Neues von Hannes Wader: "Und es wechseln die Zeiten"
Verfasst: Fr 24. Sep 2004, 14:11
Hallo zusammen,
in den News habe ich vor einiger Zeit auf das neue Album von Hannes Wader aufmerksam gemacht: "Und es wechseln die Zeiten" erscheint zeitgleich mit dem Hörbuch "Wein auf Lebenszeit" am 4. Oktober!
Mittlerweile gibt es zu dem neuen Studioalbum allerhand Infos, zum Beispiel kann man bei Pläne Records unter "Neuerscheinungen" in drei Lieder reinhören. Wer von euch bereits die Möglichkeit hatte, auf eines der Konzerte von Hannes Wader in der letzten Zeit zu gehen, wird die Lieder "Stellungnahme" und "Krieg ist Krieg" bereits kennen. Als Live-Version findet sich auf dem neuen Album das Lied "Ade nun zur guten Nacht", welches Wader meist am Ende seiner Konzerte singt (und zum Mitsingen anregt...). Gespannt bin ich persönlich besonders auf die französische Version des Liedes "Kleine Stadt" vom Album Wünsche, "Petite ville".
Hier die komplette Titelliste:
01. Paris 1974 [3:51]
02. Milliadäre [6:41]
03. Griechisches Lied [5:11]
04. Vanitas! Vanitatum Vanitas! [4:17]
05. Stellungnahme [6:26]
06. Wandern lieb ich für mein Leben [4:06]
07. O käm das Morgenrot herauf [3:25]
08. Vergänglichkeit der Schönheit [3:53]
09. Vereinsamt [4:49]
10. Petite ville [5:24]
11. Krieg ist Krieg [4:11]
12. Ade nun zur guten Nacht [4:10]
Pläne-Records schreibt über das neue Album:
Nach dem großen Erfolg der Live CD „Das Konzert“ mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker anlässlich seines 60. Geburtstages hat sich Hannes Wader Zeit gelassen. Zeit, um in Ruhe ein neues „reines“ Wader Album entstehen zu lassen.
Aufgenommen wurde in den Tonstudios ‚Blue Noise’ in Hamburg, und dem speziell bei Gitarrenaufnahmen renommierten Studio ‚Pauler Acoustic’, das in dem 1000 Jahre alten Gewölbekeller des Klosters St. Blasien akustisch brillante Aufnahmen ermöglichte.
Acht hervorragenden Musiker, die Hannes Wader für die Aufnahmen um sich versammelt hat, geben seinen Stücken die jeweils erforderliche Tiefe, Weite, Beschwingtheit und Eleganz. Sie tragen auf ihre Weise dazu bei, den inneren Zusammenhang der zwölf Lieder zu unterstreichen.
Mit seiner neuen CD fordert Hannes Wader uns auf, vergangene und gegenwärtige Zeiten, indem er sie an uns vorüberziehen lässt, mitfühlend zu betrachten; wie auch immer das Ergebnis unserer Betrachtungen ausfallen mag – Hannes Wader ist sich treu geblieben, auch in wechselnden Zeiten!
Bei Hannes Wader liest man über "Und es wechseln die Zeiten":
Auf der neuen CD gibt es zwölf Lieder, der überwiegende Teil im Studio aufgenommen.
Ein breites Spektrum an Liedern: neue, eigene Songs, Volkslieder, Wader-Vertonungen von Gryphius, Nietzsche und Eichendorff, und Übertragungen ins Deutsche (wie immer: sehr frei – diesmal aus dem Griechischen und dem Amerikanischen).
Es scheint zunächst schwer, diese Lieder zusammen zu denken, so unterschiedlich sind sie in Herkunft und Anmutung: bissige, politische Lieder, schlichte Volkslieder von Liebe und Sehnsucht, Lieder, die sich melancholisch mit Tod und Einsamkeit, mit Freundschaft und Verlust auseinandersetzen und zwischendrin der typische Wader-Humor, mal ganz sachte, mal zynisch und böse. Die Klammer, die dies alles mühelos zusammenhält, liegt am Ende in der Person Hannes Wader. "Ich versuche, eine möglichst große Vielfalt an Empfindungen auszudrücken, Liebe, Hass, Neid, Lebensfreude, Sehnsucht, Melancholie (die mir seit einiger Zeit die liebste Stimmung ist, solange ich nicht drin ertrinke)." (Wader, 2001)
So lässt uns der Künstler an seiner persönlichen Entwicklung teilhaben; wer die CD hört, bekommt eine Ahnung davon, wo dieser Mensch gerade steht und in welcher Weise die gesellschaftlichen Umbrüche auf ihn wirken. Am wirksamsten als verbindende Kraft der so unterschiedlichen Lieder ist vielleicht eine gewisse Einfachheit, dieses Ich-singe-das-jetzt, das sich selbst genügt.
