Hallo zusammen!
So, dann melde ich mich auch mal wieder zurück ins wilde Forumleben
! Eine wirklich nette Sommeridee, auch wenn ich zehn Lieder auf ein mal für viel zu überladen für eine uferlose Diskussionen halte (mensch, wie lange wurde über ein einziges Lied, "Der kleine Wiesel", diskutiert)! Bei so vielen Liedern auf ein mal kann man nur ankratzen.
Da ich mir als Berufszweig den recht sicheren Job des Schülers ausgesucht habe, fällt es mir natürlich auch schwer, die von mir gehassten Noten zu vergeben. Deswegen versuche ich mich lieber wie in der ersten Klasse mit „Bewertungen", die sicher mehr aussagen können, als eine bloße nackte Zahl... vielleicht sollte das Schulsystem da auch mal drüber nachdenken, aber das ist schon wieder ein ganz anderes Thema
! Ihr werdet merken, dass ich bei meinen Bewertungen oft zwischen deutsch-französisch und Album- und Live-Version unterscheiden muss.
a. „Das Meer“ hebt sich musikalisch für mich als einziges Lied positiv von den anderen des Albums „Balladen“ ab. Ich mag die Melodie dieses Liedes sehr, aber um mich richtig zu packen, fehlt es mir wiederum am Text. Für mich hat Reinhard Mey das Meer in anderen Liedern weitaus schöner beschrieben, wie zum Beispiel im „Einhandsegler“. Vielleicht denke ich doch eher an eine andere Melodie, wenn ich mir das Meer vor Augen halte...
b. Zu „Atze Lehmann“ kann ich weniger schreiben als zu „Dede Slovinski“, dem französischen Atze Lehmann. Da sich die französischen Lieder in ihrer Instrumentalisierung oft unterscheiden zu den deutschen (ich weiß nicht, wie es bei diesem Lied ist), kann ich zu „Dede Slovinski“ lediglich sagen, dass mir das Geflöte nicht gefällt
! Zum Text –Joah, eben ein Appell an Nächstenliebe, denke ich.
c. „Bei Ilse und Willy auf’m Land“ mag ich lediglich den Refrain, mit dem Rest kann ich nicht viel anfangen. Ich finde auch bei diesem Lied merkt man, dass französisch manchmal die schönere Sprache für Musik sein kann („Chez Jeannette et Martin“)
d. „Die Zeit des Gauklers ist vorbei“ ist ein Lied welches mir immer wieder sehr nahe geht und welches viele schön gezeichnete Bilder hat. Es gefällt mir besonders in der Live-Version sehr gut und krame deswegen immer mal wieder „Die große Tournee `86“ hervor. Ich finde man kann sich in das Lied verlieben wenn man es bloß liest -Man muss es nicht ein mal hören. Ein Jammer, dass es auf der „Klaar Kiming“ fehlt...
e. „Das Etikett“ gefällt mir musikalisch als Studio-Version weniger, aber als Live-Version mag ich es schon eher. Den Text finde ich ganz lustig (auch wenn es lustigere von Mey gibt...), aber irgendwie passt Melodie und Text für meinen Geschmack nicht zusammen. Die Melodie soll für meinen Musikgeschmack immer den Text auffassen, das klappt hier nicht ganz. Ich finde, es gibt schönere „Sprechgesang“-Lieder von Mey. Und ich frage mich bis heute: Wer ist Dr. Prillwitz
?
f. „Hilf mir“ hat doch einen Refrain, der etwas ganz eigenes, besonderes hat, was meint ihr? Von der Melodie und dem Rhythmus her mag ich das Lied ganz gern. Ein Lied, dass ich gern dann höre, wenn anderer Trost Not am Mann ist. Textlich fehlt es mir an den schönen Bildern... kein Lied für jeden Tag.
g. „Ich wollte wie Orpheus singen“ ist bestimmt kein Liebeslied, das ich mir anhöre, wenn ich verliebt bin
! Als Studio-Version klingt es in meinen Ohren heute etwas altbacken, aber als Live-Version hat es für mich bei „Mey - Wader – Wecker“ seinen Reiz nicht verloren. Mit dem Text kann ich offen gestanden nicht viel anfangen. Wenn Klaus Hofmann das Lied singt, ist das für meine Ohre so, wie wenn dieser Kuhn „Über den Wolken“ singt (Ich ducke mich vor bösen Blicken
!)
h. Als ich „Dr. Berenthal kommt“ das erste Mal gehört habe ging mir durch den Kopf, dass das Lied eine gelungene Titelmelodie einer ARD-Vorabendserie wäre
. „Dr. Berenthal“ ist eine schöne Geschichte aus Kindertagen, die so oder so ähnlich wohl jeder von uns mit sich trägt. Die letzte Strophe gefällt mir gut, aber trotzdem gehört dieses Lied nicht zu den Liedern, die ich mir öfters anhöre. Schon gar nicht zu meinen Lieblingen des „Einhandsegler“-Albums.
i. Zu „Zeugnistag“ kann ich mich kurz fassen –Eines meiner absoluten Lieblingslieder mit einer Ohrwurm-Melodie und einem Schluss den ich dreifach unterstreichen könnte. Einzig die Zeilen „Die Schlauen diskutier’n, die Besserwisser streiten sich, Ich weiß es nicht, es ist mir auch egal“ finde ich überflüssig –Wenn schon keine Moral, dann auch keine halbe Strophe dazu
.
j. „Nein, ich lass Dich nicht allein“ –Hihi, ein Lied, das ich gerade in letzter Zeit immer wieder gern höre, besonders gern im Live-Album „Lampenfieber“ mit Manni Leuchter zusammen. Das Lied geht für mich in die Richtung „Viertel vor Sieben“, auch wenn es an das natürlich nicht herankommt. Ich frage mich bei „Nein, ich lass Dich nicht allein“ allerdings immer wieder, an wen das Lied sich richtet. An einen Freund? Frau? Kinder? Die letzte Strophe des Liedes finde ich gnadenlos wunderschön -wenn schon Note, dann 1+!
Viele Grüße von Marc, der ganz nebenbei mal einen Link einwirft: "Unsere Besten" - ZDF - Reinhard Mey