Hallo liebe Liederfreunde,
der Song "Born in the U.S.A" (1984) von Bruce Springsteen hat Kultstatus, wird aber sehr oft missverstanden.
Man meint, es ist ein patriotischer Song – wenn man nur den Refrain kennt. Aber schon in der ersten Zeile
Born down in a dead man's town
merkt man, dass es nicht patriotisch gedacht ist.
The first kick I took was when I hit the ground
You end up a dog that bean beat the much
Til you spend half your live just coverin' up, now
Born in the U.S.A...
Es ist ein kritischer Protestsong,der anprangert, dass die Vereinigten Staaten junge Männer in den Vietnamkrieg geschickt und dann vergessen haben, sich nach ihrer Rückkehr um sie zu kümmern.
Der patriotisch klingende Refrain ist ironisch gemeint. Der Erzähler im Song wurde in so
einer kleinen Stadt geboren, ist jetzt alt und fühlt sich herumgestoßen wie ein Hund.
In seiner Jugend hat er einen Fehler gemacht und wurde mehr oder weniger gezwungen,
zum Militär zu gehen
So the put a rifle in my hand
To go and kill the yellow man
Zurück vom Krieg konnte er keinen Job bekommen
Come back home to the refinery
Hirin man says „Son, if it was up to me“
Er geht zum Kriegsverteranenministerium (Department of Veterans Affairs), aber die haben kein Verständnis.
Es ist noch von einem zweiten Veteranen zu hören, der seelisch und körperlich am Ende ist und keine Hoffnung mehr hat.
Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber angeblich haben amerikanische Richter jungen Straftätern die Haftstrafe erlassen, wenn sie sich zum Militär gemeldet haben. Danach waren sie zumeist verarmt und gesundheitlich angegriffen. Und landeten nicht selten doch noch im Gefängnis.
Der erste Politiker, der das Lied für seinen Wahlkampf nutzen wollte, war Ronald Raegan im Jahr 1984. Springsteen hat das angelehnt, aber er kann nicht verhindern, dass der Song immer noch auf Demos wie eine Hymne gesungen wird: Ein missverstandener Protestsong.
Liebe Grüße, Marianne