Das Forum braucht einen neuen Chef Liebe Forumsgemeinschaft,

ich wende mich heute mit wichtigen Neuigkeiten an euch als Betreiber dieses Forums. Es fällt mir nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber aus persönlichen Gründe werde ich die Plattform zukünftig nicht mehr weiterführen können. Es ist mir ein Anliegen, euch darüber zu informieren und gleichzeitig nach einer Lösung zu suchen, damit das Forum weiterhin existieren kann. Spekulationen über die genauen Gründe sind unnötig, es hat überhaupt gar nichts mit dem Forum zu tun. Mehr Dementi wird es nicht geben.
Was sind die Gründe?
In den vergangenen Jahren wurde es für mich zunehmend schwierig, mich ausreichend um das Forum zu kümmern. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass meine eigenen Beiträge immer seltener geworden sind. Obwohl ich die Arbeit an diesem Forum und den Kontakt zu all unseren Besuchern stets als angenehme Erfahrung empfunden habe, sehe ich mich nun mit der Realität konfrontiert, dass ich die aktuelle Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Wer macht weiter?
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass dies nicht das Ende unseres geschätzten Forums sein muss. Daher wende ich mich nun an euch alle und frage in die Runde, ob jemand bereit wäre, die Domain und das gesamte Forum zu übernehmen. Die technische Administration kann ich leider ebenfalls nicht länger gewährleisten, daher suche ich nicht nur nach einem neuen Eigentümer, sondern auch nach jemandem, der die Aufgabe der Serveradministration übernimmt.
Zeitplan und organisatorische Fragen
Mein Zeitplan sieht vor, den "Betrieb" so schnell wie möglich an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben. Sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand finden, und falls ich keine andere Möglichkeit zur Fortführung des Forums finde, müsste ich die Abmeldung des Dienstes und der Domain wahrscheinlich im April oder Mai 2024 durchführen. Diese Entscheidung würde damit zusammenhängen, dass zu diesem Zeitpunkt die jährlich gebuchten Dienste wie Server, SSL, Domain usw. verlängert werden müssten.

Bis zu diesem möglichen Übergabetermin werde ich selbstverständlich weiterhin die laufenden Kosten (ca. 150 €/Jahr) tragen und mich darum kümmern, dass der Nachfolger sich in das Forensystem, die Dateistruktur auf dem Server sowie die Administration des Servers einarbeiten kann. Meine volle Unterstützung und Erfahrung stehen demjenigen zur Verfügung, der bereit ist, dieses Forum in die Zukunft zu führen.
Bitte meldet euch bei mir, falls ihr Interesse an einer Übernahme habt oder weitere Fragen habt. Lasst uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, dass diese Gemeinschaft auch in Zukunft bestehen bleibt.

Ich habe HIEReinen Forenbeitrag eröffnet, der auch für Replys offen ist...

Ich lese zur Zeit...

Ein Lied besteht nicht nur Melodie und Rhythmus, sondern auch aus einem Text, der im Idealfall auch noch eine Botschaft vermittelt, tröstet oder wachrüttelt, beruhigt oder aufwühlt. Viele Lieder sind gesungene Geschichten und Gedichte. Erzähl uns von dem interessanten Buch, das Du gerade liest oder dem Gedicht, das Dich schon lange beschäftigt. Lass uns teilhaben an den Gedanken, die dir beim Lesen/Hören gekommen sind. Suchst Du ein bestimmtes Buch/Gedicht/Lied? Hier kannst Du jemanden um Hilfe bitten.

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Nicky
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Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Nicky »

Ihr Lieben,
ich lese zur Zeit, bzw. habe schon zu Ende gelesen: „Zwischen zwei Leben“ ein Buch von Guido Westerwelle.
Ich bin nie ein großer Westerwelle Fan gewesen, sondern habe ihn eher neutral beobachtet. Einige Dinge fand ich gut, andere eben nicht. Das ist meine Ansicht zu sehr vielen Politikern.
Was Guido Westerwelle allerdings von den anderen Politikern unterscheidet ist, dass er sich durch seine Leukämieerkrankung sehr gewandelt hatte. Aus dem „arroganten Großmaul“ ist ein demütiger, dankbarer Mensch geworden, der nach seiner Erkrankung erstaunliche andere Prioritäten gesetzt hat. Schade, dass sein Leben nach dieser Erkenntnis zu schnell zu Ende ging.
Für mich als angehende Krankenschwester war es nicht nur interessant zu lesen, wie sich der Politiker Westerwelle verändert hat, sondern auch wie diese Krankheit aus Sicht eines Patienten erlebt wird. Und da ist es völlig egal, was man in seinem 1. Leben mal war....
Meine nächste Station in meiner Ausbildung wird die Hämatologie sein. Und ich bin mir sicher, dass dieses Buch dazu beigetragen hat die Dinge nochmal aus anderer Sicht zu sehen......
Das Buch ist recht einfach geschrieben und mit seinen 250 Seiten auch nicht außergewöhnlich dick. Auf jeden Fall aber zu empfehlen, weil es lange nachklingt......
Alles Liebe
Nicole
...sag nichts, ich seh's dir an, Kinder erkennen sich am Gang...

