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Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 14:10
von Benutzer 141 gelöscht
Hallo zusammen,
vor einigen Wochen habe ich einen sehr interessanten Artikel gelesen, der sich mit den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie bezüglich der Wahrnehmung und Verarbeitung von komprimierten Musiksignalen (mp3) im Gehirn des Hörers beschäftigt. Man hat - was auch nicht unbedingt verwunderlich ist - festgestellt, dass stark komprimierte Audiodateien das Gehirn in Stress versetzen und folglich den Musikgenuss trüben.
Hierzu der Link:
Warum uns komprimierter Digitalklang so nervt
In meinem Falle habe ich schon seit längerer Zeit darauf geachtet, meine gerippten CDs in möglichst hoher Qualität (320 kBit/s) abzuspeichern, auch wenn dies mehr Speicherplatz pro Lied bedeutet. Die Dynamik leidet aber sonst wirklich zu sehr. Oft bekomme ich Dateien, die mit 128 kBit/s oder sogar noch weniger gerippt sind, was sich aber schon hörbar auf die Qualität auswirkt. Abgesehen davon ist Festplattenspeicherplatz so billig, dass es mir persönlich egal ist, ob ein geripptes Lied 2 oder 10 MB Speicherplatz belegt.
Wer nur auf dem PC seine Musik genießt, kann theoretisch auch auf das sog. "ogg-Vorbis-Dateiformat umsteigen, was eine höhere Qualität als das eigentlich schon veraltete mp3 vom Fraunhofer-Institut gewährleistet. Der Nachteil besteht aber darin, dass es nur wenige Player gibt, die auch dieses Format abspielen können. Am PC läuft es aber beispielsweise mit dem VLC-Player.
Zum Thema "Kompressionsrate vs. Qualität" gibt es hier eine sehr gute Seite:
mp3-Grundkurs
Tja, und zum Schluss sei noch erwähnt, dass die alten Schallplatten doch auch Vorteile bezüglich der Dynamik hatten. Letzte Woche hatte ich ein Platte von Reinhard auf dem Flohmarkt des hiesigen Tierheimes für 2 € gekauft - praktisch wie fabrikneu, da ohne jeglichen Kratzer. Aber ich habe noch Schwierigkeiten sie in meinen mp3-Player zu bekommen ;-)
Liebe Grüße
Michael X.

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 15:52
von Petra
Hallo Michael,

In meinem Falle habe ich schon seit längerer Zeit darauf geachtet, meine gerippten CDs in möglichst hoher Qualität (320 kBit/s) abzuspeichern, auch wenn dies mehr Speicherplatz pro Lied bedeutet.

wie macht man das denn - darauf achten? Ich hatte jahrelang ein Progrmm zum Konvertieren, das irgendwann nicht mehr mit den neuen Betriebssystemen oder womit auch immer kompatibel war. Dann habe ich freundlicherweise von Mario einen Tipp bekommen und kann jetzt wieder in mp3 konvertieren, aber da gibt es keine Mögichkeit auf die Bitrate zu achten. Ich konvertiere und bekomme ein Ergebnis, auf das ich keinen Einfluss habe. Ich weiß nicht einmal, wie ich die Bitrate des Ergebnissen überprüfen kann. :-?
Viele Grüße von Petra

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 16:12
von Westwind
Liebe Petra,
wie macht man das denn - darauf achten?

in jedem Programm, mit dem man solche Konvertierungen durchführt, sollte man die Bitrate einstellen können. Wenn das nicht der Fall sein sollte, würde ich dieses Programm nicht benutzen. Selbst im Windows-Media-Player ist das möglich, Einstellungen vorzunehmen.
Welches Programm nutzt Du denn ?
Ich weiß nicht einmal, wie ich die Bitrate des Ergebnissen überprüfen kann.

Unter den Datei-Eigenschaften kann man das sehen. Bei Windows im Windows-Explorer rechter Mausklick auf die mp3-Datei, dann "Eigenschaften" und dann "Details" auswählen, dort ist die Bitrate angegeben.
Bei vielen Programmen ist es allerdings meines Wissens nicht möglich, so Dinge wie "variable Bitrate" ("VBR-Modus") einzustellen.
Aber der Lame-mp3-Encoder, der im vom Barden verlinkten "mp3-Grundkurs" erwähnt wird, kann das laut Beschreibung. Ich nutzte diesen bisher noch nicht, werde ihn aber installieren und verwenden.
Liebe Grüße von Georg

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 17:30
von Skywise
Eigentlich ist das mp3-Format aber auch schon seit Jahr und Tag veraltet und nur deshalb noch im Umlauf, weil es erstens sich zur richtigen Zeit ausgebreitet hat, zweitens schnell zum Standard für Abspielsoft- und -hardware wurde, der auch lange Zeit beibehalten wurde und drittens anscheinend den meisten Ansprüchen genügte.
ALAC, FLAC, LA, LPAC, APE, MPEG-4 SLS, OFR, RAL, SHN, TTA, WV, WMAL sind sogenannte "Lossless Codecs", bieten also eine Komprimierung an, die so ausgetüftelt ist, daß das Audio-Format keinen Schaden nimmt. Dadurch werden die Dateien im Regelfall deutlich größer als bei mp3, aber im Gegenzug hat man dann eben ungeschnippelte Daten und kann auch Orchesterwerke mal ein bißchen weiter aufdrehen, ohne daß einen die Ohren um Gnade anflehen.
ALAC (ein Apple-Codec), FLAC, APE und MPEG-4 haben sich bereits so weit etabliert, daß sie auch von einigen "mp3-Playern" oder sonstigen Abspielgeräten erkannt werden.
Gruß
Skywise,
dem WAV-Dateien trotzdem meistens lieber sind.

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 17:45
von Benutzer 141 gelöscht
Liebe Petra, lieber Georg,
da ich in der Linux-Welt lebe, hat es wohl keinen Sinn, wenn ich die von mir verwendeten Programme aufliste. Für Windows-Benutzer ist meiner Meinung nach "Exact-Audio-Copy" das beste Programm um qualitativ hochwertige mp3-Dateien zu erhalten. Dies am besten in Verbindung mit dem von Georg erwähnten "lame", das dann separat installiert werden muss.
Exact-Audio-Copy gibt es hier:
Download EAC
Lame gibt es z.B hier:
Download - lame
Die Kombination "lame" mit "EAC" ist mit ein bisschen Frickelei verbunden, da man Einiges händisch zu erledigen hat. Dafür ist die Qualität aber auch die beste, die man bekommen kann. Wer also z. B seine Wecker, Hoffmann oder RM-Sammlung einwandfrei auf die Platte rippen will, hat dann auch was für den musikalischen Genuss getan.
Ganz kurz:
1. Lame herunterladen und installieren (Dazu muss man einen Ordner "Lame" im Ordner C:Programme erstellen und den Inhalt des heruntergeladenen Programmpaketes dort hineinextrahieren bzw. dorthin verschieben, falls man die Dateien woanders hin extrahiert hat.
2. EAC herunterladen und installieren.
3. Konfigurieren von ECA:
EAC fragt ein paar Dinge nach: Zuerst muss man angeben, ob man schnell mp3-Dateien erzeugen will, oder ob die Qualität wichtiger ist, was das Auslesen der CDs verlangsamt. Hier wähle ich Qualität. Dann sollte man eine kratzerfreie, möglichst einwandfreie Audio-CD einlegen und das Programm prüft dann die Qualität des Laufwerkes. Den Punkt mit Angabe einer Mailadresse kann man übergehen. Es gibt kommerzielle und freie Datenbanken im Internet, die die Daten von Audio-CDs gespeichert haben und automatisch die sog. "ID-Tags" ausfüllen (Künstlername, Albumnahme, Erscheinungsjahr usw.) Die kommerziellen Anbieter wollen eine Mailadresse. Für die Datenbank freedb.org wird dies nicht benötigt.
4. Konfigurieren der Kompressionsrate und des Programmes für die Kompression:
Unter "Kompressionseinstellungen" wählt man den Tabellenreiter "externe Kompression" und macht hier ein Häkchen bei "Benutze ein externes Programm für die Kompression". Unter "Parameter Übergabeschema" wählt man in der Auswahlliste den "LAME MP3 Komprimierer". Unter "Programm, inkl. Pfad, das zur Kompression benutzt werden soll", sagt man EAC wo lame.exe zu finden ist (in unserem Fall unter "C:Program FilesLamelame.exe". Unter "Bitrate" stelle ich nun die Bitrate ein, die mir die gewünschte Qualität liefert (je höher, desto besser - allerdings auch mit höherer Dateigröße)
Georg schrieb:
Bei vielen Programmen ist es allerdings meines Wissens nicht möglich, so Dinge wie "variable Bitrate" ("VBR-Modus") einzustellen.

