Das Forum braucht einen neuen Chef Liebe Forumsgemeinschaft,

ich wende mich heute mit wichtigen Neuigkeiten an euch als Betreiber dieses Forums. Es fällt mir nicht leicht, diese Worte zu schreiben, aber aus persönlichen Gründe werde ich die Plattform zukünftig nicht mehr weiterführen können. Es ist mir ein Anliegen, euch darüber zu informieren und gleichzeitig nach einer Lösung zu suchen, damit das Forum weiterhin existieren kann. Spekulationen über die genauen Gründe sind unnötig, es hat überhaupt gar nichts mit dem Forum zu tun. Mehr Dementi wird es nicht geben.
Was sind die Gründe?
In den vergangenen Jahren wurde es für mich zunehmend schwierig, mich ausreichend um das Forum zu kümmern. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass meine eigenen Beiträge immer seltener geworden sind. Obwohl ich die Arbeit an diesem Forum und den Kontakt zu all unseren Besuchern stets als angenehme Erfahrung empfunden habe, sehe ich mich nun mit der Realität konfrontiert, dass ich die aktuelle Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Wer macht weiter?
Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass dies nicht das Ende unseres geschätzten Forums sein muss. Daher wende ich mich nun an euch alle und frage in die Runde, ob jemand bereit wäre, die Domain und das gesamte Forum zu übernehmen. Die technische Administration kann ich leider ebenfalls nicht länger gewährleisten, daher suche ich nicht nur nach einem neuen Eigentümer, sondern auch nach jemandem, der die Aufgabe der Serveradministration übernimmt.
Zeitplan und organisatorische Fragen
Mein Zeitplan sieht vor, den "Betrieb" so schnell wie möglich an einen geeigneten Nachfolger zu übergeben. Sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt niemand finden, und falls ich keine andere Möglichkeit zur Fortführung des Forums finde, müsste ich die Abmeldung des Dienstes und der Domain wahrscheinlich im April oder Mai 2024 durchführen. Diese Entscheidung würde damit zusammenhängen, dass zu diesem Zeitpunkt die jährlich gebuchten Dienste wie Server, SSL, Domain usw. verlängert werden müssten.

Bis zu diesem möglichen Übergabetermin werde ich selbstverständlich weiterhin die laufenden Kosten (ca. 150 €/Jahr) tragen und mich darum kümmern, dass der Nachfolger sich in das Forensystem, die Dateistruktur auf dem Server sowie die Administration des Servers einarbeiten kann. Meine volle Unterstützung und Erfahrung stehen demjenigen zur Verfügung, der bereit ist, dieses Forum in die Zukunft zu führen.
Bitte meldet euch bei mir, falls ihr Interesse an einer Übernahme habt oder weitere Fragen habt. Lasst uns gemeinsam nach einer Lösung suchen, dass diese Gemeinschaft auch in Zukunft bestehen bleibt.

Ich habe HIEReinen Forenbeitrag eröffnet, der auch für Replys offen ist...

Deutsche Sprache

*DER SINN DER POLITIK IST FREIHEIT
Das Leben ist immer ein Leben mit anderen. Der Mensch ist ein „zoon politikon“, ein „staatsentwickelndes Tier“, wie Aristoteles formulierte. Er bedarf zu seiner Vervollkommnung der Gemeinschaft mit anderen Menschen. Die Frage ist nicht, wie uns heute im Zeitalter des begrenzungslosen Individualismus (und Egoismus) eingehämmert wird: Wie soll ich leben? Sondern: Wie sollen wir leben? - und darüber kann in diesem Forum diskutiert werden!

*Quelle: Webseite Akademischer Verein Kyffhäuser e.V.  | Foto © by Pixabay.com 
Benutzeravatar
Diana
Beiträge: 664
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 22:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Diana »

Liebe Marianne!

Und jetz werd de Diana wieda sogn, dass de Bayern koa Deitsch net kenne, aba mei, des is hoit oide boarische Rechtschreibung. ;-)
Nix für ungut!

Hm... wann hätt'ck dit'n jesaacht!? Isset nich' so, det wa alle nich' richtich Deutsch könn', wenn wa Dialekt quasseln!? :-D
Ick meen' sowat in de Art hätt'ck in Wien jesaacht. ;-)
Ehrlich gesagt, würde ich nie sagen, dass ich gerne Bayerisch können würde, aber ich finde Dialekt sprechen immer irgendwie sympathisch, egal welcher, die haben alle was. :-)

Es gibt übrigens keine andere indoeuropäische Sprache mit derart vielen und stark unterschiedlichen Dialekten wie das Deutsche. Es wird sogar unter Linguisten immer heftig darum gestritten, inwieweit Dialekte als eigenständige Sprachen zu zählen sind!

Gruss, Diana
... die es immer erstaunlich schwierig findet, Dialekt niederzuschreiben, so das es sich halbwegs liest wie es eigentlich klingen soll. ;-)

Benutzeravatar
fille
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 3017
Registriert: Mo 27. Sep 2004, 10:56
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 65 Mal

Deutsche Sprache

Beitrag von fille »

@ Diana,
jaja, du hast im Michael-Günther-Forum mal sowas gesagt. Aber ich weiß ja, dass es nicht böse gemeint ist!!!
Zum Thema ein Zitat von Roman Herzog:
Die Verarmung und Verschandelung des Hochdeutschen und unserer Umgangssprache nehmen erschreckend zu. Das Sterben unserer Mundarten hat ein bedrohliches Ausmaß erreicht. Es gibt aber keine bairische, österreichische, südtirolerische oder Schweizer Identität ohne unsere Sprache mit ihrem Reichtum an Dialekten.
Nur wer weiß, wo er selbst herkommt, kann sich selbstbewußt und kritisch dem anderen öffnen.
Jeder interkulturelle Dialog wird zum Geschwätz, wenn kein Selbstbewußtsein von der eigenen Kultur vorhanden ist.

Hier eine Übersicht der deutschen Sprach(Dialekt)räume

Das Bairische gehört zu den indoeuropäischen Sprachen. Es ist vom sogenannten „Standard-Deutsch“ ungefähr so weit entfernt wie das Friesische, Schwyzerdütsch oder Plattdeutsch. Sein Verbreitungsgebiet deckt sich im wesentlichen mit dem Staatsgebiet des Herzogtums Baiern im 9. Jahrhundert.

Man kann unschwer erkennen, dass die Bayern und die Österreicher irgendwie verwandt sind.

@Lisa
Für dich ein link zum Bayerisch lernen
http://www.bayerische-sprache.de/Raamadama.html 
Ganz unten findest du den Sprachlehrgang "Remarabissl bairisch"
Also dann
Servus, Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in

Leonard Cohen

Benutzeravatar
Nordlicht
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 649
Registriert: So 16. Feb 2003, 22:31
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Nordlicht »

Hallo, Ihr Lieben !
Es drängt mich nun aber doch nochmal... Alsdann:
Diana schrieb:
... euer beider Ton hat inzwischen einen leichten Anklang von Aggressivität, da nehmt ihr euch beide in den Beiträgen nicht viel.

