Hallo zusammen,
ich gebe zu: meine Neugier und meine Skepsis hielten einander fast die Waage, bevor ich gestern zu meinem ersten Stoppok-Konzert ins Hamburger Polittbüro ging. Ich kannte kaum was von ihm - meine erste "Begegnung" mit ihm war seine Version von "Gute Nacht Freunde" auf der CD "Hommage an Reinhard Mey" - und die fand ich ziemlich scheußlich.
Aber Petra hatte mir mal so begeistert von ihm geschrieben, dass ich es "gewagt" habe. Und heraus kam dabei, dass ich einen skurilen, aber tollen Abend miterleben konnte...
Aber nun zum Konzert - seinem ersten in diesem Jahr.
Auf der relativ kleinen Bühne des Polittbüros saß Stoppok gut gelaunt auf einer Basscajon mit zwei Fuß-Pedalen für Bass und Snare zwischen drei Gitarren und einer Banjo und er spielte alle grandios. In der ersten (wesentlich kürzeren) "Hälfte" spielte er einige Lieder mit der Bemerkung, er habe sie zuvor noch nicht live gespielt - tolle Musik, nettes Geplänkel mit dem Publikum. Wenn er spielte, war ich hin und weg von seiner Musik. Aber zwischen den Stücken war ich leicht genervt. Da dachte ich noch, seine Suche nach dem nächsten Stück im Programm und seine Fragen ans Publikum nach dem Text seien Masche.
Und dann blieb er bei "Nur ein Herz" hängen - die zweite Strophe fiel ihm nicht ein und niemand im Publikum konnte helfen. Die Nummer war ihm zu wichtig, um sie zu versauen - darum wollte er in der Pause noch mal nachlesen und spielte stattdessen "Herzlos".
Nach der Pause löste er sein Versprechen ein und spielte "Nur ein Herz" - wirklich ein tolles Stück! Als er dann ein, zwei Lieder später beim Spezialistenblues wieder hängen bleib, schmiss er das Programm komplett um und spielte nur noch Wünsche aus dem Publikum - Und Schluss war es mit den Hängern! Nur bei "Risiko" hakte er noch mal, aber sonst spielte und sang er einen Wunsch nach dem andern. Zwischendurch die Gitarre umstimmen? Kein Problem! Die Interaktion mit dem Publikum war genial - und so hat er (mit einer kurzen Pause) von 20:00 bis 23:15 gespielt - und mich in seinen Bann gezogen.
Es wurde so zu einem unvergesslichen Abend - Auch und gerade weil fast alle Stücke neu für mich waren. Die folgende Playlist ist ein Ergebnis meiner Internetrecherche heute Nacht. Ich habe einfach alles aufgelistet, was ich in der Titelliste fand und woran ich mich erinnern konnte - aber die Liste ist unvollständig und die Reihenfolge kriege ich nicht hin.
Gespielt hat er:
Tage wie dieser,
Volle Fahrt voraus,
Aus dem Beton,
Sei nicht sauer,
In 25 Jahren,
Denk noch mal lieber drüber nach,
Nur ein Herz,
Herzlos,
Zwischen Twentours und Seniorenpass,
Spezialistenblues,
Ausgebrannt,
Leise,
Ärger,
Der nackte Mann,
Tanz,
Der Kühlschrank,
Willi und Gerd,
Leise,
Learning by burning,
Wetterprophet,
Willi Moll in Afrika,
Risiko,
Ärger,
Wenn ich an der Wupper schnupper
und noch ein paar Lieder mehr, die ich nicht identifizieren konnte.
Das war sicher nicht mein letztes Stoppok Konzert! Ich habe den Abend sehr genossen
Herzliche Grüße von
Rike