diesem Sinne: Sapere aude!
Für die Teilnahme an Demonstrationen, egal ob Fridays for Future oder etwa eine Demo gegen das Agrarpaket, dürfen (zumindest in Niedersachsen) keine Unterrichtsbefreiungen ausgesprochen werden. Die Teilnahme an einer Demonstration während der Unterrichtszeit gilt schulrechtlich als unentschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht, daran ändert auch eine (Bitte um!) Entschuldigung eines Elternteils nichts. Die Teilnahme an Demonstrationen rechtfertigt schulrechtlich nicht das Fernbleiben vom Unterricht, da das Demonstrationsrecht in der unterrichtsfreien Zeit ausgeübt werden könnte.Moni schrieb:
Ich finde die Fridays for future Bewegung gut. Wenn meine Jungs noch in die Schule gehen würden, bekämen sie von mir dafür immer eine Entschuldigung geschrieben.
Marianne schrieb:
Dass die Schulschwänzerei so akzeptiert wird, finde ich befremdlich.
Lieben Gruß
Marc
und damit:migoe Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 19:37Liebe Moni,
Genau so stehe ich dazu auch. Es ist irgendwie peinlich für uns Erwachsene, weil Kinder und Jugendliche mehr Arsch in der Hose haben, und konsequent einfordern, was wir eigentlich tun müssten! Es tut gut zu sehen, dass die "Jugend von heute" bereit ist, für ihr Anliegen auf die Straße zu gehen und das die Demos friedlich aber konstant durchgeführt werden.
Zu Greta Thunberg denke ich: es sagt viel über diejenigen aus, die sich über sie kritisch äußern und für manche Menschen, die ich bisher als "gebildet" und "klug" eingeschätzt haben, habe ich heute nur noch Verachtung übrig, weil sie die Chuzpe haben, über ein 16jähriges Mädchen herzuziehen, die mehr Mut und Entschlossenheit aufbringt, als viele Erwachsene/Politiker/Journalist/Lobbyist/usw.
Auch Nicky beteiligte sich an der Diskussion zu F4F:migoe Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 20:31Lieber Marc,rein sachlich stimme ich zu. Es ist aber nachvollziehbar, dass die FFF-Demos während der Schulzeit stattfinden, um ein Zeichen zu setzen. Mich überzeugt das Argument "Warum noch in die Schule, wenn wir sowieso keine gute Zukunft mehr erwarten können?!", auch wenn ich davon überzeugt bin, dass längst nicht alle, die bei diesen Demos dabei sind, aus purer Überzeugung da hin gehen. Bestimmt wird es viele geben, die nur allzu gerne die Schule schwänzen und mit FFF auch noch ein "gutes Argument" liefern können. Ist fragwürdig und sicher nicht im Sinne der grundsätzlichen Idee hinter FFF, aber letztlich überwiegt für mich der Vorteil für die Gesellschaft allgemein und die Jugend im Speziellen - die Zukunft wird zeigen, ob es wirklich so kommt.Marc Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 19:27Für die Teilnahme an Demonstrationen, egal ob Fridays for Future oder etwa eine Demo gegen das Agrarpaket, dürfen (zumindest in Niedersachsen) keine Unterrichtsbefreiungen ausgesprochen werden. Die Teilnahme an einer Demonstration während der Unterrichtszeit gilt schulrechtlich als unentschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht, daran ändert auch eine (Bitte um!) Entschuldigung eines Elternteils nichts. Die Teilnahme an Demonstrationen rechtfertigt schulrechtlich nicht das Fernbleiben vom Unterricht, da das Demonstrationsrecht in der unterrichtsfreien Zeit ausgeübt werden könnte.
Kurz noch zu FFF: diejenigen, die sich aufregen, weil Kinder und Jugendliche am Freitag auf die Straße gehen statt in die Schule, um die Erwachsenen (im Allgemeinen) und Politiker (im Speziellen) dazu zu bringen, die richtigen Weichen zu stellen, um die Gesellschaft der Zukunft anders zu gestalten, sollten sich vielleicht die Frage stellen, welche Verantwortung sie selber dafür haben und was sie bisher dafür getan haben, um die Gesellschaft positiv zu gestalten und zu ändern. Für mich steht außer Frage, dass meine Generation und die meiner Eltern hier zumindest nicht immer die richtigen Weichen gestellt haben (Atomkraft, Ausbau der regenerativen Energien usw.)
