Das Forum braucht einen neuen Chef Liebe Forumsgemeinschaft,

ich wende mich heute mit wichtigen Neuigkeiten an euch als Betreiber dieses Forums. Es fällt mir nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber aus persönlichen Gründe werde ich die Plattform zukünftig nicht mehr weiterführen können. Es ist mir ein Anliegen, euch darüber zu informieren und gleichzeitig nach einer Lösung zu suchen, damit das Forum weiterhin existieren kann. Spekulationen über die genauen Gründe sind unnötig, es hat überhaupt gar nichts mit dem Forum zu tun. Mehr Dementi wird es nicht geben.
Was sind die Gründe?
In den vergangenen Jahren wurde es für mich zunehmend schwierig, mich ausreichend um das Forum zu kümmern. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass meine eigenen Beiträge immer seltener geworden sind. Obwohl ich die Arbeit an diesem Forum und den Kontakt zu all unseren Besuchern stets als angenehme Erfahrung empfunden habe, sehe ich mich nun mit der Realität konfrontiert, dass ich die aktuelle Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Wer macht weiter?
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass dies nicht das Ende unseres geschätzten Forums sein muss. Daher wende ich mich nun an euch alle und frage in die Runde, ob jemand bereit wäre, die Domain und das gesamte Forum zu übernehmen. Die technische Administration kann ich leider ebenfalls nicht länger gewährleisten, daher suche ich nicht nur nach einem neuen Eigentümer, sondern auch nach jemandem, der die Aufgabe der Serveradministration übernimmt.
Zeitplan und organisatorische Fragen
Mein Zeitplan sieht vor, den "Betrieb" so schnell wie möglich an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben. Sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand finden, und falls ich keine andere Möglichkeit zur Fortführung des Forums finde, müsste ich die Abmeldung des Dienstes und der Domain wahrscheinlich im April oder Mai 2024 durchführen. Diese Entscheidung würde damit zusammenhängen, dass zu diesem Zeitpunkt die jährlich gebuchten Dienste wie Server, SSL, Domain usw. verlängert werden müssten.

Bis zu diesem möglichen Übergabetermin werde ich selbstverständlich weiterhin die laufenden Kosten (ca. 150 €/Jahr) tragen und mich darum kümmern, dass der Nachfolger sich in das Forensystem, die Dateistruktur auf dem Server sowie die Administration des Servers einarbeiten kann. Meine volle Unterstützung und Erfahrung stehen demjenigen zur Verfügung, der bereit ist, dieses Forum in die Zukunft zu führen.
Bitte meldet euch bei mir, falls ihr Interesse an einer Übernahme habt oder weitere Fragen habt. Lasst uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, dass diese Gemeinschaft auch in Zukunft bestehen bleibt.

Ich habe HIEReinen Forenbeitrag eröffnet, der auch für Replys offen ist...

Ich lese zur Zeit...

Ein Lied besteht nicht nur Melodie und Rhythmus, sondern auch aus einem Text, der im Idealfall auch noch eine Botschaft vermittelt, tröstet oder wachrüttelt, beruhigt oder aufwühlt. Viele Lieder sind gesungene Geschichten und Gedichte. Erzähl uns von dem interessanten Buch, das Du gerade liest oder dem Gedicht, das Dich schon lange beschäftigt. Lass uns teilhaben an den Gedanken, die dir beim Lesen/Hören gekommen sind. Suchst Du ein bestimmtes Buch/Gedicht/Lied? Hier kannst Du jemanden um Hilfe bitten.

