Hallo, Ihr Alle !
Hier ein Beitrag, den ich heute auf der ORF- Homepage entdeckt habe und der vor allem die Freunde des französischen Chansons interessieren dürfte:
Sie war die französische Popikone der 60er, Muse für Stars von Bob Dylan bis Mick Jagger und als "geheimnisvolles Mädchen mit der Gitarre" der stilbildende Gegenpol zum Schmollmund-Sex von Brigitte Bardot. Nach mehreren Jahren Pause hat Francoise Hardy jetzt ein neues Album herausgebracht. Auf "Tant de belles choses ..." zeigt die bekennende Melancholikerin, dass sie zu Recht als Grande Dame des Chansons gilt. Dabei hat sich Hardy selbst, wie sie meint, "nie als Sängerin betrachtet".
"Ich habe mich nie als Sängerin betrachtet, da mein Stimmumfang recht begrenzt ist." Zweifel und Melancholie gehören bei Francoise Hardy noch immer zum Konzept, obwohl die französische Sängerin - Stimmumfang hin oder her - schon seit vier Jahrzehnten ihr Publikum höchst erfolgreich mit Chansons betört.
Stilprägender 60er-Star
Seit Hardy 1961 ihre erste Platte und den Hit "Tous les garcons et les filles" veröffentlichte, ist sie eine Stilikone.
Früher war das schlanke, geheimnisvolle Mädchen mit der Gitarre das intellektuelle Gegenstück zu Brigitte Bardot, sie spielte im kunterbunten Sixties-Klamauk "What's New Pussycat" und flirtete mit Bob Dylan und Mick Jagger.
In Würde altern
Heute zeigt die 61-Jährige ihren Kollegen - von Paul McCartney bis Udo Jürgens - vor, wie man in Würde altert. Die Chanson-Diva hat mit "Tant de belles choses ..." ein großartiges neues Album herausgebracht, auf dem sie weder in die Nostalgie-Falle tappt noch sich auf Teufel komm raus an den Zeitgeist anpasst.
"Ich mag nur melancholische Musik"
"Melancholie ist ein bedeutender Teil von mir": Diesen Satz hört und liest man in Interviews oft. "Ich höre ständig melancholische Musik: Brahms, Rachmaninow, Beethoven. Als ich meine Karriere begann, fühlte ich mich nie gut genug. Als Kind hörte ich immer, ich sei nicht hübsch. Das hat mich geprägt", erklärte sie jüngst.
"Ich mag nur melancholische Musik. Ich hatte immer ein intensives Empfinden dafür, wie die Zeit vergeht. Mit 20 sang ich ein Lied darüber, wie meine Jugend verfliegt."
Haarscharf am Kitsch vorbei
Und so klingt "Tant de belles choses ..." auch: traurig, aber nicht zu viel; zurückhaltend, aber bestimmt; minimalistisch, aber mit einem Schuss Bombast.
Der Titelsong mit seinen sphärischen Synthesizerflächen und E-Gitarren-Soli schrammt haarscharf am Kitsch vorbei - und ist wohl gerade deshalb die am modernsten klingende Nummer des Albums: Das ist jener offenbar typisch französische Sound, der Veteranen wie Hardy und jüngere Musiker wie das Schunkelpop-Duo Air vereint.
Musik im Schneckentempo
Die französische Chanson-Legende veröffentlicht Platten alle vier bis acht Jahre und sucht sich gern für jedes Album einen neuen Sound.
Für andere Künstler würde dieses Schneckentempo das Karriereende bedeuten - Hardy hingegen ist noch immer die Grande Dame im getragenen Chanson mit Anspruch, Marke Carla Bruni und Keren Ann.
Bossanova a la Biolay
Keren Anns langjähriger Produktionspartner Benjamin Biolay - als Sänger in Frankreich auch selbst ein Star - hat für Hardys neues Album ebenfalls einen Song beigesteuert: "A l'ombre de la lune", eine spärlich arrangierte Bossanova-Nummer mit Kontrabass, akustischer und einem Hauch elektrischer Gitarre.
Sogar wenn, wie im magischen "Jardinier benevole", die Streicher einsetzen, bleiben die Arrangements immer übersichtlich. Es ist eine Rückkehr zum klassischen 70er-Jahre-Chanson, aber ohne Nostalgie und ohne Naivität.
Klares Konzept
Gegen Ende des Albums kann das manchmal etwas aufgesetzt wirken, doch die Durchhänger halten sich in Grenzen. Schließlich muss man die Chanson-Diva und ihre Komponisten dafür bewundern, dass sie ihr Konzept so kompromisslos durchgezogen und die zwei Säulen von Hardys Musik herausgearbeitet haben: Minimalismus und Melancholie.
