Auf der Webseite volksblatt.de wurde am 12.06.2020 ein
CD-Tipp zum Album "Das Haus an der Ampel" veröffentlicht.
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Eigentlich wollte ich das hier nicht auflisten, weil es sich nur um einen einfachen Hinweis handelt. Mir sind dann aber doch ein paar Sachen aufgefallen, die ich erwähnenswert halte:
Mey, inzwischen 77, ist auf einem Trip in die Vergangenheit. Auch auf seinem 28. Studioalbum hat er sich seinen melancholischen Grundton bewahrt, den Wunsch nach den einfachen Dingen des Lebens — und eine Dosis Ironie. Doch er ist auch persönlicher geworden, gewährt seinen Zuhörern in einigen der 16 Songs einen Blick auf seine intimeren Seiten. „In Wien“ etwa erzählt er vom Beginn seiner Karriere.
Ich bin mir nicht sicher, wie wohl die Formulierung "Trip in die Vergangenheit" gemeint ist, denn ich kenne kein Album von Reinhard Mey, in dem er sich nicht mit Situationen aus der "Vergangenheit" auseinandergesetzt hat. Warum sollte es bei "Das Haus an der Ampel" anders sein?
Genauso ist es auch mit der Feststellung des Autoren dieses CD-Tipps, der leider nicht genannt wird, dass diese aktuelle Album "persönlicher geworden" sei. Im Vergleich zu welchem Album ist das wohl gemeint? Es war aus meiner Sicht schon immer eine besondere Stärke der Mey-Alben, dass stets auch immer private Geschichte so erzählt wurden, dass ich mich damit gut identifizieren konnte. Das ist sogar nach meiner persönlichen Überzeugung auch
DER GRUND für den Erfolg des Künstlers über die Jahrzehnte. Natürlich erzählt Mey in seinen sehr persönlichen Liedern zuerst einmal private Erlebnisse oder Einstellungen, doch er schafft es, dies so zu tun, dass ich seine Geschichten auch immer so anhören, als hätte sie mit mir selber zu tun.
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Beispiel "Das Haus an der Ampel"
Mein Elternhaus steht nicht an einer Ampel, aber es geht mir auch manchmal so, dass ich daran vorbeifahre und im Kopf dabei "alte Geschichten" aufblitzen und teilweise führe ich auch schon "imaginäre" Gespräche mit meinen Eltern, obwohl ich erst Mitte 40 bin und zudem meine beiden Eltern noch leben und ich sie jederzeit besuchen kann. Aber irgendwann wird das nicht mehr gehen und dann werde ich dieses Lied noch einmal anders - persönlicher (?) - erleben und sehen, obwohl es ja definitiv nicht für "mich" geschrieben wurde, aber Reinhard Mey hat "sein" Lied so geschrieben, dass ich es zu meinem Lied machen kann.
Ich will mich nicht "künstlich" über einzelne Formulierungen auslassen und natürlich hat der Schreiber dieser Zeilen ein Recht dazu, es so zu sehen und zu schreiben, aber ich habe das Gefühl, es fehlt hier an Kenntnis des Künstlers und seinem Werk. Aus meiner Sicht kann ein Album von Reinhard Mey heute nicht mehr so oberflächlich beschrieben werden. Dazu ist die Lebensleitung und das dahinterstehende "Werk" mittlerweile einfach zu groß und bedeutend. Diese Formulierungen hätten zu den letzten 5 Studioalben ebenso geschrieben werden können - und wären genauso oberflächlich und nichtssagend gewesen.
Das ist es was mich "stört", obwohl ich zugebe, dass ich - was Reinhard Mey angeht - auch nicht objektiv bin, einfach, weil mir seine Lieder so viel bedeuten
sollte beim Lesen bedacht werden
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