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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Nadine Fingerhut  habe ich irgendwo in meiner inneren Schublade abgelegt als durchaus talentierte Musikerin, die zwar gute Sachen macht, aber sich manchmal recht weit rüberbeugt in Richtung Schlager. Nun ist sie bei Konstantin Weckers "Sturm & Klang"-Label unter Vertrag und veröffentlicht am 8. September '23 ihr Album "Hafen & Meer". Vielleicht justiert sie mein Urteil neu ...

Dave de Bourg  hat nach erfolgreicher Crowdfunding-Aktion sein neues Album fertiggehäkelt. "Guten Morgen, Zuversicht" heißt's, am 1. September erreicht es die Öffentlichkeit. Das Liederlicht  ist auch schon damit gefüttert worden ...

Milou & Flint  bezeichnen ihre Musik als "herzerwärmender Poesie-Pop". Na ja. "In ihrer Musik vereinen sie das Beste aus Singer-Songwriter, Pop, Chanson und Folk" heißt es weiter. Über "das Beste" kann man sich streiten, aber die Einzelteile sind hinsichtlich der Kategorien gut gewählt. Nach "Orange bis blau" und "Blau über grün" ist nun das dritte Album im Anflug, "Zwischen Gold, Grün & Pink". Wer hinter der Namensgebung ein Konzept vermutet, könnte richtig liegen. 8. September.

Sarah Bernhardt war 'ne legendäre Schauspielerin, SarahBernhardt  ist dagegen ein Trio (Sarah Metzler an Gesang und Harfe, Bernhard Scheiblauer an Stimme, Ukulele, Banjo(lele), die ebenfalls solo aktive Sängerin Sigrid Horn an den Stimmbändern), das seine Mostviertler Kindheit aufarbeitet. "Urlaub in Sepia" heißt ihr zweites Album und auch das erscheint am 8. September. In die Liederbestenliste September '23 haben sie's schon mal mit einem Titel geschafft.

Der Club der toten Dichter  von Reinhardt Repke hat sich ein bißchen verkleinert - auf eine einzige Person, nämlich Repke selbst. Auf jedem Album nahm sich Repke bislang einen anderen Dichter (in der Reihenfolge ihres Auftretens: Heinrich Heine, Wilhelm Busch, Rainer Maria Rilke, Friedrich Schiller, Charles Bukowski, Theodor Fontane) vor und vertonte seine Gedichte neu, dabei griff er mit einer Ausnahme immer auf einen anderen Sänger zurück (Dirk Zöllner, Norbert Leisegang, Katharina Franck, Dirk Darmstaedter, Peter Lohmeyer und nochmal Frau Franck). Jetzt trifft es Dichterin Eve Strittmatter, und da Repke aktuell einziges Clubmitglied ist, fällt die Wahl des Sängers wohl oder übel auf ihn selbst. "Anfang der Liebe" - 8. September.

Wenn wir schon bei Gedichtvertonungen sind - Johannes Kirchberg  schreibt auch oft genug seine Lieder selbst oder mit kollegialer Unterstützung, hat aber gleichzeitig ebenfalls Material anderer Dichter im Repertoire. Es gab bei ihm Programme nach Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Wolfgang Borchert und Johannes R. Becher, nun erkundet er den Dichter Hans Leip. "Wie einst Lili Marleen" heißt das Album, "September '23" die Ankündigung. Toi toi toi.

Ernst Molden  hat zwar gerade erst sein Album "Möadanumman" veröffentlicht, aber das ist ja kein Grund, das Musizieren einzustellen. Gemeinsam mit dem Frauenorchester und Christopher Seiler (Seiler & Speer, "Ham kummst") entstand "De zwidan Zwa", erleben kann man das ab dem 15. September. Könnte passen.

Der Hans-Eckardt Wenzel  war auch wieder fleißig und unterwegs und er hatte seinen Cassettenrekorder dabei, als er auf die Bühne ging. "Noch verschont von großen Kriegen - Solo Live Vol. 2" kommt am 22. September. Dem Brutalpink des ersten Solo-Live-Albums setzt er nun ein Ätzgrün entgegen. Aber auf den Inhalt kann man sicher gespannt sein.

Der Herr Hecht, Eric Fish , verkündet "Untiefen". Hat er wieder mit seinen Freunden, neudeutsch "Friends", eingespielt. Das Album erscheint am 1. September, und wer Geld hat, kann sich auch eine limitierte Deluxe-Edition auf der Seite von Eric Fish bestellen. Da ist dann ein Buch mit Liedtexten und Grafiken bei, ein Schlauchschal und mehr Überraschungen als in die Produktbeschreibung passen.

Lukas Meister  hat sein neues Album "Schneeflocken im Sommer" auf bewährtem Weg via Crowdfunding finanziert, mittlerweile ist es fertig, erscheint am 29. September, es ist schon eine Single ("Flügel") ausgekoppelt worden ... läuft.

Wolf Biermann  scheint einen neuen Vertrieb gefunden zu haben. Nachdem viele seiner Alben in jüngerer Zeit wieder aus den virtuellen Plattenregalen verschwunden sind und höchstens noch als Download verfügbar waren (https://wolfbiermann.bandcamp.com ), nimmt sich das Hamburger Label Clouds Hill seines Werks an und packt es wieder auf Silberlinge. Ob dabei der Inhalt verändert wird, ist noch nicht bekannt. Aber ein bißchen im Archiv gewühlt hat Wolf Biermann augenscheinlich schon, denn es soll eine Maxi erscheinen mit den Liedern "Enfant perdu" und "Der Hugenottenfriedhof" - beide ursprünglich erschienen auf dem '73er Album "Warte nicht auf beßre Zeiten" - in (zumindest mir unbekannten) Einspielungen mit dem Klaus Lenz Sextett. Irgendwann Oktober.

Ansonsten ..
Pe Werner  ist ja auch irgendwie so eine Grenzgängerin, die sich in Schubladen nicht wohl fühlt und stattdessen von Projekt zu Projekt springt. Aktuell steht der 100. Geburtstag von Bert Kaempfert an, da hat sie sich wohl gedacht, daß seine Sachen auch mal singbar gemacht werden sollten - also brauchte es Texte. Kann sie. Und eine Stimme. Kann sie auch. "Hereinspaziert!" heißt das Ergebnis. Kommt am 15. September.

Udo Jürgens  hat 1971 ein Album mit Texten von James Krüss veröffentlicht, insofern fällt es - nachvollziehbar - in die Kategorie "Kinderlieder". "Jonny & Jenny. Alle Kinder dieser Welt" erschien als Einfach- und als Doppel-LP und bildete den Grundstock für eine Reihe von Samplern mit Liedern für oder über Kinder, die in den Folgejahren erscheinen sollten. Am populärsten war sicher der Sampler "Die Blumen blühn überall gleich", der in Zusammenarbeit mit BILD für das Jahr des Kindes 1978 entstand. Bekommt man praktisch auf jedem Flohmarkt mit wenigstens einer Plattenkiste hinterher geschmissen, dennoch blieb ein Großteil der Lieder bislang digital unveröffentlicht. Die Lieder sind sicher teilweise albern/verspielt, aber andere greifen auch nach wie vor aktuelle, globale Themen auf. "Die Blumen blühn überall gleich" wird als Titel für einen neuen Sampler wiederverwendet, dieser erscheint am 15. September. Warum man sich sechs der Original-Titel gespart hat - keine Ahnung, zumal einige davon ohnehin bereits digital veröffentlicht sind. Warum man trotzdem noch vier Bonus-Titel drangeklatscht hat - wer weiß? Und ob man überall die Original-Einspielungen verwenden wird - man darf gespannt sein.

Ach ja, und Glückwunsch an Jan Degenhardt für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik 3/2023 für sein Album "Inshallah".

Wenn mir noch was über den Weg läuft, melde ich mich nochmal ... und für den Fall, daß noch andere was mitzuteilen haben ... jetzt ist der Thread schon mal offen ...

Gruß
Skywise
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Doro1100 (Do 31. Aug 2023, 10:39)
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Plattenradar

Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Tolle Idee, Skywise. Auf Wenzels Album freue ich mich; hatte ich noch nicht auf dem Schirm...

Mir fällt noch ein:

Im August 2023 war Klaus Hoffmann  in München im Tonstudio, Mitte November 2023 wird ein neues Studioalbum erscheinen (zuletzt erschienen: „Septemberherz“ [2020]; übrigens das erste Studioalbum seit „Hoffmann - Berlin“ [1998], zu dem kein Live-Album erschienen ist).

Am 27.10.2023 erscheint ein neues Compilation-Album „In Vogelvlucht 3“ von Herman van Veen  auf CD und LP (Compilation-Alben? Ja, gibt's denn sowas noch?). Es enthält eine Auswahl von 17 Liedern auf Niederländisch, unter anderem aus den Albem „Vallen Of Springen“ (2017), „Een Keuze – Live Thuis“ (2020) und dem Buch-CD-Projekt „Dat Kun Je Wel Zien Dat Is Er“ (2021).

