@Marc
Das Lied von Eichendorff hat er in Loshausen auch gespielt, auch wenn der Titel mir jetzt gerade nicht mehr einfällt.
Nein, ich werfe ihm sicher nicht Intoleranz vor, ich werfe ihm eigentlich überhaupt nichts vor. Nur macht es mich insgesamt etwas nachdenklich, ja, auch traurig, dass zwischen dieser älteren Generation von Liedermachern um die 60+ und uns Jüngeren nur so selten ein Austausch stattfindet. So ganz jung bin ich mit meinen Anfang 40 und über 25 Jahren Bühnenerfahrung ja nun auch nicht mehr, aber für mich ist es selbstverständlich - und durchaus ja auch inspirierend - meine Kontakte zu jüngeren LiedermacherInnen, z.B. so um die 20, zu suchen und zu pflegen, mich zumindest nicht zu verweigern und, wo ich kann, zu unterstützen.
Der Vorwurf hält sich dabei - wie gesagt - in Grenzen, aber nicht nur mir als Jüngerem entgeht dabei ja etwas, sondern vor allem auch den älteren etablierteten KollegInnen wie Wader, Mey, Wecker oder wie sie alle heißen... Ihnen entgehen Erlebnisse wie das LT oder das Liedermaching-Festival in Kevelaer, und gerade dieses Genre "Liedermacher" lebt ja eigentlich auch davon, dass es "von unten" kommt. Für mich wäre eine Tournée durch die Stadthallen und Dorfgemeinschaftshäuser dieser Republik jedenfalls nicht halb so inspirierend und wohltuend wie z.B. ein Liedertreffen, wo fast rund um die Uhr Leute mit Gitarren oder anderen Instrumenten zusammen sind, Lieder singen, zusammen oder einander gegenseitig, und zusammen feiern... Es ist kein Vorwurf, aber es ist schade, dass eine bestimmte Generation von Liedermachern, die wir jüngeren alle irgendwie ja auch zu unseren Vorbildern zählen, an dem, was nach ihnen kommt, so wenig teilhaben wollen oder können...
Positives Gegenbeispiel ist Klaus der Geiger, Straßenmusiker-Legende aus Köln (und wie Wader, Mey oder Wecker ein Idol meiner Jugend). Der war in diesem Jahr in Kevelaer, hat uns Jüngeren mit seinem Auftritt durchaus aufgezeigt, dass wir keinen Alass zu Größenwahn haben und noch dazulernen können, und er selbst hatte durchaus auch seinen Spaß an dem, was all die anderen auf die Bühne gebracht haben. Sind Straßenmusiker-Legenden vielleicht anders drauf als Liedermacher-Legenden?
Hannes Wader hat in Loshausen nicht den Eindruck von Intoleranz oder Arroganz vermittelt, sondern eine gewisse Scheu (oder Angst?), es könne ihm jemand zu nahe kommen und dann was Böses von ihm wollen...
@JürgenF
ICH zumindest habe ihm keine seiner zahlreichen Groupies weggenommen, im Gegenteil, meine Groupies wissen oft nicht einmal, wer Hannes Wader ist...
"Wenn man als junger Mensch aussah wie ein Hippie und sich einigermaßen treu geblieben ist, sieht man als alter Sack halt aus wie ein Penner und nicht wie Joschka Fischer."
Harry Rowohlt (1945-2015)