Eigentlich ist das Herbstmusik; aber in die grau-braune Winter-Trostlosigkeit dieser Tage passt sie auch gut.
Keine Konzerte
Und noch einen Grund gibt es, melancholisch zu werden: Hardy wird die Lieder von "Tant de belles choses ..." nie live zum Besten geben. Seit einem selbst auferlegten "Auftrittsverbot" in den 70ern stand sie nie mehr auf einer Bühne.
"Schon als kleines Kind hatte ich mit allem ein Problem, was mit Repräsentation zu tun hatte", erklärte sie jüngst in einem Interview mit der Zeitschrift "TV Spielfilm". Es verstöre sie ungemein, wenn sie von der Bühne aus niemanden im Publikum sehe, alle anderen aber sie "mit ihren Blicken auseinander nehmen können".
Das wäre vielleicht ein CD- Kauf- Tip, oder ? Viele Grüße aus dem langsam ins Land schleichenden Frühling in OÖ,
ANDREAS.
(...der dann in einer knappen Stunde Feierabend machen wird...)
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)
Hallo Andreas,
bei www.paroles.net habe ich gerade festgestellt, dass Francoise Hardy dort mit 123 Chansons vertreten ist. Einen großen Teil der Texte und auch einiges der Musik ihrer Lieder hat sie selbst geschrieben.
Im Jahr 2004 war sie mit dem Album "Tant de belles choses" auf Platz 94 der franzöischen Album-Charts..
Ich glaube allerdings, dass sie nie so richtig weg war. In Deutschland und wahrscheinlich auch Österreich hört man leider nicht mehr so viel von den Franzosen wie in 60- und 70-ern.
Liebe Grüße, Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Salut liebe Forumeurs,
hier ein kleiner Nachschlag.
Francoise Hardy wurde mit dem begehrten Preis "Victoire de la Musique" als beste weibliche Künstlerin des Jahres 2005 geehrt.
Das neue Album des Idols der "génération yéyé" (60-er Jahre)
"Tant de belles Choses" wurden in den beiden Monaten nach seinem Erscheinen mehr als 120.000 mal verkauft.
Begleitet wird sie übrigens auf der Gitarre von ihrem Sohn Thomas Dutronc.
Heute zeigt die 61-Jährige ihren Kollegen vor, wie man in Würde altert.
Allerdings:
Als Kind hörte ich immer, ich sei nicht hübsch. Das hat mich geprägt", erklärte sie jüngst.
Na, vielleicht als Kind. Aber als reife Frau mit über 60 Jahren sieht sie doch super aus (s. oben)
A bientot
Marianne
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fille schrieb:Heute zeigt die 61-Jährige ihren Kollegen vor, wie man in Würde altert.
Allerdings! Wow, die sieht ja klasse aus!
Habe mich von deinem Eintrag anregen lassen, Francoise Hardy ins Liedermacher-Archiv einzutragen.
Werde dann demnächst noch ein paar Hörbeispiele ihres neuen Albums in den Hörsaal stellen, da sind schöne Sachen dabei.
Ihre offizielle Homepage ist hier zu finden - aber Achtung: nur französisch!
Marianne, wenn du mal wieder das eine oder andere Album rezensieren willst...
A bientôt
Diana
Salut liebe Forumler!
Gestern habe ich tatsächlich im Radio (B2, Radiowelt) ein Chanson von Francoise Hardy gehört. Es war ein sehr schönes Lied - leider weiß ich den Titel nicht, aber ich denke es war von der neuen CD.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Bises
Marianne
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tous les garçons et les filles de mon âge
vont dans la rue, deux par deux,
tous les garçons et les filles de mon âge
vont dans la rue, deux par deux,
et la main dands la main,
et les yeux dans les yeux.........
Ach das errinert an die ersten Flirts!!!! man wird nicht jünger, hein!!!!
Dany, le nostalgique,
Heute zieh' ich meine Runden
Seh' die Welt in Trümmern liegen
Hab' nen Luftballon gefunden
Denk' an dich und lass ihn fliegen
Carlo Karges
Hallo Troubadess!
Ich finde uebrigens auch ihr Duett-Album (parentheses...) super, so richtig schoen zum Traeumen!
Ich habe es mir ausgeliehen, um festzustellen, ob es mir gefällt. Aber es war ehrlich gesagt nicht ganz das meine....
Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Und die Duettpartner sind allemal interessant:
Alain Souchon, Jacques und Thomas Dutronc, Benjamin Biolay, Rodolphe Burger, Henry Salvador, Alain Delon (!) - und Julio Iglesias sowie die famose klassische Pianistin Hélène Grimaud.
Liebe Grüße
Marianne
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