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Timbo
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Beitrag von Timbo »

Wow, wollte jetzt keinen so ausführlichen Diskurs über ein einzelnes Buch lostreten... obwohl's spannend ist... allerdings wahrscheinlich maximal für zwei. ;-)
Nur soviel noch:
Konstruiert - definitiv, was die ganze Situation angeht. Aber finde mal was, woran man eine "eine ganze Familie samt Anhang ist gezwungen, tagelang aufeinander zu sitzen"-Situation aufhängen kann. Da ist mir das vorliegende Konstrukt bei weitem lieber als, sagen wir mal, der Absturz einer Privatmaschine auf einer einsamen Insel...
Und dass das Bissige abnahm - was es ebenfalls zweifelsohne tut - mag tatsächlich der Erzählperspektive geschuldet sein. Es geht ja gerade darum, dass auch der Erzähler einiges an Bissigkeit verliert und dafür einiges an Einsicht gewinnt.
Dass sich eine festgefahren scheinende Situation auf einmal ändert, wenn man sie gezwungenermaßen einer näheren Betrachtung unterziehen muss, ist übrigens womöglich das typische Tropper-Motiv. "Stadtfeind Nr.1" gelesen? Ähnlich, was das angeht, nur dass da der Erzähler selbst der Böse ist bzw. sich so sieht...
Immerhin hinsichtlich des Holzhammerhumors sind wir uns offenbar einig. Habe auch "hummeldumm" gelesen. Fürchterlich...

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Beitrag von fille »

Schönen guten Morgen euch allen!
Zur Zeit lese ich A short history of tractors in Ukrainian (Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch) von Marina Lewycka.
Es geht um eine Familie, die aus der Ukraine nach Großbritanien ausgewandert, bzw. geflüchtet ist.
Die beiden Schwester (Ende 40 und Ende 50) sprechen seit dem Tod der Mutter nicht mehr miteinander. Es ging um ein paar tausend Pfund, die die Mutter hinterlassen hatte.
Aber jetzt kommen sie sich wieder näher. Denn der Vater (84) will wieder heiraten. Die Braut ist eine 36-jährige, üppige, falsche Blondine aus der Ukraine. Es ist offensichtlich, dass sie den alten Mann nur heiraten will, damit sie in GB bleiben kann. Doch was tun? Der Vater ist stur! Er heiratet die Dame, samt Sohn, der natürlich auf eine teure Schule gehen muss. Dafür braucht man ein teures Auto, denn wie sieht das aus, den Sprössling im billigen Ford Fiesta zur Schule zu fahren und und und.
Der Vater ist ja gar nicht reich und somit sehr schnell pleite. Dann muss er seine Töchter anpumpen. - So weit bin ich jetzt. Auf Seite 97 von 324.
Wie wird es weitergehen? Tak, tak.
Auf jeden Fall ein sehr unterhaltsames und hintergründiges Buch. Gerade richtig, um mal wieder über den Gartenzaun zu schauen. Nebenbei wird die Geschichte der Industrialisierung erzählt und vieles über die Geschichte der Menschen in der 1. Hälfte des 20. Jahrhundert in Russland.
Die Autorin stammt selbst aus einer ukrainischen Familie, wurde in Kiel in einem Flüchtlingslager geboren und lebt heute in England.
Liebe Grüße, Marianne
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Beitrag von fille »

Liebe Leseratten,
Vor ein paar Tagen habe ich Becks letzter Sommer von Benedict Wells beendet. Das viel beachtete Debüt des damals 23-jährigen Schriftstellers. So viel älter ist er heute noch nicht (28).
Amazon: Ein liebeskranker Lehrer, ein ausgeflippter Deutschafrikaner und ein musikalisches Wunderkind aus Litauen auf dem Trip ihres Lebens, von München durch Osteuropa nach Istanbul. Unter den Fittichen eines alternden Rockstars und seiner unsterblichen Songs. Ein Roman über die Musik, die Liebe und das Leben - schräg, witzig, weise und berührend. Das Debüt eines dreiundzwanzigjährigen Autors.


Auch wenn Sex, Drugs und Rock'n Roll nicht jedermanns Sache sind, ist das Buch doch interessant und lesenswert. Ich wollte zuerst das Handtuch werfen, weil mich kiffende Lehrer eigentlich nicht so sehr interessieren, aber dann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und – es hat ja was mit Musik zu tun. Die Kapitel sind alle mit Songtiteln von Bob Dylan überschrieben. Auch sonst ist der Urvater der Singer/Songwriter allgegenwärtig.