Echt ? Ich seh es eigentlich nicht so, aber vielleicht ist da die "Außenwirkung" wieder einmal anders als beabsichtigt.
Und weiter:
Echte Feindseligkeit sehe ich allerdings bei euch beiden (noch ) nicht, also holt nochmal tief Luft vor dem nächsten Beitrag, damit es dabei bleibt, okay!?

OK, ich hab damit kein Problem, paßt scho !
Und dann noch:
Der Apostroph ist hier definitiv ein Auslassungszeichen.

Stimmt ! Sorry, da war ich fehlinformiert, habe mich aber mittlerweile im "Duden" klug gemacht.
Der Apostroph ist ja ohnehin ein eigenes Thema. Reklameschilder, die auf "Mozart´s Stuben" hinweisen oder auf "Tony´s Kneipe" gibt es ja zuhauf - und unwidersprochen... *schüttel*
Und Marianne schrieb:
Also, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein paar englische Liedchen und ein paar einfache englische Wörter sich auf die Kieferbildung auswirken!

Vorstellen konnte (und kann...) ich mir das auch nicht. Ich habe da einfach mal weitergegeben, was mir ein studierte Mensch, der in diesem Bereich arbeitet, erzählt hat. Ich denke, irgendwas wird schon dran sein, er sollte es wissen. Aber ich laß mich ggf. auch gerne eines Besseren belehren.
Von eine Sprache erlernen kann man da wohl nicht sprechen.

Na ja, darum geht´s wohl auch nicht explizit. Entscheidend ist wohl, daß Grundlagen gelegt werden, um dann das spätere, "richtige" Erlernen zu erleichtern. (Vgl. hierzu meine Anmerkungen zu Sprachmelodie, Phrasen etc.)
Und ob die Aussprache akzentfrei ist oder nicht - ist das so wichtig? Man kann doch ruhig hören, wo die Leute herkommen. Ich habe damit keine Probleme und finde es eigentlich "charming".

Nein, das ist sicher nicht wichtig. Und das habe ich doch auch nicht gesagt. Und ich stimme Dir in Bezug auf "charming" auch zu.
Aber Perfektion ist wohl eine typisch deutsche Eigenschaft...

Was ist "typisch deutsch" ? Ich war früher davon überzeugt, daß ich ein eher "untypischer" Bewohner Germaniens war. Nachdem ich Deutschland nun seit fast 2 Jahren von außen betrachten darf, und auch die Berichterstattung der hiesigen Medien von "dort",bin ich mir da nicht mehr so sicher. Es ist bestimmt dieses "Streben nach Perfektion", das ich an mir auch immer noch beobachte und das die Deutschen anderen Völkern gegenüber immer ein wenig "suspekt" erscheinen läßt. Ein bißchen mehr Gelassenheit wäre da bestimmt schon hilfreich.
Oje, hoffentlich ist meine Anschauung jetzt nicht zu rebellisch, weil nicht der geläufigen Meinung entsprechend.

Nööö, wieso denn ? Wenn alle der gleichen Meinung wären, würde sich ja Langeweile breit machen...
Übrigens, um nochmals auf "Mein kleiner, grüner Kaktus" zurückzukommen: Mir liegt von den "CH" die folgende Version auf Electrola vor:
Dauer: 02:15 min.
Text & Musik: B. Reisfeld / R. Marbot
Aufnahme: Berlin / 15.11.1934
Nach meiner Kenntnis ist dies die "allgemeingültige", weitverbreitetste Version.
So, und nun zurück an die Arbeit... ICH jedenfalls. Liebe Grüße aus OÖ,
ANDREAS.

(...der bei schwül- heißem Wetter langsam vor sich hin schwitzt und bald schmilzt...)
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)

Benutzeravatar
Diana
Beiträge: 664
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 22:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Diana »

Liebe Marianne!

Und ob die Aussprache akzentfrei ist oder nicht - ist das so wichtig? Man kann doch ruhig hören, wo die Leute herkommen. Ich habe damit keine Probleme und finde es eigentlich "charming".

Das ist zumindest für mich persönlich eine zweischneidige Sache... auf der einen Seite sehe ich es genauso, an einem Akzent, an dem man hören kann, wo der Sprecher herkommt, ist eigentlich nichts Schlimmes. Auf der anderen Seite - sofort als Deutsche einsortiert zu werden, kann schon frustrierend sein, wenn man hofft, in seinem Urlaubsland quasi "inkognito" unterwegs zu sein... :-D
Ich hatte als erstes Prüfungsfach zum Abi Französisch und konnte es als 18-jährige wirklich sehr gut und flüssig sprechen, dank einer fantastischen Lehrerin. Trotzdem wurde ich im Urlaub in Frankreich nur kurze Zeit später an der Kasse beim Bestellen von Eintrittskarten für "deux adultes" offensichtlich sofort als Deutsche identifiziert, da mir die Kassiererin kommentarlos die Erläuterungen in Deutsch zu den Tickets dazugab... :cry:
Und ich hatte doch gehofft, mein Akzent sei nicht stark genug, um mich SO eindeutig zu identifizieren.
Leider spreche ich auch Spanisch mit starkem deutschen Akzent, eben, weil ich als Kind irgendwann mit dem Lernen und Sprechen aufgehört habe und erst später als Erwachsene wieder damit anfing. Schade eigentlich...
Mein Vater hat dagegen die Erfahrung gemacht, dass er inzwischen Spanisch mit deutschem Akzent spricht! Er kam als 20-jähriger nach Deutschland und hat die meiste Zeit seines mittlerweile 69-jährigen Lebens somit hier verbracht. Er bekam vor einigen Jahren in seinem Heimatland Komplimente für sein gutes Spanisch, aber man hielt ihn für einen Deutschen! :-o
Das hat ihn ziemlich umgehauen damals, was ich gut nachvollziehen kann.
Oje, ich werde ausschweifend, aber alles, was mit Sprache zusammenhängt, fasziniert mich halt... :-D
Liebe Grüsse, Diana

Benutzeravatar
Holtzwurm
Beiträge: 337
Registriert: Mi 27. Aug 2003, 16:21
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Holtzwurm »


@Lisa
Für dich ein link zum Bayerisch lernen
http://www.bayerische-sprache.de/Raamadama.html 
Ganz unten findest du den Sprachlehrgang "Remarabissl bairisch"
Also dann
Servus, Marianne

Klasse! Danke - da werd ich mich öfter mal durchstörbern, so was liebe ich!
Aber auch die Karte ist super, die hab ich mir gleich gespeichert!
Sommergrüße aus dem WW,
Lisa
Schreibarbeiten aller Art, Grafik, Lektorat, Übersetzung
... und mehr:
www.bueroservice-eitorf.de 
www.das-reisebuero.de.ki 

Benutzeravatar
Nordlicht
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 649
Registriert: So 16. Feb 2003, 22:31
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Nordlicht »

