Der Musikmarkt in Deutschland ist im Wandel und das hat Auswirkungen auf alle Künstler/innen in allen Bereichen.
Diskutiere mit uns über die richtigen Wege und falsche Entwicklungen. Was sollte sich ändern, was darf sich nicht ändern? Welche Rolle spielen wir Konsumenten? Was kann die Politik tun?
Der Sieg des norwegischen Geigers mit seinem eigenen Song könnte ja der künftigen Jury Entscheidungshilfe geben, wenn es um die nächste Auswahl geht: Überzeugend, nämlich authentisch auftreten kann man vielleicht wirklich leichter mit eigenen Songs. Wie wäre es mit Pe Werner, die immerhin viele Songs mit intelligenten Texten geschrieben und glaubwürdig interpretiert hat und damit ganz guten Erfolg erzielen konnte...
Und dann wäre doch auch noch Barbara Thalheim da...
oder - aus ganz anderer Ecke - Christina Lux oder Maike Köster...
herzlich
Gerd
Dieser Beitrag enthält 89 Wörter
Damit was geschieht, muss zunächst was passiern.
Muss man, eh sich was ändert, denn erst was verliern?
Eh man sich erholt, bleibt keine Zeit auszuruhn,
denn eh sich was tut, muss man selber was tun.
@MarianneWeiß jemand, wer ihr Lied vom Grand Prix geschrieben und getextet hat?
google weiß alles Musik : Fred Blondin. Text Anse Lazio
Vergleiche kommen ja meistens durch die Medien zustande, muss man nicht so eng sehen. Aber ihre Bühnenpräsenz hat schon was - so wie bei Monroe und Piaf.
Barbara Thalheim ... oder ... Christina Lux oder Maike Köster...
Der ESC wäre wohl nicht so das richtige Ding für die Thalheim aber Christina Lux könnte ich mir gut vorstellen!
Maike Köster sagt mir gar nicht ... *googeln geh*
Rex2005 schrieb:
Wenn es sein müsste
Wenn es sein müsste, würde ich die Erde anhalten,
ich würde das Licht ausmachen damit du nicht wach wirst
Wenn es sein müsste,würde ich, um dir zu gefallen,
in einer Wüste ohne Leben die Gegenwinde aufheben, ich würde das Meer finden.
Wenn es sein müsste,würde ich den Regen anhalten,
er wird unser Leben verändern
Wenn es sein müsste würde ich, um dir zu gefallen, jede Nacht zuhören
wenn du von Liebe sprichst, ich würde auch nur davon reden
Damit du mir immer noch tief in die Augen schaust
damit du dort noch immer die größten der großen Feuer siehst
und damit deine Hand auf meiner Haut liegt, wo immer sie will
eines Tages wenn du fort bist, würde ich dir folgen wenn ich kann
Wenn es sein müsste,würde ich den Winter verdrängen
für das große Frühlingserwachen und die langen hellen Morgen
Wenn es sein müsste würde ich, um dir zu gefallen, die Zeit anhalten
damit all deine gestrigen Worte nun bei mir bleiben
Damit ich immer noch tief in deine Augen schaue
damit sich deine zwei Hände immer noch in meinem Haar verlieren
mache ich alles größer und wenn es zu viel oder zu wenig ist
hätte ich dauernd Unrecht, wenn es das ist was du willst.
Ich will gern alles geben, wenn du nur daran glaubst
Mein Herz will doch bluten, wenn du es nur siehst
Bis nichts mehr ist, als die Schatten deiner Nächte
Bis nichts mehr ist, als ein Schatten, der dir folgt
Wenn es sein müsste
Das hat Reinhard Mey ja auch schon mal geschrieben: "Und für mein Mädchen".
... und "Dr. Rolf Schwendter Schwendter Schwendter" (so wurde er gelegentlich genannt, weil er drei Doktortitel hat) hat es, sich selbst auf der Kindertrommel begleitend, 1968 auf der Burg Waldeck zerkräht....
Das ist das Dilemma derer, die sich nicht einordnen lassen wollen: weder als "Protestsänger" noch als "unpolitische Sänger". Sie werden von allen Seiten in die Pfanne gehauen: Reinhard Meys altes Lied "In Tyrannis" hat ja auch vielen, die auf seine "hübschen Lieder" abgefahren sind, auch nicht gefallen.