So! Nach Becks letzter Sommer, kommt als nächstes Buch Klingsors letzter Sommer dran. Das ist allerdings schon fast 100 Jahre alt. Und wer hat es wohl geschrieben?
Amori hat es mir beim LT nochmal wärmstens empfohlen. Es liegt ja schon lange in meinem Stapel „noch nicht gelesene Bücher“.
Liebe Grüße, Marianne
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Gast
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Beitrag von Gast »

Ich lese gerade Stephen Kings The Green Mile.
Kenne aber den Film auch schon. Finde das Buch aber wesentlich bildhafter.

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Maren
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Beitrag von Maren »

... zwanzigtausend Meilen unter dem Meer und ergötze mich an der alterthümlichen Sprache des Herren Verne.
:maren:
"Laß die Zweifel in den Schuhen und begib Dich in Gefahr."Zodiak

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Charlotte
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Beitrag von Charlotte »

Hallo,
ich beende heute abend den 6. Band der Saga "Das Lied von Eis und Feuer" von G.R.Martin und bedauere es jetzt schon, wenn ich den Deckel des 10. Bandes schließen muss. Der 11. Band ist noch in Arbeit. Ich finde die Saga einfach toll geschrieben. Wie Martin die ganze Facette menschlicher Charaktere und Empfindungen verarbeitet ist Klasse. Es gibt keine ganz Guten und auch keine ganz Bösen, aber jede Menge dazwischen.
Und obwohl die Bücher stellenweise auch sehr brutal in ihrer Schilderung sind, sind sie alterübergreifend ein Lesevergnügen.
LG Charlotte
Teilt jemand meine Meinung oder lest ihr noch nicht?

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Beitrag von fille »

Hallo Charlotte,
gestern bin ich schon vor dem Stapel der Feuer-und-Eis-Bücher gestanden. Meine Freundin meinte auch, dass das eine ganz tolle Geschichte wäre.
Also, gestern habe ich keines dieser Bücher gekauft, aber ich werde bestimmt damit anfangen.
;-)
Liebe Grüße, Marianne
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Benutzer 141 gelöscht
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Beitrag von Benutzer 141 gelöscht »

Meine Bettlektüre ist momentan ein ziemlich alter Schinken - eine Biographie: "Das Staunen der Welt - Friedrich II. von Hohenstaufen" Dies ist nicht mal so weit weg von Eurem Thema, weil die Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" und die darauf beruhende Fernsehserie "Game of Thrones" ja sehr viele Anleihen in der real stattgefundenen Geschichte nimmt. Und das Leben des Stauferkaisers war recht interessant und abenteuerlich. Hätte vermutlich gut in die Fantasyserie gepasst, wie er praktisch als Straßenkind in den Straßen von Palermo herumgestreunert ist, offiziell zwar Thronfolger des Reiches, aber ohne jegliche praktische Macht. Dann als Jüngling die wagemutige Reise über die Alpen um sich seine Rechte zu sichern und dies gegen den übermächtigen Herrscher Otto den Welfen. Mit Glück und der Unterstützung durch den Papst aber auch durch hohe Intelligenz und diplomatische Fähigkeiten hat er sich durchgesetzt. Und dann natürlich die Schattenseiten der Macht, die den Herrschenden immer eigen sind: Grausamkeiten, Folter, Kriege, absolute Ich-Bezogenheit usw.
Wenn ich dann über die damaligen Ränkespiele und Machtkämpfe lese, muss ich seltsamerweise immer an die Firma denken, an die ich leider - noch - gefesselt bin. Woran dies wohl liegt :-D Tja, man hat das Gefühl es wiederholt sich alles und die primitiven Verhaltensmuster bleiben den Menschen wohl eigen.