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Westwind
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Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Westwind »

Hallo zusammen,
ich lese zur Zeit mal wieder ein paar alte "Micky Maus" - Hefte aus den Jahren 1976-1982. Dank einer Internetverkaufsplattform konnte ich mal irgendwann diese Jahrgänge vervollständigen, nachdem mir von damals viele Hefte fehlten oder sie in einem sehr schlechten Zustand waren.
Am liebsten habe ich immer die Geschichten mit Donald Duck, Tick, Trick und Track, Onkel Dagobert, Gustav Gans, den Panzerknackern, Mac Moneysac, Klaas Klever und Gundel Gaukeley gelesen. Und davon am liebsten die Fortsetzungsgeschichten wie z.B. "Die Hungerblockade" oder "Die sieben Städte von Cibola".
Die Micky- und Goofy-Geschichten haben mich fast nie interessiert. Etwas bereue ich es, daß ich Ende der 80er Jahre ca. 30-40 "Lustige Taschenbücher" auf dem Trödelmarkt verscherbelt habe. Aber die Hefte habe ich von damals eben noch.
In den "Entenhausen Edition" - Donald - Bänden, die es seit einigen Jahren gibt, sind viele Geschichten aus den Anfangszeiten noch einmal verlegt worden. Und in manchen Arztpraxen liegen heute ja auch aktuelle Micky Maus Hefte, wo ich auch immer wieder gerne reinschnuppere.
Interessant dabei ist, wie in die Comics die Sprache und manche Sprüche und Zitate aus den jeweiligen Epochen eingeflossen sind. Ich erinnere mich an Zeiten der Neuen Deutschen Welle, wo dann in irgendeiner Sprechblase "Völlig losgelöst" zu lesen war.
Was mich an mir selber stört, ist, daß ich heutzutage viel mehr auf den Text fixiert bin und diesen meistens relativ zügig durchlese. Das passiert unbewußt, daß ich immer schneller werde, bis ich es merke und mich mal wieder ausbremse. Früher hatte ich mir viel mehr Zeit genommen, auch die Bilder mit allen Details zu betrachten. Vermutlich schlägt da zu sehr der Alltag durch, in möglichst wenig Zeit möglichst viele Informationen aus einem Text zu ziehen. Mein Fazit daraus: ich achte bewußter darauf, die Geschichten mit Muße zu genießen und mitzuerleben in Schrift und Bild :-).
Viele Grüße
Georg :book:

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Skywise
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Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Skywise »