Liebe Marianne !
Nun habe ich einmal etwas näher mit der von Dir eingestellten Karte beschäftigt, und im Wesentlichen mag es so sein, wie dort aufgezeichnet. Aber in einem Punkt, der mich selbst ein wenig betrifft, muß ich doch mein Veto einlegen !
Nach der Grafik würde sich bspw. Lübeck ganz genau im Schnittpunkt eines "Mecklenburg- Vorpommerischen" sowie eines "Nordniedersächsischen" befinden. Und der Rest von Schleswig- Holstein, bis auf die Westfriesen, wäre ebenfalls "nordniedersächsisch". Und da muß ich doch ganz vehement widersprechen !!! In Lübeck z.B. sprechen die "echten" Eingeborenen (das berechnet sich nach Generationen von in Lübeck geborenen, frag mich da bloß nicht nach Einzelheiten...) ganz unzweifelhaft "lübsch". Und auch im übrigen S-H werden Dialekte gesprochen, die ihren Ursprung vielmehr im friesisch- dänischen und angelner Sprachraum finden als im Bereich der sturmfesten und erdverwachsenen Niedersachsen. (Zumal ja gerade die Niedersachsen in und um Hannover angeblich das "akzentfreieste" Deutsch sprechen sollen...)
Also, wie gesagt: so restlos traue ich der Grafik dann doch nicht.
Und bei
Man kann unschwer erkennen, dass die Bayern und die Österreicher irgendwie verwandt sind.

würde ich ein wenig relativieren. Es ist unzweifelhaft so, daß es ausreichend Bayern gibt, die sich lieber in einem österreichischen Staatenverbund sähen als in einem deutschen. Nur a) trifft das auf der anderen Seite nicht überall unbedingt auf Zustimmung und b) würden selbst diese Bayern eine "Verwandtschaft" - selbst in "nur" sprachlicher Hinsicht - sicher negieren, zumindest würden sie die Unterschiede deutlichst betonen.
Selbst, wenn man eine Verwandtschaft der Dialekte bejaht, so sind die Unterschiede doch derart Legion, daß sich der Duden- Verlag bemüßigt gefühlt hat, diese in einem eigenen Buch ausführlich zu behandeln, denn offensichtlich gibt es Differenzen nicht nur bei Bezeichnungen und Aussprache, sondern vielmehr sogar bei der Rechtschreibung. Das allerdings war mir auch neu...
Liebe Grüße aus OÖ,
ANDREAS.


(...der selber natürlich üüüüüüüberhaupt keinen Akzent hat... :-D )
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)

Benutzeravatar
fille
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 3017
Registriert: Mo 27. Sep 2004, 10:56
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 65 Mal

Deutsche Sprache

Beitrag von fille »

Lieber Andreas,
Es ist unzweifelhaft so, daß es ausreichend Bayern gibt, die sich lieber in einem österreichischen Staatenverbund sähen als in einem deutschen. Nur a) trifft das auf der anderen Seite nicht überall unbedingt auf Zustimmung und b) würden selbst diese Bayern eine "Verwandtschaft" - selbst in "nur" sprachlicher Hinsicht - sicher negieren, zumindest würden sie die Unterschiede deutlichst betonen.

Da hast du mich wohl gründlich missverstanden. Ich habe einfach gemeint, dass wir die Österreicher auf jeden Fall besser verstehen, als z. B. die Kölner. Ich habe einmal Wolfgang Niedeken von BAP japanisch singen hören und habe eine ganze Zeit gebraucht, bis ich es gemerkt habe:-D(sollte ein Witz sein!). Ich verstehe nämlich Altkölsch nicht besonders....

Ich kenne eigentlich keine Bayern, die mit Österreich einen Staatenverbund eingehen wollten. (Da dürfte man ja gar keine Österreicher-Witze mehr erzählen;-))
Trotzdem sind die Sprachen eben eher verwandt, wie Bayerisch mit Friesisch usw. Und Dialekte sind alle paar Kilometer anders. Ich brauche nur 30 - 40 km nach Westen zu fahren. Dann bin ich über'm Lech und da wird Schwäbisch geredet. Und fahre ich über die Donau (unser Weißwurst-Äquator), dann ist es wieder anders.
Immer diese Missverständnisse...... :-? Also liebe Österreicher, ihr könnt beruhigt sein! Wir wollen nichts von euch!
Ja mei!
Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in

Leonard Cohen

Benutzeravatar
Nordlicht
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 649
Registriert: So 16. Feb 2003, 22:31
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Nordlicht »

Liebe Marianne !
Ich habe bald den Eindruck, daß wir hier wirklich auf dem allerbesten Wege sind, uns ein wenig zu sehr ins "Spezielle" zu verrennen, trotzdem noch einige Anmerkungen:
Da hast du mich wohl gründlich missverstanden.

Da bin ich mir eigentlich gar nicht mal so sicher. Ich gebe zu, daß ein Münchener sicher einen Linzer etwas besser verstehen wird als, wie von Dir erwähnt, einen Kölner. Allerdings gebe ich auch zu bedenken, daß ein Münchener "BAP"- Fan es da sicher leichter haben wird als ein Fan von, sagen wir, STS. Auf der anderen Seite, und da spreche ich aus Erfahrung, hat ein Steirer durchaus erhebliche Probleme, einen Vorarlberger zu verstehen.
Ich habe einmal Wolfgang Niedeken von BAP japanisch singen hören und habe eine ganze Zeit gebraucht, bis ich es gemerkt habe:-D

DAS allerdings muß ein fürwahr unvergeßliches Erlebnis gewesen sein...
Ich kenne eigentlich keine Bayern, die mit Österreich einen Staatenverbund eingehen wollten.

ICH kenne nicht allzuviele Bayern, aber die, die ich kenne, beantworten die Frage, ob sie lieber zu Deutschland oder zu Österreich gehören würden, immer mit derselben Stereotype: Bayern ist Freistaat, deswegen am Liebsten weder noch. Aber wenn schon, dann doch lieber zu den Österreichern als zu den "Preußen". (Erfahrungswerte einer eigenen, nicht repräsentativen Umfrage...) Wobei "Preußen" in diesem Zusammenhang ja ein unendlich weit gestecktes Gebiet ist.
(Da dürfte man ja gar keine Österreicher-Witze mehr erzählen;-))

Ach, doch. Denn a) nehmen die meisten Österreicher das gottlob alles nicht soooo ernst, wie es von manchem Erzähler vielleicht gemeint ist, und b) wissen sie ja, von wem die Witze kommen... ;-)
Und Dialekte sind alle paar Kilometer anders.

Stimmt definitiv. Im Umkreis von Lübeck reichen da schon 5 bis 10 Kilometer, um einen ganz anderen Slang zu hören.
Immer diese Missverständnisse......

Nun ja, zur Klärung gibts ja diverse Foren - z.B. dieses hier...
Also liebe Österreicher, ihr könnt beruhigt sein! Wir wollen nichts von euch!

