Lieber Reto!
Ich hatte am Dienstag die Gelegenheit, das Insellieder-Konzert hier in Berlin zu sehen und zu hören. Da ich noch nie vorher auf einem kompletten KH-Konzert war, war ich sehr gespannt und - da ich bislang mit den Texten auch noch ein wenig hadere - ähnlich wie du sehr vorsichtig eingestellt.
Nun, ich kann gleich sagen, dass ich ziemlich begeistert war!
Allerdings muss ich anmerken, dass ich viele der Liedertexte schlecht verstanden habe, was zum einen daran lag, dass der Herr Künstler leider ziemlich nuschelt
und zum anderen daran, dass die Musik manchmal etwas zu laut war. Die Zwischentexte waren nämlich ausgezeichnet zu verstehen. So hatte ich mir gewünscht, die CD vorher schon zu kennen und auch in die Liedertexte schonmal reingelesen zu haben, denn nun entging mir doch das eine oder andere.
Im Gegensatz zu Mey wirkt diese Professionalität aber nie distanziert, ganz und gar nicht: Hoffmann pflegt nämlich einen intensiven Kontakt zum Publikum, und das kommt toll rüber.
Da kann ich mich uneingeschränkt anschliessen. Zumal ich das Glück hatte, dass RM im Publikum sass und bei den Zugaben zusammen mit KH "Schenk mir diese Nacht" (immer wieder gänsehautauslösend!!) sang. Dabei fiel mir aber eben der Unterschied auf. RM sah aus, als hätte er ein Lineal verschluckt, während KH ja schon während des ganzen Konzerts geschmeidig über die Bühne tänzelte, mit einer unglaublichen Energie und Präsenz. Es gelang ihm tatsächlich, die Bühne komplett auszufüllen. Bei der Solo-Zeile von RM "Schenk mir diese Nacht..." raunte KH vernehmlich und augenzwinkernd zu ihm rüber "kannste haben!"
Es handelte sich bei diesem Konzert um die Premiere einer 2-wöchigen Reihe von täglichen Konzerten im Theater am Ku'Damm und so sass auch einiges an Berliner Lokalprominenz in der ersten Reihe. KH begrüsste diverse Personen in der ersten Reihe auf das Charmanteste gleich zu Beginn des Konzerts - inklusive unseres partyfesten Bürgermeisters, dem er zum kürzlich gefeierten 50. ein Lied geschenkt hatte. Man hatte den Eindruck, auf einer Familienfeier zu sein...
Undenkbar, dass RM so mit seinem Publikum umginge... undenkbar auch, dass RM mitten im Lied seinem Publikum das Mikro hinhielte, um es mitsingen zu lassen. Undenkbar, dass er es aufforderte, bei einem flotten Lied kräftig mitzuklatschen... KH hat aber mit seinem Publikum regelrecht geflirtet.
Vielleicht hat Ute, die mich zu dem Konzert begleitet hatte, noch etwas anzufügen, aber mir fällt im Moment nichts mehr ein, ausser, dass ich mir vermutlich demnächst die CD kaufen werde.
Liebe Grüsse, Diana