Hannes Wader verabschiedet sich vom Tourneeleben, nicht weil er durch unvorhergesehene Ereignisse dazu gezwungen wurde, sondern weil er sich selbstbestimmt den Zeitpunkt ausgesucht hat, wann er mit dem Tourneeleben aufhören möchte. Und das ist ja auch nicht aprupt, sondern erst im April 2018, also genug Zeit für uns Fans, uns darauf einzustellen.
Bei meinem letzten Konzert von ihm (Ende Sept 2016 in Marburg) war ich vor allem auch von seiner authentischen Art, eine (Lebens-)Bilanz zu ziehen, beeindruckt. Von daher überrascht mich diese Nachricht jetzt nicht, im Gegenteil, ich bin beeindruckt von der Würde, mit der Hannes Wader seinen Abschied von der Tournee-Bühne ankündigt.
Und er wird deswegen ja nicht weg sein. Er arbeitet an einem Buch, will weiterhin neue Lieder schreiben und Alben aufnehmen, vielleicht wird er auch nach seinem Abschied vom Tourneeleben noch manchmal live auftreten, wer weiß?
Hauptsache ganz in Ruhe und ohne Stress. Alles kann, nichts muss. Eine Lebenseinstellung, von der wir deutlich jüngeren Fans uns manchmal auch eine Scheibe abschneiden könnten, oder?
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)