Die nächste im Reigen war Heike, die sich an der Diskussion beteiligte:Nicky Zitat: ↑Fr 18. Okt 2019, 23:00Ja. Das ist auch das was mich daran stört. Hinterherlaufen, weil es die Masse macht, teilweise ohne das eigene Verhalten zu hinterfragen oder zu ändern. In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Gruppe Jugendlicher (von 13-15 jahre alt), die nicht an den Freitagen mit demonstrieren, sondern sich an den Wochenenden!!! treffen und sich Aktionen ausdenken, wie man für mehr Aufklärung zum Thema Umweltschutz bei der ganz normalen Bevölkerung sorgen kann. Sie entwerfen z.B Infomaterial mit guten Tips zur Müllvermeidung usw. Das ist etwas, was ich wirklich richtig gut finde. Sich informieren, eine eigene Meinung bilden und dann auch noch in seiner Freizeit aktiv werden. Diese Jugendlichen haben meine volle Hochachtung...Jugendliche schließen sich gern und voreilig Meinungen an, ohne diese genau hinterfragt oder abgewogen zu haben (was auch meine zentrale Kritik an Fridays for Future ist).
Liebe Grüße
Nicole
Es folgte dazu noch ein Beitrag von Nicky:Eurydike Zitat: ↑So 20. Okt 2019, 11:16Ihr Lieben,
jetzt will auch ich mich mal wieder zu Wort melden. Immerhin wurde hier der Auslöser der aktuellen Klimadebatte angesprochen, welche für mich zum wichtigsten Thema der heutigen Zeit geworden ist. Fridays for Future!
Mir geht es wie Moni. Gingen meine Söhne noch zur Schule, wäre ich stolz, sie Freitags bei der Demo zu wissen. Und wenn die Schule dies sanktionieren sollte, würde ich meinen Kindern den Rücken stärken und zu ihnen stehen. Allerdings sind meine Söhne keine Schulkinder mehr und meine Enkel noch nicht.
Hältst du das, was diese Kinder tun, wirklich für Schuleschwänzen? Meine Kolleginnen sind der Meinung, diese Kinder müssten bestraft werden. Sie sollten außerdem lieber in ihrer Freizeit streiken oder zumindest den verpassten Schulstoff Samstags nachholen.Nicky schrieb:
Ob das durch Schuleschwänzen gelingt, wage ich zu bezweifeln.
Ich kann solche vereinfachenden Aussagen nicht nachvollziehen. Die Menschheitsgeschichte hätte einen völlig anderen Verlauf genommen, hätten sich alle an solche Vorgaben gehalten.
"Streik? Ja, aber bitte nur nach der Arbeit oder am Wochenende, sonst schadet er ja dem Unternehmer!!!"
Die Menschen haben schon immer durch Streiks eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse erzwungen. Maßgeblich dabei ist aber, dass es WÄHREND der Arbeitszeit stattfindet. Im Falle der Kinder ist es daher nun mal die Schulzeit.
Ich glaube nicht, dass sich auch nur ein einziger Politiker dafür interessiert hätte, wäre Greta Thunberg samstags vorm Parlamentsgebäude aufgetaucht.
Wenn heutzutage in den Industrienationen irgendwo gestreikt wird, geht es immer um mehr Geld oder um kürzere Arbeitszeiten bei gleichem Gehalt. Ist auch jedem zu gönnen. Aber es geht eben nur ums finanzielle Wohlergehen. Bei diesen Kindern geht es mittlerweile ums Überleben. Da finde ich jedes "Schwänzen" mehr als gerechtfertigt.
Und auch weil es in diesem Thread um die Meinungsfreiheit geht, sollten wir die Kinder unterstützen. Wieso sollten sie ihre Meinung nur zu den uns genehmen Zeiten vortragen dürfen?