Überhaupt scheint bei Hannes Wader im Beiläufigen oft die Essenz zu stecken: beiläufig liefert er in "Milliardäre" neben der grotesken Zuspitzung in der Darstellung sozialer Ungleichheiten die äußerst gelungene Parodie einer sog. lebensnahen Schulstunde, beiläufig erscheinen Naivität und Leichtigkeit, mit denen er in "Oh, käm das Morgenrot" den Ton von reiner Liebe und reinem Schmerz trifft, beiläufig nimmt er in Eichendorffs "Wandern lieb ich für mein Leben" seinen eigenen Impuls von vor 30 Jahren ("Heute hier, morgen dort") wieder auf und führt ihn fort. Und fast lakonisch wirkt es, wie er – bei allem Sentiment – in seinem "Griechischen Lied" die Sehnsucht der Deutschen nach dem "Prinzip Griechenland" an ihr Ziel bringt.
Mit ebendieser Selbstverständlichkeit greift er auch nach den alten Meistern und versichert sich ihrer Nähe und Verwandtschaft. Die Art, wie er Texte u.a. von Nietzsche und Gryphius hier vertont hat und singt, beeindruckt als Aneignung und Verbeugung in einem.
Die hervorragenden Musiker, die Hannes Wader für die Aufnahmen um sich versammelt hat, geben seinen Stücken die jeweils erforderliche Tiefe, Weite, Beschwingtheit und Eleganz. Sie tragen auf ihre Weise dazu bei, den inneren Zusammenhang der zwölf Lieder zu unterstreichen.
Mit seiner neuen CD fordert Hannes Wader uns auf, vergangene und gegenwärtige Zeiten, indem er sie an uns vorüberziehen lässt, mitfühlend zu betrachten; wie auch immer das Ergebnis unserer Betrachtungen ausfallen mag – Hannes Wader ist sich treu geblieben, auch in wechselnden Zeiten!
Neben dem neuen Album erscheint zeitgleich auch das erste Hörbuch von Wader: "Hannes Wader liest Kurt Kusenberg - Wein auf Lebenszeit".
Die Titelliste:
01. Wein auf Lebenszeit [13:29]
02. So groß ist der Unterschied nicht [14:43]
03. Zwist unter Zauberern [18:02]
04. Nihilit [4:38]
05. Drei Männer im Park [10:30]
06. Ein schönes Hochzeitsfest [15:18]
Bei Pläne-Recors liest man über das Hörbuch:
Viele Lieder von Hannes Wader sind eigentlich Erzählungen, Geschichten, die davon handeln, wie einer die Welt mit allem Schönen und allem Abstoßenden und auch dem Unverstehbaren erlebt und zu ergründen sucht, wie er dabei stolpert, zuweilen scheitert und manches Mal doch ankommt und vorübergehenden Frieden findet. So ausführlich und genau diese Erzählungen oftmals im Detail sind, so lakonisch erscheinen sie in ihren Schlussfolgerungen.
In dieser Genauigkeit im Detail, in dem feinen Humor, in den Seitenblicken ins Absurde und in der relativen Zeitlosigkeit seiner Betrachtungen liegen verbindende Elemente zu den Geschichten von Kurt Kusenberg. Eine Auswahl dieser Geschichten, die lange vergriffen waren, ist jetzt anlässlich Kurt Kusenbergs hunderstem Geburtstag im Rowohlt Verlag als Neuauflage erschienen.
„Die Geschichten von Kurt Kusenberg begleiten mich seit über 30 Jahren. Viele seiner Gestalten haben eine merkwürdig einprägsame Kraft; sie standen und stehen mir zur Seite, wenn ich gerade wieder mal die Kurve nicht kriege...” (Wader). Auf der vorliegenden CD stellt Hannes Wader uns als Sprecher seine persönlichen Lieblingsgeschichten von Kurt Kusenberg vor.