Dies ist bei diesem Programm möglich. VBR ist hier bis zu 192 kb/s einstellbar. Eine konstante Bitrate (sog. CBR) bis 320.
5. Auslesen einer Audio-CD und Erstellung von mp3-Dateien.
Das Programm ist relativ intuitiv zu bedienen. Eine große Erleichtung stellt die Datenbankabfrage dar, die alle Metadaten (Künstlername, Albumname usw. )beim Auslesen abfragt und gleich hineinschreibt. Man(n)/Frau kann sogar - sofern gewünscht - die Liedtexte abrufen und in die Datei hineinschreiben lassen. Über die Spalte "Hinzufügen" kann man den Liedtext auch selbst hineinschreiben. Dies mache ich eigentlich nie, aber die CD-Cover hole ich mir gleichfalls aus der Datenbank. Damit dies alles funktioniert muss man links neben dem Briefkastensymbol in der Auswahlliste das "freedb Metadaten Plugin" auswählen. Nach dem Einlegen der CD fragt dieses Plugin die Internetdatenbank ab ob diese CD bekannt ist und schlägt automatisch Titel, Namen, Genre usw. vor. Genauso kann ein Cover ausgewählt werden.
Links muss zum Auslesen "CMP" als Symbol gewählt werden, dann wird die CD ausgelesen und komprimiert. Falls "WAV" gewählt wird, werden nur die Wave-Dateien ausgelesen und keine mp3s erstellt.
Start über den Pfeilknopf links oben.

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 17:58
von Benutzer 141 gelöscht
Skywise schrieb:
Eigentlich ist das mp3-Format aber auch schon seit Jahr und Tag veraltet und nur deshalb noch im Umlauf, weil es erstens sich zur richtigen Zeit ausgebreitet hat, zweitens schnell zum Standard für Abspielsoft- und -hardware wurde, der auch lange Zeit beibehalten wurde und drittens anscheinend den meisten Ansprüchen genügte.

Dies erinnert mich an die 70-iger Jahre als die Videorekorder entwickelt wurden. Da hatte sich auch nicht das beste System durchgesetzt.
Wir "Qualitätshörer" werden vermutlich eh aussterben, wenn dies eintritt, was der erwähnte Artikel als Schlussbemerkung beinhaltet:
Manche Forscher vermuten, dass Gehirne von Menschen, die schon als Jugendliche ausschließlich MP3-Musik hören, später die Lücken in der komprimierten Klängen nicht mehr füllen wollen und von schlechter Qualität völlig unberührt bleiben.

Womit ich bei meinen 3 Grundthesen angelangt bin:
1. Es wird immer mehr Musik konsumiert.
2. Die musikalische Qualität nimmt aber eher ab als zu
3. Die technische Qualität der Wiedergabe nimmt gleichfalls eher ab.
Liebe Grüße
Michael

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 19:10
von Benutzer 141 gelöscht
Zur Ergänzung:
Hier habe ich noch eine ausführlichere Anleitung für EAC gefunden
Installation und Bedienung - EAC
Die von Sky erwähnten sog. verlustfreien Codecs wie z. Flac kann man hiermit auch erzeugen. Wer viel Festplattenplatz hat, kann seine Sammlung in einwandfreier CD-Qualität auch hiermit speichern.
Liebe Grüße
Michael X.

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 20:34
von migoe
Lieber Barde,
das "gute alte" MP3-Format hat es auch 2013 noch in sich. Für unterwegs z.B. beim Laufen oder in der U-Bahn kann man i.d.R. keinen Unterschied zwischen "Original" im WAV-Format oder eben MP3 hören. Für daheim an der Stereoanlage kann man getrost auf die Original Musikträger zurückgreifen. Aber auch auf sehr teuren Anlagen wird es einem "normalen" Gehör schwer fallen, die "ungenügende" Qualität eines MP3-formatierten Liedes herauszuhören - zumal bei KB-Raten von 256 kb/s oder gar 320 kb/s.
Manche Forscher vermuten, dass Gehirne von Menschen, die schon als Jugendliche ausschließlich MP3-Musik hören, später die Lücken in der komprimierten Klängen nicht mehr füllen wollen und von schlechter Qualität völlig unberührt bleiben.