"Mein Song - Texte zum Soundtrack des Lebens"
Ist im Oktober '17 auf dem Markt gelandet.
Das Buch enthält einige Geschichten/Anekdoten/sonstwie literarische Aufarbeitungen von Personen, bevorzugt (Klein-)Kunst- und Kulturschaffende, zu einem Titel, der diese Person besonders geprägt hat. Klingt nach einer sehr beliebigen Aufgabenstellung, Richtung Schulaufsatz. Aber die Ergebnisse lesen sich sehr spannend und abwechslungsreich. Während einer der Beteiligten sich selbst und dieses Lied mit einem Augenzwinkern in Verbindung bringt, erinnert sich ein anderer an sein erstes Lieblingslied, ein anderer versucht, den damaligen Zeitgeist nachzuzeichnen, wieder einer versucht, die Faszination zu beschreiben, die damals von diesem Stück ausging und einer pickt sich ein Lied heraus und schreibt eine kleine persönlich gefärbte Interpretation dazu. Einer wählt sein Lieblingslied, ein anderer ein eher "schicksalhaftes" Stück, das ihn dazu bewog, selbst Musiker zu werden, und ein Dritter benennt einen Song, den er mit einer bestimmten Person oder Situation in Verbindung bringt, die ihm viel bedeutet.
Zu den Hörenden ge-hören unter anderem Thommie Bayer, Marcel Brell, Georg Danzer, Sonny Hennig, Franz Hohler, Heinz Rudolf Kunze, Bernhard Lassahn, Udo Lindenberg, Tom Liwa, Annett Louisan, Manfred Maurenbrecher, Reinhard Mey, Wolfgang Niedecken, Thomas Pigor, Georg Ringsgwandl, Ernst Schultz, Stefan Stoppok, Lüül, Herman van Veen, Konstantin Wecker, Hans-Eckardt Wenzel, Pe Werner und Roger Willemsen.
Unter den Gehörten befinden sich Jacques Brel, Joni Mitchell, Franz Schubert, Louis Armstrong, F. R. David, Astrud Gilberto, Lil Wayne, Ennio Morricone, Charles Aznavour, Georg Kreisler, Little Richard, Teho Teadro & Blixa Bargeld, Giacomo Puccini, Janis Joplin, The Libertines, Joachim Ngoi & Les Troubadours du Roi Baudouin, Patty Pravo, Rocco Granata. Na ja, und 'n bißchen was von den üblichen Verdächtigen sowieso - Velvet Underground, Simon & Garfunkel, Bob Dylan, Beatles, Springsteen, Rolling Stones, Who, Kinks und so.
Gruß
Skywise
"Ist wirklich wahr - ich hab's in meinen Träumen selbst geseh'n ..."
Herman van Veen - "Die Clowns"

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Ich lese zur Zeit...

Beitrag von fille »


Ich habe gerade gelesen und zwar The Adventures of Huckleberry Finn. In meiner Jugend hatte ich es auf Deutsch gelesen und nun wollte ich es im Original lesen. Huck war in meiner frühen Teeniezeit der Inbegriff von Freiheit, Freundschaft und eigenbestimmten Leben
Nachdem ich im Radio gehört hatte, dass das Buch überarbeitet worden war und das Wort "Nigger" durch "Slave" ersetzt wurde, habe ich mir extra eine alte Ausgabe besorgt.
Ganz ehrlich, es ärgert mich maßlos, wenn moderne Moralapostel die Stirn haben, Klassiker umzuschreiben!
Ich habe das Buch sehr genossen und am liebsten würde ich jetzt auf einem Floß
den Mississipi runterschippern... :-)
Liebe Grüße, Marianne

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Rex2005
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Rex2005 »

Hallo

gut, dass es diesen Thread gibt und ich so nachlesen konnte, dass ich in den letzten Jahren doch ein paar Bücher gelesen hatte. Wie jedes Jahr nehme ich mir ja vor, mehr zu lesen, im Moment ist es mal wieder soweit und damit ich nicht vom Weg abkomme, habe ich mir zunächst eine Leselampe gekauft und mich mit der Frage : ist e-book lesen gemütlich befasst.

Rein zufällig habe ich bei der Suche im WWW eine Gesamtausgabe von Fallada entdeckt für nur 0,99 €, was mich zuschlagen lassen hat. Ich lese allerdings per Lap, weil ich mir noch so´n technisches Gedöns nicht kaufen will, soll sich aber besser lesen. Wie dem auch sei - ich lese zur Zeit "Jeder stirbt für sich allein". Es liest sich gut, die Schrift ist schön groß und was ich zunächst befürchtet hatte , ich muss nicht runterscrollen. Den Lap hab ich auf dem Schoß, na gut mehr oder weniger liege ich auf der Couch lang - muss also nicht die ganze Zeit den Klapperkasten halten. Insofern könnte ich mich an e-books gewöhnen.

"Jeder stirbt für sich allein" - eines der bekanntesten Werke von Fallada basiert auf einem authentischen Fall eines Berliner Ehepaares, das 1943 in Plötzensee hingerichtet wurde. Den Roman hatte Fallada in nur 4 Wochen kurz bevor er starb geschrieben und gilt als erster Roman, der in der Nachkriegszeit von einem Autor verfasst wurde, der nicht emigriert war.

In seinem Wohnhaus in Carwitz, Falladas langjährigem Wohnort, befindet sich ein Museum. Die Hans-Fallada-Gesellschaft pflegt Haus und Gründstück sowie das literarische Erbe. Hier finden regelmäßig Lesungen und Konzerte auch mit Liedermachern statt. Ich war natürlich schon öfter dort, ist ja nur um die Ecke.

LG
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Westwind
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Westwind »

Jetzt, wo Rex das Thema glücklicherweise mal wieder aus den dunklen Tiefen des Archivs ans Tageslicht geholt hat, kann ich ja auch mal berichten, was ich zur Zeit lese:

"Nur keine Sentimentalitäten" von Ernst Horst.