Sky erwähnte Jan Degenhardt, auch Bruder Kai Degenhardt  sollte erwähnt werde: Ende September 2023 erscheint zwar keine neue CD, aber ein neues Buch im Papy Rossa Verlag: „Wessen Morgen ist der Morgen - Arbeiterlied und Arbeiterkämpfe in Deutschland" . Für Interessierte sicher lesenswert. Zahlreiche Termine für Lesungen gibt es auf Kais Homepage.

Liebe Grüße aus Hannover
Marc
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Skywise (Mi 30. Aug 2023, 20:24)
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Beitrag von Skywise »

Felix Meyer  ist übrigens auch noch jemand, der am 1. September ein Album veröffentlicht, in diesem Fall ein Live-Album mit dem wenig optimistischen Titel "Der letzte schöne Tag". Für die, die richtiges Schwarz sehen wollen, gibt's das Dingens auch auf (limitiertem) Doppel-Vinyl, zumindest lautet so der Plan.

Gruß
Skywise
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Viktor
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Plattenradar

Beitrag von Viktor »

Danke, Ihr 2, für die Tipps. Felix Meyer, frisch rausgekommen, höre ich mir nachher gleich bei Spotify an; Wenzel will ich mal aufm Schirm behalten. Kai Degenhardts Buch klingt spannend - nun sehe ich, dass er nächsten Monat einen "Vortrag mit Arbeiterliedern" bei freiem Eintritt in nem Hamburger Buchladen hält; das wird im Kalender angekreuzt!

Was momentan noch auf meinem Radar aufleuchtet:

DIe Leipziger Liedermacherin und SAGO-Schülerin Paula Linke  hat im Sommer ihr Album "Schön durcheinander" erfolgreich per Crowdfunding finanziert, VÖ 22.11.2023. Eine Vorbestell-Möglichkeit sehe ich momentan nicht. Aber diesen Vorschau-Song "Ich mag das Konzept"  als schnörkellose Zuhause-Unplugged-Version finde ich schonmal sympathisch.

Die Supergroup Monsters of Liedermaching  bringt am 27.10.2023 eine neue (mal wieder live aufgenommene) Platte raus. Vinyl-Freunde müssen bei "Federwisch im Elfental" gar nicht unbedingt schwarzsehen, sondern es gibt auch eine farbige Edition. Bemerkenswert: Fred Timm hat sich den Finger dauerhaft verletzt, kann nicht mehr Gitarre spielen, aber hat prompt Klavier gelernt. Vorschau-Songs: "Mit dem Tretboot nach Wien"  von Fred und "Glücklich und besoffen sein"  von Pensen & Labörnski mit bescheuertem Text, aber geilem Gitarrenspiel.

Aus der Folk-Welt: Am 29.09.2023, seinem 77ten Geburtstag, bringt Finbar Furey  ein neues Album ("Moments in Time") raus. Vorschau-Song "Kitty" (trad.) .


Viele Grüße
Viktor
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Plattenradar

Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Update: Das neue Studioalbum „Flügel“ von Klaus Hoffmann erscheint am 13.11.2023 und wird folgende Titel enthalten: 01 Neuer Morgen // 02 So fängt es an // 03 Kinder // 04 Bin nicht Meer, bin nicht Strand // 05 Kein Held // 06 Oh, mein Gott ist weit // 07 Du und ich // 08 Was machst du mit dem Rest deiner Zeit // 09 Kein Geld zum tanzen // 10 Vergiss mich // 11 Was dir dein Herz erzählt // 12 Ich versuchs // 13 Im nächsten Sommer sehen wir uns wieder // 14 Manchmal. Quelle Foto/Titelliste: www.jpc.de .
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Beitrag von Benutzer 76 gelöscht »

Marc hat geschrieben: Mi 30. Aug 2023, 20:06
Sky erwähnte Jan Degenhardt, auch Bruder Kai Degenhardt  sollte erwähnt werde: Ende September 2023 erscheint zwar keine neue CD, aber ein neues Buch im Papy Rossa Verlag: „Wessen Morgen ist der Morgen - Arbeiterlied und Arbeiterkämpfe in Deutschland" . Für Interessierte sicher lesenswert. Zahlreiche Termine für Lesungen gibt es auf Kais Homepage.
Guck an: Nun kündigt Kai Degenhardt auch eine neue CD an. Am 04.10.2023 erscheint - passend zum Buch - das Album „Arbeiterlieder“ .
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Skywise (Do 21. Sep 2023, 09:23)
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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Wolf Biermanns anstehende Neu-Veröffentlichungen wurden bereits weiter oben genannt; inzwischen wurden Coverbilder (keine Veränderung) und Titellisten veröffentlicht. Wenn zuverlässig, so handelt es sich um reine Neuauflagen der bereits im Umlauf befindlichen Sachen, die bei Zweitausendeins bzw. Wolf Biermann direkt zu bekommen waren. Somit würde gelten:
- "Chausseestraße 131" wäre die CBS-Neueinspielung, nicht die ursprüngliche Wagenbach-Version.
- Auf "Warte nicht auf beßre Zeiten" befänden sich die vier Titel, die ursprünglich als Wagenbach-EP veröffentlicht wurden, in einer Neueinspielung, die wahrscheinlich anläßlich der Erst-VÖ auf CD entstanden sind.
Meint: wer bereits hat, braucht wohl nicht nochmal ...

Wo wir gerade von Neuauflagen sprechen - Heinz Rudolf Kunze , das ist der mit "Dein ist mein ganzes Herz". Genau dieses Album war wider Erwarten längere Zeit weg vom Markt. Noch 2008 hatte eine limitierte Deluxe-Edition die handelsübliche Fassung abgelöst, nach Abverkauf fielen die gerade noch gelobten Neuauflagen auch anderer Alben gekonnt durchs Raster. Nun besinnt sich Warner und schickt kommende Woche die reguläre Fassung wieder in die Plattenläden, wahrscheinlich wird der Rest über kurz oder lang folgen, wie die Ankündigung von "Wunderkinder" vermuten läßt, das am 13. Oktober das Licht der Freiheit entdecken soll. Auf Kunzes Seite herrscht diesbezüglich ein sonderbar frostig erscheinendes Schweigen, aber das mag ein falscher Eindruck sein.

Und um noch einen Außenseiter reinzubringen: Das Wiener Wesen Helmut "Heli" Deinboek  hat vor 20 Jahren Randy Newman eingewienert. "Schuldig" heißt die CD, aber natürlich ist 2023 Vinyl der Tonträger der Stunde. 24. November.

Die experimentierfreudigen Indie-Pop-Wiener von Buntspecht  haben ihr bereits fünftes Album am Start. Trägt den griffigen Titel "An das Gestern, das nie Morgen werden durfte. Ich warte". Für diejenigen, denen es nichts ausmacht, wenn auch mal die Gitarren etwas schriller knarzen - die Texte und der Gesang waren in der Vergangenheit zumindest recht hörenswert ... sind wir mal gespannt. Vorbestellen geht auf deren Homepage, der Handel wird zum 10. November damit beglückt.

Sie kamen aus dem Liedermaching, mittlerweile haben sich Liedfett  so entschieden Richtung Deutschrock mit Punkanleihen entwickelt, daß ich nicht weiß, ob ich "Hi!" erwähnen sollte, das am 27. Oktober erscheinen soll. Ich bin noch am Überlegen.

Ein ausdrücklich blinder FIngerzeig geht in Richtung der Gruppe Interna. Das Trio setzt sich zusammen aus zwei Mitgliedern der Gruppe "Sie kamen Australien" und zwei (zwangsläufig Ex-)Mitgliedern der Gruppe "Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen". Beides Gruppierungen, deren Texte nicht die dümmsten auf dem Markt sind bzw. waren. Zur Umsetzung sagt der Pressetext: "internas Sound ist ein organisch distinguiertes Mischwesen aus reduziertem Rock und Postpunk mit Einstrahlungen aus Noise, Gallium, Disco, IKVD, Naerz und x-beinigem Funk. Die Texte vermischen Analyse mit Ahnung und Verarbeitung mit Fiktion." Ich lasse das mal so stehen in Ermangelung genauerer Eindrücke. Das Debüt "Nach außen konziliant" erscheint jedenfalls auf dem vergleichsweise jungen Label Waldinsel, dort haben Sven Panne und Rüdiger Bierhorst sowie das Liedermacher/Alternative-Duo Frink ihre aktuelle Heimat gefunden, wobei Rüdiger Bierhorsts aktuelles "Im Zentrum des Kreisels" die Wände der Liedermacher-Schublade schon ordentlich strapaziert hat ... könnte spannend werden. Klingt jedenfalls so.