Hoffentlich haben diese Forscher daran gedacht, den jugendlichen Probanden den Ohrenschmalz vor den Tests zu entfernen, denn das könnte ja auch Ursache sein... ;-)
migoe

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Sa 12. Okt 2013, 23:43
von Westwind
Zu dem Thema sind mir noch ein paar Fragen eingefallen, denn selbst etwas zu komprimieren, ist die eine Sache, aber wie sieht es aus mit allem, was wir über TV, (Digital-) Radio und heutzutage den Webradios und sonstigen Streams so konsumieren ?
Etwas, was nämlich in dem Artikel gar nicht angesprochen wird, ist die Thematik, inwieweit Sendeanstalten die zu übertragenen Daten komprimieren. Komprimieren Radiosender überhaupt ? Und wie sieht das bei Webradios aus ? Die können ja fast privat gemacht werden und da frage ich mich, ob es da Qualitätskontrollen gibt oder ob es im Ermessen der Radiomacher liegt, welche Qualität angeboten wird.
Zumal da Übermittlungsgeschwindigkeit und Speicherkapazität ja doch irgendwo auch eine Kostenfrage ist und manche "kleinere" Anbieter, die da vielleicht versuchen, durch hohe Komprimierungsraten hohe Kosten zu vermeiden (also durch eine geringe DSL-Rate und wenig Festplattenplatz).
Weiß da vielleicht jemand etwas dazu ?


Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: So 13. Okt 2013, 00:18
von Benutzer 141 gelöscht

Westwind schrieb:
Etwas, was nämlich in dem Artikel gar nicht angesprochen wird, ist die Thematik, inwieweit Sendeanstalten die zu übertragenen Daten komprimieren. Komprimieren Radiosender überhaupt ? Und wie sieht das bei Webradios aus ? Die können ja fast privat gemacht werden und da frage ich mich, ob es da Qualitätskontrollen gibt oder ob es im Ermessen der Radiomacher liegt, welche Qualität angeboten wird.


Was die Qualität der Streams bezüglich der Datenkomprimierung angeht, kenne ich z.B ein Internetradio (www.radio-aena.de ), das den Stream in 4 verschiedenen Qualitäten anbietet (Grundversionen in 128, 64, 32 kbit/s). Der Premiumstream mit 192 - 320 kbit/s ist für zahlende Kunden vorgesehen.
Normale Radiosender müssten, meinem Verständnis nach, eigentlich nicht die Daten komprimieren, da das Signal ja analog übertragen wird. Wie es bei den neuen Digitalradiosendern aussieht, ist mir nicht bekannt. Dort könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Bandbreite auch eingeschränkt wird, um Kapazität und damit Kosten zu sparen. Vielleicht weiß hier ein anderer mehr.
Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass unter Komprimierung bei Radiostationen in der Regel eigentlich die Dynamikkomprimierung verstanden wird, die angewendet wird, um das Signal druckvoller zu gestalten. Dies wird praktisch von allen Radiosendern gemacht, ist aber begrifflich von der Daten- Komprimierung abzugrenzen, die Georg hier meint.
Liebe Grüße
Michael X.

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: So 13. Okt 2013, 02:29
von Skywise

Westwind schrieb:
Zu dem Thema sind mir noch ein paar Fragen eingefallen, denn selbst etwas zu komprimieren, ist die eine Sache, aber wie sieht es aus mit allem, was wir über TV, (Digital-) Radio und heutzutage den Webradios und sonstigen Streams so konsumieren ?