Ich wette mal, daß das kaum jemandem von Euch etwas sagt.
Wer jedoch schon mal im Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale war, weiß genau, was ich meine und worum es in dem Buch geht. Na, wer traut sich, sich zu outen ? ;-)

Es geht darum , wie Frau Dr. Erika Fuchs Entenhausen in die deutsche Sprache übersetzt hat. Die Donald-Duck- und Onkel-Dagobert-Geschichten der 50er und 60er Jahre wurden ja maßgeblich von Carl Barks geschrieben und gezeichnet, und Erika Fuchs hat sie eben übersetzt, aber nicht wortwörtlich, sondern mit ihren eigenen Wortschöpfungen, mit ihren Erfahrungen , mit aus deutschsprachiger Literatur und Musik versehenen Zitaten und Redewendungen geschmückten Phrasen, und mit diesen Zutaten eben die Charaktere in den Geschichten (und vermutlich Generationen von Kindern und Teenagern vielleicht auch teilweise) mit geprägt.

Ich war in diesem Jahr zweimal im Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach und kann es jedem aktuellen oder ehemaligen Micky-Maus-Hefte oder Lustige Taschenbücher- oder sonstwo vorkommende Donald- oder Dagobert-Duck-Leser empfehlen, mal dort reinzuschauen.

Reinhard Mey hat sich in dem Lied "Sven" ja auch bereits geoutet, zumindest Fan von Carl Barks, Don Rosa und Erika Fuchs zu sein. Ich teile diese Phaszination um diese einschlägige Art der Literatur, auch wenn ich nicht soweit gehen würde, ein Donaldist zu werden (Auch hier wissen die Eingeweihten, um was es sich dabei nun wieder handelt ;-) ).

Im Moment bin ich dabei, meine Carl-Barks-Sammlung zu erweitern, und glücklicherweise steht ja Weihnachten vor der Tür :-).

Viele Grüße
Georg
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von fille »

… mal wieder einen spannenden Krimi von Fred Vargas :-)

Liebe Grüße, Marianne
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Rex2005
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Rex2005 »

"Dreimal Deutschland und zurück" von Armin Mueller-Stahl.

Das Buch ist viel mehr als die Biografie eines Schauspielers, der lieber Musiker geworden wäre. Mueller-Stahl beschreibt sehr genau und differenziert Erlebnisse und Begegnungen mit Menschen in einem Zeitraum von fast 80 Jahren. "Ich habe in drei Deutschlands gelebt und konnte mit keinem richtig warm werden". Liest sich sehr gut.

Ich habe Mueller-Stahl im letzen Jahr mit dem Programm "Es gibt Tage .... " gesehen ( mit Günther Fischer,Tobias Morgenstern und Tom Götze ). Leider habe ich es bisher noch nicht geschafft, seine Bilder zu sehen obwohl die Ausstellungen ganz in der Nähe waren. Aber das lässt sich ja noch nachholen... ein wirklich interessanter Künstler!

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Helmut
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Helmut »

Zur Zeit lese ich zum 3. Mal "Waisen der Schöpfung" von Roger MacBride Allen.
Das Buch aus dem Jahr 1988 läuft unter Science Fiction, das einzig fiktive daran ist, dass eine Gruppe von Australopithecus in Zentralarfrika überlebt hat. Der Roman beschreibt unter dieser Annahme, wie diese Wesen als Sklaven nach Amerika kommen, ihre Leichen über hundert Jahre später von Paläontologen ausgegraben werden und lebende Exemplare aus Afrika nach den USA gebracht werden. Das Buch beschreibt die Reaktion von anderen Paläontologen, der Presse, von Nationalisten und christlichen Fundamentalisten und das Dilemma wie man mit diesen Wesen umgeht und welche Rechte man ihnen zugesteht.

Auch beim 3. Mal fesselnd.

:teufel:
"Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen." Richard Dawkins

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Michael
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Michael »

...ein Buch, das für Musikfreunde vielleicht interessant ist: "Vintage" von Grégoire Hervier. Ein junger Journalist und Gitarrenfan begibt sich im Auftrag eines Millionärs auf die Suche nach einer "Gibson Moderne" - einer 1957 zum Patent angemeldeten Gitarre, von der man nicht so genau weiß, ob auch Prototypen hergestellt oder heute noch existent sind. Vor diesem realen Hintergrund entspinnt sich eine krimimäßige Spurensuche. Das erfindet das Genre nicht neu, ist aber unterhaltsam und man lernt einiges über die Anfänge der Rock- und Bluesmusik. Zwar wird in desem Forum niemand der weiß-gewaschenenen Geschichtsschreibung glauben, der Rock'n'Roll hätte mit Bill Haley begonnen, aber viele Vorbilder waren auch mir nicht bekannt.