Hier muss ich sagen, dass deine Meinung leider eben doch die "massentaugliche" ist. Ich erlebe es täglich. Es ist die absolute Mehrheit der Meinung, dass die "Fridays for Future"-Kinder lieber in die Schule gehen, als sich in Sachen einmischen sollen, von denen sie nichts verstehen.Nicky schrieb:
Mir ist klar, dass ich mit dieser Aussage jetzt viele gegen mich aufbringe, aber ich kann sowas auch nicht einfach runter schlucken, nur weil meine Meinung dazu nicht massentauglich ist.
Ich denke, der überwiegende Grund für die Ablehnung der FFF-Bewegung ist der, dass sich die Leute einfach keinen Spiegel vorhalten lassen und ihre bequemen Verhaltensmuster nicht ändern möchten. Die Menschen wurden regelrecht aggressiv, weil vor kurzem in der Großstadt Leipzig eine weitere Straße zur Fahrradstraße gemacht wurde. Es ist die fünfte (5!!!) von knapp 3.000 Straßen, in welcher Radfahrer das Privileg genießen, etwas mehr Rechte zu haben als Autofahrer. Und es sind immer kurze Nebenstraßen.
Oder über 80 % der Deutschen wollen NICHT dem Klima zuliebe auf ihre Flugreisen in den Urlaub verzichten. Diese Einstellungen müsste man ja hinterfragen.
Und ich denke, auch bei allen nachvollziehbaren wirtschaftlichen Interessen, müsste das Erhalten des eigenen Lebensraumes doch Priorität genießen. Aber noch herrscht diese "nach mir die Sintflut"-Mentalität. Was kümmern mich die Probleme der Menschheit von morgen? Ich lebe heute!!!
Ich kann diese Einstellung nicht teilen. Ich habe Kinder und Enkel, welche ich sehr liebe. Und ich hoffe inständig, dass meine Enkel irgendwann die Chance haben, das Gleiche über ihre Enkel zu sagen. Und diese wiederum über ihre ...
Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel gelesen, der das wunderbar wiedergibt. Ich habe ihn gespeichert und würde ihn als Schlusswort hier gern verlinken.
Heike
Heike brachte sich noch einmal in die Diskussion ein:Nicky Zitat: ↑So 20. Okt 2019, 13:21... Mit dem FFF Thema war ich mir ganz sicher, das ich ein Thema auf den Tisch bringe, über das man sehr verschiedener Meinung sein kann.
Aber mir fällt gerade auf, dass man wenn man sich nicht wirklich gegenüber sitzt und ein richtiges Gespräch führt, leicht missverstanden werden kann, oder man vielen Aussagen nicht direkt ein Argument entgegen bringen kann. Vielleicht auch ein Grund, warum manche Menschen ihre Meinung nicht gerne in einem solchen Rahmen sagen.
Zum Beispiel finde ich Demonstrationen richtig und wichtig. Ich gehe hin und wieder auch selber auf Demos. Allerdings tatsächlich nur, wenn sie an meinen freien Tagen stattfinden. Mein Arbeitgeber kann ja nichts dafür, dass ich z,B, ein klares Zeichen gegen rechts setzen will, wenn ich mit zehntausend anderen durch Hamburg laufe.
Ob das schwänzen bei den FFF Kindern bestraft werden sollte oder nicht, oder ob ich -wenn ich Kinder hätte-, sie schwänzen lassen würde, ist mir im Prinzip egal, weil ich davon nicht betroffen bin. Diese Entscheidung muss jeder für sich selber fällen.
Ich denke aber dennoch, dass man auf ganz einfach Weise mehr bewegen könnte, wenn man sein eigenes Verhalten einfach ändern würde. Ich mach das jetzt einfach mal an mir selber fest. (Ich bin ja kein Ökoschwein dem die Zukunft der Erde egal ist, nur weil ich die FFF Bewegung für Quatsch halte)
Ich habe kein Auto, fahre ausschließlich mit der Bahn in den Urlaub, nutze "Ökostrom", bin Vegetarier, habe viele Plastikgegenstände z.B. Folien usw durch Wachstücher & Co. ersetzt. usw. Aber trotzdem gibt es auch bei mir noch Umweltbaustellen. So produziere ich immer noch zuviel Müll, nutze zu selten die Unverpacktläden und kaufe mir, wenn ich unterwegs bin meine Getränke oft in Plastikflaschen.