Ich habe gleich einige gefragt, und zu Deiner Beruhigung: Keiner der Befragten war ernstlich beunruhigt ! :-D
Jetzt gibts dann gleich Blitz und Donner - aber wirklich nur am Himmel über Linz. In diesem Sinne liebe Grüße aus OÖ,
ANDREAS.

(...der sich die Zeit einmal mehr mit Arbeit vertreibt...)
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)

Benutzeravatar
Diana
Beiträge: 664
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 22:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Diana »

Lieber Andreas!

Nun habe ich einmal etwas näher mit der von Dir eingestellten Karte beschäftigt, und im Wesentlichen mag es so sein, wie dort aufgezeichnet. Aber in einem Punkt, der mich selbst ein wenig betrifft, muß ich doch mein Veto einlegen !

Die Karte ist natürlich nur ein sehr grober Überblick. Denn wenn ich mal in meine Ecke schaue, müsste ich auch sofort Protest einlegen. Mit den "Fischköppen" aus Mecklenburg-Vorpommern sprachlich genauso in einen Topf geworfen zu werden wie mit den Süd-Brandenburgern, ist natürlich für einen Berliner inakzeptabel :-D
Hier in Berlin kannst du von Bezirk zu Bezirk Unterschiede raushören und Micha wird mir sofort beipflichten, dass die Brandenburger, die nur wenige km von der Stadtgrenze weg leben, schon gaaaaaaaaaaanz anders sprechen! ;-)
Es gibt noch viel detailliertere Karten der Dialekt-Verbreitung und vermutlich sind auch die bei Erscheinen bereits veraltet, weil so etwas ständig im Fluss ist. Also, sieh' das nicht zu eng. ;-)
Liebe Grüsse, Diana

Benutzeravatar
laureata
Beiträge: 16
Registriert: Fr 11. Mär 2005, 20:10
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von laureata »

Danke, Tina, dass Du mich auf diesen "Faden" aufmerksam gemacht hast!
Ihr habt Euch ja hier wirklich schon die Tastaturen heißgeredet (falls man so sagen kann), und ich kann das jetzt grad nicht alles auf einmal lesen...
Spontan fallen mir ein zwei Kommentare zu unterschiedlichen Ausschnitten des von mir soeben Gelesenen ein:
Zum einen das Thema "unangemessen viele Anglizismen in der deutschen Sprache":
Ein wunderbares Beispiel ist auch das Wort "fighten". Ich hab in letzter Zeit öfters mal Tour de France geschaut, und ich hab das Gefühl, daß dieses Wort im Sprachschatz der Radprofis schon fest verwurzelt ist. "Ja, Wino hat heute großartig gefightet" und Ähnliches war da aus dem Mund der aktiven und nicht mehr aktiven Radrennfahrer des öfteren zu hören. (Wobei ich dazu anmerken möchte, daß die Radprofis ohnehin ein sehr eigenständiges Vokabular benutzen, das nicht nur aus Anglizismen, sondern auch aus floskelhaften Ausdrücken besteht, die bei näherer Betrachtung völlig bescheuert klingen...)
Zum Thema "Denglisch" gibt es übrigens ein brandneues Lied der Wise Guys - leider noch nicht auf CD erhältlich, aber einfach klasse.
Zum anderen zum Thema "Dialekte" (auch wenn das nicht zum ursprünglichen Thema gehört):
Eine gute Freundin von mir war kürzlich ein Vierteljahr in der Nähe von Hannover. Als sie wieder hier war, war sie glücklich, endlich wieder lauter Schwäbisch zu hören, und sie hat dort "oben" wohl oft gedacht, daß die Leute arm dran sind, so ohne "echten" Dialekt - denn das Plattdeutsch, das es in dieser Gegend wohl mal gab, ist längst nicht so omnipräsent wie hierzulande unser schönes Schwäbisch (das übrigens auch von Dorf zu Dorf unglaublich stark variiert).
Andererseits hat sie aber auch gesagt, es sei schon toll, wenn man dort einen Pfarrer predigen hört und nicht auf Anhieb erkennt, ob er frei spricht oder abliest... (Predigten auf Schwäbisch sind nämlich fast immer ein bißchen ... hm ... schlimm/seltsam/peinlich. Also rein formal, mein ich. Und wenn man sich dann über die Form schonmal ärgert, beeinträchtigt das die inhaltliche Aufnahmefähigkeit.)
Soviel erstmal, ich werde die Diskussion im Auge behalten und gegebenenfalls mal wieder meinen Senf dazu abgeben.
LG Johanna
Remember: there are only 10 types of people in the world - those who understand binary and those who don't

Benutzeravatar
Nordlicht
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 649
Registriert: So 16. Feb 2003, 22:31
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Nordlicht »

Hallo, Johanna !
Laß das
...daß die Leute arm dran sind, so ohne "echten" Dialekt - denn das Plattdeutsch, das es in dieser Gegend wohl mal gab, ist längst nicht so omnipräsent wie hierzulande unser schönes Schwäbisch...

bloß nicht die Betroffenen hören. Denn zum Einen "gab" es das dortige Platt nicht "mal", es ist immer noch - und wieder !!! - präsent. Es gibt gerade in Norddeutschland mannigfaltige Bestrebungen, das Plattdeutsche nicht zu einer "toten" Sprache (es gilt nämlich nicht als Dialekt !) verkommen zu lassen, im Gegenteil werden z.B. in Schleswig- Holstein auch Landtagssitzungen durchgängig in Platt abgehalten. (Nicht immer, aber immer öfter...) Und die Omnipräsenz ist auch gegeben, nur gegenüber den "Zugereisten" bemühen sich die Norddeutschen, verständlich zu reden. Und das können die Menschen in Hannover und umzu meisterlich, gilt das doch als der Landstrich, in dem der geringste Dialekteinschlag in der Umgangssprache zu vernehmen ist.
Und "schönes Schwäbisch" ??? Hmpffff... nun ja, das ist sicherlich eine Einstellungssache. Wer die ständigen Diminutive mag...
:-D
Liebe Grüße aus OÖ,
ANDREAS.

(...der garnicht versteht, daß man ihn hier immer sofort als Nord- Deutschen entlarvt...)
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)

Benutzeravatar
laureata
Beiträge: 16
Registriert: Fr 11. Mär 2005, 20:10
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von laureata »

Lieber Andreas!
Vielen Dank für Deine das Plattdeutsche betreffenden Erläuterungen. Daß die Grenzen zwischen "Dialekt" und eigener "Sprache" fließend beziehungsweise nicht geklärt sind (insbesondere im Deutschen), steht ja auch schonmal irgendwo weiter oben.

Und "schönes Schwäbisch" ??? Hmpffff... nun ja, das ist sicherlich eine Einstellungssache. Wer die ständigen Diminutive mag...