Mathias Schüller  (nicht der Ralph!) bewegt sich wahlweise in Rock- oder in Folkstrukturen, gibt mal eher den Liedermacher, dann wieder den Chanson-Popper ... keine Ahnung, was einen auf dem neuen "Dunkel:Rot" erwartet ... wird wahrscheinlich wieder eine Wundertüte werden. VÖ-Datum für Wundertüten: 3. November.

Bernadette La Hengst  legte vor wenigstens einer Pandemie mit "Wir sind die Vielen" ein vielleicht handwerklich durchwachsenes, aber in jedem Fall textlich engagiertes und musikalisch vielschichtiges Album vor, 2020 durfte sie auch mal bei der Banda Internationale mitmischen (Album "Banda, Bernadette & Brecht"). Die Folge ist "Visionäre Leere". Wird Deutschland ereilen am 10. November.

Für die Leute mit Aufmerksamkeitsspanne eines Twitter-... Pardon - X-Beitrags: Marco Tschirpke  greift das Konzept seiner ungemein kurzen, aber mindestens ebenso unterhaltsamen bis bizarren Lapsuslieder wieder auf. Die fünfte Runde wird's, der 6. Oktober gehört dafür im Kalender markiert. Und - doch, es ist wenigstens die fünfte Runde, auch wenn das erste "Lapsuslieder"-Album immer gerne verschwiegen wird. Es existiert.

Ansonsten.
Juliane Werding findet im Internet praktisch nicht mehr offiziell statt. Aber auch hier denkt sich Warner, daß vielleicht ihr Liedgut zu Unrecht vom Markt verschwunden ist, daher erlebt "Sie weiß, was sie will" eine CD-Neuauflage. Ist morgen draußen.

Die ersten (AMIGA)-Alben von Manfred Krug kommen auch wieder auf den Markt. Für Nostalgiker stilecht auf Vinyl. Und damit die Sammler auch nochmal zugreifen, wird das in einigen bunten Farben erledigt. Transparent-Gelb und so.

Und wer schon immer mal Klaus Lage  als Vinyl in passenden Farben unterm Weihnachtsbaum finden wollte - "Heiße Spuren" (silbergrau), "Schweißperlen" (goldgelb) ab Ende Oktober.

Funny van Dannen  freut sich auch darüber, daß er mal auf schwarze Rille darf. Im geschmacksicheren Design mit orangefarbenem Rahmen gibt's "Funny Vinyl" mit "23 alte & 3 neuere Lieder". Augenscheinlich kein frisches Material, der Titel ist nur der Hinweis darauf, daß seine vertragliche Zeit beim Trikont-Label eine Lücke aufweist, die von ca. 2005 bis 2023 andauerte.

Bosse , der kann ja schon gute Lieder schreiben, wenn er will. In jüngerer Zeit hat er sich zwar manchmal etwas an den Chanson-Pop-Sektor angebiedert, aber vielleicht findet er ja wieder zurück ... "Übers Träumen", 27. Oktober.

Die Zöllner  waren auch wieder im Studio. "Portugal" heißt das Ergebnis, 29. September kommt's raus.

Renft  sind aktuell unterwegs. Falls jemand abgleichen möchte, wie die Band vor 33 Jahren mal geklungen hat - da hat jemand im Archiv Live-Material von 1990 gefunden und beschlossen, das als veröffentlichungswürdig zu kennzeichnen. "Live 1990". 3. November.

Und an internationalen Veröffentlichungen wäre sicher Joni Mitchell  zu nennen, denn auch die wühlt aktuell in ihrem "Archive" und entstaubt einige ältere Aufnahmen, meint: Demos, Alternativaufnahmen, Unveröffentlichtes, Radio- und Livemitschnitte. Nach der ersten Box anno 2020, die ihre Anfänge dokumentiert bis hin zur Zeit der ersten "professionellen" Demos, folgte 2021 der zweite Teil, der die Zeit umfaßt, die sie beim Reprise-Label unter Vertrag stand. Am 6. Oktober kommt die dritte "Archive"-Box, untertitelt "The Asylum Years (1972–1975)". Warum das so heißt - keine Ahnung, denn sie war länger bei Asylum unter Vertrag. Egal. Die ersten beiden Archive-Boxen waren gut zusammengestellt und kommentiert, da freut man sich auf einen dritten Blick hinter die Kulissen.

Gruß
Skywise
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Heinz (Do 21. Sep 2023, 22:06)
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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Da überraschend die zeitweise abwesende Seite des Lœwenzahn-Verlags  wieder aufgetaucht ist, was mich freut, sei auf die aktuelle Veröffentlichung von Jens-Paul Wollenberg hingewiesen. Nach seinem Engagement bei der Gruppe Waldzitherpunk macht er aktuell wieder Eigenes. Bedeutet vor allem: eigene Texte. Die musikalische Untermalung kommt von seinen Mitstreitern Josef Müller und Thomas Hanke. "Versunken" heißt das Album. Die Liederbestenliste Oktober 2023 führt das Album bereits als "Persönliche Empfehlung Album", auch wenn es (noch) kein Lied in die Liste selbst geschafft hat. Glückwunsch dennoch.

Georg Clementi, seines Zeichens Südtiroler, lebt und wirkt schon seit einiger Zeit in Österreich, schwerpunktmäßig Salzburg, als Schauspieler. So nebenbei sind einige literarische und musikalische Projekte gekommen und gegangen, nicht alle finden auf seiner Homepage Erwähnung. Als Liedermacher erweckte er Aufsehen mit seinen "Zeitliedern" (drei CDs zwischen 2014 und 2017) - einfaches Konzept: "Ich lese die 'Zeit' und lasse mich von den Artikeln dort zu Liedern inspirieren". Bei einem "Zeitlieder"-Konzert teilte er mit, daß er die Reihe zumindest vorerst nicht fortsetzen wolle, weil er gerne auch andere Ideen umsetzen würde. Nach der Pandemie fand sich die Clempanei  zusammen. "Die Clempanei am Wallersee" heißt die CD im ebenso schicken wie unhandlichen Buch-Format. Wurde über Crowdfunding (Startnext) finanziert, deshalb haben es die Unterstützer schon. Tatsächlich soll's nächste Woche offiziell erhältlich sein. Natürlich vorrangig auf der Seite der Interpreten zu beziehen.

Karo Nero  sei noch schnell nachgereicht. Die haben es geschafft, erst 25 Jahre Material zu sammeln, nur um dann ihr Debütalbum exakt zur Corona-Zeit 2020 zu veröffentlichen, wo Touren und Werben und so wegfielen. Jetzt der zweite Anlauf. "Zugvögel und Korallen" erschien schon am 15. September. Ralph Schüller darf auch bei einem Lied mitmachen, da ist auch ein Video draus geworden ("Katapult", ist ebenfalls auf der Homepage verlinkt), und Platz 10 in der aktuellen Liederbestenliste. Glückwunsch auch dafür.

Gruß
Skywise
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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

So. Was hamma ...
Den Herrn Ringlstetter  beispielsweise. Wahrscheinlch eher Kabarettist als lupenreiner Liedermacher, aber auch der hat seine Momente. In diesem Fall sogar "Live" und mit Band. 27. Oktober, also heute.

Und den Herrn Werner Schmidbauer , den haben wir auch. Vier Jahre hat er sich Zeit gelassen seit seiner Kooperation mit Pippo Pollina und Martin Kälberer ("Süden II", 2019). Kommendes Jahr steht ein Bühnenjubiläum (mit 45 ein halbrundes) an, wobei sogar Konzerte mit seiner SchmidbauerS-Band stattfinden sollen, die sich wieder zusammengefunden hat. Anscheinend brauchte er dazu neues Material - "Mia san oans", 1. Dezember.

Rainer Bielfeldt  hat sich die Weihnachtszeit vorgenommen. "Nicht allein" heißt das Album, das in den kommenden Wochen ("bis Ende November") erscheinen soll (oder sollte). 24 Lieder sollen's passenderweise werden, wobei er im Ankündigungtstext von "herzerwärmenden" Liedern spricht und sich gleichzeitig ziemlich deutlich gegen Zuckergußromantik, Kitsch und halt so die üblichen verdächtigen Lieder ausspricht, mit denen man zur stillen Nacht auf Weihnachtsmärkten angebrüllt wird. Der Titel des Albums, so seine Aussage sinngemäß, daß es einigen Leuten gerade während der etwas dunkleren Jahreszeit häufiger auffällt, daß es um sie herum ziemlich still ist. Es gibt noch keinen Erscheinungstermin, aber beim letzten Album ging das auch "ach übrigens, ab morgen ...".