Michael
Und vielleicht gibt es morgen ja schon den Crash,
dass die Kurse und Masken fallen.
Also laßt uns freuen und träumen davon,
wie die Racheposaunen erschallen.
Franz Josef Degenhardt

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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von fille »

Lieber Michael,

ein Buch, das für Musikfreunde vielleicht interessant ist: "Vintage" von Grégoire Hervier

Gott sei dank, bin ich mal wieder im Forum gelandet, um dir zu antworten.

Dieses Buch hat mich vor ein paar Monaten förmlich aus dem Taschenbuchständer eines Ladens
angesprungen !!!

Schon der Titel "Vintage" und das Bild vom Gitarrenhals... Das Buch hat mich direkt angesprochen:
"Kauf mich, bitte, bitte kauf mich - für Benny".

Tja, dann habe ich das getan. Und es war ein voller Erfolg. Benny war begeistert. Danach habe ich es
gelesen und war ebenfalls begeistert. Man kann es nur jedem empfehlen. Ob Gitarrenfan oder nicht,
es ist sooo spannend und nebenbei lernt man allerlei.

Wer sich mehr mit dem Blues und seinen Anfängen befassen will, dem möchte ich noch einige DVD's
empfehlen, z. B. "Crossroads" der Film. Dort kommt auch Willie Brown vor, der Weggefährte von
Robert Johnson, der ja praktisch eine Schlüsselrolle im Buch "Vintage" spielt (wenn auch etwas
versteckt). Ja Robert Johnson hat 29 Songs geschrieben. Ob es noch ein 30. gibt?

Aber noch empfehlenswerter ist das Box-Set
von Martin Scorsese:

- "Feel Like Going Home" von Martin Scorsese.
- "Red, White & Blues" von Mike Figgis
- "The Soul Of A Man" von Wim Wenders
- "Piano Blues" von Clint Eastwood
- "The Road To Memphis" von Richard Pears und Robert Kenner
- "Warming By The Devil's Fire" von Charles Burnett
- "Godfathers And Sons" von Marc Levin

Wir haben dieses Set schon lange und haben uns unter anderem auch gewundert, wieviele
Songs, die heute noch gesungen werden, schon ziemlich alt sind.

Liebe Grüße, Marianne
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Westwind
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Westwind »

Weil Marianne gerade darüber schrieb, daß sich Adriano Celentano verbal gegen die Kreuzfahrtschiffe in Venedig wehrt, und Marianne selbst gegen diese Art des Reisens ist, kann ich Interessenten ein Buch zu dem Thema empfehlen, das ich gerade lese:

"Wahnsinn Kreuzfahrt: Gefahr für Natur und Mensch"
von Wolfgang Meyer-Hentrichs.


Der Autor hat selbst in seiner Vergangenheit solche Reisen unternommen und darüber geschrieben. Er beleuchtet nicht nur die Umweltbelastung und die Überfüllung der besuchten Hafenstädte, die durch die Kreuzfahrer annähernd keine Einnahmen haben, sondern beleuchtet auch andere Aspekte wie z.B. die Rekrutierung und Ausbeutung von Billigarbeitskräften auf dem Schiff, für die auf hoher See keine national geregelten Arbeitsbestimmungen gelten.

Ich möchte hier keinen Amazon-Link zu dem Buch verbreiten, dafür aber für die, die es interessiert, eine erweiterte Inhaltsangabe des Buches auf einer Seite des Deutschlandfunks bereitstellen:
Wahnsinn-Kreuzfahrt auf Deutschlandfunk 

Ich persönlich habe 1996 an einer Kreuzfahrt teilgenommen, weil sich die damalige Lebensgefährtin meines asthmakranken Großonkels kurz vor einer Reise das Bein gebrochen hatte und keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen wurde. Diese Chance wollte ich nutzen, so eine Art der Reise mal kennenzulernen. Es war damals ein relativ kleines Schiff und es war schon eine tolle Reise, aber es sollte die einzige dieser Art bleiben, weil ich schon an Bord viele Aspekte kennengelernt habe, die mir nicht gefielen.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen und würde mir fast wünschen, daß es sich vor allem auch unter Kreuzfahrtteilnehmern rasch verbreitet, ggf. auch zu Weihnachten oder so, auch wenn man sich mit einer solchen Art eines Geschenkes sicherlich bei Kreuzfahrtliebhabern nicht sonderlich beliebt machen würde.