Aber ich glaube, das sind alles keine Lieder für den Grand Prix. Da müsste wirklich mal jemand hin wie Christina Lux, oder von mir aus auch Ulla Meinecke oder Ina Müller, aber solange darüber Leute zu entscheiden haben, die entweder der Ballermann-Szene oder der volkstümlichen Musik näherstehen, gibts da keine Chance.
Doro (Pesch) wäre eigentlich auch nicht schlecht...
herzlich
Gerd
Dieser Beitrag enthält 149 Wörter
Damit was geschieht, muss zunächst was passiern.
Muss man, eh sich was ändert, denn erst was verliern?
Eh man sich erholt, bleibt keine Zeit auszuruhn,
denn eh sich was tut, muss man selber was tun.
Reino schrieb:
Das hat Reinhard Mey ja auch schon mal geschrieben: "Und für mein Mädchen".
Es ist das gleiche Thema:
Und für sie würd‘ ich bieder,
Bittet sie mich darum,
Verbrenn‘ ich meine Lieder
Und bleib‘ von da an stumm.
Ich würd‘ mein Leben ändern,
Würd‘ ein Bigot aus mir �
Ich ging in wallenden Gewändern
und läs‘ aus dem Brevier
Weise Moralitätchen �
Ich tät‘ es für mein Mädchen.
Eines seiner Lieder, das mir besonders gefällt.
Gesch schrieb
Doro (Pesch) wäre eigentlich auch nicht schlecht...
Hey! Gute Idee!
Liebe Grüße
Marianne
Dieser Beitrag enthält 105 Wörter
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Pe Werner ht sich ja letztes Jahr beworben (wenn auch nur als Autorin).
Carolin Fortenbacher - "Hinterm Ozean"
Die gebürtige Hamburgerin zählt zu den erfolgreichsten Interpretinnen in der deutschen Musicalszene und spielte zuletzt von der Premiere 2002 bis SDeptember 2007 die Rolle der Donna im ABBA-Musical "Mamma Mia" am Hamburger Operettenhaus. Die vielseitige Sängerin mit einem außergewöhnlichen Stimmumfang geht mit einer gefühlvollen Pop-Ballade, geschrieben von Pe Werner & Peter Koobs, an den Start.
Hallo!
Leider ist Carolin Fortenbacher letztes Jahr mit dem Lied "Hinterm Ozean" bereits in der Vorentscheidung für den Grand Prix 2008 rausgefallen.
Mir hat das Lied und ihre Darbietung sehr gut gefallen. Sie konnte sich aber nicht gegen "No Angels" durchsetzen. Das Publikum wählte mit traumtänzerischer Sicherheit das schlechteste Lied.
Hier der Beitrag von Fortenbacher zur Vorentscheidung 2008
Die Frau hat einfach Klasse!
Viele Grüße
Marianne
Dieser Beitrag enthält 70 Wörter
There is a crack in everything
That's how the light gets in
In Frankreich wäre Carolin Fortenbacher ein Star. Bei uns kennt sie kaum jemand. Deutschland mag seine Künstlerinnen und Künstler nicht. Auch Pe Werner (wunderbare Texte, klasse Stimme) hat letzten Endes darunter zu leiden. Seit "Kribbeln im Bauch" habe ich nichts mehr von ihr gehört.
Bastian
Sie hat grad eine CD mit Mondliedern rausgebracht: "Im Mondrausch". Das Lied "Mondscheinleasing", das ich davon gehört habe, ist recht witzig (und nach meinem Geschmack um Welten besser als "Hinterm Ozean", das mir zu fahrlässig gereimt ist), trotz einiger identischer Reime (die nach Jeskescher Schule gar keine Reime sind – ich bin da nicht so streng, find's aber nicht schön).
Ich bin ja dafür, wieder solche Beiträge hinzuschicken!
Solange die Österreicher uns damit verschonen ... (bekam übrigens 4 Punkte, einen weniger als die Kessler-Zwillinge).
Die Seite ist übrigens. Dort findet man fast alle Teilnehmer aus 54 Jahren, sofern sie auf Youtube hochgeladen wurden (und das sind offenbar sehr viele!).
Tach zusammen!