Schwäbisch hat viel mehr zu bieten als "ständige Diminutive". Und natürlich ist das Ansichtssache, welche Dialekte man mag. Ich denke, das hat viel mit persönlicher Prägung zu tun... :-D Schließlich bin ich hier aufgewachsen, und Schwäbisch ist meine Muttersprache (jawohl, Sprache! ;-) ), und irgendwelche Leute, die woanders aufgewachsen sind, finden dann eben die dortigen Dialekte schön, die mir nicht gefallen. So ist das eben.
Viele Grüße,
Johanna
Remember: there are only 10 types of people in the world - those who understand binary and those who don't

Benutzeravatar
fille
Moderator/in
Moderator/in
Beiträge: 3017
Registriert: Mo 27. Sep 2004, 10:56
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 65 Mal

Deutsche Sprache

Beitrag von fille »


Und "schönes Schwäbisch" ??? Hmpffff... nun ja, das ist sicherlich eine Einstellungssache.

Hallo Johanna!
Also, ich muß dir recht geben! Schwäbisch IST schön. Ich bin als Oberbayerin ja nur ca. 40 Kilometer von der Grenze zu Schwaben (Lech) entfernt. Obwohl die Augsburger bestimmt ganz anderes schwätzen als die Tübinger.
Aber nun zurück zu der Mundart, die mir noch näher ist: dem Bairischen. Ich habe heute zufällig in der Zeitung einen Artikel, verfasst von einem Sprachwissenschaftler, gelesen.
Es geht um Bairisch, aber ich denke es wird wohl überall dasselbe sein:
Nur noch 2,5 % der Jugendlichen in München-Stadt, 6,8 % in der suburbanen Zone und 19,5 % im näheren Umland sind Dialektkenner bzw. -sprecher! Für diese Jugendlichen ist Bairisch eine Art Fremdsprache, in der nur noch mit älteren Verwandten gesprochen wird.

Das Mundartsterben habe bereits 1975/80 eingesetzt. Den Mundarttod prophezeit der Professor für die Zeit um 2050 - 2060.
So ähnlich wird es überall ausschauen. Ich würde es schade finden, denn die Welt wäre ohne Dialekte doch etwas ärmer.
Aber es gibt ja noch einige Liedermacher (und Anachisten), die sich weigern, sich einer anderen Sprache zu bedienen :-D.
Also dann :wink:
Marianne
There is a crack in everything
That's how the light gets in

Leonard Cohen

Benutzeravatar
Agrippina hat dieses Thema gestartet
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 113
Registriert: Mi 1. Jun 2005, 14:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Agrippina »

Hallo, liebe Diskutant(inn)en,
ein interessanter Exkurs, der sich hier mittlerweile ergeben hat. Ich möchte das Ursprungsthema jedoch noch einmal aufgreifen, da es in einem anderen Faden zwischenzeitlich auch mitschwang:
Sven schrieb im Faden "Bodo Wartke - DVD macht Fortschritte" -
... und um auch die letzte Frage zu beantworten, warum ich diesen englischen (nicht denglischen) Ausdruck benutze: es gibt im Deutschen einfach keinen dafür.
So ist es mit vielen Worten des modernen Alltagslebens. Ich finde es richtig und bin - wie Bodo ja auch - ein Verfechter davon, deutsche Worte zu gebrauchen, wo es sie gibt und sie sinnvoll sind. Aber versuche mal eine deutsche Übersetzung für Computer zu finden ...
So ist es (leider?) auch mit vielen Worten aus der Medienwelt. Die Erfindungen kommen oft aus den USA oder Japan (die dann als erstes ins Englische übersetzen, weil es die auf der Nordhalbkugel - und dort werden eben die meisten Videorekorder (ha! mit 'k'!) verkauft - geläufigste Sprache ist) und dann finde ich es nur ressourcenschonend, wenn man diese Begriffe auch übernimmt. Immerhin kann man sich so überall in der Medienbranche verständigen.

:frage: Kein deutsches Wort für Computer? :frage:
"Rechner" (jaaa, Andreas ;-) ) ist doch ein wunderbares deutsches Wort oder nicht? Einen anderen höre ich auch übrigens bei IT-Profis nicht, die sprechen in der Regel nicht vom Computer.
Darüber hinaus muß doch "übersetzen" nicht zwangsläufig eine 1-zu-1-Übersetzung bedeuten. Sind wir denn so phantasielos geworden, uns keine knackigen, treffenden, pfiffigen Entsprechungen mehr selbst ausdenken zu können? Andere Länder machen's uns vor, wie man das handhaben kann (z. B. in Skandinavien) - und die haben auch keine Probleme damit, sich in der Medienbranche oder sonstwo zurechtzufinden.
Sicher, viele (für meinen Geschmack zu viele) Begriffe sind mittlerweile so etabliert, daß eine Umbenennung wohl nicht mehr sinnvoll wäre bzw. nur noch lächerlich wirkte. Doch hätte man sich nicht vor deren Einführung Gedanken darüber machen können, wie man sie ins Deutsche hätte bringen können? So wären wir heute an deutsche Begriffe (z. B. E-Post statt E-Mail etc. pp.) gewöhnt und würden sie auch nicht als lächerlich empfinden. Ich fände einen solchen Ansatz für die Zukunft sehr schön.
Das Argument, daß nur deshalb nicht übersetzt wird, weil viele Erfindungen aus dem Ausland kommen, trägt meines Erachtens nicht. Zum einen komme ich auf das Beispiel des in Deutschland entwickelten Airbags zurück, das an anderer Stelle schon erwähnt wurde (was wäre gegen "Luftsack" (nichts anderes heißt doch Airbag) oder auch "Prallsack" oder ähnliches einzuwenden gewesen?), zum zweiten frage ich mich, welche Ressourcen denn geschont werden sollen. Sicher, zunächst werden Geld und Zeit für Übersetzungen gespart, doch damit hat sich's dann meistens auch schon. Die Mühen, die - vor allem von Menschen, die das Englische nicht oder nicht gut beherrschen - dann darauf verwendet werden müssen, den Inhalt/Sinn des Begriffs in der eigenen Sprache zu definieren, empfinde ich als weitaus größer. Warum also nicht von vornherein einen sprechenden, treffenden, von den meisten zu verstehenden Begriff in der Muttersprache kreieren?
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Sicher ist eine Auf-Teufel-komm-raus-Übersetzung nicht immer sinnvoll, und ich sperre mich auch nicht gegen zweckmäßige "Einsprengsel" oder gar Fachsprachen. Aber manchmal ist es einfach too much, es werden auch mittlerweile zu viele bereits vorhandene deutsche Worte verdrängt (jüngstes Beispiel kam ja von Johanna: "fighten", und andere wurden hier auch schon genannt).
Es ist die Kritiklosigkeit, mit der wir Anglizismen übernehmen, die Bequemlichkeit, sich selbst Gedanken über die Möglichkeiten der eigenen Sprache zu machen, und die Überheblichkeit, mit der oft mit (d)englischen Worthülsen um sich geworfen wird, die mich wirklich stört. Das versuche ich für mich besser zu machen und ein wenig gegen den Strom zu schwimmen, und ich habe bislang noch nicht feststellen können, damit irgendwie "antiquiert" zu wirken. Insofern kann ich nur jeden dazu ermutigen, es auch zu versuchen.
Liebe Grüße
Tina
"Beweg Dein Herz zum Hirn ..." (Stoppok in "Tanz")
"Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
(Victor Hugo)

Benutzeravatar
Diana
Beiträge: 664
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 22:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Diana »

Hallo Tina!