Und sonst?
Udo Jürgens  darf dieses Jahr nochmal eine 3-CD-Box rausbringen. "Die schönsten Lieder zur Weihnachtszeit". Udo Jürgens hat drei reguläre deutschsprachige Weihnachtsalben veröffentlicht (plus eine Neuauflage von "Es werde Licht", ursprünglich 2003, neu 2010 mit einem Bonustitel mit Hape Kerkeling). Die Titelliste läßt im Regelfall nicht erkennen, welche Versionen für die Zusammenstellung herangezogen wurden, aber wahrscheinlich wurde keines dieser Alben vollständig übernommen. Dafür gibt's aber das italienische Weihnachtsalbum, das 1970 erschien, in seiner Gesamtheit erstmals digital. Und weil das nicht ausreicht, um die drei CDs vollständig zu füllen, gibt es noch eine Handvoll Bonus-Titel, die nichts mit Weihnachten zu tun haben, aber man isses ja gewohnt. Hierunter sind ein paar schöne Sachen, aber die kriegt man auch unabhängig von der Box. Ansonsten - 10. November.

Und DDR-Material auf Vinyl wird auch wieder mehr - "Panta Rhei" von der gleichnamigen Gruppe, "Hurensöhne" von Silly, Uschi Brüning, Skeptiker ... alles schön bunt zur Weihnachtszeit ... vorbestellen kann man's auf jeden Fall schon mal.

Und überraschenderweise war's das aus meinen Notizen ... irgendwie scheinen alle an der Weihnachtszeit vorbei zu produzieren :-D

Gruß
Skywise
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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Stoppok  schubst am 9. Februar 2024 die Tür auf zu "Teufelsküche". Der offizielle Shop wird derzeit umgehäkelt, daher weicht man für den Vertrieb vorübergehend aus auf den geschätzten Bauchladen von Glitterhouse , wo man das Album bereits bestellen kann im teuflisch roten oder teuflisch schwarzen Vinylgewand, als reguläre CD und als CD in der "Sofortbild-Edition", was im Prinzip heißt: "Hey, der Stoppok hat während der Entstehung zu 'Teufelsküche' einige Gestalten um sich rum gehabt, die ständig am Knipsen von Bildern waren, wenn's gerade nix Anderes zu tun gab. Wir legen jeder CD dieser Edition einen anderen dieser Schnappschüsse bei."

Olli Schulz  hat nach seinem letzten - eher mäßigen - Album direkt mit der Musik weitergemacht. Das daraus resultierende Album hätte während Corona erscheinen sollen, aber irgendwie gefiel ihm im Laufe der Zeit das Album immer weniger, und somit landete es in der Schublade hinten links hinter Ersatzbrille und Gebiß. Schulz kümmerte sich um andere Geschichten, und hat sich erst Monate später widerwillig daran erinnert, daß er ja eigentlich noch Musik machen wollte. "Vom Rand der Zeit" ist also der neue Versuch, ebenfalls 9. Februar 2024 kommt's raus, das Eröffnungsstück "Einfach so" hat vor ein paar Tagen das Licht der Welt erblickt in Form einer digitalen Single und eines Youtube-Videos.

Paula Linke  hat ihr viertes Album fertiggestellt (die ersten drei gibt's zum Reinhören und zum käuflichen Erwerb auf Bandcamp ). "Schön durcheinander" soll's heißen, die Vorab-Konzerte sind bereits alle durch, am 24. November kommt's dann raus und wahrscheinlich werden dann noch ein paar Termine anschließen, bei denen man sich die Musik live anhören kann.

Merkmal von Tonstrahler  aus Herne: die brauchen nicht so lange Zeit, um eine Veröffentlichung klar zu machen. Das dritte Album des Jahres 2023 erschien am 10. November und hört auf den Namen "Blaue Adler". Gibt's auf Bandcamp .

Johannes Kirchberg  hat erst jüngst mit seinem Album mit Liedern nach Hans Leip ("Wie einst Lili Marleen") die Liederbestenliste überzeugt, da macht er mit Gedichtvertonungen gleich weiter. Seine ersten Auftritte bestritt er mit Liedern nach Erich Kästner. Die Lieder mündeten in einem Programm ("Ein Mann gibt Auskunft") zum 100. Geburtstag des Dichters, das von Kirchberg bis heute gespielt wird. Zum 125. Geburtstag wird nun eine neue Sammlung nachgereicht: "So groß wie heute war die Zeit noch nie". Veröffentlichungsdatum: keine Ahnung, aber in Kirchbergs Online-Shop ist es bereits zu sehen, insofern ist davon auszugehen, daß es im Januar oder Februar '24 die Öffentlichkeit erreichen wird.

Bei den längst verflossenen Politrockern von Floh de Cologne hat man mittlerweile gemerkt, daß die Veröffentlichtungen auch schon wieder 'n bißchen her sind, daher erlebt das 50 Jahre alte "Mumien" zum 19. Januar 2024 eine Neuauflage auf CD und Vinyl. Die 2004er Version (damals gemeinsam mit dem '68er Floh-Debüt "Vietnam" als Quasi-Bonus) war recht schnell vergriffen, insofern bei Interesse nicht allzu lange zögern.

... und was das Internationale angeht:
Pippo Pollina  nennt sein neues Album "Nell'attimo" ("Im Augenblick") ein "Skizzenbuch" und einen "Blick in die Werkstatt". Was genau damit gemeint ist - ob es tendenziell spontan entstandene Sachen sind oder Demos, die den nächsten Schritt aus irgendeinem Grund nicht geschafft haben - keine Ahnung, klingt aber erst mal spannend. 12. Januar 2024.

Gruß
Skywise
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Iko Andrae , Sohn des niederdeutschen Schriftstellers Oswald Andrae, ist schon seit einiger Zeit musikalisch aktiv, hat sich auch mit dem Erbe seines Vaters bereits mehrfach auseinandergesetzt, indem er Gedichte von ihm vertonte oder selbst in dieser Sprache schrieb. Für die "Grenzgänger-Sessions" tat er (Baß und Gesang) sich mit Eckhard Harjes (Gitarre) und Andreas "Bahli" Bahlmann (Schlagwerk) zusammen zu AndraeBahlmannHarjes und nahm sich des Werks der Jeveraner Oswald Andrae und Fritz Levy an. Oswald Andrae - in Weltkrieg Nr. II Luftwaffenhelfer und als Sani beim Volkssturm - setzte sich nach Kriegsende rigoros für eine Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit ein. Fritz Levy - Jude, KZ-Insasse, Flüchtling Richtung Shanghai - kehrte '51 nach Jever zurück und wurde dort liebevoll mit Hakenkreuzen an seinem Wohnhaus und freundschaftlichen Ansagen wie "den hat man vergessen zu vergasen" und "Schandfleck von Jever" begrüßt. In der Folge schaffte er jedoch gesellschaftliche Anerkennung durch entsprechendes Engagement, vor allem im Bereich der Jugendarbeit. Oswald Andrae und Levy waren miteinander befreundet. Diese beiden Personen stehen im Zentrum der "Grenzgänger-Sessions", werden posthum zu Verfassern oder zum Inhalt von Liedern. Ist angeblich bereits seit November draußen, tatsächlich zu beziehen ist es aber erst seit wenigen Tagen, ich empfehle die Homepage des Künstlers dazu.

Achim Reichel  - bei einer Beatkapelle war er, psychedelisch angehauchter Krautrocker war er, er hat klassische Gedichte vertont, Gedichte neuer Autoren ebenso, er hat Volkslieder und Shanties und Balladen interpretiert, war auch zwischendurch mal Deutschrocker mit eigenem Material, und "Aloha heja he" hat's 2021 in Chinaland an die Spitze der Charts geschafft ... ob man einen Teil von ihm in der Liedermacher-Schiene sehen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Am 28. Januar '24 wird er 80 Jahre alt, da kann man schon mal ein anstehendes Live-Album "Schön war es doch! - Das Abschiedskonzert" nennen. Und im Gegensatz zu anderen Interpreten, die seit Jahren nichts Anderes aufnehmen als Abschiedsalben und nur noch Abschiedskonzerte geben, kann man bei der Konsequenz, mit der Achim Reichel manche Sachen angegangen ist, zumindest davon ausgehen, daß da sehr viel "doch, doch" mitschwingt. 26. Januar. Wobei - die dazugehörige Tour wird 2024 im März fortgesetzt ...

Esther Bejarano hat ab dem Jahr 2008 mit der Microphone Mafia  mehr als zehn Jahre zusammengearbeitet. Zwei reguläre Alben (und eine Quasi-Gesamtaufnahme) sind's geworden und über 600 Auftritte. 2021 starb sie im Alter von 96 Jahren. Die Microphone Mafia hat nun noch sechs Aufnahmen zusammengekehrt und zwar spät, aber doch auf einer EP zusammengefaßt, "Esther". Ist bereits draußen.

Philipp Poisel  hat sich zwar von den "klassischen" Liedermacher-Ansätzen in den letzten Jahren immer weiter entfernt, aber vielleicht will ja doch noch jemand etwas mit ihm zu tun haben. "Neon Acoustic Orchestra" heißt das neue Album, am 8. März soll es erscheinen. Gibt's als CD, als Vinyl (schwarz), als Vinyl (transparent) und als CD in größerer Verpackung; vermutlich ist da auch etwas mehr drin als nur der Tonträger. Da soll man sich aber überraschen lassen, deshalb heißt der Karton wohl auch "Magic Box" im Zusatz. Wobei das eigentlich kein gutes Zeichen ist, denn meistens sind solche Schachteln ja leer, wenn der Zauerer sie öffnet ... ich hab's gesagt.