Viele Grüße von
Georg
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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von moni »

Ich lese zur Zeit ein Buch von Herbert Renz-Polster.
Der Titel lautet: Erziehung prägt Gesinnung
Renz-Polster ist Kinderarzt, er beschäftigt sich in seinen Büchern vorwiegend mit den Hintergründen des kindlichen Verhaltens.
Beim lesen seiner Bücher hatte ich ziemlich viele Aha-Erlebnisse.
Er hat längere Zeit mit seiner Familie in Amerika gelebt und bei einigen Kapiteln, im oben genannten Buch, kommt auch der aktuelle amerikanische Präsident vor.
:wau:
A bas les armes!

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Re: Ich lese zur Zeit...

Beitrag von fille »

… einen Roman, der im ausgehenden Mittelalter spielt: "Der Tuchhändler" von Richard Dübell.

Interessant ist für alle regelmäßigen LT-Besucher die Stadt, in dem der Roman spielt.

Nämlich.... Landshut :-D

Einige erinnern sich bestimmt an die stimulierende Führung, durch den Kostümfundus
für die Landshuter Fürstenhochzeit.

Der Roman ist kurz vor der eigentlichen Fürstenhochzeit angesiedelt. Im November 1475.

Die Handlung ist natürlich fiktiv, aber einige Personen gab es natürlich wirklich. Die beeindruckende
Kirche St. Martin, mit dem höchsten Backsteinturm der Weld, ist im Roman gerade im Bau. Dort
wird die Leiche einer polnischen Adligen gefunden. Das gefährdet die Hochzeit erstmal. Mehr
wird nicht verraten.

Und da ich literarische Reisen liebe, ist mal ein Ausflug dorthin fällig. ;-)

Das Buch ist spannend und farbenfroh beschrieben. Ich kann es allen empfehlen, die gerne
historische Romane und Krimis lesen. Beim Lesen kann man ja wunderbare in eine andere
Welt eintauchen.

Liebe Grüße, Marianne
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Ich lese zur Zeit...

Beitrag von Westwind »

...noch einmal nach zig Jahren: "The Stand" - "Das letzte Gefecht" von Stephen King.

Aber nicht aus aktuellem Anlass, sondern wirklich zufällig.

Ich habe diesen Roman vor knapp 30 Jahren gelesen, damals irgendwie um die 1000 Seiten. Das Buch hatte ich damals nur geliehen. Letztes Jahr irgendwann im Oktober/November, also vor Corona, sah ich im Buchladen eine neue Auflage des Romans, in diesem Fall eine Art "Director's Cut", das heißt in diesem Fall, daß Stephen King seine ungekürzte Version veröffentlicht hat, was damals nicht möglich war, weil sein Verlag ihn zu Kürzungen gezwungen hat. Das Exemplar, das ich gerade lese, kommt auf gut 1700 Seiten. Die ersten 600 Seiten habe ich durch.

In dem Buch geht es um eine Pandemie: ein Virus, der aus einem Versuchslabor entfleucht, für die meisten Menschen tödlich ist, und wo sich letztendlich zwei Gesellschaften herausbilden, die das Gute und das Böse repräsentieren, was auf ein "letztes Gefecht" hinausläuft.

Schauplatz sind die USA, aber die Pandemie breitet sich über die gesamte Welt aus.

Ich bin nicht unbedingt Fan von Stephen King, aber Anfang bis Mitte der 90er Jahre habe ich einige Romane gelesen. Von sämtlichen Verfilmungen halte ich gar nichts. Wenn ich überhaupt eine Verfilmung halbwegs akzeptiere, dann ist es "The Body" - was ich damals in einer Novellensammlung namens "Different Seasons" im Original las. Der deutschsprachige Titel war "Frühling, Sommer, Herbst und Tod". Die Verfilmung hieß "Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers".

Wie auch immer: ein paar seiner Werke mochte und mag ich sehr. Und als ich die Neuauflage von "The Stand", was übrigens als Vierteiler auch verfilmt wurde, sah, habe ich das Buch erstmal mitgenommen.

Es war schon ein Zufall, daß ich das Buch im Oktober/November irgendwann gekauft und dann erst im Januar zu lesen angefangen habe, als sich dann Corona in Europa so langsam ausbreitete.