:frage: Kein deutsches Wort für Computer? :frage:
"Rechner" (jaaa, Andreas ;-) ) ist doch ein wunderbares deutsches Wort oder nicht?

Das hatte ich ja in dem anderen Thread auch schon geschrieben und die eine oder andere Zustimmung erhalten. Muss wohl tatsächlich weiter verbreitet sein, als Andreas annimmt... :-D
Ich finde, das ist ein sehr passendes deutsches Wort dafür.

Darüber hinaus muß doch "übersetzen" nicht zwangsläufig eine 1-zu-1-Übersetzung bedeuten. Sind wir denn so phantasielos geworden, uns keine knackigen, treffenden, pfiffigen Entsprechungen mehr selbst ausdenken zu können? Andere Länder machen's uns vor, wie man das handhaben kann (z. B. in Skandinavien) - und die haben auch keine Probleme damit, sich in der Medienbranche oder sonstwo zurechtzufinden.

Ich finde es sehr interessant, dass du ausgerechnet Skandinavien anführst. Denn soweit ich informiert bin, ist ausgerechnet dort Englisch noch sehr viel mehr "alltagsgeläufig" als bei uns. Das liegt zum Beispiel daran, dass Filme dort praktisch nie synchronisiert sondern nur untertitelt werden - lohnt sich halt für die paar Schweden, Dänen oder Norweger nicht... ;-) und ausserdem sind die skandinavischen Sprachen ähnlich wie Deutsch dem Englischen doch recht ähnlich, so dass es den Skandinaviern vermutlich leichter zu lernen fällt als z.B. den romanischen Muttersprachlern.
Ich habe Familienmitglieder in Schweden (dort geboren) und Dänemark (jaja, weitgestreute Familie, ich kann ja auch nix dafür ;-) ) und weiss von denen, dass sehr viele Menschen dort ziemlich selbstverständlich Englisch sprechen. Falls du über andere Informationen verfügst, wäre das echt interessant für mich.
Gruss, Diana

Benutzeravatar
Petra
Administrator
Administrator
Beiträge: 2991
Registriert: Di 4. Mär 2003, 21:36
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal
Kontaktdaten:

Deutsche Sprache

Beitrag von Petra »

Hallo Tina,
:frage: Kein deutsches Wort für Computer? :frage:
"Rechner" (jaaa, Andreas ;-) ) ist doch ein wunderbares deutsches Wort oder nicht? Einen anderen höre ich auch übrigens bei IT-Profis nicht, die sprechen in der Regel nicht vom Computer.

das kann ich bestätigen, unser Lehrer für Word, Excel, Windows und sonstiges PC-Gedöns sagte uns, dass man mit dem Wort 'Rechner' einen professionelleren Eindruck macht. Allerdings habe ich dazu noch was zu sagen:
Es ist noch nicht so sehr lange her, dass ich in die damals für mich völlig unbekannte Welt der Computer eingetaucht bin. Es war etwa Mitte 1999, als mein Mann beschloss, dass wir so etwas haben müssten. Für mich bestand ein Computer damals hauptsächlich aus einem Monitor. *g* Und ich nehme an, dass landläufig unter einem Computer die gesamte Ausrüstung verstanden wird, also Rechner (!), Monitor, Tastatur und Mouse. Der Rechner ist demnach das Herz des Ganzen - also der Kasten, der die CPU, das Motherboard, die Festplatte und die Steckplätze für die sonstigen Karten beherbergt.
Der langen Rede kurzer Sinn: Es scheint mir, als sei ein Rechner doch nicht so ganz das gleiche wie ein Computer, aber ich kann mich auch täuschen.
@Nordlicht:
Nordllicht schrieb (in einem anderen Thread):
Und zum Thema "Computer" muß ich Sven zustimmen. Denn "to compute" bedeutet nach Langenscheidt "er-rechnen" bzw. "be- rechnen", dann wäre es genaugenommen also eher der "Errechner" oder "Berechner". Aber vielleicht führen solche Spitzfindigkeiten in diesem Rahmen ein wenig zu weit. Wenn der "Computer" - der ja, dies nebenbei, im Wesentlichen eine deutsche Erfindung ist - schon "teutsch" benannt werden muß, dann ist "Rechner" durchaus OK. Ich persönlich nenne ihn in Erweiterung dessen auch gern "Rechenknecht".

Im Vorspann der DVD über das LT 2004 in Zell sieht man unseren lieben Stephan Graumann mit einem kleinen Lied, das beginnt: "Computare - das heißt rechnen". Da man mich nie mit Latein gequält hat, kann ich dazu nichts sagen, aber er spricht jedenfalls von 'rechnen', nicht von er- oder berechnen. Außerdem deutet das auf einen lateinischen Ursprung des Wortes.
Viele Grüße von Petra

P. S. Hm, jetzt habe ich noch kurz meinen Sohn interviewt, der ein Praktikum für sein Fachabitur in Informatik absolviert hat. Dort sprach man von PC und nicht von Rechner. Man wird wohl doch keine allgemeingültige Feststellung treffen können.
Man würde nie mehr Waffen schärfen,
wenn man folgendes bedenkt:
Es braucht die Flinte nicht ins Korn zu werfen,
wer sie beizeiten an den Nagel hängt!
(Christian Grote - Chrizz)

Benutzeravatar
Nordlicht
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 649
Registriert: So 16. Feb 2003, 22:31
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Nordlicht »