Trotzdem glaube ich, dass wenn jede Familie der FFF Kinder ihr Verhalten genauso ändern würden, viel mehr bewegt werden könnte, als das singen und tanzen Freitags auf der Strasse. ..
Nicole
Darauf folgte noch eine Reaktion von Marianne:Eurydike Zitat: ↑So 20. Okt 2019, 13:48Eigentlich müssten weltweit alle Arbeitnehmer am Freitag mit den Kindern streiken. DAS würde die Wirtschaftsmächte ins Mark treffen. Innerhalb kürzester Zeit würden klimaerhaltende Maßnahmen ergriffen, nur damit der Rubel wieder rollt. Leider fehlt den Kindern bei ihren Demos der Wirtschaftsfaktor. Aber sie können zumindest die Politiker ein Stück weit wachrütteln. Denn Freitag für Freitag gehen potentielle Neuwähler auf die Straße ...
Heike
An dieser Stelle brachte auch Gesch seine Meinung ein:fille Zitat: ↑So 20. Okt 2019, 14:50Hallo zusammen!
Leider fehlt den Kindern bei ihren Demos der Wirtschaftsfaktor.
Meine Meinung ist, dass sie weder der Wirtschaft noch der Schule schaden, sondern sich selbst.
Bildung kostet den Einzelnen in Deutschland nicht viel. Trotzdem bezahlt jemand dafür.
Es könnte gut sein, dass die Eltern demnächst auch streiken. Vielleicht für die
Erhaltung ihres Arbeitsplatzes. Die Zeichen stehen schon auf rauen Wind. Täglich
kann man wieder von Entlassungen in der Zeitung lesen. ...
Liebe Grüße, Marianne
Von Skywise kamen auch Impulse für die Diskussion:Gesch Zitat: ↑Mo 21. Okt 2019, 15:09ich nehme wahr, dass manche sich besser fühlen, wenn sie nach der devise leben, sich um sich selbst zu kümmen und es für wirksamer für z.b. die umwelt oder das klima halten, sich selbst in die pflicht zu nehmen, was das eigene handlungsterrain angeht. an sonsten aber wollen sie offenbar diejenigen uneingeschränkt schalten, walten und machen lassen, die hinreichend bewiesen haben, dass es ihnen dazu am wünschenswerten verantwortungsbewusstsein mangelt.
man kann sich zur optimierung der (selbst)zufriedenheit noch ein kissen aufs sofa nehmen und bei der suche nach dem mainstream, von dem man sich fernhalten will, das fernglas in die hand nehmen.
ich halte das thema noch nicht für erledigt und denke, die risiken, die man hierzulande mit freien meinungsäusserungen eingeht, sind ungleich verteilt, solange rechte terroristen namenslisten mit potentiellen anschlagsopfern führen, die vom verfassungsschutz so unter verschluss gehalten werden, dass selbst diejenigen nichts davon erfahren, die deshalb dort draufstehen, weil sie den rechten wegen ihrer unliebsamer meinungen aufgefallen sind...
da werden klimaschützer als von greta verführte mainstreamfolger belächelt... geht‘s noch? blickt mal auf die zahlen der jugendlichen insgesamt in diesem meinungsfreidigen land der mainstreamer, auch auf die deutsche population und zählt mal die demonstrationsteilnehmer zusammen...
ich nehme den mainstream bei den sofasitzern wahr, die von schulschwänzern faseln, während die jugendlichen freitagsdemonstranten das erlernte zuende denken und ihr erkenntnisse anwenden, wenn auch vielleicht nicht als ausgewiesene fachleute.
aber immerhin wollen sie mit ihrem unterrichtsboykott endlich mal die allein auf die wählerstimmen aus dem breitärschigen mainstream schielenden politiker auf trab bringen, die nicht annähernd so eifrig die notwendigkeit geregelten unterrichts hochhalten, wenn es um den tatsächlichen unterrichtsausfall durch lehrermangel geht. die politiker sollten endlich auf die ausgewiesenen fachleute hören und sich nicht von lobbyisten die pseudowissenschaftlichen expertisen nach ihren meinungen aussuchen lassen.