Die können ja fast privat gemacht werden und da frage ich mich, ob es da Qualitätskontrollen gibt oder ob es im Ermessen der Radiomacher liegt, welche Qualität angeboten wird.
In aller Regel werden bei Webradios Streams von 64 kbit, 96 kbit oder 128 kbit angeboten. Die Zeit der 32er Streams ist eigentlich schon länger vorbei. Im Fall vom Liederlicht oder dem Fliedertee-Radio sind beide auf 128 kbit eingestellt und meines Wissens gibt es bei den meisten öffentlich/rechtlichen Streams auch die 128er Vorgabe, bei einigen privaten hat man sogar teilweise die Möglichkeit, sich zwischen verschiedenen Varianten zu entscheiden.
Hintergrund ist schlicht, daß bei einer niedrigeren Komprimierungsrate die Qualität zum Davonlaufen ist und bei einer höheren langsam verschiedene Leitungen oder Knotenpunkte aussteigen. Selbst die 128er Radios können in ... nennen wir's mal "strukturschwachen Regionen" nicht störungsfrei empfangen werden. Ein hiesiger Vorort hat mit diesem Problem arg zu kämpfen, weil die Telekom sich weigert, bildlich gesprochen: den dortigen Daten-Strohhalm durch ein vernünftiges Kanalrohr zu ersetzen, während nur zwanzig Kilometer weiter die Leute praktisch an einer Pipeline sitzen. Während innerhalb der Großstädte mittlerweile sogar schon Leitungen liegen, durch die wahrscheinlich olle Moses mit seinem Volk marschieren könnte, und bei denen eine 256er Rate einwandfrei möglich wäre, gibt's nach meinen Informationen noch zu viele Regionen, in denen das noch nicht der Fall ist. Natürlich könnte man das durch eine entsprechende Flatrate über Funknetze ausgleichen, aber hier gibt's das Problem, daß die übertragbare Datenmenge selbst bei vielen Handy-Flatrates derzeit oft noch rationiert ist. Sendet man dickere Streams, gelangen die Flatrates also schneller an ihr Limit, was natürlich sowohl vom Sender als auch vom Empfänger nicht gewünscht ist.
Bei laut.fm habe ich keinen großen Einfluß auf die Tonqualität - dort hat man meines Wissens bereits mit 160er Streams experimentiert, ist aber nach DJ-Protesten wieder auf 128er Rate zurückgegangen, was aus gewissen Gründen auch sinnvoll ist - die Daten werden in eben dieser Qualität noch einmal "zurechtkonvertiert", wenn sie auf dem Server landen, um ungebremst gesendet werden zu können; eine gewünschte höhere Qualität müßte eigentlich dafür sorgen, daß alles noch einmal neu hochgeladen wird. Beim Fliedertee gäbe es für mich die Möglichkeit, maximal einen 256er Stream zu zaubern mittels einfacher Umstellung der Sendekonfiguration - die Lieder liegen ja bei mir unkomprimiert im WAV-Format auf verschiedenen Festplatten, das Konvertieren findet praktisch erst beim Senden statt, von daher wären da keine Zusatzarbeiten nötig -, aber ich weiß nicht, welche Leitungen und Knotenpunkte dann aussteigen, bzw. ich weiß auch nicht, inwieweit sich das auf den Vertrag mit dem Serverbetreiber auswirken würde; eigentlich müßte noch ein bißchen Puffer drin sein, aber man will halt nix riskieren. Ich kann auch einen 8er Stream aufsetzen, sehe ich gerade ... Radio aus der Blechdose, wie romantisch :-D
Zumal da Übermittlungsgeschwindigkeit und Speicherkapazität ja doch irgendwo auch eine Kostenfrage ist und manche "kleinere" Anbieter, die da vielleicht versuchen, durch hohe Komprimierungsraten hohe Kosten zu vermeiden (also durch eine geringe DSL-Rate und wenig Festplattenplatz).
Möglich ist das natürlich, aber erfahrungsgemäß hat ein Radio, das unterhalb von 128 kbit sendet, seine Zuhörer nicht lange, gerade weil es wahnsinnig scheppert und blecht, weil vieles hörbar komprimiert rüberkommt.
Gruß
Skywise

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: So 13. Okt 2013, 14:08
von Benutzer 141 gelöscht
Mensch, da hätte ich natürlich gleich darauf kommen können, dass wir gleich Sky fragen, weil er eh meist sehr gut infomiert ist ;-) und hier noch im Besonderen, da "liederlicht" seine Baustelle ist *Hand-vor-die-flache-Stirn-schlag*
Skywise schrieb:
Ich kann auch einen 8er Stream aufsetzen, sehe ich gerade ... Radio aus der Blechdose, wie romantisch :-D

