Hallo Forum,
ein spannendes Thema - ich find's gut, dass Ihr hier nun ganz allgemein auf Veranstaltungen in Pandemiezeiten gekommen seid, Überlegungen, die doch sicher viele von uns momentan beschäftigen...
Den
"keine Lust auf neue Tickets"-Ansatz kann ich verstehen und teil(t)e ihn teilweise auch. Zum Beispiel spielte Bodo seit den ersten Verschiebungen seines Hamburg-Konzertes in der Zwischenzeit so manches corona-konformes Open-Air mit "Wandelmut" im HH-Umland, aber das reizte mich nie so sehr, dass nicht die Karten in der Schublade mit Aussicht auf Laeiszhalle 2022 ausgereicht hätten.
Wenn er jetzt aber Karten für die Best-Of-Jubiläumstour in den Verkauf stellen würde, wäre ich wieder ganz vorm beim Ticketbestellen dabei. Also ein bisschen optimistischer oder kauflustiger bin ich dann doch noch irgendwie, aber kann es niemandem verübeln, wenn sie oder er rigoros die Schubladen erst leerarbeiten möchte.
Letztlich ists bei mir wohl eher so, dass ich abwäge, was sich für mich wirklich "lohnt". Vernachlässigt werden dann insbesondere
a) Künstler*innen, für die ich nur so mittelmäßig brenne oder die auf meiner "irgendwann-mal-anschauen-Liste" stehen (z.B. Funny van Dannen spielte Open Air in Kiel) oder
b) Künstler*innen, die ich schon oft gesehen habe (z.B. Monsters of Liedermaching und Götz Widmann - da sprang ich bei kurzfristig geplanten Open Airs in den letzten Monaten nicht sofort heiß auf Tickets, wie sonst bei deren Touren, denn es gab schon viele und werden noch viele kommen).
Auch als die Krise der Veranstaltungsbranche schon im vollen Gange war, kaufte ich aber Karten für manches aus dem Boden gestampftes
Event mit Hygienekonzept, was dann manchmal belohnt wurde (z.B. Dota Kehr in Flensburg letztes Wochenende), aber manchmal auch nach hinten losging: Etwa hatte ich Karten für ein Sitz-Konzert einer Punkrockband in Bremen, das kurzfristig und gut geplant wurde, aber dann in eine Phase der großen Inzidenz-Beobachterei mit ständigen neuen Verordnungen fiel und haarscharf wegen der Werte abgesagt werden musste.
Wenn solch eine Absage dann eintrudelt, nehme ichs mit Fassung und bereue nicht, das Glücksspiel über-optimistisch mitgemacht zu haben --- nur eines nervt: wenn z.B. Eventim dann undurchsichtige Mengen an fingierten Serviceanteilen einbehält.
Was die
Zukunft angeht, 2G-Abwägungen usw., oh Mann, da habe ich keine Ahnung und bin schon fast müde vom Spekulieren. Eure Überlegungen habe ich aber mit Interesse gelesen.
Für November habe ich Tickets für die Punkband Terrorgruppe, die online aktuell überall durchscheinen lassen, ihre Tour mit vollen Clubs ohne Maske und Abstand durchziehen zu wollen dank 2G (und bei diesem Konzerten wird nicht ruhig rumgesessen, sagen wir mal so, haha): Irgendwie erscheint mir selbst das noch realistischer als irgendein Reinhard-Mey-Konzert im Okt/Nov - wegen der von Euch schon genannten organisatorischen Hürden bei diesem Tourkonzept.
Aber übrigens, wisst Ihr, worauf ich gar keine Lust mehr habe?
Streaming-Konzerte. Ganz ehrlich, ich bin ein riesiger Bodo-Fan, aber dass er seine DVD-Aufzeichnung demnächst als Streaming-Event ohne Vor-Ort-Publikum macht, lässt mich sowas von kalt. Wünsche ihm natürlich trotzdem viel Erfolg beim Crowdfunding; ich glaube, er kommt ohne mich klar, denn zum Glück denken andere Leute anders als ich.
Zum von Petra verlinkten Video, das die ganze Diskussion anstieß: Ich kannte es noch gar nicht. Also, die die Textidee, sich ironisch an eine Nicht-Zielgruppe zu wenden nach dem Motto "macht's aus Mitleid", finde ich recht witzig. Insofern danke fürs Einstellen.
Übrigens, Petra:
Petra Zitat: ↑Sa 4. Sep 2021, 18:24Von einer Ausnahme habe ich ja bereits berichtet. Den Konzertbesuch habe ich bereut, weil da auf mein Sicherheitsbedürfnis (Abstandsregeln und Maskenpflicht) gepfiffen wurde.
Hast Du im Forum von dieser Negativerfahrung berichtet oder anderswo? Ich bin neugierig....
Schöne Grüße
--Viktor
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