Celina Bostic  treibt sich eigentlich eher im Hintergrund oder im Vorprogramm bekannter Namen rum wie etwa Udo Lindenberg, Farin Urlaub, Max Herre, Maeckes, Sarah Connor ..., hat aber auch solo einige Veröffentlichungen vorzuweisen irgendwo zwischen Liedermacher, Pop und Rock, meist mit cleveren Texten. Ein neues Album ist bereits draußen, es heißt "Nie wieder leise". Ausschließlich in Form eines Downloads erhältlich, gibt's auf den bekannten Plattformen.

Nicolai Köppel , Kurzgeschichtenersteller, Liedautor, Satiriker, Irgendwie-drum-herum-Denker, freut sich, wenn Leute bei ihm auf Bandcamp  vorbeischauen und ihm für sein Liedgut ein paar Groschen hinwerfen. CDs und Bücher gibt's in physischer Form auf seiner Homepage. Darunter auch eine ganz neue, welche auf den Titel "Sapperlot" hört. Als Download gibt's die schon seit Oktober, in silbern seit einigen wenigen Tagen. Für den Fall, daß jemand dringend Lieder braucht über das Leben als Kamel-Hinterteil, als Verantwortlicher für den Planeten Erde, als unfreiwilliger Besitzer eines totgestreichelten Tiers, als Traummann, ... hier.

Mia Diekow ist Schauspielerin, Sprecherin, Sängerin. Als Sängerin bewegt sie sich mit ihrem eigenen Material größtenteils zwischen Pop, Soul, Jazz, hier die etwas komplexere Variante, die Texte sind auch gar nicht mal so dumm, vielleicht nicht immer so gediegen, wie sie hätten werden können, aber über weite Strecken frei von Kalenderblattweisheiten ... zwei Alben waren's jedenfalls bislang: "Die Logik liegt am Boden" (2012) und das etwas düstere "Ärger im Paradies" (2018). 2020 sollte das dritte Album erscheinen, "Ich habe mich getroffen". Wir erinnern uns dunkel: da war was. Deshalb ist das Album auch nicht fertig geworden. Mia Diekow ist eine der Personen, die nach ihrer Corona-Infektion (im März '20) an Long Covid leiden und bis heute nicht genesen sind. Ihr, wie sie es beschreibt, "defekter Akku" stehe ihr zwar nicht so sehr im Wege, daß sie ihre Arbeit als Sprecherin nicht mehr absolvieren könne, wenn auch in einem deutlich eingeschränktem Maß, aber für die letzten Handgriffe am Album reicht's dann doch nicht. Ein Team aus Freunden hat sich der Angelegenheit angenommen, über Crowdfunding etwas Geld eingesammelt und das Album fertiggestellt. Auf Vinyl oder als Download soll's kommen, die erste Single erscheint im Januar, das Album folgt voraussichtlich am 1. März '24.

... und sonst ...
da wir gerade ohnehin von Crowdfunding sprechen:
Der Herr Dominik Plangger  hat für die kommenden Wochen einen virtuellen Hut aufgestellt, aus dessen Inhalt sein neues Album "Limes" finanziert werden soll. Infos auf der Webseite oder direkt bei Startnext . Wer nichts reinwerfen möchte, sondern lieber einfach abwartet: "Herbst 2024" soll da was zu sehen und zu hören sein.

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Viktor (Fr 15. Dez 2023, 13:44)
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Beitrag von Skywise »

Und nochmal Johannes Kirchberg . Nach Hans Leip und einer zweiten CD zu Erich Kästner erscheint binnen weniger Monate am 22. März auch noch ein Album mit Gedichtvertonungen nach James Krüss. "Huhn oder EI" soll das heißen. Wahrscheinlich landet es in der nächsten Zeit auf dem Shop von DerMenschIstGutMusik , dem Label zum Künstler.

Sarah Lesch  hat "Gute Nachrichten", so heißt das neue Album, das am 22. März in mehreren Varianten erscheinen soll. Nun gut, die Qualität von Nachrichten sind natürlich immer eine Frage der Interpretation. Sarah Lesch hat in der Vergangenheit durchaus schon mal mit Pop und Rock geflirtet, im Ankündigungsschreiben des neuen Albums spricht sie von einem "Befreiungsschlag", die weiteren Sätze lassen darauf schließen, daß es musikalisch etwas härter werden könnte. Sind wir mal gespannt.

Robin Mügge alias Prächtig  hat noch im letzten Jahr sein zweites Album "Magritte" veröffentlicht, eine Art "Hoppla, ich werde älter" in Singer/Songwriter, Rock und Pop. Sein Label verweist zum Hören auf verschiedene Streaming-Dienste; wer das Album in physischer Form haben will, was empfehlenswert ist, weil - da gibt's'n Booklet und in dem sind Texte und Bilder drin, letzteres Bearbeitungen von Gemälden des Album-Namensgebers, über die Homepage und das dortige Kontakt-Feld den Künstler antickern.

Magdalena Ganter , die gehört irgendwo da in die Richtung Schwarzwald, ist Schauspielerin und Chansonsängerin. Die ersten Veröffentlichungen fanden irgendwo in den 10er Jahren mit der Gruppe Mockemalör statt, 2021 folgte das Solo-Debüt "Neo Noir", das mit einigen Preisen gesegnet wurde, weil - ein ziemlich wildes Gestrüpp aus Jazz, Kammermusik, düsterem Humor, Pop, ... Es kam dann noch zu einem Studiokonzert, das man seit 2023 auch auf LP erstehen kann, das zweite reguläre Solo-Album wird "Transit" heißen und im September das Licht der Welt erblicken. Sagt die Künstlerin auf ihrer Homepage.

Der Pollina-Junior alias Faber  veröffentlicht Studio-Album Nr. 3 namens "Addio" am 9. Februar. Ob er mit der Mischung noch einmal antritt, die Großspur-Attitüde und relativ wenig Filter in den Texten beinhaltete, ist noch offen. In musikalischer Hinsicht zeigte er sich als recht wandelbar, was seine '20er Zusammenarbeit mit Sophie Hunger und Dino Brandão belegt (gemeinsames Album "Ich liebe Dich"), auch wenn sich das vergleichsweise wenig auf sein Live-Album "Orpheum" (2022) ausgewirkt hat ... einfach mal reinhören.

... und sonst ...
Stoppoks Bauchladen La-La-Land  ist wieder online; bemerkenswert ist, daß Stoppoks eigene Produkte - abseits einiger Raritäten - beim Online-Shop von Glitterhouse verblieben sind und wohl auch dauerhaft darüber vertrieben werden.

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Skywise
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Beitrag von Skywise »

Und weil Doro im Hintergrund unzufrieden ist:

Die Leute von der Kapelle Petra  hamm "Hamm" hamm Start, dieses erst seit ein paar Tagen. Da erfahrungsgemäß die Tonträger der Band kommen und gehen, sei zumindest darauf hingewiesen, daß man sich nicht allzu lange fragen sollte, ob man das hamm will oder nicht. Hörproben und Bezugsquellen an geeigneten Stellen im Netz, im Online-Shop der Gruppe kriegt man auch Exemplar auf Vinyl und wahlweise mit einem mit von Unterschriften der Bandmitglieder versauten Cover.

Und wo ich gerade dabei bin ...
Iske  ist eigentlich der bürgerliche Nachname eines Menschen, vollwertig: Dr. Ludger Iske. Wie der akademische Titel andeutet, hat der Mann studiert, und zwar Medizin. Parallel zu seiner "praxisnahen" Existenz hat er in seiner Freizeit gerne Musik gemacht. Jetzt kommt der Ruhestand, also verändern sich die Prioritäten. Im Mai 2022 hat er sein Debüt "Nackig unterm Mond" vorgelegt. Naheliegend, daß es nicht das Album eines jungen Wilden ist, sondern eher eines gesetzteren Menschen, der viel Zeit unter Menschen verbracht hat. Timezone Records kündigt sein zweites Album "Es ist das Herz" für den 15. März '24 an. Während die offizielle Iske-Seite von nichts weiß, bietet Timezone im eigenen Bauchladen bereits eine Bestellmöglichkeit an.

