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Ja!

Verfasst: So 10. Sep 2006, 14:06
von Piet
Um den 20. September herum erscheint ein neues Buch von Stef Bos. Es ist die Fortsetzung des in 2004 erschienenen Buches „Gebroken Zinnen“







Über sein neues Buch Ja! sagt Stef Bos folgendes :
Als im Jahre 2004 mein neues Buch „Gebroken Zinnen“ erschien, war neben meinen Liedtexten zugleich eine neue Richtung geboren. Sie begann ein eigenes Leben zu führen. Ich schrieb Gedanken auf, damit sie gelesen werden oder um sie während der Vorstellungen selbst vorzulesen.
Sie wurden ohne Musik in meinem Hinterkopf geboren. Ich bezeichnete sie lieber als Gedanken und nicht als Gedichte. Gedanken die ihre eigene Form bestimmten. Sätze die nicht notwendigerweise Rhythmus und Reim suchten. Zeilen die abgebrochen wurden, wenn sie darum baten.
Nach Ablauf einer gewissen Zeit des Schreibens entstand das Bedürfnis diese Gedanken zu bündeln und herauszugeben. Das angenehme an so einer Sammlung ist, das es noch einen und noch einen und noch einen Gedanken gibt, der gern dabei sein will.
Zweifeln, weg damit in den Papierkorb, neu schreiben und wieder zweifeln bis da etwas steht von dem du denkst: „damit kann ich leben“.
Anfangs unterschätzte ich diesen Prozess. Ich musste mich daran gewöhnen, Worte auf Papier stehen zu sehen, so ganz ohne Musik und ohne dem Text eine Stimme geben zu wollen….Übergeben an ein weißes Stück Papier.
Es war eine organische Entwicklung nach einer unruhigen Phase in meinem Leben, in der ich nach einiger Zeit nicht immer meine Gedanken in einem Liedtext fassen konnte. Diese Phase spitze sich zu, als ich in 2002 meine Stimme verlor. Eines Tages dachte ich: „Stell dir vor, du kannst nie mehr singen, was dann?“. Die Antwort kam von selbst: „dann schreibst du eben, dass ist es doch, was du anfangs wolltest“.
Und so entstand die Idee „Gebroken Zinnen“ zu machen, und eine Serie von Büchern in dieser Art. Die Idee mit einer Malerin zusammenzuarbeiten, wurde später in Südafrika geboren, als ich eine Ausstellung der Malerin Marriana Booyens sah. Ich fühlte sofort, dass sie das Cover des Buches gestalten musste. Im Gespräch mit ihr wurde mir dann klar, dass ich auch im Buch Bilder haben wollte. Ich war schon immer von Malern und Bild fasziniert, obwohl ich selbst keine Linien zu Papier bringen kann. Aber auch in Texten suchte ich immer Bilder, als ob ich mit meinen Augen schrieb. Als die Idee für das erste Buch konkret wurde, war mir auch sofort klar, dass daraus eine Serie werden sollte. Ich wollte mit Malern mit divergierenden Stilen zusammenarbeiten, denn ich liebe unterschiedliche Darstellungsformen, solange der Künstler den Mut hat sich in seinen Arbeiten zu zeigen.
Ich fand beim Verlag „Lannoo“ die richtigen Menschen für das was ich im Kopf hatte. Ein mit Sorgfalt gemachtes Buch zu einem vernünftigen Preis, dass konform geht mit einem Ausspruch des von mir sehr geschätzten Schriftstellers Kurt Tucholsky, der einmal schrieb: „Mach die Bücher billiger“.
Seit dem Erscheinen des Buches „Gebroken Zinnen“ war ich also schon mit der Fortsetzung beschäftigt…schrieb zwischendurch skizzenhaft dieses:
…eine Art in Memoriam Tony Boast, der jahrelang mit uns zusammen spielte und der Anfang dieses Jahres starb.
Im Moment des Schreibens bin ich nicht damit beschäftigt, ob so etwas für ein Buch bestimmt ist. Es muss einfach nur raus. Erst später, wenn ich die Entwürfe durchgehe, entscheide ich, an welchen Texten ich weiter arbeite.
Anfang diesen Jahres, als die Planungen für das neue Buch konkreter wurden, wusste ich auch, mit welchem Maler ich dem Buch eine Form geben wollte: Eric de Bruijn. Ich hatte Eric de Bruijn über einen Freund, Frank Boeijen, kennen gelernt und war begeistert von seinem Werk.
Daraus wurde eine angenehme Zusammenarbeit. Ich schickte Eric erste Ideen und füllte seine Mailbox danach laufend mit Änderungen. In der Zwischenzeit arbeitete er für sich selbst an der Aufgabe und suchte einen Zugang vom Bild her. Die ersten Entwürfe, so wie er es nannte, begeisterten mich sehr und waren für mich eigentlich schon perfekt. In der Folgezeit sah ich ein Bild nach dem anderen entstehen und es wurde schwer, eine Auswahl zu treffen.
Mitgewirkt an diesem Buch haben außerdem als Gestalter Steven Theunis und der Verantwortliche beim Verlag, Dirk deMuynck. Steven setzte die Stimmung von Erics Bildern in eine schöne Form „verwitterter Titel“ um und gestaltete den Text so auf den Seiten, dass für mein Empfinden meine Gedanken noch stärker zum Vorschein kamen. So sahen wir zusammen, wie Sprache, Bild und Formgebung zu einem Ganzen wurden.
Es ist wunderbar, mit anzusehen, wie aus dem Entwurf einer Idee in Kladde eine vollendete Form wird:
Und das alles unter dem Titel Ja! , der schon jahrelang in meinem Kopf herumspukte und jetzt raus wollte. (…)
Stef Bos
Wachtebeke
Juli 2006
Freie Übersetzung aus dem Niederländischen von Peter Mioch

ISBN : 90-209-6758-4
Verkaufspreis : 16,95 EUR
Ab 10.10.2006 im belgischen und niederländischen Buchhandel!
Formaat : 220 x 220
96 Seiten
Verlag: Uitgeverij Lannoo (B)
Sprache: niederländisch
Bestellung über den Stef Bos Webshop € 19,95 incl. Porto/Verpackung

Ja!

Verfasst: So 10. Sep 2006, 21:56
von Clemens
Danke Piet, für diesen interessanten Beitrag und Deine erneute "Übertrags-Arbeit"!
Liebe Grüße von Clemens

Ja!

Verfasst: Di 19. Sep 2006, 14:19
von Piet
Nachtrag zur Buchveröffentlichung!
Live Chat mit Stef Bos
Unter diesem Motto bietet der Verlag Lannoo am morgigen Mittwoch die Möglichkeit, mit Stef Bos ins Gespräch zu kommen. Natürlich bildet das neue Buch „Ja!“ den thematischen Schwerpunkt dieser Chatstunde. Aber auch andere Fragen und Themen sind denkbar.
Chatten mit Stef
20. September 2006
15 Uhr bis 16 Uhr
Verlag Lannoo
Piet
@Clemens: :haende: :wink: