...noch einmal nach zig Jahren:
"The Stand" - "Das letzte Gefecht" von
Stephen King.
Aber nicht aus aktuellem Anlass, sondern wirklich zufällig.
Ich habe diesen Roman vor knapp 30 Jahren gelesen, damals irgendwie um die 1000 Seiten. Das Buch hatte ich damals nur geliehen. Letztes Jahr irgendwann im Oktober/November, also vor Corona, sah ich im Buchladen eine neue Auflage des Romans, in diesem Fall eine Art "Director's Cut", das heißt in diesem Fall, daß Stephen King seine ungekürzte Version veröffentlicht hat, was damals nicht möglich war, weil sein Verlag ihn zu Kürzungen gezwungen hat. Das Exemplar, das ich gerade lese, kommt auf gut 1700 Seiten. Die ersten 600 Seiten habe ich durch.
In dem Buch geht es um eine Pandemie: ein Virus, der aus einem Versuchslabor entfleucht, für die meisten Menschen tödlich ist, und wo sich letztendlich zwei Gesellschaften herausbilden, die das Gute und das Böse repräsentieren, was auf ein "letztes Gefecht" hinausläuft.
Schauplatz sind die USA, aber die Pandemie breitet sich über die gesamte Welt aus.
Ich bin nicht unbedingt Fan von Stephen King, aber Anfang bis Mitte der 90er Jahre habe ich einige Romane gelesen. Von sämtlichen Verfilmungen halte ich gar nichts. Wenn ich überhaupt eine Verfilmung halbwegs akzeptiere, dann ist es "The Body" - was ich damals in einer Novellensammlung namens "Different Seasons" im Original las. Der deutschsprachige Titel war "Frühling, Sommer, Herbst und Tod". Die Verfilmung hieß "Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers".
Wie auch immer: ein paar seiner Werke mochte und mag ich sehr. Und als ich die Neuauflage von "The Stand", was übrigens als Vierteiler auch verfilmt wurde, sah, habe ich das Buch erstmal mitgenommen.
Es war schon ein Zufall, daß ich das Buch im Oktober/November irgendwann gekauft und dann erst im Januar zu lesen angefangen habe, als sich dann Corona in Europa so langsam ausbreitete.
Ich habe in den letzten Tagen nach aktuellen Interviews mit Stephen King gesucht. In einem Interview sagt er, daß er sich wundert, daß, obwohl es seiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit war, bis irgendein Virus eine globale Pandemie aulösen wird, keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen wurden. Diese Aussage bestätigt sich für mich in Deutschland beispielsweise am Mangel der (wirklich schützenden) Masken, aber in anderen Ländern auch an mangelnden Versorgungsmöglichkeiten der Erkrankten.
So manche Übersetzungen widersprechen ja leider dem Urheberrecht, daher fasse ich meine interpretierte Kernaussage aus einem Interview mal zusammen:
"Gottseidank ist die jetzige Pandemie nicht so schlimm wie die, die ich in 'The Stand' beschrieb, aber ich schrieb den Roman 1979 und es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert. Es verwundert, daß niemand vorbereitet schien.".
Quelle:
Interviewzusammenfassung Stephen King auf "The Guadian.com" .
Ein weiteres Interview verknüpfe ich hier nicht, weil der Aufruf der Seite auf meinem Rechner sämtliche Blocker aktiviert hat.
Der Roman fesselt mich auch heute noch, obwohl ich das Ende kenne. Zumindest die erste Hälfte. In der zweiten Hälfte wird wieder eine Seite von Stephen Kings Phantasie durchkommen, die meinem Geschmack nicht so sehr entspricht, aber ich werde trotzdem bis zum Ende lesen in der Hoffnung, daß alles gut werden wird
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