Der Österreicher Simon Stadler  ist aufgefallen, als er in einem abendfüllenden Programm Lieder von Konstantin Wecker und Udo Jürgens nebeneinander stellte. Kann man machen. Sieht man ja. Nach einem Album, auf dem er eine Auswahl dieses Programms präsentierte, ist Herr Stadler auf dem Label von Konstantin Wecker höchstselbst gelandet. 2022 erschien dort "Ohne Last", das zwar einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterließ, aber trotzdem viel Potential zeigte. Vor einem Jahr eine Vorab-Single ("Ich weiß"), und in ein paar Wochen soll das Album "Okay" folgen. Die Vinyl-Fassung ist für Mitte April angekündigt. Da sich Simon Stadler zwischenzeitlich mit Sängerin Irina Lopinsky auf die Bühne gestellt hat, um Georg Kreislers Musical "Heute abend: Lola Blau" zu Gehör zu bringen, könnte das eine interessante Mischung werden, wenn er ebenfalls ein wenig Inspiration davongetragen hat ...

Georg Wolf alias Georg auf Lieder  ist ein sonderbares Phänomen. Mit seinem Debüt "Alexanderplatz" landete er nach einigen Jahren der Straßenmusik erst irgendwo in der Mitte der deutschen Top 100, und später bei Rock im Park, bei Rock am Ring, auch im Vorprogramm von Amy Macdonald, Rea Garvey, Juli, ... und für Banz hatte er auch mal Zeit, um sich auf die Bühne zu stellen, aber so wirklich nach "geschafft" fühlt sich das alles noch nicht an. Nach zwei weiteren Alben veröffentlichte er Mitte '22 das spröde "8-Spur Lockdown Tape", das genau so und genau dann entstanden ist, wie der Titel vermuten läßt. Scheint ihm gefallen zu haben, daher reicht er ein Doppelalbum nach diesem Konzept hinterher, das "8-Spur 22607+22419 Tape". Aufnahmen aus dem trauten Heim, ausschließlich von Georg auf Lieder selbst verantwortet. Gibt's auch auf zwo Vinyl. 26. April '24. Vorbestellen kann man schon. Beispielsweise bei Dussmann . Und wo man schon mal da ist, besteht die Möglichkeit, das erste Live-Album von Georg auf Lieder (Doppel-Vinyl) aus dem Jahr 2023 ebenfalls einzupacken, das gibt's nämlich dort exklusiv.

Merle  Weißbach singt, spielt Cello und Klavier, hat das sogar studiert, und äußert sich gern politisch, hat das sogar studiert. Mit Gesang und Cello gehört sie sowohl zum Einzugsbereich der RAK, der Rotzfrechen Asphalt-Kultur, einem Zusammenschluß vor allem linker Straßenmusiker und Kleinkünstler, als auch zum erlauchten Kreis von Christof Stählins SchülerInnen*Außen der Gruppe SAGO. Cellisten sind sowohl in dem einen als auch im anderen Spektrum tendenziell selten, daher kommt Merle auf eine Reihe von Gasteinsätzen auf verschiedenen Tonträgern in verschiedenen Stilrichtungen. Parallel hat sie noch Zeit für einen bürgerlichen Beruf und für eigenes Material. Gut, ihr Debüt "Zwischen drunter und drüber" ist schon'n bißchen her (2015), aber es ist neues Material entstanden, und letztes Jahr hat sie auch eine der Hoyschrecken mit nach Hause nehmen dürfen (und die zweite auch fast). "Tiger*innen" heißt das neue Werk. Draußen ist es noch nicht, aber Rezensionsexemplare sind bereits gesichtet worden. Es hieß, Andreas Albrechts Label Silberblick sei irgendwie involviert, der Online-Shop weiß noch von nichts ... schau'n wir mal.

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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Gerhard Gundermann ist ja leider seit einiger Zeit nicht mehr, seine letzte Band, Die Seilschaft , existiert nach wie vor. Die vakante Stelle ganz vorne wurde dauerhaft von Christian Haase übernommen. Vor einigen Monaten erschien mit dem "Paket" das erste Seilschaft-Album seit Gundis verfrühtem Abgang, bepackt mit frischem Material. Am 1. März erscheint "Samurai 30/7". Die Zahlenkombination ergibt sich daraus, daß der "7te Samurai", das erste Album mit der Seilschaft, 1993 erschien. Im November '23 haben sich daher die Leuts auf die Bühne begeben, unterstützt vom Kölner Nachwuchs-Liedermacher Wolfgang Niedecken und Silly-Gitarristen Uwe Hassbecker, um das Album in seiner kompletten Ganzheit oder ganzen Komplettheit live zu zelebrieren.

Dota  will auch mal wieder ein Live-Album rausbringen. Am 12. April kann man's bei sich haben, wenn man über Dotas hauseigenen Bauchladen bestellt, Signatur kann man dort auch gleich gleich mit auf die Wunschliste setzen. Nur die Signatur von Dota Kehr höchstpersönlich, soll das heißen, nicht von allen beteiligten Musikern. Weil - erstens ist die komplette Band auf dem Album aktiv, plus zweitens noch das Deutsche Filmorchester Babelsberg inkl. Dirigent, da würde das auf dem Cover nur Gedränge und Zanke um die besten Plätze geben. Folgerichtiger Titel "Live mit dem Filmorchester Babelsberg".

Brigade Futur III  (arabische Schreibweise: "Brigade Futur 3") verbinden jazzige Experimentierfreude mit cleveren Texten und Haltung. 2017 erschien das erste Album "Alles wird gut gegangen sein werden", am vergangenen Freitag haben sie mit "Ein bisschen Zeit haben wir ja noch" nachgelegt. Wer's streamen möchte, kann von der Homepage aus starten, wer's als digitale Wurfsendung haben möchte, kriegt die unter anderem auf Bandcamp , wer mehr in der Hand halten möchte als nur eine Computer-Maus, der kriegt das - zumindest augenscheinlich bislang nur - über das Label . WhyPlayJazz haben in der Vergangenheit von verschiedenen Alben nur kleine Auflagen fertigen lassen, insofern vermute ich, daß hier ebenfalls gilt: wenn weg, dann nicht mehr da.

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Skywise
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Re: Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Katharina Kollmann ist schon seit fast einem Jahrzehnt musikalisch umtriebig. Die deutschsprachige Singer/Songwriter-Seite ihrer Medaille nennt sich "Nichtseattle", der Name geht zurück auf ein Stück von Tocotronic ("Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk"),womit auch schon einer ihrer Einflüsse genannt ist. Ich schätze, um ihre Inhalte zumindest grob zu umreißen, genügen die Albentitel, die sie unter diesem Namen veröffentlicht hat: 2019 "Wendekid", 2022 "Kommunistenlibido". Lala und Infos zu ihren bisherigen Veröffentlichungen auf Bandcamp , das neue Album "Haus" gibt's schwarz (Vinyl) oder silbern (CD) ab dem 12. April.

Bleiben wir kurz auf Bandcamp. Die bodenständige Heike Mildner  hat vor satten acht Jahren ihr Debüt "Verloren - gefunden" vorgelegt, jetzt wurde es doch langsam Zeit für einen Nachfolger. "Doppelt gewendet"  heißt das Dingens, ist am 7. Februar bereits veröffentlicht worden, kriegt man als Download oder Tonträger eben über Bandcamp.

Theodor Shitstorm besteht seit 2017 aus dem Duo Desiree Klaeukens und Dietrich Brüggemann. Klaeukens war bereits in mehreren Konstellationen und unter eigenem Namen als Liedermacherin aktiv, Brüggemann kommt aus dem Filmbereich. "Sie werden dich lieben" erschien 2018, danach waren beide jeweils in eigener Sache aktiv. Jetzt haben sie wieder zusammengefunden und was soll man sagen - Theodor Shitstorm "Zeigt Gefühle". Gibt's seit ein paar Tagen als Download, wo es ansonsten auch die gute Ware gibt, und als Vinyl hier .

Hardy Kayser ist umtriebige Rampensau und Gitarrist (Ina Müller, Ernst Kahl, Rocko Schamoni), Wiebke Colmorgen dagegen ist Landei und Autorin. Die beiden Nordlichter haben sich zusammengetan und eine platte Pla... eine "Plattplatte" aufgenommen, 2021. Tiefgang - och jo, aber die Unverkrampftheit hat Spaß gemacht, also kommt am 3. Mai "Von Harten" nach. Homepage gibt's nich', Bestellmöglichkeit höchstens in den einschlägigen Online-Shops.

Und sonst so ...
Pe Werner  will am 26. April für eine "Vitamin Pe"-Zufuhr sorgen. Gut, die Titel des Albums klingen recht schlageresk, aber Pe Werner kann ja auch anders, wenn sie will ... einfach mal abwarten.