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Skywise
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Beitrag von Skywise »

Ich hatte gestern die Gelegenheit, nach viertägiger Lektüre den Buchdeckel zu der 2005 erschienenen Autobiographie "Schloß aus Glas" von Jeannette Walls zu schließen ... na ja, oder was davon übrig ist - ist ein entweder oft benutztes oder selten geschätztes Bibliotheksexemplar.
Die US-Amerikanerin Jeannette Walls ist das, was man hierzulande wohl etwas herablassend als "Klatschjournalistin" bezeichnen würde. Sie treibt sich auf den Partys mit den Reichen (Einfluß und Geld) rum, hat ihre eigenen Kolumnen in Zeitungen und sogar einen Sendeplatz im TV. Über ihre Kindheit und Jugend hat sie nie gern gesprochen, und wenn, dann hat sie gelogen. Ihre Autobiographie deckt denn auch den Grund dafür auf, und zwar direkt mit einem der bizarrsten Einstiegssätze, die mir bislang in einem Buch begegnet sind:
"Ich nestelte an meiner Perlenkette und fragte mich, ob ich nicht doch zu elegant für die Party angezogen war, als ich aus dem Taxifenster schaute und Mom sah, die gerade einen Mülleimer durchwühlte."
Damit beginnt ein ebenso humorvoller wie berührender Rückblick auf eine Kindheit in einer ebenso sonderbaren wie bettelarmen Familie. Ihr Vater ist ein intelligenter, kreativer, aber unangepaßter Querkopf, der keinen Job lange behält, sondern sich eher mit Gelegenheitsarbeiten und Glückspiel durchschlägt, und immer weiter in die Fänge des Königs Alkohol gerät, während ihre Mutter eine egozentrische Künstlernatur ist, die Verantwortung oder Verpflichtungen als Einschränkung ihrer Persönlichkeit ansieht. Beiden Elternteilen ist gemein, daß sie das Leben als großes Abenteuer betrachten, das ungebunden gelebt werden will, was zur Folge hat, daß sie staatliche Hilfen ablehnen und so gemeinsam mit ihren vier Kindern Stück für Stück auf der sozialen Leiter nach unten fallen. Ein ruhiges Leben ist so gut wie unmöglich; häufig kommt es zu fluchtartigen Ortswechseln, wenn mal wieder die Geldeintreiber hinter der Familie her sind. Es dauert daher recht lange, bis die Kinder begreifen, daß ihre Familie anders ist als die anderen - und noch ein wenig länger, bis ihnen klar wird, daß sie für ein Leben nach eigenen Vorstellungen nicht gerade die idealen Voraussetzungen mitbringen. Trotz des Hungers und manch brenzliger Situation bezeichnet Jeannette Walls ihre Kindheit als "glücklich", und das glaubt man auf jeder Seite, dank der einfühlsamen Beschreibungen ihrer Eltern und Wohnorte, den teils naiven Gedankengängen, die sie während bestimmter Situationen hatte und natürlich dem sarkastischen Unterton, mit dem die erwachsene Jeannette Walls rückblickend die Ereignisse oder die Erläuterungen ihrer Eltern kommentiert. Wenn man dieses Buch lesen möchte, braucht man eine Vorliebe für skurrile Situationen, die das Leben Jeannette Walls in die Feder diktiert hat. Man liest nicht alle Tage, daß sich ein Mädchen aus Geldmangel seine eigene Zahnspange bastelt oder daß die Eltern einer Frau, die an der Park Avenue lebt, das Leben von Obdachlosen führen. Oder auch die Anekdote über die von ihr während einer Vorlesung geäußerten Theorie, daß einige Leute in sozialer Armut leben, weil sie es genau so haben wollen, woraufhin ihre Professorin derart entrüstet aufbraust, daß sie ihre Äußerung kleinlaut wieder zurückzieht.
Ein entwaffnend offenes Buch, das eher unterschwellig zum Nachdenken über Werte und Menschenbilder anregt. Kann ich empfehlen :-D
Gruß
Skywise
"Ist wirklich wahr - ich hab's in meinen Träumen selbst geseh'n ..."
Herman van Veen - "Die Clowns"

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Marc
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Beitrag von Marc »