Ein Thema nach meinem Geschmack. Ich schicke vorweg, daß ich den ESC - wie immer in den letzten Jahren - nicht gesehen habe. Ich kann diese Effekthascherei bei vielen Teilnehmern, nicht nur den deutschen, nicht mehr ertragen und die Veranstaltung aus vielerlei Gründen nicht mehr ernst nehmen, obwohl ich als Kind und Jugendlicher noch sklavisch davorgesessen habe.
Als ich damals mit Ina Müller ihr erstes Solo-Album geschrieben und produziert habe, haben wir immer rumgesponnen: "Unsere Songs hätten echt gute Chancen im Wettbewerb, würden aber nie durch die Vorausscheidung kommen." Und genau daran krankt es. Statt Leute mit Substanz auszuwählen, setzt man auf vermeintliche Originalität, was aber Mal für Mal (mit Ansage) in die Hose geht.
Dabei haben wir in Deutschland wirklich gute Leute - einige wurden ja schon genannt. Das Problem hierzulande ist, daß wir uns anscheinend unserer Ikonen schämen, bzw. erst gar keine aufkommen lassen. Während man in Frankreich fanatisch hinter Künstlern wie Patricia Kaas steht (nicht nur während des ESC!), würden wir uns eine solche Schwäche nicht erlauben - Musik ist ja nix Produktives, für das es sich zu engagieren lohnt.
Dazu kommt, daß die Deutschen nicht zu ihrer Sprache stehen - die meisten deutschen Bands/Künstler/Singer-Songwriter schreiben und singen auf Englisch, und ich weiß aus eigener Erfahrung, daß sich das deutsche Publikum mit einem deutschen Künstler, der auf Englisch singt, nicht besonders identifiziert. Daher haben ja auch deutschsprachige Künstler viel loyalere Fans, wenn auch meistens weniger. Weniger, weil die meisten deutschsprachigen, "erwachsenen" Künstler nicht auf die große Musikindustrie bauen können, sondern entweder bei kleineren (sprich Low-Budget-) Labels unter Vertrag sind oder sogar ihre eigene Infrastruktur unterhalten müssen, und somit erst gar nicht erst in die Verlegenheit kommen, ein breites Publikum anzusprechen. (Das gilt für die meisten bereits Genannten, von Annett Louisan bis Christina Lux.)
Es ist eine Schande, daß wir uns unsere potentiellen Ikonen kaputtmachen, und die Musikindustrie, die zu 99,9% entweder auf ausländische Produktionen oder schnelllebige Teenagermusik setzt, verstärkt diesen Effekt noch.
Patricia Kaas ist lediglich in einer anderen Liga als z.B. Annett Louisan, Pe Werner oder Ina Müller, weil wir keine Oberliga erlauben.
Der Grund dafür??? Wenn den einer weiß, bitte ich um Erleuchtung.
Schüsskes
Recky
Ich setze noch einen hinterher:
Auf die Gefahr hin, mir einen Ruf als Nostalgiker einzuhandeln, muß ich bemerken, daß die deutsche Musikindustrie bis vor 20 Jahren durchaus noch anders getickt hat. Ein Grönemeyer durfte in den 70ern zwei oder drei gefloppte Alben machen, bis der Durchbruch kam - heute kriegt man als neuer Künstler maximal zwei Singles zugestanden. Wenn die nicht einschlagen, ist man weg vom Fenster.
Die drei großen Ikonen, die wir in Deutschland haben, sind wohl Grönemeyer, Westernhagen und Lindenberg, die jeweils mit substantieller Unterstützung der Musikindustrie die Möglichkeit hatten, sich fest und auf Dauer zu etablieren. Da Künstler mit Substanz heute keine derartige Unterstützung erhalten, frage ich mich, wer denn in die Fußstapfen dieser drei Herren treten soll - etwa Sascha???
Ich finde, daß Nationen Ikonen brauchen - nicht nur im Fußball, sondern auch kulturell. Und da ist Deutschland ein wirklich armes Land, im Vergleich sowohl zu den anderen großen europäischen Nationen wie auch den kleinen, die ohnehin eine starke nationale Identität haben, was auch im ESC immer wieder rüberkommt - die schicken nämlich tatsächlich ihre besten Leute...
Bis später
Recky