Der geschätzte Wolfgang Müller  hatte sich schon vor einiger Zeit mal von seinem eigenen Fressmann-Label losgesagt, wollte seine Musik für umme zur Verfügung stellen und einen digitalen Hut zwecks Spenden plazieren. Während der Pandemie kam das alles aber auch schon wieder anders und der Fressmann wurde wieder in Dienst gestellt. Den Glauben an den Vertrieb physischer Tonträger hat er dennoch bereits vor längerer Zeit verloren, und so wird wohl das Label bald wieder den Gang alles Iridschen gehen, und Müller wird sich andere Vertriebsmöglichkeiten einfallen lassen müssen. Eine "traditionelle" CD wird's aber noch von ihm geben, wenn auch wahrscheinlich mit etwas ungewohnteren Klängen, wenn man ihm glauben darf. Noch läuft für ein paar Tage eine Crowdfunding-Aktion , diese ist auch bereits erfolgreich, heißt: Album ist fertig vorfinanziert, soll Ende des Jahres/Anfang '25 rauskommen. Und wer sich nach dem obigen Text vielleicht denkt, daß man hinsichtlich physischer Tonträger nochmal zu einem günstigen Preis eindecken sollte, bevor es sie nicht mehr gibt - ebendort.

Und noch nachgereicht:
Ende Januar sprach ich vom neuen Album von Merle Weißbach. Das ist tatsächlich rausgekommen, auch wenn sie selbst auf ihrer Homepage noch ein Geheimnis draus macht. Hier  gibt's allerdings weiterführende Informationen zwecks Bestellung, guter Zweck und alles drumherum.

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Clemens (Di 27. Feb 2024, 19:15)
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Re: Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Irgendwie machen entweder viele Leute im Augenblick aus ihren zeitnah geplanten Veröffentlichungen gerade ein Geheimnis ... oder es gibt tatsächlich keine wirklichen Neuigkeiten.

Aber immerhin so ein paar Lichtpünktchen gibt's dann doch:
Bei Wolf Biermann  verweise ich bewußt nicht auf die offizielle Seite, sondern auf Bandcamp, weil dort seit ein paar Wochen auch mit bislang zwei Kostproben auf ein für den November angekündigtes Tribut-Album hingewiesen wird ("Wolf Biermann Re:Imagined - Lieder für jetzt").

Miriam Hanika , auf ihrem Liedermacher-Debüt noch Miriam Green, ist mit ihrem Hauptinstrument, der Oboe, ebenfalls im "klassischen" Sektor unterwegs. Ihr Dandelion-Quintett hat Mitte Februar ein Album veröffentlicht ... wer sich also für Ligeti und artverwandte Musik interessiert, kann gerne dort mal reinhören. Ansonsten gibt es auch ein neues Album namens "Schilflieder", das am 10. Mai als LP und CD das Licht der Welt erblicken soll. Im offiziellen Shop sehe ich auch einige LP-Exemplar des '23er Albums "Wurzeln und Flügel" mit fehlerhaftem Cover, das dort zu einem Sonderpreis angeboten wird.

Konstantin Wecker veröffentlicht - natürlich auf seinem eigenen Label Sturm & Klang  ein neues Album. Am 31. Mai. Titel "Der Soundtrack meines Lebens". Ist wohl etwas umfangreicher, zumindest wird von 3 LPs gesprochen, allerdings aktuell alternativ nur von einer einzelnen CD, was ich persönlich mir nicht so richtig vorstellen kann, denn eigentlich liegt dieser Aufnahme ein etwa dreistündiges Konzert zugrunde, aber es ist ja noch ein wenig Zeit, um solche Infos gegebenenfalls zu korrigieren. Oder sich enttäuschen zu lassen. Auf dem Tollwood-Festival '23 in München hat Wecker jedenfalls zusammen mit Band und dem Orchester der Bayerischen Philharmonie ein Konzert abgehalten, bei dem vor allem seine Arbeiten für Kino- und TV-Filme im Fokus standen. Ein paar Lieder mit Orchesterbegleitung waren ebenfalls noch eingebettet, habe ich mir sagen lassen. Dieses Konzert bildet quasi im Nachgang aufgrund des großen Erfolgs den Auftakt zu einer Konzertreihe, die irgendwann Ende des Jahres losrollen wird. Wer sich anhören möchte, was da eventuell auf einen zukommt - siehe oben.

Von Randy Mach  kenne ich tatsächlich nur ein einziges Lied ("Auf dich"), und hier hat der Frankfurter Blues-Musiker Robert Carl Blank ebenfalls die Hände im Spiel, insofern kann ich nicht genau einschätzen, was hier original Blank ist und was er sich aus anderen Quellen zieht. Die aktuelle Liederbestenliste mag jedenfalls sein Lied "1984" aus dem gleichnamigen Album, das allerdings erst Anfang Mai erscheint. Er hinterläßt nicht den schlechtesten Eindruck, insofern erwähne ich ihn hier der Einfachheit halber.

Hatte ich nicht bereits erwähnt, daß der Nino aus Wien  ein neues Album veröffentlicht? Dachte, aber ich find's gerade nicht ... Ironischerweise heißt das Album des Liedermachers, der praktisch ausschließlich Wienerlieder veröffentlicht, "Endlich Wienerlieder". Ist bereits draußen.

Und sonst so ...
Das Label Buschfunk  hat sich einer Veröffentlichung angenommen, die schon ein paar Wochen alt ist: der Musiker Dave Robb hat ein Album zustande gebracht namens "Filling Station For Losers". "Tankstelle der Verdammten", das wäre Ringsgwandl, die "Tankstelle für Verlierer" ist dagegen ein Wort von Gerhard Gundermann. Daß Gundermann auch in anderen Sprachen gut funktionieren kann, ist bekannt, siehe einschlägige Werke von Johan Meijer oder das 2018er Projekt "Gundermanns Lieder in Europa". Dave Robb war einer der beteiligten Musiker dieses Projekts und hat sich anscheinend motiviert gefühlt, noch mehr Texte ins Englische zu übertragen, insofern darf man gespannt sein, wie er sich auf Albenstrecke schlägt. Album ist bereits verfügbar.

Da der Kontakt zu Merle Weißbach sich als etwas holprig gestaltet hat, möchte ich noch erwähnen, daß Andreas Albrecht ihr Album ebenfalls nun über seinen Online-Shop von Silberblick-Musik  anbietet. Ist ja auch auf seinem Label erschienen, da kann man das mal machen.

Und ansonsten - ein paar Gerüchte, ein paar schwammige Bemerkungen, ein paar "Aufnahmen laufen" oder "sind schon im Kasten", ... das Übliche halt.

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Re: Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Tim Fischer  veröffentlicht am Freitag, 19. April seine neue Live-CD "Glücklich". Nun, inhaltlich gibt es vergleichsweise wenig Überraschungen, möcht' ich behaupten, denn Lieder von Georg Kreisler, Ludwig Hirsch, Rainer Bielfeldt, Cora Frost, Friedrich Hollaender oder Thomas Pigor (anstandshalber genannt: Benedikt Eichhorn als Co-Urheber) singt er wirklich nicht zum ersten Mal, insbesondere nicht die ausgewählten. Sebastian Krämer erweitert aus Urhebersicht das Spektrum ... Klavierbegleitung durch Thomas Dörschel. Bestellung über den gut sortierten Fachhandel.

Schon einige Jährchen her, daß Bernd Begtemann  frisches Material vorgelegt hat. Vor sechs Jahren erschien das letzte Album, und selbst das war eigentlich eher eine Neuinterpretation älterer Lieder im ungewohnten Gewand, da ausschließlich vom Pianisten Kai Dorenkamp betastet. Macht also eigentlich das 2015er Album "Eine kurze Liste mit Forderungen" zum jüngsten Album von ihm, und das auch standes gemäß mit Begleitband "Die Befreiung" eingespielt. Am 10. Mai geht's ins "Milieu". Wer vor rockigeren Klängen nicht zurückschreckt ...

Nachwuchssänger Wolfgang Niedecken macht 'ne "Zeitreise" gemeinsam mit seiner Band, Niedeckens BAP  und einem hoffentlich gut eingestellten Publikum im Kölner Sartory. Dazu braucht er natürlich Zeit, was die Schallplattenkäufer merken werden, denn das sind vier Scheiben mit 30 Liedern. Gibt's aber auch als 3CD-Version. Und als Download, für die, die's ganz ohne physikalische Barrieren haben wollen.

Simone Stahl  stammt aus Stuttgart, ist im Prinzip schon seit fast zehn Jahren kreativ unterwegs, hatte aber noch keine Konserve im Angebot. Sie zählt zu den SAGOnauten, meint: zu den Absolventen des von Christof Stählin gegründeten Seminars SAGO, wenn sie ihn persönlich auch höchstwahrscheinlich nicht mehr kennenlernen durfte, sondern sich mit der nächsten Generation herumschlagen durfte. Via SAGO wurde das Thema "Wie nehme ich ein Album auf und wen brauch' ich dazu?" geklärt, via Crowdfunding wurde Geld eingesammelt, dasselbe Crowdfunding spülte mir am Montag ohne weitere Ankündigung eben jenes Album in den Briefkasten, heißt: das Dingens ist verfügbar und kann bestellt werden.

