Lieber Dirk,
vielen Dank für Deine ergänzende Recherche.
Es gibt auch eine Webseite dazu, auf der u.a. zu lesen ist, dass der Meister ob des Werkes angeblich "geraakt" sei, was ich als Nichtfriese irgendwo zwischen "gerührt", "berührt" oder "angerührt" ansiedeln würde
Genau: Der Meíster war ganz gerührt. Nach seinem Konzert in Paris im November 2008 schrieb er dem ehemaligen Vorsitzenden für die Niederlande beim internationalen Cohen Fanclub und hob die Ehrlichkeit bei der Umsetzung hervor. Außerden lobt er das Niveau der Produktion und bedankt sich bei den beteiligten Musikern.
Entstanden ist eine CD mit zwölf Liedern und eine DVD, die zusammen verkauft werden und die man Online bestellen kann.
Weil dieses Projekt so bemerkenswert ist, habe ich mir mal die Mühe gemacht, den Infotext zur Entstehung des Projektes aus dem Niederländischen frei zu übersetzen(Friesisch kann ich ja nicht
) .
Hier der Text:
Zwölf friesische Künstler ehren Leonard Cohen mit einer CD und DVD. Der Kanadier, der diesen Herbst (gemeint ist Herbst 2008) durch Europa tourt, wurde schon von vielen gecovert. Aber die Art und Weise, wie diese CD und DVD zu Stande gekommen ist, ist schon etwas ganz Besonderes. Jeder der Künstler nahm live mit verschiedenen Musikern in einer wechselnden Zusammensetzung ein Lied auf. Von diesen Liedern wurde ein Livemitschnitt in Form von Audio- und Videoaufnahmen gemacht.
Das Projekt wurde von Bart Kingma und Harry Zwerver ins Leben gerufen. Bart übersetzte die Lieder von Cohen ins Friesische und plante mit dem Audiotechniker Harry die Herausgabe eines Samplers, auf der ganz unterschiedliche Musiker zusammen treffen sollten. Gemeinsam mit dem Arrangeur und musikalischen Leiter Peter van der Zwaag wurde daraufhin intensiv an der musikalischen Umsetzung gearbeitet. Künstler wurden angesprochen und "ausgewählt". Roel Slofstra, "Grand Old Man" der friesischen Folkmusik, war der geeignete Interpret für das Lied Suzanne. Nynke Lavermann schien schon jahrelang von Jeff Buckley’s Hallelujah beeindruckt zu sein. Gurbe Douwstra hatte noch alle LP's aus den Anfangsjahren von Cohen auf dem Dachboden liegen und bekam deshalb das Lied aus Cohens erstem Album zugewiesen: The Stranger Song.
So nahm das Projekt nach und nach Gestalt an. Inzwischen hatten die Initiatoren sich für Liveaufnahmen an einem urwüchsigen Ort entschieden. Ihr Augenmerk fiel auf einen prächtigen alten Bauernhof in Boer nahe Franecker, wo das rote Streiflicht durch das goldene Spinngewebe schimmernd auf das braune Heu fällt. Eine echte Partisanen Atmosphäre.
Die Musiker Peter van der Zwaag, Hubert Heeringa, Christiaan van Hemert, Ward Veenstra, Johannes Adema und Sytze Huisman waren für die Künstler ein Garant für eine vielseitige Begleitung. Dabei wurde darauf geachtet, dass jedem Interpreten die ausreichende künstlerische Freiheit für sein zu bearbeitendes Lied gegeben wurde.
Elske de Wall schrieb ein eigenes Arrangement für Dance Me To The End Of Love. Auke Busman und Robbie van Wieren legten jeweils in voller Besetzung los mit So long, Marianne und First We Take Manhattan.
Jaap Louwes ließ bei Famous Blue Raincoat die Violine eine Hauptrolle spielen. Gerbrich van Dekken schuf bei Hey, that’s no way to say goodbye eine countryartige Stimmung. Piter Wilkens brachte seine eigene Sängerin mit für Lover lover lover. Gerrit Breteler schrieb auf If it be your will selbst einen eigenen Text und Marius de Boer sang außergewöhnlich Take This Waltz.
Herzliche Grüße
Piet