wer geht mit welchem verhalten, mit welchen meinungen eigentlich welche risiken ein? gibt es morddrohungen gegen mainstreamige sofasitzer? oder polizeieinsätze mit schlagstöcken gegen diejenigen, die sich verächtlich über greta äussern oder über diejenigen, die generationsübergreifend den erhalt einer bewohnbaren erde anmahnen? wo ist der mainstream? hinter den lesern der zeitungen mit den grossen buchstaben, die nur zu gern die hetze für bare münze nehmen und nachplappern, oder bei denjenigen, die bei wind und wetter, egal ob ferien oder nicht, ausdauernd protestieren.
ich bin gleich zu beginn der klimaproteste, als erste fotos von greta zu sehen waren, die jugendliche dazu veranlasst haben, ihr schicksal protestierend selbst in die hand zu nehmen, ausdrücklich von ihnen gebeten worden, den protest der F4F mit meinen liedern zu unterstützen - sicher nicht, weil ich schöne liebeslieder im repertoire habe.
ich bin der bitte inzwischen sehr häufig und gerne mit ziemlichem zeitlichen aufwand nachgekommen und habe über den protest, weil er mir sehr imponiert, klartextlieder verfasst und werde dies weiter tun.
die schulschwänzer-argumentation halte ich für erbärmlich, und das argument, doch erst mal bei sich selbst im kleinen anzufangen, für einen handlungsansatz, der völlig ausblendet, dass die lindners und poschardts (porsche-fahrender chefredakteur der „welt“, der raserei für freiheitsgenuss hält, den es zu verteidigen gelte) dieser welt ohne gesetzliche vorgaben nicht vom gaspedal gehen. gleiches gilt für andere ministerielle „freiheitsverteidiger“ wie z.b. klöckner oder schulze, die aus angst vor stimmenverlusten aus dem
mainstream nicht zu tun wagen, was notwendig ist. und mit auf-dem-sofa-sitzen werden sie kaum einen anderen weg einschlagen, wie er von wissenschaftlern verlangt wird, die von wählern und finanziers unabhängig sind....
herzlich
gerd
An dieser Stelle könnte also die Diskussion über die Fridays-for-Future-Bewegung weitergeführt und ergänzt werden....Skywise Zitat: ↑Mo 21. Okt 2019, 15:11Fridays For Future ... ich finde es mitunter eine Schande, wie angeblich Erwachsene gegen Greta Thunberg wettern oder welche Querverbindungen ihr so alles von dieser Seite unterstellt werden, das geht von den Größen der Wirtschaft bis hin zu den Bilderbergern wirklich einmal quer durch den Katalog. Daß da Wissenschaftler Greta Thunberg und ihren Aussagen zur Seite stehen und diese Aussagen und Prognosen mitunter bedeutend älter sind als Greta Thunberg, scheint in bestimmten Kreisen nicht von Relevanz zu sein.
Abseits von der Person Greta Thunberg stehe ich FFF etwas zwiespältig gegenüber. Ich tu' mich mit FFF ziemlich schwer, weil mitunter gar keine Ziele vorgegeben werden, die zu erreichen sind, teilweise finden sich relativ obskure Aussagen bestimmter FFF-Formationen, und manche Aussagen sind ziemlich überladen oder in der Summe überhaupt nicht während der restlichen Schulzeit der Streikenden zu erledigen, geschweige denn nachzuweisen. Andererseits bekomme ich aber auch mit, daß nicht zuletzt aufgrund von FFF das Interesse an Nachhaltigkeit/nachhaltigen Produkten/nachhaltiger Auftragsvergabe in bestimmten Verwaltungen deutlich angezogen hat und auch im Bereich der Bildung plötzlich ein anderes Gewicht bekommt. Es tut sich also langsam etwas, insofern hat FFF durchaus etwas bewirkt, und ich bin mir sicher, daß auch noch mehr gehen kann. Im Gegensatz zu anderen Vertretern meiner Zunft bin ich der Überzeugung, daß die Hauptverantwortung für einen Umschwung eher beim Verbraucher zu suchen ist und nicht vorrangig bei Politik oder Industrie/Handel; Hilfestellungen und Informationen werden dennoch gerne entgegen genommen. Und ich fänd's schöner, wenn das ein Selbstläufer werden würde und nicht noch weiterhin streikende Jugendliche auf der Straße dafür notwendig wären.
Gruß
Skywise