Und sonst so?
Für das neugierige Publikum, und sei's auch nur zum Reinhören: Heinz Ratz  ist solo als Schriftsteller und Musiker aktiv, gerne auch mit seiner Band Strom & Wasser. Bevor es für ihn allerdings in dieses wandelnde Panoptikum ging, war er mit der Band Krakatit unterwegs. Deren Tonträger sind natürlich mittlerweile längst zu Staub zerfallen oder so. Heinz Ratz begab sich 1999 nach Glasgow, paßte einige gerade im Entstehen begriffene Krakatit-Lieder an die neue Umgebung an, meint: inhaltlich und sprachlich, mottete diese Aufnahmen ebenfalls ein, und stellte aus diesen vielschichtigen Trümmern 25 Jahre später unter Einbeziehung von Strom & Wasser fertig. Das Ergebnis, "Mosquito Punk", läßt sich schon seit Februar auf Bandcamp  hören.

Bleiben wir auf Bandcamp, hier: bei Jörg Hofmann . Der gute Mann zelebriert auf der Gitarre die für den Schwarzwald übliche traditionelle Musik, den Flamenco. Was ihn genau mit diesem Hintergrund erstens zu eigentlich völlig un-flamenco-mäßiger Musik, zweitens zu Gesang und drittens zu den Texten von Mascha Kaléko gebracht hat - keine Ahnung. Ein digital erhältliches Album, bestehend aus elf Liedern, ist es aber dann doch geworden, "Den Herbst im Herzen, Winter im Gemüt".

Ein etwas ungewöhnliches Konzept, aber okay, man kann's ja mal erwähnen: der Schweizer Floh von Grünigen  nimmt sein Debüt auf namens "Aues u Nüt" und stellt es auf Bandcamp . Haben will er dafür nix, aber wenn ihm jemand was in den virtuellen Hut wirft dafür, wird er's sicher nicht verschmähen. Dieses Album ist dort verfügbar bis zum 23. April 2024, danach wird es von ihm wieder entfernt. Was dann damit passiert, weiß er noch nicht, soll den Konsumenten auch erst mal nicht interessieren. Für Kurzentschlossene zum Reinhören und Erwerb. Kann sich übrigens zumindest hören lassen, hier gilt also nicht der Spruch von "kost' nix taugt nix".

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Re: Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Max Prosa  hat einige Tourtermine auf seiner Seite und eine neue Veröffentlichung namens "Dein Haus". Wenn man's auf Vinyl oder CD haben möchte, klappt das über den Bauchladen auf seiner Homepage, wenn man es rein als Download haben möchte, kriegt man den auf Bandcamp . Ist schon verfügbar.

Keine Ahnung, warum mir der Herr Rainhard Fendrich  so durch die Lappen gegangen ist. Ich wußte zwar, daß da ein paar Live-Konzerte anstehen. Das "Symphonisch"-Konzept, meint mit großem Gebläse und Gefiedel und so, haben mittlerweile schon einige Leute mal umgesetzt, nicht zuletzt auch Kollege Ambros, oder allgemein im Rahmen der Reihe "Austria Meets Classic" (wobei da meines Wissens Rainhard Fendrich nicht beteiligt war, aber das mögen Andere besser wissen ...). Am 31. Mai steht "Symphonisch in Schönbrunn" in den Plattenläden.

Und den Herrn Olaf Stellmäcke  sollte man noch erwähnen, denn der hat auch was Neues im Angebot. "Trotzdem" ist noch nicht physisch vorhanden, aber es ist bereits zur Vorbestellung via Mail freigegeben. "Ende Mai" lautet das offizielle VÖ-Datum.

Pippa Galli  ist eine österreichische Schauspielerin und Sängerin mit Hang zu augapfelzerfetzenden Farbkombinationen auf ihrer Homepage. Diese hat 2019 ein Album namens "Superland" vorgelegt, das ohrenscheinlich monatelang in zentnerschwerer Melancholie eingelegt war, 2023 folgte "Blick", ziemlich genau der Gegenentwurf durch gelösteres Liedgut und einer elektro-poppig verspielten Untermalung. Am 3. Mai folgt "Idiotenparadies", das beim ersten Hinhören einen recht fröhlichen Eindruck macht, wenn auch manchmal die Texte dem entgegenzustehen scheinen. Vernünftige Rezensionen gibt's noch nicht, allerhöchstens die Vorab-Single "Dystopie" auf Youtube und ein paar Kommentare zu Konzerten ... wer's etwas poppiger mag, kann da gerne einmal genauer hinhören.

Ich sprach bereits weiter oben von Wolf Biermann und dem angedachten Tribute-Album. Für den Fall, daß jemand wissen möchte, wie es klingt, wenn Ina Müller sich eines Lieds von Wolf Biermann annimmt - Bandcamp . Ist nämlich die nächste Vorab-Veröffentlichung dazu.

Ansonsten noch einige interessante Namen auf der Liste, aber noch viel zu viele Fragezeichen ... wenn sich eins auflöst, schreibe ich wieder :-D

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Re: Plattenradar

Beitrag von Skywise »

So schnell kann's manchmal gehen. Nach etwas Rumdruckserei hat sich Paul Bartsch  doch noch entschieden, daß sein neues Album "Märchen aus kommenden Tagen" bereit für das Tageslicht ist. Kam am Montag aus der Fabrik und beim vorgestrigen Konzert in Bonn ging es bereits über den Ladentisch, online verfügbar ist es ebenfalls seit einigen Stunden.

Gruß
Skywise
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"Ist wirklich wahr - ich hab's in meinen Träumen selbst geseh'n ..."
Herman van Veen - "Die Clowns"

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Plattenradar

Beitrag von Skywise »

Manchmal dauert's ein bißchen länger ... Meike Koester  hat mit Pop/Rock im Americana-Stil angefangen, natürlich auf Englisch. Nach drei Alben hat sie 2011 erstens ungewohnte Streicherklänge mit einfließen lassen und zweitens auch noch die Sprache gewechselt. "Seefahrerherz" hieß das Ergebnis. Nur dreizehn Jahre später steht fest: die Sprache bleibt erst mal, die Musik geht wieder mehr zurück zu den Anfängen, heißt "Wieder laut". Vorbestellen geht über die Seite (siehe oben), es läuft auch noch ein paar Tage eine Crowdfunding-Aktion , bei der man sich auch noch ein paar kleine Dankeschöns reservieren kann.

Ezé , bürgerlich Ezékiel Wendtoin Nikiema, stammt aus der Kulturmetropole Ouagadougou. Das ist die Hauptstadt von Burkina Faso. Die Faszination der deutschen Sprache hat ihn hierher gespült, genauer: nach Dresden. Hier ist er unter anderem musikalisch aktiv bei der Banda, seinerzeit noch Banda Comunale, die nicht zuletzt dank seiner Beteiligung zur Banda Internationale gewachsen ist. Sein deutschsprachiges Debüt "Inzwischen dazwischen" von 2019 beinhaltete eine Cover-Version von Konstantin Weckers "Sage nein!", der Nachfolger "Heute hier, morgen deutsch" (2022) einen Titel, der schon irgendwie so ein bißchen an Hannes Wader ... Jedenfalls ist das neue Album "Schwarz wurde ich" bereits fertig produziert. Weiß ich, weil - liegt schon bei mir. Der offizielle VÖ-Termin ist jedoch der 28. Mai.

Lukas Droese  hat auch schon zwei Alben auf dem Kerbholz ("Alles wird", 2018 sowie "Umwege", 2020). Hinzu kommen diverse Singles, also meistens virtuelle Veröffentlichungen, mitunter durchaus hörenswerte Live- oder Alternativversionen der Albentitel. Das dritte Opus heißt "Hinter dem Lärm" und befindet sich schon mit erhobenem Hintern im Startblock, am 24. Mai fällt der Startschuß. Da fehlt auch nix mehr, denn das Dingens liegt mir ebenfalls in physischer Form bereits vor. Inklusive eines übergroßen Booklets. Nicht das erste dieses Jahr. Ich muß mal die Abstände meiner Regalbretter neu justieren, schätze ich ...

Indie-Popper Sebastian Block  hat mich zwar irgendwie vor seinem letzten Album "Dorngrund" verloren ... keine Ahnung mehr, woran's gelegen hat. Aktuell läuft die Prouktion des neuen Albums mit dem Wiener Produzenten Moritz Kristmann, was ganz bestimmt zumindest mal ein Hinhören wert ist. Neben einigen Terminen sollen regelmäßig Singles erscheinen, der VÖ-Termin des Albums soll "Anfang 2025" liegen, wahrscheinlich im Februar. Crowdfunding ist noch für ein paar Wochen hier  offen. Der Titel des Albums steht noch nicht abschließend fest; "Februar" war dem Vernehmen nach sogar mal angedacht, aber der Weg ist noch so lang, daß sich noch einiges ändern kann bis zum Tag X.

Ansonsten kam recht wenig Erwähnenswertes bei mir an ... das Sommerloch wirft wohl schon seine Schatten voraus ...

Gruß
Skywise
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