Hallo, Ihr Lieben !
Ich verstehe die Reaktionen von Diana und migoe sehr wohl, wenngleich ich eine etwas dezidierte Meinung zu diesem Thema habe. Es geht hier - wieder einmal - um die Frage, ob tatsächlich der "etablierte Künstler" durch (vermeintlich illegale) downloads geschädigt wird und, verbunden damit, um das Thema, inwieweit eigentlich die Musikindustrie ihre Stellung am Markt ausnutzt.
Zunächst einmal: der Herr M. aus B. verdient nicht EINE müde Mark (bzw. einen müden Euro) weniger, wenn jemand einen Titel über solche "Institutionen" wie Gnutella oder KaZaa bezieht. Denn er ist nur zu einem kleinen Teil an den Umsätzen der Platten bzw. CD´s beteiligt. Da ist sogar der Anteil größer, den er durch die GEMA erhält, wenn diese Titel im Radio oder auf Veranstaltungen etc.pp. gespielt werden. (Da trifft sich dieses Thema dann übrigens sogar nebenbei mit der dummerhaftigen Forderung nach einer "Quote". *würg*) Den Hauptteil seiner Einnahmen bezieht ein Künstler vom Format eines Herrn M. aus den Beträgen, die er als Verleger verdient - nicht umsonst hat fast jeder Künstler seinen eigenen Verlag. Und die Plattenfirmen lassen es sich auch nicht nehmen, horrende Summen für Alben rauszutun, die es noch garnicht gibt. (Ein vielleicht "blödes" Beispiel in diesem Rahmen ist Michael Jackson während seiner "Sony"- Zeit...) Und genau dort liegt die "sprudelnde" Einnahmequelle des Künstlers. Da kann es ihm im wesentlichen ziemlich Latte sein, ob da ein kleiner PC- User einen download startet. (Ich rede hier ausdrücklich NICHT von den gewerbsmäßigen Usern, die Geld damit verdienen wollen, damit auch das klar ist...)
Und, Diana, zum Thema "illegal": Illegal ist das ganze ja letztlich nur dadurch geworden, daß sich die deutschen Medienpolitiker durch die Plattenindustrie haben derart korrumpieren lassen, daß diese eilfertigst das Urheberrecht geändert haben - und zwar mehrfach innerhalb der letzten Jahre --- und (merkwürdigerweise) immer im Sinne der Plattenbosse... Es geht hier - nenn es wie Du willst - nur um die "große Kohle". Denn durch die relativ hohen Auflagen der "gängigen" Musikformate ist heutzutage die Fertigung einer CD (incl. Booklet und Vertrieb) preisgünstiger als noch vor einem Jahrzehnt die Herstellung einer Vinyl- LP. Durch die hohen Margen, die dann der Zwischenhandel noch aufschlägt, landet ein Artikel, der keine 3 Euro in der Herstellung kostet, in einem Verkaufspreisbereich von rund 15 Euro. Bei solch einem Verhältnis fällt das (noch einmal: NICHT gewerbsmäßig betriebene) downloaden dann für mein Empfinden irgendwo in den Bereich der "Notwehr". Leider steht zu befürchten, daß auch die Republik Österreich über kurz oder lang das hinrissige Urheberrechts- Gesetz der "Piefkes"
übernimmt. DAS wird dann ein ganz schwarzer Tag für den Endverbraucher - und sicherlich ,auf längere Sicht, auch für die Künstler. Vielleicht merken die das noch früh genug.
Bleibt zu hoffen, daß wenigstens die Ausführenden irgendwann einmal aufwachen und entsprechend reagieren...
Liebe Grüße,
Andreas.
...der hofft, daß seine Meinung nicht auch hier DREIMAL aufscheint...