Wie habt Ihr das neue Jahr angefangen?
Nach mäßigem Alkoholgenuss zum Jahreswechsel bin ich sehr müde ins Bett gefallen, um am Neujahrsmorgen nicht allzu früh vom Telefon geweckt zu werden. Es kamen noch einige gute Wünsche aus gegebenem Anlass. Bis der Rest der Familie wach und ansprechbar war, konnte man schon anfangen, ans Mittagessen zu denken. Das zufällige Treffen mit Nachbarn im Treppenhaus führte zu weiteren persönlichen Gesprächen, sodass schließlich die Zeit drängte, denn es stand noch ein besonderes Ereignis ins Haus: Ein Neujahrskonzert mit Carsten Langner! Ort der Veranstaltung sollte die protestantische Kirche in Mörlenbach bei Mannheim sein, es lag also eine ca. eineinhalbstündige Fahrt vor mir. Das war nicht so schlimm, denn mein Sohn Philip hat mich begleitet.
Das Konzert begann um 18 Uhr, die kleine Kirche war gut besucht. Meine Befürchtungen wegen der Akustik waren unbegründet. Es war keine typische Kirche, in der es viel Hall gab, es waren eher zwei große Räume, die im 90°-Winkel zueinander standen. Wir fanden noch freie Plätze und mein Sohn grummelte: "Ich bin hier der Jüngste." Ich meine, eine junge Dame gesehen zu haben, die noch jünger war, aber okay, die anderen achtzig Besucher waren wohl tatsächlich deutlich älter.
Da Carsten Langner aus dem hohen Norden kommt, hatte ich noch nie Gelegenheit, ihn so weit südlich live zu erleben, ich habe es sehr genossen. Er sang Lieder aus allen drei CDs, auch ein ganz neues Stück war dabei, Hannes Wader war vertreten und ein Lied von Joana, bzw. ursprünglich von Ulrich Roski. Zu Beginn der zweiten Hälfte, wurde er von Adax Dörsam begleitet, der zu einem Wader-Lied, dem Joana-Lied und einem Stück von Carsten zusätzliche Gitarrenklänge zauberte. Die spaßigen Lieder der neuen CD, die in der Studio-Version etwas bemüht und zu lang klingen, kamen erwartungsgemäß live wesentlich besser an. Mitten im Lied Aber …, in dem Carsten von den gut gemeinten Ratschlägen berichtet, die ihn seit Beginn seiner Auftritte begleiten, hat er so einen Rat befolgt und bewiesen, dass er auch Schlager kann. Das führte zu allgemeiner Erheiterung, aber ich glaube, allen Besuchern war doch das lieber, was er tatsächlich macht. Die Mischung aus Besinnlichem und Heiterem war für mich gelungen, für meinen Sohn war das Konzert etwas zu ruhig, trotzdem hat es ihm gefallen. Als Zugabe gab es noch ein ganz neues Lied und zum Abschluss was Bewährtes für den Heimweg: Und wenn der Winter nie mehr wiche.
Wie immer bestachen das gekonnte Gitarrenspiel und die klare Aussprache des Künstlers. In den Überleitungen plaudert er ein bisschen aus dem Nähkästchen und man spürt, dass er das liebt, was er macht. Mir scheint, Carsten hat inzwischen zu etwas mehr Gelassenheit gefunden, denn in der Pause hat man ihn tatsächlich im Zuschauerraum und am CD-Stand gesehen, dazu war er früher viel zu nervös. Es war für mich ein gelungener Jahresauftakt und im März gastiert Carsten in Pforzheim, da bin ich dann wieder dabei. *freu* Dabei hoffe ich auf ein Lied, das ich dieses Mal vermisst habe, während ich auf ein anderes wiederum hätte verzichten können.
Ich hoffe, Ihr hattet ebenso viel Freude an Eurem ersten Tag des Jahres 2016, meinetwegen kann es so weitergehen.
Viele Grüße von Petra