Ich habe in den letzten Tagen nach aktuellen Interviews mit Stephen King gesucht. In einem Interview sagt er, daß er sich wundert, daß, obwohl es seiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit war, bis irgendein Virus eine globale Pandemie aulösen wird, keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen wurden. Diese Aussage bestätigt sich für mich in Deutschland beispielsweise am Mangel der (wirklich schützenden) Masken, aber in anderen Ländern auch an mangelnden Versorgungsmöglichkeiten der Erkrankten.

So manche Übersetzungen widersprechen ja leider dem Urheberrecht, daher fasse ich meine interpretierte Kernaussage aus einem Interview mal zusammen:
"Gottseidank ist die jetzige Pandemie nicht so schlimm wie die, die ich in 'The Stand' beschrieb, aber ich schrieb den Roman 1979 und es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert. Es verwundert, daß niemand vorbereitet schien.".

Quelle:
Interviewzusammenfassung Stephen King auf "The Guadian.com" .

Ein weiteres Interview verknüpfe ich hier nicht, weil der Aufruf der Seite auf meinem Rechner sämtliche Blocker aktiviert hat.

Der Roman fesselt mich auch heute noch, obwohl ich das Ende kenne. Zumindest die erste Hälfte. In der zweiten Hälfte wird wieder eine Seite von Stephen Kings Phantasie durchkommen, die meinem Geschmack nicht so sehr entspricht, aber ich werde trotzdem bis zum Ende lesen in der Hoffnung, daß alles gut werden wird ;-).
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Beitrag von amori »

Westwind Zitat: Di 21. Apr 2020, 01:13
Von sämtlichen Verfilmungen halte ich gar nichts. Wenn ich überhaupt eine Verfilmung halbwegs akzeptiere, dann ist es "The Body" - was ich damals in einer Novellensammlung namens "Different Seasons" im Original las. Der deutschsprachige Titel war "Frühling, Sommer, Herbst und Tod
Hallo Georg,

ich bin grundsätzlich auch lieber Leser und vermeide Verfilmungen. Aber weil du King erwähnst:
Ganz großartig verfilmt wurde aus der o.g. Novellensammlung "Die Verurteilten* mit Morgan Freeman und
Tim Robbins. Einer der wenigen Filme, die ich immer wieder sehen kann. Jetzt auch auf Netflix.

Und natürlich "The Green Mile" mit Tom Hanks. Da habe ich vor Jahren schwer beeindruckt das Kino verlassen.
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Rex2005
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Beitrag von Rex2005 »

ausgelesen: "Mayas Tagebuch" von Isabel Allende

liest sich gut weg, sehr gut beschriebene Charaktere und Natur. Die 19jährige Maya ist bei ihren Großeltern aufgewachsen, haut eines Tages nach Las Vegas ab und driftet ganz ins Drogen-Milieu ab mit allem was dazugehört - Beschaffungskriminalität, Prostitution etc. In kriminelle Machenschaften verstrickt, muss sie vor dem Chef der Dealer-Bande fliehen, wenn sie nicht umgebracht werden will. Durch Verbindungen Ihrer Großmutter versteckt sie sich auf die chilenischen Insel Chiloé vor dem Rest der Welt und schreibt Tagebuch.

Abwechselnd wird ihr Leben auf der Insel und das völlig gegensätzliche Leben in Las Vegas beschrieben. Wenn die Geschichte schon in Chile angesiedelt ist, spielt der Putsch 1973 auch eine Rolle. Also auch ein interessanter Rückblick auf die Historie.

Ein lesenswertes Buch, wenn mir auch 2-3 Stellen ein bisschen merkwürdig oder zu einfach gestrickt vorkamen.

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Beitrag von fille »

Von Anthony Scaduto "Bob Dylan - eine indiskrete Biografie"

Die Biografie ist schon älter. Sie hört nämlich 1979 auf.

Er war und ist wahrscheinlich heute noch eine widersprüchlich Person.

Aber das ist egal. Er hat uns viele, viele Lieder gegeben, die schon lange
Klassiker sind. Sie werden noch lange gesungen werden und zwar weltweit.

Zitat: Ich muss schreiben, sonst werde ich verrückt

Dem Autor hat er gesagt: Mir gefällt dein Buch. Und das ist das Merkwürdige daran.

Daraufhin habe wir uns mal wieder die Doku Don't look back angeschaut. Unter
anderem mit Joan Baez und Donovan.