Ihr Lieben,
ich möchte Euch die Biographie "Vom Lagerfeuer ins Rampenlicht" von Oss Kröher empfehlen, die erst vor wenigen Wochen, Anfang Juli 2013, im Spurbuchverlag erschienen ist. Ich weiß, dass wir viele Freunde alter Volkslieder unter uns haben, für die wird das Buch ein Leckerbissen sein. Der Verlag schreibt über das Buch:
Vom Zauber schöner Lieder seit ihrer Kindheit besessen, hatten die Kröhers hunderte davon schon über drei Jahrzehnte zusammengetragen und gesungen - als da waren: Lieder der Handwerksburschen auf der Walz, Tanzweisen der Kosaken, Cowboysongs, Shanties der Seeleute auf den Weltmeeren, Balladen französische Amouren, Partisanenlieder, Freiheitsgesänge, Arbeiterlieder, und viele mehr.

Der Vollbluterzähler schildert auf über 300 Seiten sein Leben als Lehrer an amerikanischen Schulen und als Handelsvertreter auf den Straßen des Wirtschaftswunderlandes. Dazu die Heirat, den Hausbau und die Geburt zweier Söhne. Stets hört der Leser aus dem Hintergrund die Musik jener Tage, Calypsoweisen und Skifflejazz, Big Band-Sounds und Lagerfeuerromanzen.
Quelle: Spurbuchverlag

Lieben Gruß,
Marc
So vergeht Jahr um Jahr
und es ist mir längst klar,
dass nichts bleibt,
dass nichts bleibt,
wie es war.

Hannes Wader

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Nicky
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Beitrag von Nicky »

Ihr Lieben,
ich lese gerade „Geliebter Schmerz“. Nein, hier handelt es sich nicht um die Fortsetzung von Shades of Grey, sondern um das zweite Buch von David Wonschewski. :-)
David ist euch vielleicht schon als Forumsmitglied und Herausgeber vom „achtel Lorbeerblatt“ bekannt. Am Freitag hatte ich das Vergnügen mit Rike zusammen eine Lesung von David in Hamburg zu besuchen. Obwohl es nur ein kleiner Kreis an Zuhörern war, fand ich die Lesung sehr schön. Jeder von euch, der die Möglichkeit hat, eine Lesung von David zu besuchen, sollte sie nutzen. :-)
„Geliebter Schmerz“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die mal lustig, mal mit schwarzem Humor und oft auch sehr traurig und nachdenklich machend daherkommen. Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Buch, finde es aber schon jetzt sehr gut gelungen und wirklich empfehlenswert. :-)
Alles Liebe
Nicole
...sag nichts, ich seh's dir an, Kinder erkennen sich am Gang...

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noway
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Beitrag von noway »

@fille: Fred Vargas? Was für ein Zufall: Letzte Woche las ich den "Comic-Roman" Das Zeichen des Widders (Original: Les quatre fleuves) von Fred Vargas, der in Zusammenarbeit mit Edmond Baudoin (Illustrationen) entstand.
Und jetzt sehe ich, dass Du diesen "Ich lese zur Zeit"-Thread mit Vargas eröffnet hast ;-)
Liebe ist weise gewordene Begierde
Hermann Hesse

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Beitrag von fille »

