Ihr Lieben,
mein dreimonatiges Sabbatical neigt sich dem Ende zu und so langsam fange ich an die Zeit noch einmal ein wenig zu reflektieren.
Von einem Erlebnis in diesen drei Monaten würde ich euch gerne berichten, weil´s hier so gut ins Forum passt. Auch wenn es jetzt schon zwei Monate her ist.
Im Juli war ich mit Marc und unserer Berliner Freundin Angelika bei einem der seltenen Konzerte von Bettina Wegner.
Ich hatte mir vor einigen Jahren das Doppelalbum zur Abschiedstournee gekauft, das mir gut gefallen hatte und hatte es seit dem auch immer bereut, den Zeitpunkt verpasst zu haben, Bettina Wegner mal live zu erleben. Im Juli aber war es dann doch soweit. Zusammen mit dem wunderbaren Karsten Troyke gab sie in der Bar jeder Vernunft in Berlin ein Konzert.
Ich war gespannt, wie sie das Konzert gestalten will, da sie ja aus Krankheits-und altersgründen eigentlich keine Konzerte mehr gibt. Tatsächlich aber klappte es sehr gut. Bettina Wegner blieb immer ein bis zwei Lieder lang auf der Bühne und übergab dann an Karsten Troyke. Einige Lieder sangen sie auch gemeinsam. Auch mit Unterstützung des unglaublich guten Gitarristen „El Aleman“.
Ihre Stimme hat sich trotz ihres mittlerweile hohen Alters nicht viel verändert, wohl aber auch, weil sie nie eine besonders „liebliche“ Stimme hatte, sondern eher diese „Kämpferstimme“.
Und genau diese kam auch an diesem Konzertabend wieder zum Vorschein. Bei den leiseren Liedern, wirkte Bettina Wegner fast ein bisschen verloren und unsicher und nervös auf der Bühne (was sie allerdings auch sehr sympathisch machte) Bei den „Kampfliedern“ wie ich sie mal nennen will aber, kam die junge Bettina Wegner wieder zum Vorschein. Schnodderig, laut, mit kräftiger Stimme und kämpferisch. Dazwischen immer wieder jiddische aber auch deutsche Lieder von Karsten Troyke. Die beiden funktionieren zusammen ganz wunderbar.
Mich hat dieses Konzert sehr berührt und ich bin ganz dankbar, das ich Bettina Wegner noch einmal so erleben konnte.
Das Sahnehäubchen war für mich dann noch die anschließende Autogramstunde, bei der ich nochmal kurz danke für das Konzert sagen konnte und noch ein Autogram auf die CD BOX mit Liedern aus 50 Jahren ergattern konnte. (Übrigens auch sehr lohnenswert) Von nahem jagte sie mir dann nochmal mehr Respekt ein. Komisch, welche Macht einige Künstler so haben
Wenn ihr zufällig irgendwann auch nochmal diese Gelegenheit habt, dann nutzt sie. Es lohnt sich.
Alles Liebe
Nicole