Hallo, Ihr Lieben !
Um nocheinmal vom "Rechner" wegzukommen (übrigens: ich benutze dieses Wort ebenfalls und weiß, da ich ja beruflicherseits viel mit diesen Dingern und deren Nutzern zu tun habe, schon, daß es eine weit verbreitete Umschreibung ist...) und vielleicht wieder ein wenig mehr auf die Ausgangslage einzugehen:
Es gibt in der jüngeren Vergangenheit zwei recht einprägsame Beispiele, daß man mit einer zwangsverordneten "Reinhaltung" der Muttersprache nicht nur Freude macht:
Da sind zum Einen die Franzosen, die ja im Rundfunk die auch bei uns diskutierte Quote schlankerhand eingeführt haben. Das öffentliche Programm muß seither zum überwiegenden Teil (so weit ich weiß, zu 60 %) aus Musik in der Muttersprache bestehen. Gab es zunächst eitel Sonnenschein ob dieser Vorschrift, hat man in Medienkreisen mehr und mehr bemerkt, daß sie nicht unbedingt von Nutzen ist. Frankreich ist zwar führend im Bereich des Chanson, doch auch der französischte Franzose wird nicht ständig nur dieses Genre anhören wollen. Und auf dem Sektor "Populärmusik" haben die deutschen Nachbarn nicht unbedingt einen Führungsanspruch. Die einzigen, die nach wie vor mit dieser Regelung glücklich sind, das sind die Politiker, die diesen (nach meiner Meinung) Irrsinn angezettelt haben. Aber diese Damen und Herren sind wohl auch dort meist beratungs- und lernresistent.
Zum Anderen kann man einmal in die "DDR" zurückschauen. Obwohl es dort gerade im musikalischen Bereich durchaus positive Seiten (für mein Dafürhalten), wie die verpflichtende Ausbildung für Musiker, gab, so gab es auf der anderen Seite die Vorschrift, daß bei öffentlichen Veranstaltungen ein 60/40- Mix aus "ostdeutschen" Produktionen und deren aus dem "monopolkapitalistischen" Ausland aufzuführen war. Und die "ostdeutschen" Produktionen sollten, nach Wunsch der Kulturpolitik, dann auch noch überwiegend in deutscher Sprache sein. Daß jeder ostdeutsche "PAL" (= Plattenaufleger, so man den Disc- Jockey nicht mag...) diese Regelung immer nur solange einhielt, wie Kontrollorgane im Raum waren, ist hinlänglich bekannt.
Eine staatlich verordnete Reinhaltung der Umgangssprache kann nur daneben gehen, denn alles von "oben" befohlene ist für den Durchschnittsbürger rein gefühlsmäßig von Übel. Man kann dies sehr gut bei der sog. "Rechtschreibreform" beobachten, denn diese enthält, neben jeder Menge Unsinn, ja auch den einen oder anderen vernünftigen Ansatz. Da aber der Unsinn überwiegt und der "normale" Bürger obendrein etwas oktruiert bekommen soll, liegt die Zustimmung zur Reform, je nach Umfrage, zwischen 30 % und 5 %.
Tina schrieb:
Es ist die Kritiklosigkeit, mit der wir Anglizismen übernehmen, die Bequemlichkeit, sich selbst Gedanken über die Möglichkeiten der eigenen Sprache zu machen, und die Überheblichkeit, mit der oft mit (d)englischen Worthülsen um sich geworfen wird, die mich wirklich stört.

Ich würde Dir diesen Satz im Wesentlichen unterschreiben - nur: diese Einstellung liegt ja zunächst einmal an jedem selber. Wer hindert Dich, mich und alle anderen hier, die wir uns ja dem "muttersprachlichen Gesang" auf irgendeine Art und Weise verpflichtet fühlen, unsere eigene Einstellung entsprechend auszurichten ?
Wenn ich heute Termini aus dem Englischen, die gerade im Bereich IT Legion sind, übernehme, dann doch hauptsächlich deswegen, weil ich weder Zeit noch Lust habe, mich denen, die es nicht so sehen, zu erklären. Und daß ich zu anderem Tun grundsätzlich auch in der Lage bin, muß ich wohl nicht extra erwähnen oder gar beweisen, oder ?
Wenn ich mir die Antworten ansehe, die auf den offenen Brief gekommen sind, dann lese ich nur Zustimmung. Ist ja auch logisch, denn diejenigen, die es anders sehen, weil sie gar kein Problem erkennen können / mögen / wollen, die werden sich dazu sicher nicht äußern. Allerdings müssen die Verfasser dann aufpassen, aufgrund dessen von "großer Zustimmung" zu sprechen.
Vielleicht liegt ja der Hund auch dort begraben, wo man mit Einsprengseln wie "by the way" (für "übrigens") oder "aniway" (für "jedenfalls") eine gewisse Weltoffenheit zu zeigen glaubt. Das allerdings liegt dann wieder an gewissen, ich möchte bald sagen, Minderwertigkeitskomplexen, die der Deutsche qua Herkunft immer noch sich zu zeigen verpflichtet fühlen mag. Und, wie schon mal gesagt: mit einem "multi causi sunt bibendi" ist man an deutschen Theken und Stammtischen immer wieder für ein überraschtes Schmunzeln gut - mindestens. Wenn ich mich aber frank und frei bei den ollen Römern bedienen darf - warum dann nicht bei den Angelsachsen ?
Mein Resümee: Solange ich mir selber bewußt bin, daß ich eine letztlich schöne und reiche Sprache spreche, solange ich diese Sprache richtig anzuwenden in der Lage bin, solange ich mit dieser, "meiner", Sprache spielen kann, Freude und Trauer, und was der Emotionen mehr sein mögen, zeigen kann, solange ich mich verständigen kann - solange besteht m.E. nicht die Gefahr, daß diese Sprache auf einem absteigenden Ast sein könnte. Und solange kann ich nicht nur "(D)englisch" verstehen - ich kann es sogar akzeptieren und hin und wieder bei Bedarf - frei nach Lust und Laune - auch verwenden.
So, und nun werde ich mich am "Personal Computer" wieder anderen Aufgaben zuwenden. In diesem Sinne viele, liebe Grüße aus OÖ,
ANDREAS.

(...der für "Resümee" ein Fremdwörterlexikon zur Hilfe nehmen mußte...)
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)

Benutzeravatar
Agrippina hat dieses Thema gestartet
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 113
Registriert: Mi 1. Jun 2005, 14:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Agrippina »

Hallo Diana,
in Skandinavien gibt es offensichtlich sehr viel intensivere Sprachpflegebemühungen als bei uns (und nicht nur dort, Frankreich erwähnte ich ja bereits in einem anderen Beitrag, und z. B. auch von Polen ist mir ähnliches bekannt).
Nachstehend zwei Verweise auf skandinavische Sprachräte, die Dich vielleicht interessieren:
Institut für schwedische Sprache
Rat für Norwegische Sprache
Deutschland hat zwar auch einen Sprachrat, doch irgendwie kommen die dort im Vergleich zu den skandinavischen Kollegen wohl - wie soll ich sagen? - offensichtlich nicht so recht "aus den Puschen".
Am Beispiel Schweden möchte ich auch noch einmal versuchen zu verdeutlichen, wie dort mit der Übernahme von Anglizismen verfahren wird: aus der E-Mail wurde die E-Post, aus einem Newsletter der Nyhetsbref, aus dem Helpdesk Hjälpbord (Hilfstisch), aus der Homepage die Hemsida. Und kein Mensch findet das dort lächerlich, ewiggestrig oder übertrieben nationalistisch, sondern schlichtweg normal.
Darüber hinaus werden dort - auch aus Norwegen ist mir dies bekannt - die fremdsprachigen Begriffe der heimischen Orthographie unterworfen (Beispiel: Date = Dejt).
In diesem Sinne hoffe ich, daß Dir diese Infos fürs erste genügen - und wenn nicht, vielleicht magst Du Dir ja weiteres er-guhgeln? :-D