Wader-Fans können sich also tierisch freuen...
Gruß, Marc
in den News habe ich vor einiger Zeit auf das neue Album von Hannes Wader aufmerksam gemacht: "Und es wechseln die Zeiten" erscheint zeitgleich mit dem Hörbuch "Wein auf Lebenszeit" am 4. Oktober!
Mittlerweile gibt es zu dem neuen Studioalbum allerhand Infos, zum Beispiel kann man bei Pläne Records unter "Neuerscheinungen" in drei Lieder reinhören. Wer von euch bereits die Möglichkeit hatte, auf eines der Konzerte von Hannes Wader in der letzten Zeit zu gehen, wird die Lieder "Stellungnahme" und "Krieg ist Krieg" bereits kennen. Als Live-Version findet sich auf dem neuen Album das Lied "Ade nun zur guten Nacht", welches Wader meist am Ende seiner Konzerte singt (und zum Mitsingen anregt...). Gespannt bin ich persönlich besonders auf die französische Version des Liedes "Kleine Stadt" vom Album Wünsche, "Petite ville".
Hier die komplette Titelliste:
01. Paris 1974 [3:51]
02. Milliadäre [6:41]
03. Griechisches Lied [5:11]
04. Vanitas! Vanitatum Vanitas! [4:17]
05. Stellungnahme [6:26]
06. Wandern lieb ich für mein Leben [4:06]
07. O käm das Morgenrot herauf [3:25]
08. Vergänglichkeit der Schönheit [3:53]
09. Vereinsamt [4:49]
10. Petite ville [5:24]
11. Krieg ist Krieg [4:11]
12. Ade nun zur guten Nacht [4:10]
Pläne-Records schreibt über das neue Album:
Nach dem großen Erfolg der Live CD „Das Konzert“ mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker anlässlich seines 60. Geburtstages hat sich Hannes Wader Zeit gelassen. Zeit, um in Ruhe ein neues „reines“ Wader Album entstehen zu lassen.
Aufgenommen wurde in den Tonstudios ‚Blue Noise’ in Hamburg, und dem speziell bei Gitarrenaufnahmen renommierten Studio ‚Pauler Acoustic’, das in dem 1000 Jahre alten Gewölbekeller des Klosters St. Blasien akustisch brillante Aufnahmen ermöglichte.
Acht hervorragenden Musiker, die Hannes Wader für die Aufnahmen um sich versammelt hat, geben seinen Stücken die jeweils erforderliche Tiefe, Weite, Beschwingtheit und Eleganz. Sie tragen auf ihre Weise dazu bei, den inneren Zusammenhang der zwölf Lieder zu unterstreichen.
Mit seiner neuen CD fordert Hannes Wader uns auf, vergangene und gegenwärtige Zeiten, indem er sie an uns vorüberziehen lässt, mitfühlend zu betrachten; wie auch immer das Ergebnis unserer Betrachtungen ausfallen mag – Hannes Wader ist sich treu geblieben, auch in wechselnden Zeiten!
Bei Hannes Wader liest man über "Und es wechseln die Zeiten":
Auf der neuen CD gibt es zwölf Lieder, der überwiegende Teil im Studio aufgenommen.
Ein breites Spektrum an Liedern: neue, eigene Songs, Volkslieder, Wader-Vertonungen von Gryphius, Nietzsche und Eichendorff, und Übertragungen ins Deutsche (wie immer: sehr frei – diesmal aus dem Griechischen und dem Amerikanischen).
Es scheint zunächst schwer, diese Lieder zusammen zu denken, so unterschiedlich sind sie in Herkunft und Anmutung: bissige, politische Lieder, schlichte Volkslieder von Liebe und Sehnsucht, Lieder, die sich melancholisch mit Tod und Einsamkeit, mit Freundschaft und Verlust auseinandersetzen und zwischendrin der typische Wader-Humor, mal ganz sachte, mal zynisch und böse. Die Klammer, die dies alles mühelos zusammenhält, liegt am Ende in der Person Hannes Wader. "Ich versuche, eine möglichst große Vielfalt an Empfindungen auszudrücken, Liebe, Hass, Neid, Lebensfreude, Sehnsucht, Melancholie (die mir seit einiger Zeit die liebste Stimmung ist, solange ich nicht drin ertrinke)." (Wader, 2001)
So lässt uns der Künstler an seiner persönlichen Entwicklung teilhaben; wer die CD hört, bekommt eine Ahnung davon, wo dieser Mensch gerade steht und in welcher Weise die gesellschaftlichen Umbrüche auf ihn wirken. Am wirksamsten als verbindende Kraft der so unterschiedlichen Lieder ist vielleicht eine gewisse Einfachheit, dieses Ich-singe-das-jetzt, das sich selbst genügt.