Bei radio-aena.de hab ich mir mal die drei verschiedenen Grundqualitäten (128, 64 und 32 kBit/s) angehört und bei 32 kBit/s wird es schon richtig schmerzhaft für die Ohren. Die von Sky erwähnten 8 kBit/s möchte ich erst gar nicht ausprobieren, damit mir die Ohren nicht bluten.
Für mich war es mal sehr interessant mit einem Elektronikingenieur zu reden, den ich aufsuchte, damit er mir einen Röhrenvorverstärker aufrüstet. Der verbringt sein berufliches Leben damit Highend-Hifi-Verstärker zu entwickeln. Auf seiner eigenen Anlage hat er mir die qualitativen Unterschiede der Musikwiedergabe mit Schallplatten, Digital-CDs und komprimierten mp3s vorgeführt. Dazuhin kommt natürlich noch die Qualität der Aufnahmen, die er mir auch anhand von Beispielen vorgeführt hat. War hochinteressant und ich konnte wirklich die Unterschiede begreifen und hören. Allerdings muss ich hier migoe beipflichten, dass für viele Fälle durchaus die alte mp3 reicht (bzw. reichen muss). Um diese Unterschiede genießen zu können, müsste ich nämlich auch eine solche Hifi-Anlage besitzen, was mit Sicherheit zu unserer Privatinsolvenz führen würde (Ich glaube es waren 20.000 € Minimum Grundinvestition :-) )

Liebe Grüße
Michael X.

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: So 13. Okt 2013, 15:24
von Petra
Hallo Michael,

Mensch, da hätte ich natürlich gleich darauf kommen können, dass wir gleich Sky fragen, weil er eh meist sehr gut infomiert ist ;-) und hier noch im Besonderen, da "liederlicht" seine Baustelle ist *Hand-vor-die-flache-Stirn-schlag*

Radio liederlicht ist die eine Sache, aber hast Du denn noch nie vom Radio Plattenbau gehört? Das ist eine Sendung innerhalb von Radio Fliedertee im Forum gundi.de. Radio Plattenbau ist jeden Donnerstag von 21 Uhr bis Mitternacht und darüber hinaus auf Sendung, es gehört ein Chat dazu und zuständig ist ein äußerst kundiger Moderator (Skywise, klar), der viele Wünsche erfüllt und seine Zuhörer an seinem schier unerschöpflichen Hintergrundwissen teilhaben lässt. Na, jetzt kannst Du Dich aber kaum mehr drücken, oder?
Viele Grüße von Petra

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: So 13. Okt 2013, 15:40
von Benutzer 141 gelöscht

Petra schrieb:
... Radio liederlicht ist die eine Sache, aber hast Du denn noch nie vom Radio Plattenbau gehört?

Doch, selbstverständlich habe ich dies auch schon mitbekommen. Aber aus Zeitmangel bin ich - Schande über mich - noch nicht dazu gekommen, auch dort mal hineinzuschnuppern. "liederlicht" ist mir ein treuer Begleiter geworden, wenn ich meine Büroarbeiten erledige. Dann sitze ich am PC und höre mir nebenher die ganzen schönen Lieder an, die man im Radio meist nicht mehr hört. Der Vorteil von "liederlicht" ist eben, dass es rund um die Uhr läuft. Mit meiner Halbtagsstelle, den ständigen Renovierungsarbeiten und den vielen Auftritten bin ich/sind wir meist so sehr ausgelastet, dass mir leider oft keine Zeit bleibt mal in Muße die Musik anderer zu genießen. Aus diesem Grund mache ich mich auch im Forum wochenlang rar. Aber dieses Wochende ist frei: Der Regen verhindert die geplante Betonierung am neuen Schuppen :regen: ; an diesem Wochenende gibt es keine Auftritte :gitarre: und so habe ich mal wieder einen Beitrag im Forum geschrieben :migoe: , den ich schon seit längerer Zeit geplant hatte, weil ich das Thema interessant finde.
An anderer Stelle hatte ich auch schon mal ein dickes Lob an Sky für sein Radio und die Liedauswahl ausgesprochen, was ich hiermit gerne nochmals wiederhole :klatsch: :hutzieh:

Liebe Grüße
Michael X.


Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Di 15. Okt 2013, 20:24
von Westwind
@Sky:
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich hatte natürlich darauf spekuliert, daß Du etwas aus dem Nähkästchen plauderst, wollte Dich im Vorfeld aber nicht dazu auffordern geschweige denn nötigen ;-)
Zurück zum Thema:
Ich könnte diese Vorgehensweise der Komprimierung und der damit oftmals einhergehenden Tolerierung des Qualitätsverlustes jetzt natürlich in Zusammenhang mit der gesamtgesellschaftlichen Tendenz bringen, wo fast überall versucht wird, alles immer mehr mit einer Höher-Schneller-Weiter-Tendenz auszureizen, und wo zunehmend weniger Wert auf Qualität gelegt wird, oftmals aus Kostengründen. Aber das wäre eine andere Diskussion in einem anderen Thread.
Aber dennoch veranlaßte mich die mp3-Komprimierungs-Diskussion, mal darüber nachzudenken, in wievielen anderen Lebensbereichen ich langfristig bewußt oder unbewußt eine potentielle Gesundheitsgefährdung in Kauf nehme, weil ich nicht alles, was ich "konsumiere", hinterfrage. Daß solche Überlegungen nicht gerade für Heiterkeit sorgen, ist klar, und wenn man alles ständig kritisch hinterfragt, macht es einen auch nicht unbedingt glücklich. Da kann man sich auch selbst verrückt machen. Aber interessant und teilweise erschreckend ist es allemal, sich da mal ein Bild zumachen, welchen Dingen ich mich so täglich aussetze, sei es die Benutzung eines Mobiltelephons oder beruflich den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu hocken. Und da sind so Themen wie "Elektrosmog" noch gar nicht berücksichtigt. Es ist eben oftmals ein Kompromiss, so manches Vergnügen hat eben seinen Preis, aber manchmal kann man eben mit wenig Aufwand für Verbesserungen der Situation sorgen.
Aber die ein oder andere Hintergrundinformation ist schon sehr interessant, daher Danke, Michael, für diesen Beitrag !
Zumindest, was die mp3-Konvertierung betrifft, ziehe ich meine Konsequenz daraus.
Viele Grüße von Georg

Schlechte mp3-Qualität stresst das Gehirn - Studie

Verfasst: Fr 25. Okt 2013, 11:11
von Westwind
Hallo zusammen,
ich habe mal den angesprochenen lame-Encoder in der aktuellen 32-bit Version (3.99.5) unter Windows mit der Kommandozeile ausprobiert. Als Eingangsformat hatte ich eine ‘*.wav‘-Datei, die ich von einer CD kopiert habe.
Das konvertierte Lied dauert 4:40 Minuten. Als Kommandozeilenoption habe ich lediglich „–V2“ verwendet, das heißt, ich habe eine variable Bitrate gewählt (VBR-Modus) und eine laut lame-Dokumentation (usage-Information) noch „hohe Qualität“ mit durchschnittlich 190 kbit/s.
Auszug aus der Dokumentation:
"High quality, HiFi, home or quiet listening : -V0 (avg. 245 kbps) or -V1 (avg. 225 kbps) or -V2 (avg. 190 kbps) or -V3 (avg. 175 kbps)."
Über meine Laptop-Kopfhörer wage ich es jetzt nicht, vergleichende Aussagen über Klangqualitäten zu treffen, aber was mich etwas erstaunt hat, war die akzeptable Dateigröße der resultierenden mp3-Datei.
Bei durchschnittlich 190kbit/s und einer Länge von 4:40 Minuten beträgt die Dateigröße 6,732 Mbyte. Zum Vergleich: Vorher hatte ich CDs einfach vom Windows Media Player mit einer Rate von 128kBit/s in mp3-Dateien konvertiert. Wenn ich das gleiche Lied nun auf diese Weise mit dem Windows Media Player konvertiere, erhalte ich eine Dateigröße von 4,482 Mbyte.
Um diesen Vergleich komplett zu machen, eine Komprimierung mit dem Windows Media Player und einer Bitrate von 192 kbit/s erhalte ich eine Dateigröße von 6,728 Mbyte.
Es ergibt sich also eine in diesem Bereich zur gesteigerten Qualität ziemlich proportionale Dateigrößenerhöhung um grob 50%.
Die Qualität kann ich jetzt nunmal leider nicht messen, aber im guten Glauben, zumindest bei der Komprimierung ein kleineres Übel gewählt und mein Gewissen bezüglich meiner Gesundheit etwas beruhigt zu haben, finde ich die Dateigröße mit dieser Lame-Komprimierung absolut in Ordnung, und werde, wenn ich denn auch weiterhin noch mp3 haben möchte, zukünftig auf diese Weise konvertieren.
Dabei ist mir bewußt, daß dieser Vergleich jetzt nur eine Momentaufnahme eines Liedes ist. Das kann bei anderen Liedern mit wesentlich größeren Dynamikbereichen natürlich anders aussehen.
Viele Grüße von Georg