Liebe Petra,
daß unter einen "Computer" der Rechner nebst Peripherie verstanden wird, ist mir so noch nicht begegnet, auch nicht in der Zeit, als ich noch der IT-Branche zuarbeitete. Das muß aber ja nichts heißen ...
Was den PC anbelangt, so ist dieser Begriff sicherlich sehr gängig und wird wohl auch von sehr vielen, wenn nicht den meisten (Privat-)Leuten benutzt, weil ja fast jeder einen zuhause hat. Allerdings ist ein Personal Computer nur eine Art Rechner, es gibt nämlich auch noch Großrechner, die aber wohl kaum bei irgendwem daheim rumstehen dürften (ich kenne jedenfalls keinen) ;-) . I. d. R. haben diese andere Aufgaben zu leisten als PCs (z. B. in großen Wirtschaftsbetrieben etc.), übertreffen diese in Umfang und Leistung bei weitem und haben auch z. B. eigene Programmiersprachen. Da gibt's also schon einen feinen Unterschied. Nichtsdestoweniger kann man allerdings beide, sowohl PC als auch Großrechner, als Computer (= Rechner) bezeichnen.
Liebe Grüße
Tina
"Beweg Dein Herz zum Hirn ..." (Stoppok in "Tanz")
"Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
(Victor Hugo)

Benutzeravatar
Agrippina hat dieses Thema gestartet
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 113
Registriert: Mi 1. Jun 2005, 14:18
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Agrippina »

Hallo Andreas,
bei Dir möchte ich mich heut' mal "etwas" kürzer fassen, wir hatten ja bereits ausführlicher das Vergnügen ... ;-)
Betonen möchte ich noch einmal, daß es mir (und auch unserer Initiative) nicht um "Reinhaltung" der deutschen Sprache geht, und schon gar nicht um eine "staatlich verordnete", von Schreibtischhengsten aufoktroyierte, und auch dramatisieren im Sinne von "Hilfe, unsere Muttersprache ist dem Untergang geweiht" tun wir nicht. Ich werde aber das Gefühl nicht ganz los, daß das bei Dir immer wieder so ankommt.
Zu den mangelnden Reaktionen auf den offenen Brief, die gegen unsere Auffassung sprechen: Ja, es gab und gibt (noch) keine. Schade, daß sich die Menschen, die anderer Auffassung sind, zu keiner Reaktion hinreißen lassen.
Aber das spiegelt genau das wider, was sich überall breitgemacht hat: eine unglaubliche Bequemlichkeit und Unlust, sich mit dem Thema Sprache auseinanderzusetzen. Und genau deshalb ist überall dieser Schlendrian eingekehrt (und das gilt ja nicht nur für die Anglizismen, sondern für einen allgemein immer nachlässiger werdenden Gebrauch der Sprache). Und Du schreibst ja selbst von mangelnder Zeit und Lust und übernimmst deshalb die gängig gewordenen Begriffe. Schade, schade.
Mein Resümee: Solange ich mir selber bewußt bin, daß ich eine letztlich schöne und reiche Sprache spreche, solange ich diese Sprache richtig anzuwenden in der Lage bin, solange ich mit dieser, "meiner", Sprache spielen kann, Freude und Trauer, und was der Emotionen mehr sein mögen, zeigen kann, solange ich mich verständigen kann - solange besteht m.E. nicht die Gefahr, daß diese Sprache auf einem absteigenden Ast sein könnte. Und solange kann ich nicht nur "(D)englisch" verstehen - ich kann es sogar akzeptieren und hin und wieder bei Bedarf - frei nach Lust und Laune - auch verwenden.

Es ist wohl so, daß zwar Du, ich, die meisten der Teilnehmer dieses Forums und noch viele andere Menschen in der Lage sind, Deine/meine/ihre Sprache so wunderbar vielfältig einzusetzen, doch ich bin mir nicht so sicher, daß das auch - zumindest in der Zukunft, und da spreche ich vor allem von der heranwachsenden Generation - für die breite Masse von mehr als 80 Millionen Menschen in diesem Lande gilt. Und das sage ich jetzt nicht als notorische Schwarzmalerin oder Berufspessimistin, sondern als Mensch mit unbändiger Freude an Sprache und ihren Möglichkeiten, der so seine Beobachtungen macht ...
Liebe Grüße
Tina
"Beweg Dein Herz zum Hirn ..." (Stoppok in "Tanz")
"Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist."
(Victor Hugo)

Benutzeravatar
Nordlicht
...hat schon mal ein LT organisiert
Beiträge: 649
Registriert: So 16. Feb 2003, 22:31
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Deutsche Sprache

Beitrag von Nordlicht »

Liebe Tina !
Du schreibst:
Ich werde aber das Gefühl nicht ganz los, daß das bei Dir immer wieder so ankommt.

Entschuldigung, aber wenn dieser Eindruck entstanden sein sollte, handelt es sich um ein Mißverständnis ! Vielleicht mal zu Anfang, aber das ist vorbei. Ich denke schon, daß ich Deine / Eure Intentionen richtig einschätzen kann. Ich gehe mit ihnen einfach nur nicht konform !
Und Du schreibst ja selbst von mangelnder Zeit und Lust und übernimmst deshalb die gängig gewordenen Begriffe. Schade, schade.

Vielleicht schade, stimmt. Aber andererseits: Wer bin ich denn, daß ich anderen Menschen ihr, wenn für mich vielleicht auch falsches "Verhalten", nicht nur vorhalte, sondern sogar auf Änderung dränge ? Ich fühle mich dazu weder befähigt noch berufen. Soll jeder nach seiner Facon seelig werden.
...für die breite Masse von mehr als 80 Millionen Menschen in diesem Lande...

Das irritiert mich jetzt aber wirklich ein wenig, denn es gibt weltweit viel mehr als "nur" 80 Millionen Menschen, die die deutsche Sprache sprechen. Wieso gilt Dein / Euer Einsatz dann nur für "dieses" Land ? Wo bleibt der übrige, deutschsprachige Raum ? Österreich, die Schweiz, Teile der Benelux- Staaten etc.pp. verdienen doch, Du wirst mir Recht geben, denselben Einsatz, oder ?
Vielleicht aber findet dieser "Einsatz" auch nur an der falschen Stelle statt. Denn ich gebe Dir ja, einmal mehr, Recht, wenn Du die zunehmende "Verschluderung" der deutschen Sprache anprangerst. Aber wenn ich mir die Masse der Schüler ansehe, die mit "krass, ey" oder "isch schwör, ey" durchs Leben taumeln, dann bekomme ich Angst um die Zukunft der Sprache. Welcher 13jährige (mit vielleicht auch noch türkischen Vorfahren) bekommt heute noch einen unfallfreien Satz mit Subjekt und Objekt und Adverbien etc. auf die Reihe ? Nur vermag ich hier nicht die alleinige Verantwortung in Angli- oder anderen zismen zu sehen, sondern in einer verfehlten Schulpolitik. Und genau dort sollte man ansetzen, dann würde sich Dein Thema über kurz oder lang von selbst erledigen.
Liebe Grüße aus OÖ,
ANDREAS.

(...der trotz Beherrschung "seiner" Sprache viel zu oft viel zu viel mißverstanden zu werden scheint...)
"But as long as I can see the morning,
in miracles, much more than I can say,
it´s enough to keep me still believing
in drifting hearts, so far away."
(''Book of golden stories''/ RUNRIG)

Antworten

Zurück zu „Das politische Forum“