Lieber Georg,
erstmal vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über Deine Eröffnung der "Grillsaison" als Straßenmusiker, war ja wirklich schon ganz schön heiß da draußen, wenn man bedenkt, dass erst April ist...
Meine wirklich aktive Zeit als Straßenmusiker liegt ja nun schon etwas länger zurück, aber an solche Elebnisse, wie Du sie schilderst, könnte ich mich auch massig erinnern, wenn ich mir nicht permanent alles schön reden würde... Mäßiges Publikumsinteresse, mäßige Einnahmen, auch mal Tage, an denen ich nicht so gut drauf war, darüber könnte ich ebenfalls einen Roman schreiben, denn das war ja im Grunde auch der Alltag, wenn ich ehrlich bin. Aber am Ende in Erinnerung sind doch eher die nicht alltäglichen Straßenmusik-Erlebnisse geblieben, Begegnungen mit spannenden Menschen, z. T. auch spannende Auftritte, die sich aus solchen Straßenmusik-Begegnungen ergeben hatten, ohne dass ich vorher damit gerechnet hätte...
Der erste Straßenmusik-Auftritt im Jahr war für mich immer etwas besonderes, meist noch nicht so wirklich gut, aber nicht schlimm, weil es war ja nur der Auftakt in die Straßenmusiksaison. Wichtig waren aber dann auch die Straßenmusikauftritte danach, um nach einen langen Winter wieder in den entsprechenden Modus zu kommen und mit jedem einzelnen Auftritt dann auch wieder besser zu werden. Wenn ich z. B. im März Premiere hatte, war ich froh, wenn ich im Mai wieder da war, wo ich sein wollte...
Sich für eine Straßenmusiksaison einen festen Ablauf mit Liedern, die man dann auch drauf haben sollte, zurechtzulegen, halte ich auf jeden Fall für sinnvoll, denn man muss sich dann, wenn man auf der Straße ist, nicht mehr mit diesen Fragen beschäftigen, sondern kann sich darauf konzentrieren, das jeweilige Publikum für sich und seine Lieder zu gewinnen. Auch wenn man vielleicht 100 Lieder auswendig spielen könnte, es hilft, wenn man nur 6 dieser Lieder auswählt, wenn man davon ausgeht, nur 30 Minuten an einer Stelle spielen zu dürfen, bevor einen ein Ornungsamt vertreibt...
Ich selbst habe vor, in diesem Jahr wieder beim Straßenmusikfestival Goldene Säge am 04.08.2018 in Osnabrück teilzunehmen, das ich sehr empfehen kann, aber für mich ist das in den Jahren auch (ähnlich wie das LT) zu einer Art "Familientreffen" geworden, bei dem ich alte Bekannte und Freunde wiedersehe und neue Leute kennenlerne... Ansonsten bin ich in diesem Jahr (noch) nicht im Straßenmusik-Modus, obwohl es mich in den letzten Wochen schon ein bisschen in den Fingern gejuckt hat, seit es so warm ist...
Jedenfalls schön, dass Du das Thema "Straßenmusik" hier mal wieder belebt hast, Georg!
Liebe Grüße
cARSCHti