Wieviele Lieder muss ein Mann schreiben, bevor er nichts mehr zu sagen hat?
The answer my friend, is blowing in the wind. The answer is blowing in the wind...

Liebe Grüße, Marianne
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Beitrag von Marc »

Ihr Lieben,

ich habe gerade von Katja Ebstein „Das ganze Leben ist Begegnung“ gelesen (erschienen im Oktober 2020, Fischer Krüger Verlag), keine Autobiographie, sondern ein Buch, in dem es „nicht um oberflächliche Treffen und Ereignisse“ gehen soll, „sondern um wirkliche Begegnungen, die etwas in uns auslösen, uns herausfordern oder beflügeln, uns prägen und uns im Leben begleiten, auch wenn sie schon lange her sind, nur in Gedanken stattgefunden haben oder leider nie verwirklicht werden konnten“ (S. 243).

Dementsprechend erfährt man auf insgesamt 254 Seiten nur wenig über Katja Ebstein, wohl aber über die Menschen, die sie geprägt und beeinflusst haben. Streckenweise liest sich das Büchlein wie eine Aneinanderreihung von Wikipedia-Artikeln, in der Regel sind dies die Passagen über Menschen, denen Katja Ebstein nur flüchtig begegnet ist (z.B. den Protagonisten auf der Burg Waldeck) oder deren Denkweisen sie beeinflusst haben (z.B. Franz von Assisi, Hildegard von Eibingen). Ich vermute, dass diese doch recht langatmigen, rein deskriptiven Passagen Uwe Baumann zugeordnet werden können, Katja Ebsteins „Schreibkomplizen“, den sie ein paar Mal beiläufig erwähnt. Lesenswert empfand ich die Passagen über die „echten“ Begegnungen mit Willy Brandt, Benno Ohnesorg, den Dalai Lama oder auch Hanns Dieter Hüsch.

In der „NDR Talkshow“ vom 2. Oktober 2020 und in der Sendung „DAS!“ vom 15. Oktober 2020 (beide Sendungen sind aktuell in der ARD Mediathek zu finden) sprach Katja Ebstein über einige Begegnungen und ihr Buch; der sehr temperamentvollen und resoluten Erzählweise Katja Ebsteins kann ich persönlich letztlich wesentlich mehr abgewinnen als dem Buch selbst. Ich mag die Leidenschaft sehr, mit der Katja Ebstein über sich und die Dinge, die sie beschäftigen, spricht. In dem Buch schimmert diese Leidenschaft leider nur punktuell durch.

Lieben Gruß
Marc
So vergeht Jahr um Jahr
und es ist mir längst klar,
dass nichts bleibt,
dass nichts bleibt,
wie es war.

Hannes Wader

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Ich lese zur Zeit...

Beitrag von fille »

Wir waren immer Liebhaber des kleinen Gallier.

Wir haben alle Bänder auf Deutsch und einige im Original. Und jetzt natürlich
den neuesten "Asterix und der Greif"!

Externes Bild, es gelten die Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen der ausgewählten Seite.Quelle: https://images.nordbayern.de/image/cont ... $w=ecddbf9


Asterix, Obelix und Idefix begleiten Miraculic in den wilden Osten (Barbaricum) zu den Sarmaten,
um einen dortigen Schamanen zu treffen, der Hilfe braucht. Und natürlich sind zufällig auch
Römer dorthin unterwegs, denn dort soll es einen "Greif" geben. Und dann gibt es dort auch
Amazonen.

"Asterix und der Greif" gefällt mir ausnehmend gut. Für mich der beste Asterixband seit langem.
Es ist gespickt mit Anspielungen auf unsere Zeit. Zum Beispiel hat Cesar "auf allen Foren"
Kritik einstecken müssen. Auch "Passwort vergessen?" darf nicht fehlen, wenn jemand sich nicht
authentifizieren kann.

Sehr gut finde ich auch die Figur des Legionärs "Fakenius", der es immer wieder schafft
andere Legionäre hinter sich zu vereinen. Und wenn er es schon immer verdächtig findet,
dass die Sonne jeden Tag im Osten aufgeht. "Genau!" "Fakenius hat Recht!", "Alles hat sich gegen
uns verschworen", "Wir werden manipuliert!"

Asterix und der Greif ist sehr empfehlenswert. Wir haben uns köstlich mit den Galliern, Römern
und Amazonen amüsiert.

Ich möchte mir den Band noch in der Originalfassung besorgen (Astérix et le Griffon).

Liebe Grüße, Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in

Leonard Cohen

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