Liebe Leseratten!
Lange habe ich nichts mehr in dieses Forum geschrieben. Darum ...schubs, schubs... nach oben damit.
Zur Zeit lese ich mal wieder ein Buch von meiner geliebten Daphne du Maurier. Es heißt "Das Geheimnis des Falken" und wurde 1965 veröffentlicht.
Es ist keines ihrer berühmten Werke (wie Rebecca, Meine Cousine Rachel, Jamaica Inn usw.) aber nichts desto trotz empfehlenswert. Gewohnt spannend und anspruchsvolle englische Literatur.
Die spätestens seit "Rebecca" weltberühmte Erfolgsautorin beweist auch in ihrem neusten Roman ihre meisterliche Kunst der spannenden Unterhaltung. Die Geschehnisse in einer italienischen Kleinstadt, in der sich dramatische Ereignisse der Verganhenheit auf seltsame Weise wiederholen, verdichten sich zu einer beklemmenden Atmosphäre von Angst und Schrecken... In der Vergangenheit des italienischen Städtchens Ruffano liegt die Wurzel des Verhängnisses für Armino, den ein spontaner Entschluß in die Heimat zurückführt. Er hatte geglaubt, in einer alten römischen Bettlerin sein ehemaliges Kindermädchen wiederzuerkennen, und blitzartig war in ihm die Erinnerung an seine Kindheit in dem Universitätsstädtchen mit der Renaissance-Atmosphäre wach geworden. Er kann nicht wissen, dass sein bislang in ruhigen Bahnen verlaufenes Leben nun auf schicksalhafte Weise mt dem der alten Bettlerin verbunden wird, dass er sich in Ereignisse verstrickt, die mit seiner eigenen Familie zusammenhängen und mit jeder Stunde seines Aufenthalts geheimnisumwitterter und unergründlicher werden.


Quelle: Lovely Books
Ich würde dem Buch 5 von 5 Sternen geben. Kennt es jemand?
Liebe Grüße, Marianne
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Beitrag von Anne1986 »

Hallo Marianne,
die Autorin sagt mir definitiv etwas, ich habe auch schon mal Werke von ihr begonnen zu lesen, meistens aber nicht das Durchhaltevermögen bis zum Ende gehabt. Meine Lieblingsautorin ist und bleibt Agatha Christie - ihre Kriminalromane habe ich nach der Autobiografie "Meine gute alte Zeit" noch mal gelesen, unter einem ganz anderen Blickwinkel - wobei ich sicher viele, aber immer noch nicht alle Krimis kenne. Im Moment bleibt mir leider nicht viel Zeit zum Lesen, außer natürlich die Fachliteratur für meine Abschlussarbeit! Aber ich freue mich schon auf den Sommerurlaub, allein schon bei der Fahrt wird ein schönes Buch verschlungen!
Viele liebe Grüße,
Anne

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Beitrag von fille »

..."Herbstblond" von Thomas Gottschalk
Vielleicht ist es so, dass man am meisten Spaß an dem Buch hat, wenn man in den 50-ern geboren wurde. Und vielleicht noch besser, wenn man in Bayern (im Großraum München) aufgewachsen ist. Ich weiß es nicht!
Das Buch ist locker, flockig geschrieben. Nicht zu ernst, aber echt. Er erzählt von seiner Kindheit und Jugend im oberfränkischen Kulmbach, als Sprössling einer niederschlesischen Flüchtlingsfamlie. Auch ernste Momente werden nicht ausgelassen. Dann wie er zum "Studieren" nach München gekommen ist, aber von Anfang versucht hat, beim Bayerischen Rundfunk reinzukommen.
Viele Dinge fallen einem wieder ein, die man schon ein bisschen vergessen hatte. Auch wenn ich keine Bravo-Leserin war und Perry Rhodan noch nie zu meiner bevorzugten Literatur gehörte, gibt es manches Deja-Vu.
Tatsache ist, dass wir (Benny und ich) sehr viel Spaß an Thommys Biographie haben. Er gehörte ja seit dem 70-er Jahren zu unserem Alltag und brachte angenehm frischen Wind ins Radio. Sendungen wie "Pop nach Acht", "Thommys Radioshow" usw. haben uns durchs junge Erwachsenenleben begleitet. Er war mir so vertraut, dass ich ihn beinahe mal gedankenlos mit "Servus" begrüßt hätte, wie er mir in München mal über den Weg gelaufen ist.
Ich erinnere mich heute noch an seine Sprüche und kleinen (unsinnigen) Gedichte. Gab es morgens die Schlagzeile, dass Gorbatschow und Reagan sich treffen, eröffnete Gottschalk seine Sendung am Nachtmittag mit: "Macht bei uns das Wetter Zoff, kommt nach Reagan Gorbatschow". Ja, man muss nicht alles so ernst nehmen.
Später haben wir alle zwei Wochen seine Fernsehsendung "Na sowas" im bayerischen Rundfunk angeschaut. Und wir waren enttäuscht, als er "Wetten dass..?" übernahm. Damit hatte er etwas von seinem Wesen aufgegeben. Aber er hat es ja dann doch gut gemacht.
Gottschalk hat viel zu erzählen. Er hat alles getroffen, was Rang und Namen hat. Das Buch liest sich flüssig. Er ist nicht nur ein guter Entertainer, er kann auch gut schreiben. Er war und ist ein bodenständiger Typ.
Liebe Grüße, Marianne


