Guten Tag,
um Martin Sommer mal wieder allen ins Bewußtsein zu rufen, ein kurzer Konzertbericht vom Samstag, der vor allem dazu dienen soll, ganz schamlos Werbung für ihn zu machen.
Der Besuch beim Konzert auf der Burg Kronberg war - sagen wir mal - ausbaufähig. Das lag sicher auch daran, dass zur gleichen Zeit Bob Dylan in der Jahrhunderthalle gespielt hat und das ist dann doch eine harte Konkurrenz. So war es gerade mal ein knappes Dutzend Zuhörer, die sich auf den nicht ganz unbeschwerlichen Weg auf die Burg Kronberg gemacht haben. Martin und Luise focht das anscheinend nicht an. Das Konzert (und ich glaube, das war das erste Mal, dass ich auf einem Konzert war, wo keine Verstärker oder Mikrophone nötig waren) hat wirklich ziemlichen Spaß gemacht.
Die beiden haben ein unglaublich gutes Zusammenspiel und das nicht nur musikalisch. Abgesehen davon, dass Luise ihrem Kollegen notfalls über Texthänger hinweghilft, spielen sie sich recht nett die Bälle zu, was dem ganzen einen schönen Entertainment-Flair verleiht. Martin Sommer spielte recht viele Lieder von seinem aktuellen Album und wohl auch neues und von der alten Platte, aber da ich die nicht habe, kann ich's schlecht sagen. Es kamen stille Lieder, zu denen Luise Enzians Harfe halt großartig passt, genauso wie die eher wortakrobatischen oder lustigen. Die beiden sind für ihre ja noch recht jungen Jahre ziemlich professionell und abgebrüht, richtige Rampensäue, wenn ich so uncharmant sein darf. Nach rund eineinhalb Stunden (ausschließlich Pause) gab's noch eine Zugabe ("Ich möchte gern Luise heißen" oder so), bei der Frau Enzian neckisch mit Blumenstrauß auf dem Stühlchen sitzend einen guten Eindruck machte (aber das hatte sich wohl eher so ergeben, war wohl keine dramaturgische Absicht). Um kurz vor zehn war das exclusive Konzert schon zuende. Und weil es so exclusiv und familiär war, hab ich mich auch nicht getraut, die beiden anzusprechen. Da wäre ich mir irgendwie blöd vorgekommen. Nun ja, hab ich mich also wieder auf den dunklen und beschwerlichen Weg den Berg runter und zum Schienenersatzverkehr nach Niederhöchstadt gemacht. Mit der Hoffnung natürlich, dass die beiden mal wieder in der Nähe sind, sie sind live wirklich großartig.
Es grüßt
Michael