Überhaupt scheint bei Hannes Wader im Beiläufigen oft die Essenz zu stecken: beiläufig liefert er in "Milliardäre" neben der grotesken Zuspitzung in der Darstellung sozialer Ungleichheiten die äußerst gelungene Parodie einer sog. lebensnahen Schulstunde, beiläufig erscheinen Naivität und Leichtigkeit, mit denen er in "Oh, käm das Morgenrot" den Ton von reiner Liebe und reinem Schmerz trifft, beiläufig nimmt er in Eichendorffs "Wandern lieb ich für mein Leben" seinen eigenen Impuls von vor 30 Jahren ("Heute hier, morgen dort") wieder auf und führt ihn fort. Und fast lakonisch wirkt es, wie er – bei allem Sentiment – in seinem "Griechischen Lied" die Sehnsucht der Deutschen nach dem "Prinzip Griechenland" an ihr Ziel bringt.
Mit ebendieser Selbstverständlichkeit greift er auch nach den alten Meistern und versichert sich ihrer Nähe und Verwandtschaft. Die Art, wie er Texte u.a. von Nietzsche und Gryphius hier vertont hat und singt, beeindruckt als Aneignung und Verbeugung in einem.
Die hervorragenden Musiker, die Hannes Wader für die Aufnahmen um sich versammelt hat, geben seinen Stücken die jeweils erforderliche Tiefe, Weite, Beschwingtheit und Eleganz. Sie tragen auf ihre Weise dazu bei, den inneren Zusammenhang der zwölf Lieder zu unterstreichen.
Mit seiner neuen CD fordert Hannes Wader uns auf, vergangene und gegenwärtige Zeiten, indem er sie an uns vorüberziehen lässt, mitfühlend zu betrachten; wie auch immer das Ergebnis unserer Betrachtungen ausfallen mag – Hannes Wader ist sich treu geblieben, auch in wechselnden Zeiten!
Neben dem neuen Album erscheint zeitgleich auch das erste Hörbuch von Wader: "Hannes Wader liest Kurt Kusenberg - Wein auf Lebenszeit".
Die Titelliste:
01. Wein auf Lebenszeit [13:29]
02. So groß ist der Unterschied nicht [14:43]
03. Zwist unter Zauberern [18:02]
04. Nihilit [4:38]
05. Drei Männer im Park [10:30]
06. Ein schönes Hochzeitsfest [15:18]
Bei Pläne-Recors liest man über das Hörbuch:
Viele Lieder von Hannes Wader sind eigentlich Erzählungen, Geschichten, die davon handeln, wie einer die Welt mit allem Schönen und allem Abstoßenden und auch dem Unverstehbaren erlebt und zu ergründen sucht, wie er dabei stolpert, zuweilen scheitert und manches Mal doch ankommt und vorübergehenden Frieden findet. So ausführlich und genau diese Erzählungen oftmals im Detail sind, so lakonisch erscheinen sie in ihren Schlussfolgerungen.
In dieser Genauigkeit im Detail, in dem feinen Humor, in den Seitenblicken ins Absurde und in der relativen Zeitlosigkeit seiner Betrachtungen liegen verbindende Elemente zu den Geschichten von Kurt Kusenberg. Eine Auswahl dieser Geschichten, die lange vergriffen waren, ist jetzt anlässlich Kurt Kusenbergs hunderstem Geburtstag im Rowohlt Verlag als Neuauflage erschienen.
„Die Geschichten von Kurt Kusenberg begleiten mich seit über 30 Jahren. Viele seiner Gestalten haben eine merkwürdig einprägsame Kraft; sie standen und stehen mir zur Seite, wenn ich gerade wieder mal die Kurve nicht kriege...” (Wader). Auf der vorliegenden CD stellt Hannes Wader uns als Sprecher seine persönlichen Lieblingsgeschichten von Kurt Kusenberg vor.
Wader-Fans können sich also tierisch freuen...
Gruß, Marc