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Beitrag von Rex2005 »

"Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin" - von Thommie Bayer.
Ich hatte mir das Buch in einem Laden eher aus Mangel an Zeit für längeres Suchen einfach vom Grabbeltisch gegriffen. Der rote Umschlag stach ins Auge, das Buch klein und handlich und der Titel auch nicht uninteressant.
Laut Umschlag ist der Bayer Maler, Liedermacher und Schriftsteller. Thommie Bayer ist ja denn doch eher ein Allerweltsname, da fragt man doch den, der es wissen muss - und wie vermutet, hat Sky natürlich schon mal was vom Bayer im Plattenbau gespielt und für die nächste Sendung notiert (Plattenbau-Hörer wissen, dass man bei Sky Musikwünsche abgeben kann, dazu ist nur rechtzeitiges Erscheinen im Chat erforderlich ;-) )
Kurzum - das Buch ist das, was man leichte Lektüre nennt, liest sich gut weg und das Lesen macht Spaß. Habe mich zwar zu Anfang etwas erschrocken, als eine sprechende Katze ins Spiel kam aber die Geschichte driftet dadurch nicht ins Alberne ab. Katzenfreunde wird´s gefallen, die Katze heißt übrigens Isso, vom Erzähler so genannt, weil sie auf seine Fragen oft mit: "is so" antwortet. Man kann in diese Geschichte eine Menge hineinpacken, von großen philosophischen Gedanken über´s Leben, Verdrängen von Problemen, Einsamkeit usw. Man kann aber auch einfach nur der leichten Erzählweise folgen und in die beschriebene Landidylle eintauchen. Allemal gut für ein gemütliches Stündchen auf der Gartenliege in der Herbstsonne ...
Bayer hat einen kurzweiligen Schreibstil, wenn seine Songtexte auch so sind, lohnt es sich vielleicht auch seine Lieder zu hören ...
LG
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Gesch
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Beitrag von Gesch »

hallo rex,
gerade dieser tage ist ja wieder viel die rede davon, wie gut zusammengewachsen ist, was zusammen gehört, wie willy brandt seinerzeit dozierte. dass jemand mit interesse an liedermachern thommie bayer nicht kennt, ist für mich nur erklärbar durch die tatsache der späten geburt oder als folge eingeschränkter kultureller sozialisation. ich nehme mal an, dass du dich bei wikipedia oder google zu informieren wusstest und inzwischen mehr in erfahrung bringen konntest, sofern du es wolltest. es gab in den 70er jahren in ergänzung der namhaften barden degenhardt, süverkrüpp, mey, wader, hüsch, neuss und biermann sicher zwei dutzend (wenn nicht drei oder vier), die dieses genre der liedermacherei im westen des deutschsprachigen mitteleuropa mehr oder weniger peripher bereichert haben (biermann rechne ich mal im westen dazu, weil er offiziell ja im osten nichts veröffentlichen durfte). thommie bayer gehörte genauso dazu wie beispielsweise bernhard lassahn, der sich ebenfalls als schriftsteller profilieren konnte, ferner etwa jürgen slopjanka, frank baier, erich virch, fred ape, burkhard ihme oder - ganz peripher - meine wenigkeit..., bekannter waren da schon walter mossmann, christof stählin, schobert und black, joana, ulrich roski, irgendwann auch konstantin wecker und klaus hoffmann, dann waren da noch lerryn, lothar von versen, ulrik remy, günter gall, thomas felder, buki aus freiburg, der liederschmidt, bernd köhler (schlauch), ekkes frank, knut kiesewetter, fredl fesl oder willy michl, um das spektrum mal breiter zu ziehen und die kollegen aus österreich oder der schweiz grundlos gänzlich unerwähnt zu lassen. in der ag song waren, glaub ich, mehrere hundert in der kartei... sky hätte viel zu spielen und kaum zeit für newcomer, was sicher nicht sinnvoll wäre. jeder von ihnen hat hörenswerte lieder gesungen. wer sich in einer bestimmten zeit für das genre interessiert hat, kennt die namen wohl auch noch und es lohnt sich sicher mal zu schauen, wer noch aktiv ist...
herzlich
gerd
Damit was geschieht, muss zunächst was passiern.
Muss man, eh sich was ändert, denn erst was verliern?
Eh man sich erholt, bleibt keine Zeit auszuruhn,
denn eh sich was tut, muss man selber was tun.


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Helmut
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Beitrag von Helmut »

Ich möchte euch erzählen, dass ich bei Thommie Bayer ganz andere Assoziationen habe:
Ich erlebte Thommie Bayer am 26. September 1980 in einer Münchner Kleinkunstbühne irgendwo in der Nähe vom Rosenheimer Platz.
Es war für uns für längere zeit das letzte Konzert. Kurze Zeit später wurde unsere 1. Tochter geboren.
Warum ich das Datum so genau weiß? Während der Vorstellung hörten wir ständig Autos mit Martinshörner vorbeifahren. Auf dem Nachhauseweg hörten wir im Autoradio, dass auf dem Oktoberfest ein Bombenattentat statt gefunden habe.
Ich weiß zwar noch, dass Thommie Beyer seine bekannten Lieder gespielt hat, mehr aber nicht mehr, das Andere ist mir aber im Gedächtnis geblieben.
Thommie Bayes LP "Abenteuer" hab ich immer noch zuhause.
Übrigens, vor ein paar Jahren las ich von Thommie Bayer "Das Aquarium". Hat mir gut gefallen

"Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen." Richard Dawkins

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Beitrag von Rex2005 »

Hallo Gesch

.... dass jemand mit interesse an liedermachern thommie bayer nicht kennt, ist für mich nur erklärbar durch die tatsache der späten geburt oder als folge eingeschränkter kultureller sozialisation.

mein Interesse an der Liedermacherei betreibe ich nicht als Hochleistungssport und meine kulturelle Sozialisation ist auch mit Sicherheit nicht eingeschränkt. Ich hatte in diesem Thread lediglich (und vor allem kurz ) etwas zu dem Buch schreiben wollen. Mir war nicht klar, dass jemand wie du hier einen geballten Aufsatz über die Einordnung des Schriftstellers in die LM-Szene erwartet. Falls jemand unter so einem Thread alles über Katzen, Katzenrassen, Katzennamen, Katzenkrankheiten, Katzenallergien etc dokumentarisch aufgelistet erwartet , den verweise ich denn schon mal vorsorglich auf Wikipedia, das Web und ...fragt Geisch, kulturell sozialisiert , tierisch sicher auch :-D

LG
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Beitrag von Gesch »

dann eben nich, liebe tante, heiraten wir eben den onkel, dann sind wir auch verwandt...
soviel zum thema zusammenwachsen...
is wohl schwieriger, als willy vermutet hat, wenn schon versuche, zum ausgleich eingestandener defizite bzw wissenslücken, über westliedermacher vergangener zeiten aufzuklären, quasi als einmischung in die pflege der eigenständigen kultureller identitäten zurückgewiesen wird. wird mir bei dir nicht mehr unterlaufen...
Damit was geschieht, muss zunächst was passiern.
Muss man, eh sich was ändert, denn erst was verliern?
Eh man sich erholt, bleibt keine Zeit auszuruhn,
denn eh sich was tut, muss man selber was tun.


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